stellte Dupin fest, daß er die stärkste Leistung bei den Fremdenführern der Alpen gefunden habe, die bei fortwährendem Ansteigen und belastet mit mindestens 12 Kilogrammen ohne Mühe einen täglichen Marsch von 10 Stunden -- nach Abzug der Erholungspausen -- zurücklegen.
Nimmt man an, daß das Gewicht eines solchen Führers im Durchschnitt 70 Kilogramm beträgt, und nimmt man ferner an, daß einer Stunde des zurückgelegten Weges eine senkrechte Steigung von 400 Metern entspricht, so ergiebt dieses eine tägliche Leistung von 82 x 400 x 10 = 328000 Kilogrammeter.
Eine andere Beobachtung rührt von Coulomb her. Dieser ließ Holz in Körben in seine 12 Meter über dem Erdboden liegende Wohnung bringen; hierbei wog die zu hebende Last (Korb und Holz) 68 Kilogramm und der Träger selbst 70 Kilogramm; das durch die Muskelkraft des letzteren auf 12 Meter Höhe hinaufzuschaffende Gewicht betrug also 138 Kilogramm. Während eines Tages machte der Träger 66 mal den Weg von unten nach oben mit seiner Last auf der Schulter; hieraus ergab sich eine Leistung von 138 x 12 x 66 = 109296 Kilogrammetern.
Hierzu kommt noch die Arbeitsleistung für das Hinabsteigen ohne Last; diese nahm Coulomb zu 1/25 der beim Hinaufsteigen geleisteten Arbeit an und erhielt somit 113668 Kilogrammeter als tägliche Gesamt- leistung des Trägers.
Einen sehr interessanten Vergleich stellt Rühlmann nach dem Vorgange von Dr. Mayer, dem Vater der modernen mechanischen Wärmetheorie, und Redtenbacher an, indem er den menschlichen Or- ganismus als eine kalorische Maschine, d. h. als einen Motor betrachtet, bei welchem diejenige Wärme als bewegende Kraft auftritt, welche durch das Verbrennen (Oxydieren) des in den Nahrungsmitteln ent- haltenen Kohlenstoffes und Wasserstoffes entwickelt wird.
Es läßt sich annehmen, daß ein gesunder mittelstarker Mann in mittlerem Alter innerhalb 24 Stunden 0,252 Kilogramm Kohlenstoff und 0,01558 Kilogramm Wasserstoff oxydiert.
Es ist bekannt, daß durch das Verbrennen von 1 Kilogramm Kohlenstoff 8080 Wärmeeinheiten oder Kalorien entwickelt werden und durch das Verbrennen von 1 Kilogramm Wasserstoff 34462 Wärme- einheiten; man erhält somit für die gesamte Ernährungswärme des Menschen: 0,252 x 8080 + 0,01558 x 34462 = 2473,18 Wärmeeinheiten.
Mayer hat, wie wir bereits mitteilten, nachgewiesen, daß Wärme und mechanische Arbeit äquivalent sind und daß durch eine mechanische Arbeit von etwa 425 Kilogrammetern eine Wärme erzeugt wird, durch welche ein Kilogramm Wasser von 0° auf 1°C. erhitzt wird. Demnach ergiebt sich, daß die vorstehend berechnete Ernährungs- wärme eines Menschen einer mechanischen Arbeit oder einer Leistung entspricht von 2473,18 x 425 = 1051000 Kilogrammetern.
Der Menſch und das Tier als Motor.
ſtellte Dupin feſt, daß er die ſtärkſte Leiſtung bei den Fremdenführern der Alpen gefunden habe, die bei fortwährendem Anſteigen und belaſtet mit mindeſtens 12 Kilogrammen ohne Mühe einen täglichen Marſch von 10 Stunden — nach Abzug der Erholungspauſen — zurücklegen.
Nimmt man an, daß das Gewicht eines ſolchen Führers im Durchſchnitt 70 Kilogramm beträgt, und nimmt man ferner an, daß einer Stunde des zurückgelegten Weges eine ſenkrechte Steigung von 400 Metern entſpricht, ſo ergiebt dieſes eine tägliche Leiſtung von 82 × 400 × 10 = 328000 Kilogrammeter.
Eine andere Beobachtung rührt von Coulomb her. Dieſer ließ Holz in Körben in ſeine 12 Meter über dem Erdboden liegende Wohnung bringen; hierbei wog die zu hebende Laſt (Korb und Holz) 68 Kilogramm und der Träger ſelbſt 70 Kilogramm; das durch die Muskelkraft des letzteren auf 12 Meter Höhe hinaufzuſchaffende Gewicht betrug alſo 138 Kilogramm. Während eines Tages machte der Träger 66 mal den Weg von unten nach oben mit ſeiner Laſt auf der Schulter; hieraus ergab ſich eine Leiſtung von 138 × 12 × 66 = 109296 Kilogrammetern.
Hierzu kommt noch die Arbeitsleiſtung für das Hinabſteigen ohne Laſt; dieſe nahm Coulomb zu 1/25 der beim Hinaufſteigen geleiſteten Arbeit an und erhielt ſomit 113668 Kilogrammeter als tägliche Geſamt- leiſtung des Trägers.
Einen ſehr intereſſanten Vergleich ſtellt Rühlmann nach dem Vorgange von Dr. Mayer, dem Vater der modernen mechaniſchen Wärmetheorie, und Redtenbacher an, indem er den menſchlichen Or- ganismus als eine kaloriſche Maſchine, d. h. als einen Motor betrachtet, bei welchem diejenige Wärme als bewegende Kraft auftritt, welche durch das Verbrennen (Oxydieren) des in den Nahrungsmitteln ent- haltenen Kohlenſtoffes und Waſſerſtoffes entwickelt wird.
Es läßt ſich annehmen, daß ein geſunder mittelſtarker Mann in mittlerem Alter innerhalb 24 Stunden 0,252 Kilogramm Kohlenſtoff und 0,01558 Kilogramm Waſſerſtoff oxydiert.
Es iſt bekannt, daß durch das Verbrennen von 1 Kilogramm Kohlenſtoff 8080 Wärmeeinheiten oder Kalorien entwickelt werden und durch das Verbrennen von 1 Kilogramm Waſſerſtoff 34462 Wärme- einheiten; man erhält ſomit für die geſamte Ernährungswärme des Menſchen: 0,252 × 8080 + 0,01558 × 34462 = 2473,18 Wärmeeinheiten.
Mayer hat, wie wir bereits mitteilten, nachgewieſen, daß Wärme und mechaniſche Arbeit äquivalent ſind und daß durch eine mechaniſche Arbeit von etwa 425 Kilogrammetern eine Wärme erzeugt wird, durch welche ein Kilogramm Waſſer von 0° auf 1°C. erhitzt wird. Demnach ergiebt ſich, daß die vorſtehend berechnete Ernährungs- wärme eines Menſchen einer mechaniſchen Arbeit oder einer Leiſtung entſpricht von 2473,18 × 425 = 1051000 Kilogrammetern.
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Der Menſch und das Tier als Motor.
ſtellte Dupin feſt, daß er die ſtärkſte Leiſtung bei den Fremdenführern
der Alpen gefunden habe, die bei fortwährendem Anſteigen und belaſtet
mit mindeſtens 12 Kilogrammen ohne Mühe einen täglichen Marſch
von 10 Stunden — nach Abzug der Erholungspauſen — zurücklegen.
Nimmt man an, daß das Gewicht eines ſolchen Führers im
Durchſchnitt 70 Kilogramm beträgt, und nimmt man ferner an, daß
einer Stunde des zurückgelegten Weges eine ſenkrechte Steigung von
400 Metern entſpricht, ſo ergiebt dieſes eine tägliche Leiſtung von
82 × 400 × 10 = 328000 Kilogrammeter.
Eine andere Beobachtung rührt von Coulomb her. Dieſer ließ
Holz in Körben in ſeine 12 Meter über dem Erdboden liegende Wohnung
bringen; hierbei wog die zu hebende Laſt (Korb und Holz) 68 Kilogramm
und der Träger ſelbſt 70 Kilogramm; das durch die Muskelkraft des
letzteren auf 12 Meter Höhe hinaufzuſchaffende Gewicht betrug alſo
138 Kilogramm. Während eines Tages machte der Träger 66 mal
den Weg von unten nach oben mit ſeiner Laſt auf der Schulter; hieraus
ergab ſich eine Leiſtung von 138 × 12 × 66 = 109296 Kilogrammetern.
Hierzu kommt noch die Arbeitsleiſtung für das Hinabſteigen ohne
Laſt; dieſe nahm Coulomb zu 1/25 der beim Hinaufſteigen geleiſteten
Arbeit an und erhielt ſomit 113668 Kilogrammeter als tägliche Geſamt-
leiſtung des Trägers.
Einen ſehr intereſſanten Vergleich ſtellt Rühlmann nach dem
Vorgange von Dr. Mayer, dem Vater der modernen mechaniſchen
Wärmetheorie, und Redtenbacher an, indem er den menſchlichen Or-
ganismus als eine kaloriſche Maſchine, d. h. als einen Motor betrachtet,
bei welchem diejenige Wärme als bewegende Kraft auftritt, welche
durch das Verbrennen (Oxydieren) des in den Nahrungsmitteln ent-
haltenen Kohlenſtoffes und Waſſerſtoffes entwickelt wird.
Es läßt ſich annehmen, daß ein geſunder mittelſtarker Mann in
mittlerem Alter innerhalb 24 Stunden 0,252 Kilogramm Kohlenſtoff
und 0,01558 Kilogramm Waſſerſtoff oxydiert.
Es iſt bekannt, daß durch das Verbrennen von 1 Kilogramm
Kohlenſtoff 8080 Wärmeeinheiten oder Kalorien entwickelt werden und
durch das Verbrennen von 1 Kilogramm Waſſerſtoff 34462 Wärme-
einheiten; man erhält ſomit für die geſamte Ernährungswärme des
Menſchen:
0,252 × 8080 + 0,01558 × 34462 = 2473,18 Wärmeeinheiten.
Mayer hat, wie wir bereits mitteilten, nachgewieſen, daß Wärme
und mechaniſche Arbeit äquivalent ſind und daß durch eine mechaniſche
Arbeit von etwa 425 Kilogrammetern eine Wärme erzeugt wird,
durch welche ein Kilogramm Waſſer von 0° auf 1°C. erhitzt wird.
Demnach ergiebt ſich, daß die vorſtehend berechnete Ernährungs-
wärme eines Menſchen einer mechaniſchen Arbeit oder einer Leiſtung
entſpricht von
2473,18 × 425 = 1051000 Kilogrammetern.
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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/79>, abgerufen am 24.11.2024.
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