In den Jahren 1875 und 1882 haben im Deutschen Reiche Gewerbezählungen stattgefunden, und wurde hierbei die Anzahl der Gewerbebetriebe überhaupt, sowie der Kleinbetriebe und der Großbetriebe festgestellt und zwar wurde als Großbetrieb jeder Gewerbebetrieb an- gesehen, welcher mit mehr als 5 Gehilfen arbeitete. Das Ergebniß dieser Zählungen war folgendes:
[Tabelle]
Betrachten wir uns vorstehende Zahlen etwas näher, so fällt uns hier sofort die außerordentliche Zunahme des Großbetriebes (39,2 %) gegenüber dem Kleinbetriebe (1,4 %) auf. Die gleichen Verhältnisse liegen natürlicher Weise auch bei den betreffenden Klassen der Gewerbe- treibenden vor; hier stellt sich die Zunahme der im Großbetriebe beschäftigten auf 17,5 %, während die Zahl der im Kleinbetriebe be- schäftigten nur um 7,6 % wuchs. Im Laufe der Zeit wird sich dieser Prozeß der Zurückdrängung der Kleinindustrie durch die Großindustrie immer mehr und mehr mit unwiderstehlicher Gewalt vollziehen, eine Folge der gewaltigen Umwälzung, welche die Einführung des gespannten Wasserdampfes in die Zahl der treibenden oder motorischen Kräfte mit sich brachte.
Angesichts dieser Thatsache ist es nicht ohne Interesse, kurz die- jenigen Industriegebiete aufzuzählen, auf denen im Jahre 1882 ein meist bedeutendes Überwiegen der Großindustrie konstatiert wurde:
Es entfielen im Jahre 1882
[Tabelle]
Die Ausnutzung der Kraft des Windes und des bewegten Wassers war an bestimmte meteorologische und lokale Bedingungen geknüpft;
Die Motoren.
In den Jahren 1875 und 1882 haben im Deutſchen Reiche Gewerbezählungen ſtattgefunden, und wurde hierbei die Anzahl der Gewerbebetriebe überhaupt, ſowie der Kleinbetriebe und der Großbetriebe feſtgeſtellt und zwar wurde als Großbetrieb jeder Gewerbebetrieb an- geſehen, welcher mit mehr als 5 Gehilfen arbeitete. Das Ergebniß dieſer Zählungen war folgendes:
[Tabelle]
Betrachten wir uns vorſtehende Zahlen etwas näher, ſo fällt uns hier ſofort die außerordentliche Zunahme des Großbetriebes (39,2 %) gegenüber dem Kleinbetriebe (1,4 %) auf. Die gleichen Verhältniſſe liegen natürlicher Weiſe auch bei den betreffenden Klaſſen der Gewerbe- treibenden vor; hier ſtellt ſich die Zunahme der im Großbetriebe beſchäftigten auf 17,5 %, während die Zahl der im Kleinbetriebe be- ſchäftigten nur um 7,6 % wuchs. Im Laufe der Zeit wird ſich dieſer Prozeß der Zurückdrängung der Kleininduſtrie durch die Großinduſtrie immer mehr und mehr mit unwiderſtehlicher Gewalt vollziehen, eine Folge der gewaltigen Umwälzung, welche die Einführung des geſpannten Waſſerdampfes in die Zahl der treibenden oder motoriſchen Kräfte mit ſich brachte.
Angeſichts dieſer Thatſache iſt es nicht ohne Intereſſe, kurz die- jenigen Induſtriegebiete aufzuzählen, auf denen im Jahre 1882 ein meiſt bedeutendes Überwiegen der Großinduſtrie konſtatiert wurde:
Es entfielen im Jahre 1882
[Tabelle]
Die Ausnutzung der Kraft des Windes und des bewegten Waſſers war an beſtimmte meteorologiſche und lokale Bedingungen geknüpft;
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0070"n="52"/><fwplace="top"type="header">Die Motoren.</fw><lb/><p>In den Jahren 1875 und 1882 haben im Deutſchen Reiche<lb/>
Gewerbezählungen ſtattgefunden, und wurde hierbei die Anzahl der<lb/>
Gewerbebetriebe überhaupt, ſowie der Kleinbetriebe und der Großbetriebe<lb/>
feſtgeſtellt und zwar wurde als Großbetrieb jeder Gewerbebetrieb an-<lb/>
geſehen, welcher mit mehr als 5 Gehilfen arbeitete. Das Ergebniß<lb/>
dieſer Zählungen war folgendes:<lb/><table><row><cell/></row></table></p><p>Betrachten wir uns vorſtehende Zahlen etwas näher, ſo fällt uns<lb/>
hier ſofort die außerordentliche Zunahme des Großbetriebes (39,2 %)<lb/>
gegenüber dem Kleinbetriebe (1,4 %) auf. Die gleichen Verhältniſſe<lb/>
liegen natürlicher Weiſe auch bei den betreffenden Klaſſen der Gewerbe-<lb/>
treibenden vor; hier ſtellt ſich die Zunahme der im Großbetriebe<lb/>
beſchäftigten auf 17,5 %, während die Zahl der im Kleinbetriebe be-<lb/>ſchäftigten nur um 7,6 % wuchs. Im Laufe der Zeit wird ſich dieſer<lb/>
Prozeß der Zurückdrängung der Kleininduſtrie durch die Großinduſtrie<lb/>
immer mehr und mehr mit unwiderſtehlicher Gewalt vollziehen, eine<lb/>
Folge der gewaltigen Umwälzung, welche die Einführung des geſpannten<lb/>
Waſſerdampfes in die Zahl der treibenden oder motoriſchen Kräfte<lb/>
mit ſich brachte.</p><lb/><p>Angeſichts dieſer Thatſache iſt es nicht ohne Intereſſe, kurz die-<lb/>
jenigen Induſtriegebiete aufzuzählen, auf denen im Jahre 1882 ein<lb/>
meiſt bedeutendes Überwiegen der Großinduſtrie konſtatiert wurde:</p><lb/><p>Es entfielen im Jahre 1882<lb/><table><row><cell/></row></table></p><p>Die Ausnutzung der Kraft des Windes und des bewegten Waſſers<lb/>
war an beſtimmte meteorologiſche und lokale Bedingungen geknüpft;<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[52/0070]
Die Motoren.
In den Jahren 1875 und 1882 haben im Deutſchen Reiche
Gewerbezählungen ſtattgefunden, und wurde hierbei die Anzahl der
Gewerbebetriebe überhaupt, ſowie der Kleinbetriebe und der Großbetriebe
feſtgeſtellt und zwar wurde als Großbetrieb jeder Gewerbebetrieb an-
geſehen, welcher mit mehr als 5 Gehilfen arbeitete. Das Ergebniß
dieſer Zählungen war folgendes:
Betrachten wir uns vorſtehende Zahlen etwas näher, ſo fällt uns
hier ſofort die außerordentliche Zunahme des Großbetriebes (39,2 %)
gegenüber dem Kleinbetriebe (1,4 %) auf. Die gleichen Verhältniſſe
liegen natürlicher Weiſe auch bei den betreffenden Klaſſen der Gewerbe-
treibenden vor; hier ſtellt ſich die Zunahme der im Großbetriebe
beſchäftigten auf 17,5 %, während die Zahl der im Kleinbetriebe be-
ſchäftigten nur um 7,6 % wuchs. Im Laufe der Zeit wird ſich dieſer
Prozeß der Zurückdrängung der Kleininduſtrie durch die Großinduſtrie
immer mehr und mehr mit unwiderſtehlicher Gewalt vollziehen, eine
Folge der gewaltigen Umwälzung, welche die Einführung des geſpannten
Waſſerdampfes in die Zahl der treibenden oder motoriſchen Kräfte
mit ſich brachte.
Angeſichts dieſer Thatſache iſt es nicht ohne Intereſſe, kurz die-
jenigen Induſtriegebiete aufzuzählen, auf denen im Jahre 1882 ein
meiſt bedeutendes Überwiegen der Großinduſtrie konſtatiert wurde:
Es entfielen im Jahre 1882
Die Ausnutzung der Kraft des Windes und des bewegten Waſſers
war an beſtimmte meteorologiſche und lokale Bedingungen geknüpft;
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/70>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.