ihnen Abschied nahm, und dann ging ich mit Hrn. Meil, dem sanften Freunde der sanften Kunst, nach Hause.
Den 19ten Sept.
Machte ich zuerst Ihro. Exc. dem Minister von Herzberg meine Aufwartung. Schon ältlich. Ein grosser und einsichtsvoller Liebhaber der Landwirthschaft. Er erzählte mir unter andern, daß er die Luzerne auf seinem Guthe Brietz nicht weit von der Stadt, auch in diesem dürren Jahre viermahl habe abmähen können.
Hierauf besorgte ich noch Verschiedenes zu meiner Reise nach Hamburg, und war Mittags bei Hrn. Prof. Bernoulli, der mich auf die Königl. Sternwarte führ- te, und mir da viele herliche astronomische Werkzeuge wies. Unter diesen befand sich auch der bewegliche Qua- drant, den Maupertuis 1736. mit in Lappland hat- te etc.
Nachmittags nahm ich von dem würdigen und gros- sen Minister von Zedlitz, von Madam Martini, Hrn. O. K. R. Teller, und mehrern werthen Freunden Ab- schied, und war auf den Abend noch einmahl in der
Naturhistorischen Gesellschaft, die sich diesmahl bei Hrn. Bode versammelt hatte, und worin Gleditsch eine Abhandlung von der Sasapadilla vorlas, worin er sagte, sie sei ein ausländisches Veratrum. Drauf em- pfahl ich mich auch dieser Gesellschaft.
Den
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ihnen Abſchied nahm, und dann ging ich mit Hrn. Meil, dem ſanften Freunde der ſanften Kunſt, nach Hauſe.
Den 19ten Sept.
Machte ich zuerſt Ihro. Exc. dem Miniſter von Herzberg meine Aufwartung. Schon aͤltlich. Ein groſſer und einſichtsvoller Liebhaber der Landwirthſchaft. Er erzaͤhlte mir unter andern, daß er die Luzerne auf ſeinem Guthe Brietz nicht weit von der Stadt, auch in dieſem duͤrren Jahre viermahl habe abmaͤhen koͤnnen.
Hierauf beſorgte ich noch Verſchiedenes zu meiner Reiſe nach Hamburg, und war Mittags bei Hrn. Prof. Bernoulli, der mich auf die Koͤnigl. Sternwarte fuͤhr- te, und mir da viele herliche aſtronomiſche Werkzeuge wies. Unter dieſen befand ſich auch der bewegliche Qua- drant, den Maupertuis 1736. mit in Lappland hat- te ꝛc.
Nachmittags nahm ich von dem wuͤrdigen und groſ- ſen Miniſter von Zedlitz, von Madam Martini, Hrn. O. K. R. Teller, und mehrern werthen Freunden Ab- ſchied, und war auf den Abend noch einmahl in der
Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft, die ſich diesmahl bei Hrn. Bode verſammelt hatte, und worin Gleditſch eine Abhandlung von der Saſapadilla vorlas, worin er ſagte, ſie ſei ein auslaͤndiſches Veratrum. Drauf em- pfahl ich mich auch dieſer Geſellſchaft.
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ihnen Abſchied nahm, und dann ging ich mit Hrn. Meil,
dem ſanften Freunde der ſanften Kunſt, nach Hauſe.
Den 19ten Sept.
Machte ich zuerſt Ihro. Exc. dem Miniſter von
Herzberg meine Aufwartung. Schon aͤltlich. Ein
groſſer und einſichtsvoller Liebhaber der Landwirthſchaft.
Er erzaͤhlte mir unter andern, daß er die Luzerne auf
ſeinem Guthe Brietz nicht weit von der Stadt, auch in
dieſem duͤrren Jahre viermahl habe abmaͤhen koͤnnen.
Hierauf beſorgte ich noch Verſchiedenes zu meiner
Reiſe nach Hamburg, und war Mittags bei Hrn. Prof.
Bernoulli, der mich auf die Koͤnigl. Sternwarte fuͤhr-
te, und mir da viele herliche aſtronomiſche Werkzeuge
wies. Unter dieſen befand ſich auch der bewegliche Qua-
drant, den Maupertuis 1736. mit in Lappland hat-
te ꝛc.
Nachmittags nahm ich von dem wuͤrdigen und groſ-
ſen Miniſter von Zedlitz, von Madam Martini, Hrn.
O. K. R. Teller, und mehrern werthen Freunden Ab-
ſchied, und war auf den Abend noch einmahl in der
Naturhiſtoriſchen Geſellſchaft, die ſich diesmahl
bei Hrn. Bode verſammelt hatte, und worin Gleditſch
eine Abhandlung von der Saſapadilla vorlas, worin er
ſagte, ſie ſei ein auslaͤndiſches Veratrum. Drauf em-
pfahl ich mich auch dieſer Geſellſchaft.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/251>, abgerufen am 24.11.2024.
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