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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Der Verkehr zu Lande.
hahne B verbunden ist. Durch das Rohr R wird die unterirdische
Rohrleitung M mit der Empfangskammer K verbunden. Bei H werden
die zu befördernden Sendungen in das Rohr R eingelegt. Das
Rohr S dient zur Vermittelung noch anderweitiger Luftwege; zu diesem
Zwecke ist an demselben zunächst der Hauptbeförderungshahn B an-
gebracht, welcher durch das Rohr N1 mit der atmosphärischen Luft in
Verbindung steht; des weiteren ist noch ein zweiter Hahn A angebracht,
der Luftwechselhahn, welcher durch die Rohre T und T1 mit den Be-
hältern für verdichtete und verdünnte Luft in Verbindung steht. Schließ-
lich führt von dem Rohre S noch ein Röhrchen u zu der Einlege-
klappe H. Ein in dieses Röhrchen eingeschalteter Hahn D stellt ent-
weder die Verbindung der Einlegeklappe H mit der im Rohre S be-
findlichen verdichteten Luft oder durch das Rohr r mit der atmosphä-
rischen Luft her. Wird eine Sendung durch verdichtete Luft befördert,
so wird der Hahn A, der den Luftbehälter von der Rohrleitung ab-
schließt, geöffnet, so daß die Preßluft direkt auf die die Sendung ent-
haltende Metallhülse drücken kann. Wird dagegen die Beförderung
mit Hülfe der Luftverdünnung vorgenommen, so wird der luftleere
Behälter mit der Rohrleitung in Verbindung gebracht. Der Betrieb
bei dem Empfange und bei der Absendung von Rohrpostsendungen
geht in folgender Weise vor sich:

Trifft eine durch komprimierte Luft bewegte Sendung bei M ein,
so tritt die vor den Transporthülsen befindliche Luft durch die Rohr-
leitungen ZN1 BN aus; auch die die Sendung treibende komprimierte
Luft tritt, sobald Z erreicht ist, auf demselben Wege aus, während die
Sendung selbst infolge der ihr innewohnenden lebendigen Kraft in die
Empfangskammer K geschleudert wird. Hier werden die für das be-
treffende Rohrpostamt bestimmten Sendungen entnommen, während
die übrigen, nach telegraphischer Verständigung, weiter befördert werden.

Wird mit Hülfe von Luftverdünnung eine Sendung befördert, so
wird auf der Empfangsstation der Hauptbeförderungshahn B geschlossen,
die atmosphärische Luft tritt hinter die Transporthülsen und treibt diese
über Z und B R in die Empfangskammer K.


2. Der Verkehr zu Wasser.

a) Die Wasserwege.

Die dem Verkehr zu Gebote stehenden Wasserwege sind: die Flüsse
und Seen, die Meere, die Kanäle; die ersten drei sind die von der
Natur gebotenen, die letztgenannten die von Menschenhand künstlich
geschaffenen.

Der Verkehr zu Lande.
hahne B verbunden iſt. Durch das Rohr R wird die unterirdiſche
Rohrleitung M mit der Empfangskammer K verbunden. Bei H werden
die zu befördernden Sendungen in das Rohr R eingelegt. Das
Rohr S dient zur Vermittelung noch anderweitiger Luftwege; zu dieſem
Zwecke iſt an demſelben zunächſt der Hauptbeförderungshahn B an-
gebracht, welcher durch das Rohr N1 mit der atmoſphäriſchen Luft in
Verbindung ſteht; des weiteren iſt noch ein zweiter Hahn A angebracht,
der Luftwechſelhahn, welcher durch die Rohre T und T1 mit den Be-
hältern für verdichtete und verdünnte Luft in Verbindung ſteht. Schließ-
lich führt von dem Rohre S noch ein Röhrchen u zu der Einlege-
klappe H. Ein in dieſes Röhrchen eingeſchalteter Hahn D ſtellt ent-
weder die Verbindung der Einlegeklappe H mit der im Rohre S be-
findlichen verdichteten Luft oder durch das Rohr r mit der atmoſphä-
riſchen Luft her. Wird eine Sendung durch verdichtete Luft befördert,
ſo wird der Hahn A, der den Luftbehälter von der Rohrleitung ab-
ſchließt, geöffnet, ſo daß die Preßluft direkt auf die die Sendung ent-
haltende Metallhülſe drücken kann. Wird dagegen die Beförderung
mit Hülfe der Luftverdünnung vorgenommen, ſo wird der luftleere
Behälter mit der Rohrleitung in Verbindung gebracht. Der Betrieb
bei dem Empfange und bei der Abſendung von Rohrpoſtſendungen
geht in folgender Weiſe vor ſich:

Trifft eine durch komprimierte Luft bewegte Sendung bei M ein,
ſo tritt die vor den Transporthülſen befindliche Luft durch die Rohr-
leitungen ZN1 BN aus; auch die die Sendung treibende komprimierte
Luft tritt, ſobald Z erreicht iſt, auf demſelben Wege aus, während die
Sendung ſelbſt infolge der ihr innewohnenden lebendigen Kraft in die
Empfangskammer K geſchleudert wird. Hier werden die für das be-
treffende Rohrpoſtamt beſtimmten Sendungen entnommen, während
die übrigen, nach telegraphiſcher Verſtändigung, weiter befördert werden.

Wird mit Hülfe von Luftverdünnung eine Sendung befördert, ſo
wird auf der Empfangsſtation der Hauptbeförderungshahn B geſchloſſen,
die atmoſphäriſche Luft tritt hinter die Transporthülſen und treibt dieſe
über Z und B R in die Empfangskammer K.


2. Der Verkehr zu Waſſer.

a) Die Waſſerwege.

Die dem Verkehr zu Gebote ſtehenden Waſſerwege ſind: die Flüſſe
und Seen, die Meere, die Kanäle; die erſten drei ſind die von der
Natur gebotenen, die letztgenannten die von Menſchenhand künſtlich
geſchaffenen.

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[774/0792] Der Verkehr zu Lande. hahne B verbunden iſt. Durch das Rohr R wird die unterirdiſche Rohrleitung M mit der Empfangskammer K verbunden. Bei H werden die zu befördernden Sendungen in das Rohr R eingelegt. Das Rohr S dient zur Vermittelung noch anderweitiger Luftwege; zu dieſem Zwecke iſt an demſelben zunächſt der Hauptbeförderungshahn B an- gebracht, welcher durch das Rohr N1 mit der atmoſphäriſchen Luft in Verbindung ſteht; des weiteren iſt noch ein zweiter Hahn A angebracht, der Luftwechſelhahn, welcher durch die Rohre T und T1 mit den Be- hältern für verdichtete und verdünnte Luft in Verbindung ſteht. Schließ- lich führt von dem Rohre S noch ein Röhrchen u zu der Einlege- klappe H. Ein in dieſes Röhrchen eingeſchalteter Hahn D ſtellt ent- weder die Verbindung der Einlegeklappe H mit der im Rohre S be- findlichen verdichteten Luft oder durch das Rohr r mit der atmoſphä- riſchen Luft her. Wird eine Sendung durch verdichtete Luft befördert, ſo wird der Hahn A, der den Luftbehälter von der Rohrleitung ab- ſchließt, geöffnet, ſo daß die Preßluft direkt auf die die Sendung ent- haltende Metallhülſe drücken kann. Wird dagegen die Beförderung mit Hülfe der Luftverdünnung vorgenommen, ſo wird der luftleere Behälter mit der Rohrleitung in Verbindung gebracht. Der Betrieb bei dem Empfange und bei der Abſendung von Rohrpoſtſendungen geht in folgender Weiſe vor ſich: Trifft eine durch komprimierte Luft bewegte Sendung bei M ein, ſo tritt die vor den Transporthülſen befindliche Luft durch die Rohr- leitungen ZN1 BN aus; auch die die Sendung treibende komprimierte Luft tritt, ſobald Z erreicht iſt, auf demſelben Wege aus, während die Sendung ſelbſt infolge der ihr innewohnenden lebendigen Kraft in die Empfangskammer K geſchleudert wird. Hier werden die für das be- treffende Rohrpoſtamt beſtimmten Sendungen entnommen, während die übrigen, nach telegraphiſcher Verſtändigung, weiter befördert werden. Wird mit Hülfe von Luftverdünnung eine Sendung befördert, ſo wird auf der Empfangsſtation der Hauptbeförderungshahn B geſchloſſen, die atmoſphäriſche Luft tritt hinter die Transporthülſen und treibt dieſe über Z und B R in die Empfangskammer K. 2. Der Verkehr zu Waſſer. a) Die Waſſerwege. Die dem Verkehr zu Gebote ſtehenden Waſſerwege ſind: die Flüſſe und Seen, die Meere, die Kanäle; die erſten drei ſind die von der Natur gebotenen, die letztgenannten die von Menſchenhand künſtlich geſchaffenen.

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 774. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/792>, abgerufen am 22.11.2024.