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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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9) Jaspis, Achate, Porphyr, Heliotr. ganz unver-
gleichliche Stücke ausm Orient.
10) Ein Saal voll der herlichsten Majolica.
11) Unter den Antiken ein Vitellius, dem's, dem Ge-
sicht nach, noch gut schmeckt.
12) Das berühmte mantuanische Gefäs aus einem ein-
zigen Onyx. Es wird auf eine halbe Million Thaler
geschätzt. Schon als Stein ohne Arbeit ist es un-
schätzbar. Es gehört der ganzen Braunschweig-
schen Familie. Der Aufseher ist darauf besonders be-
eidigt. Ehemals ward es in Wolfenbüttel nur
mit 2. Mann Wache gezeigt *).
13) Eine Elfenbeinerne Dose, die der jetzige König
von Engelland selbst gedreht, und der regierenden
Herzogin, seiner Frau Schwester, geschenkt hat. Die
Maschine, womit er dreht, ist auch dabei.
14) Eine kostbare Vögelsammlung. Viele Animalia
in Weingeist, Quadrup.
15) Ein Schrank voll Kameen und Onyxe von unsägli-
chem Werth.
16) Eine
*) Man hat von diesem Gefäße eine Beschreibung auf
einem Quartbogen mit 2. Kupfern, welche es vorstel-
len, und die Tyroff nach einer Zeichnung von Oeding
gestochen hat. In Hr. D. Tirius zuvorangeführten
Reisejournale findet man S. 164.-171. sehr umständ-
liche Nachrichten, sowohl von dem Herzogl. Kabinet-
te überhaupt, als auch besonders von diesem mantua-
n
ischen Gefäße. Er erzählt, daß es der regierende
Herzog im Erbe für 150,000. Thaler augenommen,
und daß ihm von der Russischen Kaiserin bereits
600,000. Thl. dafür gebothen worden.
Herausgeber.
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9) Jaspis, Achate, Porphyr, Heliotr. ganz unver-
gleichliche Stuͤcke ausm Orient.
10) Ein Saal voll der herlichſten Majolica.
11) Unter den Antiken ein Vitellius, dem’s, dem Ge-
ſicht nach, noch gut ſchmeckt.
12) Das beruͤhmte mantuaniſche Gefaͤs aus einem ein-
zigen Onyx. Es wird auf eine halbe Million Thaler
geſchaͤtzt. Schon als Stein ohne Arbeit iſt es un-
ſchaͤtzbar. Es gehoͤrt der ganzen Braunſchweig-
ſchen Familie. Der Aufſeher iſt darauf beſonders be-
eidigt. Ehemals ward es in Wolfenbuͤttel nur
mit 2. Mann Wache gezeigt *).
13) Eine Elfenbeinerne Doſe, die der jetzige Koͤnig
von Engelland ſelbſt gedreht, und der regierenden
Herzogin, ſeiner Frau Schweſter, geſchenkt hat. Die
Maſchine, womit er dreht, iſt auch dabei.
14) Eine koſtbare Voͤgelſammlung. Viele Animalia
in Weingeiſt, Quadrup.
15) Ein Schrank voll Kameen und Onyxe von unſaͤgli-
chem Werth.
16) Eine
*) Man hat von dieſem Gefaͤße eine Beſchreibung auf
einem Quartbogen mit 2. Kupfern, welche es vorſtel-
len, und die Tyroff nach einer Zeichnung von Oeding
geſtochen hat. In Hr. D. Tirius zuvorangefuͤhrten
Reiſejournale findet man S. 164.-171. ſehr umſtaͤnd-
liche Nachrichten, ſowohl von dem Herzogl. Kabinet-
te uͤberhaupt, als auch beſonders von dieſem mantua-
n
iſchen Gefaͤße. Er erzaͤhlt, daß es der regierende
Herzog im Erbe fuͤr 150,000. Thaler augenommen,
und daß ihm von der Ruſſiſchen Kaiſerin bereits
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Herausgeber.
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[227/0265] 9) Jaspis, Achate, Porphyr, Heliotr. ganz unver- gleichliche Stuͤcke ausm Orient. 10) Ein Saal voll der herlichſten Majolica. 11) Unter den Antiken ein Vitellius, dem’s, dem Ge- ſicht nach, noch gut ſchmeckt. 12) Das beruͤhmte mantuaniſche Gefaͤs aus einem ein- zigen Onyx. Es wird auf eine halbe Million Thaler geſchaͤtzt. Schon als Stein ohne Arbeit iſt es un- ſchaͤtzbar. Es gehoͤrt der ganzen Braunſchweig- ſchen Familie. Der Aufſeher iſt darauf beſonders be- eidigt. Ehemals ward es in Wolfenbuͤttel nur mit 2. Mann Wache gezeigt *). 13) Eine Elfenbeinerne Doſe, die der jetzige Koͤnig von Engelland ſelbſt gedreht, und der regierenden Herzogin, ſeiner Frau Schweſter, geſchenkt hat. Die Maſchine, womit er dreht, iſt auch dabei. 14) Eine koſtbare Voͤgelſammlung. Viele Animalia in Weingeiſt, Quadrup. 15) Ein Schrank voll Kameen und Onyxe von unſaͤgli- chem Werth. 16) Eine *) Man hat von dieſem Gefaͤße eine Beſchreibung auf einem Quartbogen mit 2. Kupfern, welche es vorſtel- len, und die Tyroff nach einer Zeichnung von Oeding geſtochen hat. In Hr. D. Tirius zuvorangefuͤhrten Reiſejournale findet man S. 164.-171. ſehr umſtaͤnd- liche Nachrichten, ſowohl von dem Herzogl. Kabinet- te uͤberhaupt, als auch beſonders von dieſem mantua- niſchen Gefaͤße. Er erzaͤhlt, daß es der regierende Herzog im Erbe fuͤr 150,000. Thaler augenommen, und daß ihm von der Ruſſiſchen Kaiſerin bereits 600,000. Thl. dafuͤr gebothen worden. Herausgeber. P 2

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/265>, abgerufen am 24.11.2024.