Hr. Buch's Garten. Er zeigte mir seine Zeich- nungen, die heftweise herauskommen. Ich fand darin die Parkinsonia, die Dionaea Muscipula. Diese ist klein, wächst wie eine Cryptog. im Moos, treibt nur etwan 4. Blätter, die andern verdorren gleich wieder; an jedem Blatte ist ein Ansatz, und dieser nur ist zu bei- den Seiten mit Stacheln besetzt, die freilich sehr elastisch sind. Wenn die Pflanze blüht, steigt ein Stengel aus der Mitte in die Höhe. Sie kostet dem Besitzer 15. Thaler.
Hrn. D. Bolten's Naturalienkabinet, worin die Konchyliensammlung über allen Ausdruck, reich und schön ist *). Beim Anblick so vieler Konchylien muß es einem beifallen, daß es ein erstaunendes Mei- sterstück des Schöpfers ist, die simple Idee einer Schne- cke so tausendfältig bei der Ausführung zu verändern. Wie gros ist Gott! -- Unter den Amphibien ist auch das Krokodil mit dem schmalen langen Rachen, das in den Philos. Transact. beschrieben ist. Viele Sachen von Otaheite etc.
Auf den Abend as ich auch bei dem würdigen Manne mit mehrern lieben Freunden.
Den
*) Die vorzüglichsten und seltensten Stücke dieses Kabi- nets führt Hr. D. Titius aus Dresden in seinem Reisejournal an, das in den 9. Theil der bernoulli- schen Samml. kl. Reisebeschr. eingerückt ist, Seite 179. u. 180. Er sagt daselbst, daß dieses Kabinet 6000. Stück Konchylien enthalte. Herausgeber.
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Hr. Buch’s Garten. Er zeigte mir ſeine Zeich- nungen, die heftweiſe herauskommen. Ich fand darin die Parkinſonia, die Dionaea Muſcipula. Dieſe iſt klein, waͤchſt wie eine Cryptog. im Moos, treibt nur etwan 4. Blaͤtter, die andern verdorren gleich wieder; an jedem Blatte iſt ein Anſatz, und dieſer nur iſt zu bei- den Seiten mit Stacheln beſetzt, die freilich ſehr elaſtiſch ſind. Wenn die Pflanze bluͤht, ſteigt ein Stengel aus der Mitte in die Hoͤhe. Sie koſtet dem Beſitzer 15. Thaler.
Hrn. D. Bolten’s Naturalienkabinet, worin die Konchylienſammlung uͤber allen Ausdruck, reich und ſchoͤn iſt *). Beim Anblick ſo vieler Konchylien muß es einem beifallen, daß es ein erſtaunendes Mei- ſterſtuͤck des Schoͤpfers iſt, die ſimple Idee einer Schne- cke ſo tauſendfaͤltig bei der Ausfuͤhrung zu veraͤndern. Wie gros iſt Gott! — Unter den Amphibien iſt auch das Krokodil mit dem ſchmalen langen Rachen, das in den Philoſ. Transact. beſchrieben iſt. Viele Sachen von Otaheite ꝛc.
Auf den Abend as ich auch bei dem wuͤrdigen Manne mit mehrern lieben Freunden.
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*) Die vorzuͤglichſten und ſeltenſten Stuͤcke dieſes Kabi- nets fuͤhrt Hr. D. Titius aus Dresden in ſeinem Reiſejournal an, das in den 9. Theil der bernoulli- ſchen Samml. kl. Reiſebeſchr. eingeruͤckt iſt, Seite 179. u. 180. Er ſagt daſelbſt, daß dieſes Kabinet 6000. Stuͤck Konchylien enthalte. Herausgeber.
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Hr. Buch’s Garten. Er zeigte mir ſeine Zeich-
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die Parkinſonia, die Dionaea Muſcipula. Dieſe
iſt klein, waͤchſt wie eine Cryptog. im Moos, treibt
nur etwan 4. Blaͤtter, die andern verdorren gleich wieder;
an jedem Blatte iſt ein Anſatz, und dieſer nur iſt zu bei-
den Seiten mit Stacheln beſetzt, die freilich ſehr elaſtiſch
ſind. Wenn die Pflanze bluͤht, ſteigt ein Stengel aus
der Mitte in die Hoͤhe. Sie koſtet dem Beſitzer 15.
Thaler.
Hrn. D. Bolten’s Naturalienkabinet, worin
die Konchylienſammlung uͤber allen Ausdruck, reich und
ſchoͤn iſt *). Beim Anblick ſo vieler Konchylien
muß es einem beifallen, daß es ein erſtaunendes Mei-
ſterſtuͤck des Schoͤpfers iſt, die ſimple Idee einer Schne-
cke ſo tauſendfaͤltig bei der Ausfuͤhrung zu veraͤndern.
Wie gros iſt Gott! — Unter den Amphibien iſt auch
das Krokodil mit dem ſchmalen langen Rachen, das in
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Auf den Abend as ich auch bei dem wuͤrdigen Manne
mit mehrern lieben Freunden.
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*) Die vorzuͤglichſten und ſeltenſten Stuͤcke dieſes Kabi-
nets fuͤhrt Hr. D. Titius aus Dresden in ſeinem
Reiſejournal an, das in den 9. Theil der bernoulli-
ſchen Samml. kl. Reiſebeſchr. eingeruͤckt iſt, Seite
179. u. 180. Er ſagt daſelbſt, daß dieſes Kabinet
6000. Stuͤck Konchylien enthalte.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/255>, abgerufen am 24.11.2024.
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