Stück ist 7. Spannen lang, und 4. breit, ist aber ge- sprungen, weil es in Bayreuth aufgehangen war, jetzt aber liegt es horizontal.
16) Gediegenes Silber auf Eisen aus Schweden.
17) Elfenbeinstücke. Zu Trinkgefässen verarbeitet.
18) Eben solche als Szepter von Indianischen Köni- gen.
19) Ein Tophus, der sich auf den Schaufeln eines Mühlrads angesetzt hat.
Reise nach Weimar.
Den 4ten Aug.
Von Erlangen ging mein Weg auf Bamberg. Die Gegend zwischen diesen Städten ist meistens Sand, doch baut man Hirse und Hopfen. Mit unter kommt man durch Fohrenwälder. Oberhalb Forchheim, einem festen Bambergischen Landstädtchen, kam ich über den Mayn, und drauf nach
Bamberg, das sich von weiten besser als innen prä- sentirt. Die Residenz des Fürstbischofs liegt auf einem Berge, der Petersberg genannt, das Thal ist überall von Wäldern umgeben. Ich hielt mich hier nicht auf, sondern fuhr noch bis
Lichtenfels, einem Bambergischen Städtchen am Mayn gelegen, wo ich Abends blieb. -- Ich bemerk- te, daß die Leute hier viele grosse tygerartig gefleckte Hunde hielten, auch waren sie sehr höflich, und mehr als mans sonst in katholischen Ländern findet. Hier und da trift man herrliche Triften, Felder und Wiesen an.
Den
Stuͤck iſt 7. Spannen lang, und 4. breit, iſt aber ge- ſprungen, weil es in Bayreuth aufgehangen war, jetzt aber liegt es horizontal.
16) Gediegenes Silber auf Eiſen aus Schweden.
17) Elfenbeinſtuͤcke. Zu Trinkgefaͤſſen verarbeitet.
18) Eben ſolche als Szepter von Indianiſchen Koͤni- gen.
19) Ein Tophus, der ſich auf den Schaufeln eines Muͤhlrads angeſetzt hat.
Reiſe nach Weimar.
Den 4ten Aug.
Von Erlangen ging mein Weg auf Bamberg. Die Gegend zwiſchen dieſen Staͤdten iſt meiſtens Sand, doch baut man Hirſe und Hopfen. Mit unter kommt man durch Fohrenwaͤlder. Oberhalb Forchheim, einem feſten Bambergiſchen Landſtaͤdtchen, kam ich uͤber den Mayn, und drauf nach
Bamberg, das ſich von weiten beſſer als innen praͤ- ſentirt. Die Reſidenz des Fuͤrſtbiſchofs liegt auf einem Berge, der Petersberg genannt, das Thal iſt uͤberall von Waͤldern umgeben. Ich hielt mich hier nicht auf, ſondern fuhr noch bis
Lichtenfels, einem Bambergiſchen Staͤdtchen am Mayn gelegen, wo ich Abends blieb. — Ich bemerk- te, daß die Leute hier viele groſſe tygerartig gefleckte Hunde hielten, auch waren ſie ſehr hoͤflich, und mehr als mans ſonſt in katholiſchen Laͤndern findet. Hier und da trift man herrliche Triften, Felder und Wieſen an.
Den
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Stuͤck iſt 7. Spannen lang, und 4. breit, iſt aber ge-
ſprungen, weil es in Bayreuth aufgehangen war,
jetzt aber liegt es horizontal.
16) Gediegenes Silber auf Eiſen aus Schweden.
17) Elfenbeinſtuͤcke. Zu Trinkgefaͤſſen verarbeitet.
18) Eben ſolche als Szepter von Indianiſchen Koͤni-
gen.
19) Ein Tophus, der ſich auf den Schaufeln eines
Muͤhlrads angeſetzt hat.
Reiſe nach Weimar.
Den 4ten Aug.
Von Erlangen ging mein Weg auf Bamberg.
Die Gegend zwiſchen dieſen Staͤdten iſt meiſtens Sand,
doch baut man Hirſe und Hopfen. Mit unter kommt
man durch Fohrenwaͤlder. Oberhalb Forchheim, einem
feſten Bambergiſchen Landſtaͤdtchen, kam ich uͤber den
Mayn, und drauf nach
Bamberg, das ſich von weiten beſſer als innen praͤ-
ſentirt. Die Reſidenz des Fuͤrſtbiſchofs liegt auf einem
Berge, der Petersberg genannt, das Thal iſt uͤberall
von Waͤldern umgeben. Ich hielt mich hier nicht auf,
ſondern fuhr noch bis
Lichtenfels, einem Bambergiſchen Staͤdtchen am
Mayn gelegen, wo ich Abends blieb. — Ich bemerk-
te, daß die Leute hier viele groſſe tygerartig gefleckte
Hunde hielten, auch waren ſie ſehr hoͤflich, und mehr
als mans ſonſt in katholiſchen Laͤndern findet. Hier
und da trift man herrliche Triften, Felder und Wieſen
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/132>, abgerufen am 26.11.2024.
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