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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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monade 5. Sous, ein wenig Salat 3. Sous, und als
wir weggingen, stand der Aufwärter noch an der Thür
und sagte: Pour le garcon, Messieurs, a boire.
Und die Frau vom Haus sas in einem Kasten darneben,
und theilte Echaudes aus, kleine leere luftige Küchel-
chen zu 1/2 Sous.

Doch aber auch eine Probe, daß etwas wohlfeil
ist. Man verkauft überall Hippelchen, die nennt man
Plaisirs, man macht sie wie grosse Trichter oder Sprütz-
becher, 3. mahl so gros als unsre, und recht gut, da ko-
stet eins nur 2. Liards.

Den 30sten Mai.

M. A. de Jussieu, Profess. en Bot. Doct. en
Med.
besuchte ich heute. Er ist ein langer, junger Mann,
ein Nesse von Bernhard de Jussieu, den man Morgens
früh besuchen muß. Er hält vom Junius an öffentli-
che Vorlesungen über die Botanik, und muß die Frem-
den, die den Königl. Garten sehen wollen, empfangen.
Er ist ein grosser Verehrer von Linne', der Garten hat
auch lauter Linne'ische Namen, aber er ist nicht nach
Linne''s Ordnung eingerichtet. Er hatte die Höflichkeit
für mich, mir den Garten alle Tage zu öfnen, und mir
eine sauber geschriebene Addresse und Empfehlungen an
Mr. Vicq. d' Azyr mit zu geben.

La Biblioth. du Roi. Da ging ich hierauf wieder
hin, las Redi Experim. nat. gar aus, und lies mir
Ioa. Aemyliani, Ferrariensis, de Ruminantibus
Hist.
4to Venet. 1584. geben. Es war neu in ro-
then Saffian gebunden, und mit den 3. goldnen französi-

schen

monade 5. Sous, ein wenig Salat 3. Sous, und als
wir weggingen, ſtand der Aufwaͤrter noch an der Thuͤr
und ſagte: Pour le garçon, Meſſieurs, à boire.
Und die Frau vom Haus ſas in einem Kaſten darneben,
und theilte Echaudes aus, kleine leere luftige Kuͤchel-
chen zu ½ Sous.

Doch aber auch eine Probe, daß etwas wohlfeil
iſt. Man verkauft uͤberall Hippelchen, die nennt man
Plaiſirs, man macht ſie wie groſſe Trichter oder Spruͤtz-
becher, 3. mahl ſo gros als unſre, und recht gut, da ko-
ſtet eins nur 2. Liards.

Den 30ſten Mai.

M. A. de Juſſieu, Profeſſ. en Bot. Doct. en
Med.
beſuchte ich heute. Er iſt ein langer, junger Mann,
ein Neſſe von Bernhard de Juſſieu, den man Morgens
fruͤh beſuchen muß. Er haͤlt vom Junius an oͤffentli-
che Vorleſungen uͤber die Botanik, und muß die Frem-
den, die den Koͤnigl. Garten ſehen wollen, empfangen.
Er iſt ein groſſer Verehrer von Linne’, der Garten hat
auch lauter Linne’iſche Namen, aber er iſt nicht nach
Linne’’s Ordnung eingerichtet. Er hatte die Hoͤflichkeit
fuͤr mich, mir den Garten alle Tage zu oͤfnen, und mir
eine ſauber geſchriebene Addreſſe und Empfehlungen an
Mr. Vicq. d’ Azyr mit zu geben.

La Biblioth. du Roi. Da ging ich hierauf wieder
hin, las Redi Experim. nat. gar aus, und lies mir
Ioa. Aemyliani, Ferrarienſis, de Ruminantibus
Hiſt.
4to Venet. 1584. geben. Es war neu in ro-
then Saffian gebunden, und mit den 3. goldnen franzoͤſi-

ſchen
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[104/0128] monade 5. Sous, ein wenig Salat 3. Sous, und als wir weggingen, ſtand der Aufwaͤrter noch an der Thuͤr und ſagte: Pour le garçon, Meſſieurs, à boire. Und die Frau vom Haus ſas in einem Kaſten darneben, und theilte Echaudes aus, kleine leere luftige Kuͤchel- chen zu ½ Sous. Doch aber auch eine Probe, daß etwas wohlfeil iſt. Man verkauft uͤberall Hippelchen, die nennt man Plaiſirs, man macht ſie wie groſſe Trichter oder Spruͤtz- becher, 3. mahl ſo gros als unſre, und recht gut, da ko- ſtet eins nur 2. Liards. Den 30ſten Mai. M. A. de Juſſieu, Profeſſ. en Bot. Doct. en Med. beſuchte ich heute. Er iſt ein langer, junger Mann, ein Neſſe von Bernhard de Juſſieu, den man Morgens fruͤh beſuchen muß. Er haͤlt vom Junius an oͤffentli- che Vorleſungen uͤber die Botanik, und muß die Frem- den, die den Koͤnigl. Garten ſehen wollen, empfangen. Er iſt ein groſſer Verehrer von Linne’, der Garten hat auch lauter Linne’iſche Namen, aber er iſt nicht nach Linne’’s Ordnung eingerichtet. Er hatte die Hoͤflichkeit fuͤr mich, mir den Garten alle Tage zu oͤfnen, und mir eine ſauber geſchriebene Addreſſe und Empfehlungen an Mr. Vicq. d’ Azyr mit zu geben. La Biblioth. du Roi. Da ging ich hierauf wieder hin, las Redi Experim. nat. gar aus, und lies mir Ioa. Aemyliani, Ferrarienſis, de Ruminantibus Hiſt. 4to Venet. 1584. geben. Es war neu in ro- then Saffian gebunden, und mit den 3. goldnen franzoͤſi- ſchen

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/128>, abgerufen am 21.11.2024.