16) Eine kleine naturhistorische Bibliothek dabei.
17) Eine herliche Kupferstichsammlung aus allen Schu- len.
Die Porzellanniederlage, in die mich die Herren Eschenburg und Ebert führten. Man findet die Er- de dazu im Lande, man will aber nicht einmal sagen, ob man den Kobold auch habe oder nicht. Es ist artig weis, aber auch schwer. An der Malerei, besonders der Thiere und Blumen, fehlt nichts. Nach Rußland gehts nicht anders, als mit schrecklichen Imposten. Ich sah schöne Vasen, Flöten, Stückweise in Kästchen ein- gepackt, artige Flacons, grosse Büsten, als: vom Kai- ser, aber auch eine Suite von kleinen Büsten, z. B. Virgil, das Stück zu 1. Thaler und einigen Groschen. In ordinären Servicen hat man hier viel Geschmack.
Des Hrn. Leibmedicus Brückmann's Kabinet von Edelsteinen und Versteinerungen; *) worin mir be- sonders merkwürdig war:
1) Eine Tabatiere aus einem einzigen Steyermärkschen Granat.
2) Bernstein mit Wassertropfen.
3) Viele geschnittene Steine, z. B. wie die Alten den Tod bildeten, als Jüngling. Lessing fand den Stein in Italien, nachdem er seine Schrist schon geschrie- ben hatte, verlor ihn nachher, und Brückmann kaufte ihn.
4) Der Gott Pister geschnitten.
5) Rohe
*) Verglichen mit Hr. D. Titius vorerwähnten Reise- journale etc. S. 171. u. f. Herausgeber.
16) Eine kleine naturhiſtoriſche Bibliothek dabei.
17) Eine herliche Kupferſtichſammlung aus allen Schu- len.
Die Porzellanniederlage, in die mich die Herren Eſchenburg und Ebert fuͤhrten. Man findet die Er- de dazu im Lande, man will aber nicht einmal ſagen, ob man den Kobold auch habe oder nicht. Es iſt artig weis, aber auch ſchwer. An der Malerei, beſonders der Thiere und Blumen, fehlt nichts. Nach Rußland gehts nicht anders, als mit ſchrecklichen Impoſten. Ich ſah ſchoͤne Vaſen, Floͤten, Stuͤckweiſe in Kaͤſtchen ein- gepackt, artige Flacons, groſſe Buͤſten, als: vom Kai- ſer, aber auch eine Suite von kleinen Buͤſten, z. B. Virgil, das Stuͤck zu 1. Thaler und einigen Groſchen. In ordinaͤren Servicen hat man hier viel Geſchmack.
Des Hrn. Leibmedicus Bruͤckmann’s Kabinet von Edelſteinen und Verſteinerungen; *) worin mir be- ſonders merkwuͤrdig war:
1) Eine Tabatiere aus einem einzigen Steyermaͤrkſchen Granat.
2) Bernſtein mit Waſſertropfen.
3) Viele geſchnittene Steine, z. B. wie die Alten den Tod bildeten, als Juͤngling. Leſſing fand den Stein in Italien, nachdem er ſeine Schriſt ſchon geſchrie- ben hatte, verlor ihn nachher, und Bruͤckmann kaufte ihn.
4) Der Gott Piſter geſchnitten.
5) Rohe
*) Verglichen mit Hr. D. Titius vorerwaͤhnten Reiſe- journale ꝛc. S. 171. u. f. Herausgeber.
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16) Eine kleine naturhiſtoriſche Bibliothek dabei.
17) Eine herliche Kupferſtichſammlung aus allen Schu-
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Die Porzellanniederlage, in die mich die Herren
Eſchenburg und Ebert fuͤhrten. Man findet die Er-
de dazu im Lande, man will aber nicht einmal ſagen,
ob man den Kobold auch habe oder nicht. Es iſt artig
weis, aber auch ſchwer. An der Malerei, beſonders
der Thiere und Blumen, fehlt nichts. Nach Rußland
gehts nicht anders, als mit ſchrecklichen Impoſten. Ich
ſah ſchoͤne Vaſen, Floͤten, Stuͤckweiſe in Kaͤſtchen ein-
gepackt, artige Flacons, groſſe Buͤſten, als: vom Kai-
ſer, aber auch eine Suite von kleinen Buͤſten, z. B.
Virgil, das Stuͤck zu 1. Thaler und einigen Groſchen.
In ordinaͤren Servicen hat man hier viel Geſchmack.
Des Hrn. Leibmedicus Bruͤckmann’s Kabinet
von Edelſteinen und Verſteinerungen; *) worin mir be-
ſonders merkwuͤrdig war:
1) Eine Tabatiere aus einem einzigen Steyermaͤrkſchen
Granat.
2) Bernſtein mit Waſſertropfen.
3) Viele geſchnittene Steine, z. B. wie die Alten den
Tod bildeten, als Juͤngling. Leſſing fand den Stein
in Italien, nachdem er ſeine Schriſt ſchon geſchrie-
ben hatte, verlor ihn nachher, und Bruͤckmann
kaufte ihn.
4) Der Gott Piſter geſchnitten.
5) Rohe
*) Verglichen mit Hr. D. Titius vorerwaͤhnten Reiſe-
journale ꝛc. S. 171. u. f.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/266>, abgerufen am 24.11.2024.
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