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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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festigt, hat Mauern, Wall, Graben, und in diesen sind
kleine Blumenbeete angelegt. Hinter dem Platz auf der
Seite liegt das Schlos und der Garten der Mad. de
Pompadour,
und dann

Les Champs-Elisees; -- grosse, lange, brei-
te, mit Baumgängen nach allen Richtungen durchschnit-
tene Spatziergänge, die mit Kaffee- und andern Häu-
sern, mit Jeux des Pommes, mit Chevaux de bois
a piquer a un anneau etc.
und mit einer unzählbaren
Menge Menschen an allen Sonn- und Feiertägen, mit
Reihen von Karossen und Pferden besetzt sind. Den rei-
zenden Namen verdient übrigens diese Gegend noch lange
nicht. Wieviele elisäische Felder hätten wir in
Deutschland, wenn wir unsre Sachen auch so sehr aus-
schreien wollten, wie die prahlenden Franzosen! --
Zuletzt noch das Colisee, und das Dorf Chaillot, denn
bis dahin reichen die schönsten Strassen und Spatzier-
gänge.

Bemerkungen.

Eine Probe vom pariser Luxus; denn heute Nach-
mittag glänzte alles. Mein Hauswirth, ein Sudelkoch,
der die ganze Woche im grauen Wams hinter dem Heer-
de steht, aufm Heerd mit seinen Leuten ißt etc., zog heute
Nachmittag ein rothes Kleid von feinem Tuch, mit gold-
gestickten Knöpfen an, trug weisseidene Strümpfe und
ein spanisch Rohr mit einem vergoldeten Knopf etc. Uhr-
macher sah ich in ganz seidnen Kleidern etc.

Eine Probe vom exorbitanten Preis aller Sachen.
Aux Champs Elisees kostet ein kleines Trinkglas Li-

monade
G 4

feſtigt, hat Mauern, Wall, Graben, und in dieſen ſind
kleine Blumenbeete angelegt. Hinter dem Platz auf der
Seite liegt das Schlos und der Garten der Mad. de
Pompadour,
und dann

Les Champs-Eliſeés; — groſſe, lange, brei-
te, mit Baumgaͤngen nach allen Richtungen durchſchnit-
tene Spatziergaͤnge, die mit Kaffee- und andern Haͤu-
ſern, mit Jeux des Pommes, mit Chevaux de bois
à piquer à un anneau etc.
und mit einer unzaͤhlbaren
Menge Menſchen an allen Sonn- und Feiertaͤgen, mit
Reihen von Karoſſen und Pferden beſetzt ſind. Den rei-
zenden Namen verdient uͤbrigens dieſe Gegend noch lange
nicht. Wieviele eliſaͤiſche Felder haͤtten wir in
Deutſchland, wenn wir unſre Sachen auch ſo ſehr aus-
ſchreien wollten, wie die prahlenden Franzoſen! —
Zuletzt noch das Coliſée, und das Dorf Chaillot, denn
bis dahin reichen die ſchoͤnſten Straſſen und Spatzier-
gaͤnge.

Bemerkungen.

Eine Probe vom pariſer Luxus; denn heute Nach-
mittag glaͤnzte alles. Mein Hauswirth, ein Sudelkoch,
der die ganze Woche im grauen Wams hinter dem Heer-
de ſteht, aufm Heerd mit ſeinen Leuten ißt ꝛc., zog heute
Nachmittag ein rothes Kleid von feinem Tuch, mit gold-
geſtickten Knoͤpfen an, trug weisſeidene Struͤmpfe und
ein ſpaniſch Rohr mit einem vergoldeten Knopf ꝛc. Uhr-
macher ſah ich in ganz ſeidnen Kleidern ꝛc.

Eine Probe vom exorbitanten Preis aller Sachen.
Aux Champs Eliſeés koſtet ein kleines Trinkglas Li-

monade
G 4
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[103/0127] feſtigt, hat Mauern, Wall, Graben, und in dieſen ſind kleine Blumenbeete angelegt. Hinter dem Platz auf der Seite liegt das Schlos und der Garten der Mad. de Pompadour, und dann Les Champs-Eliſeés; — groſſe, lange, brei- te, mit Baumgaͤngen nach allen Richtungen durchſchnit- tene Spatziergaͤnge, die mit Kaffee- und andern Haͤu- ſern, mit Jeux des Pommes, mit Chevaux de bois à piquer à un anneau etc. und mit einer unzaͤhlbaren Menge Menſchen an allen Sonn- und Feiertaͤgen, mit Reihen von Karoſſen und Pferden beſetzt ſind. Den rei- zenden Namen verdient uͤbrigens dieſe Gegend noch lange nicht. Wieviele eliſaͤiſche Felder haͤtten wir in Deutſchland, wenn wir unſre Sachen auch ſo ſehr aus- ſchreien wollten, wie die prahlenden Franzoſen! — Zuletzt noch das Coliſée, und das Dorf Chaillot, denn bis dahin reichen die ſchoͤnſten Straſſen und Spatzier- gaͤnge. Bemerkungen. Eine Probe vom pariſer Luxus; denn heute Nach- mittag glaͤnzte alles. Mein Hauswirth, ein Sudelkoch, der die ganze Woche im grauen Wams hinter dem Heer- de ſteht, aufm Heerd mit ſeinen Leuten ißt ꝛc., zog heute Nachmittag ein rothes Kleid von feinem Tuch, mit gold- geſtickten Knoͤpfen an, trug weisſeidene Struͤmpfe und ein ſpaniſch Rohr mit einem vergoldeten Knopf ꝛc. Uhr- macher ſah ich in ganz ſeidnen Kleidern ꝛc. Eine Probe vom exorbitanten Preis aller Sachen. Aux Champs Eliſeés koſtet ein kleines Trinkglas Li- monade G 4

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/127>, abgerufen am 21.11.2024.