Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.5) Eine andre, die eben so noch mit besondern Fi- guren gezeichnet ist. Diese Figuren sehen hier aus, wie Apfelkerne. Vielleicht ist diese und die vorhergehende Männchen und Weibchen zusammen. Ich habe es un- endlich bedauert, daß ich meinen Linne'e nicht bei mir hatte, und hier kein Systema Nat. haben konnte. Die Geschichte der Schlangen würde gewis gewinnen, wenn man diese raren Schlangen sorgfältig untersuchen, ver- gleichen und genau beschreiben wollte. 6) Zwei zusammengewachsene Katzen aus Frei- burg. 7) Ein schöner Foetus von einem Hirsch, den P. Franz mit warmen Wein geputzt hat. Da ward dieser, und viele andre Foetusse so weis, als wenn er von Wachs wäre. 8) Ein menschlicher Foetus, der schon zwei Tage vergraben war und eben so behandelt wurde. 9) Ein abscheulich grosser und dicker Salamander, ohne Zweifel aus dieser Gegend. 10) Allerlei, und zum Theil auch sehr grosse Gat- tungen von Eidechsen, die also nicht nur in heissen Län- dern eine besondere Grösse erreichen. 11) Zähne von einem todt im Wald gefundenen Haasen. Es sind zwei; sie sehen aus, als wären sie vom wilden Schwein, oder vom Sus Babyrussa; sie sind aus der untern Kinnlade herausgewachsen, sind ei- nige Zolle gros, sind weis, und wurden endlich so gros und so monströs, daß der Haase verhungern mußte, als er wegen tiefen Schnees kein hohes Gras mehr finden konnte. 12) Auf
5) Eine andre, die eben ſo noch mit beſondern Fi- guren gezeichnet iſt. Dieſe Figuren ſehen hier aus, wie Apfelkerne. Vielleicht iſt dieſe und die vorhergehende Maͤnnchen und Weibchen zuſammen. Ich habe es un- endlich bedauert, daß ich meinen Linne’e nicht bei mir hatte, und hier kein Syſtema Nat. haben konnte. Die Geſchichte der Schlangen wuͤrde gewis gewinnen, wenn man dieſe raren Schlangen ſorgfaͤltig unterſuchen, ver- gleichen und genau beſchreiben wollte. 6) Zwei zuſammengewachſene Katzen aus Frei- burg. 7) Ein ſchoͤner Foetus von einem Hirſch, den P. Franz mit warmen Wein geputzt hat. Da ward dieſer, und viele andre Foetuſſe ſo weis, als wenn er von Wachs waͤre. 8) Ein menſchlicher Foetus, der ſchon zwei Tage vergraben war und eben ſo behandelt wurde. 9) Ein abſcheulich groſſer und dicker Salamander, ohne Zweifel aus dieſer Gegend. 10) Allerlei, und zum Theil auch ſehr groſſe Gat- tungen von Eidechſen, die alſo nicht nur in heiſſen Laͤn- dern eine beſondere Groͤſſe erreichen. 11) Zaͤhne von einem todt im Wald gefundenen Haaſen. Es ſind zwei; ſie ſehen aus, als waͤren ſie vom wilden Schwein, oder vom Sus Babyruſſa; ſie ſind aus der untern Kinnlade herausgewachſen, ſind ei- nige Zolle gros, ſind weis, und wurden endlich ſo gros und ſo monſtroͤs, daß der Haaſe verhungern mußte, als er wegen tiefen Schnees kein hohes Gras mehr finden konnte. 12) Auf
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <list> <pb facs="#f0448" n="410"/> <item>5) Eine andre, die eben ſo noch mit beſondern <hi rendition="#fr">Fi-<lb/> guren</hi> gezeichnet iſt. Dieſe Figuren ſehen hier aus,<lb/> wie Apfelkerne. Vielleicht iſt dieſe und die vorhergehende<lb/> Maͤnnchen und Weibchen zuſammen. Ich habe es un-<lb/> endlich bedauert, daß ich meinen <hi rendition="#fr">Linne’e</hi> nicht bei mir<lb/> hatte, und hier kein <hi rendition="#aq">Syſtema Nat.</hi> haben konnte. Die<lb/> Geſchichte der Schlangen wuͤrde gewis gewinnen, wenn<lb/> man dieſe raren Schlangen ſorgfaͤltig unterſuchen, ver-<lb/> gleichen und genau beſchreiben wollte.</item><lb/> <item>6) Zwei zuſammengewachſene <hi rendition="#fr">Katzen</hi> aus <hi rendition="#fr">Frei-<lb/> burg.</hi></item><lb/> <item>7) Ein ſchoͤner Foetus von einem <hi rendition="#fr">Hirſch,</hi> den <hi rendition="#fr">P.<lb/> Franz</hi> mit warmen Wein geputzt hat. Da ward dieſer,<lb/> und viele andre Foetuſſe ſo weis, als wenn er von Wachs<lb/> waͤre.</item><lb/> <item>8) Ein <hi rendition="#fr">menſchlicher Foetus,</hi> der ſchon zwei Tage<lb/> vergraben war und eben ſo behandelt wurde.</item><lb/> <item>9) Ein abſcheulich groſſer und dicker <hi rendition="#fr">Salamander,</hi><lb/> ohne Zweifel aus dieſer Gegend.</item><lb/> <item>10) Allerlei, und zum Theil auch ſehr groſſe Gat-<lb/> tungen von <hi rendition="#fr">Eidechſen,</hi> die alſo nicht nur in heiſſen Laͤn-<lb/> dern eine beſondere Groͤſſe erreichen.</item><lb/> <item>11) <hi rendition="#fr">Zaͤhne</hi> von einem todt im Wald gefundenen<lb/><hi rendition="#fr">Haaſen.</hi> Es ſind zwei; ſie ſehen aus, als waͤren ſie<lb/> vom wilden Schwein, oder vom <hi rendition="#aq">Sus Babyruſſa;</hi> ſie<lb/> ſind aus der untern Kinnlade herausgewachſen, ſind ei-<lb/> nige Zolle gros, ſind weis, und wurden endlich ſo gros<lb/> und ſo monſtroͤs, daß der <hi rendition="#fr">Haaſe</hi> verhungern mußte, als<lb/> er wegen tiefen Schnees kein hohes Gras mehr finden<lb/> konnte.</item><lb/> <fw place="bottom" type="catch">12) Auf</fw><lb/> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [410/0448]
5) Eine andre, die eben ſo noch mit beſondern Fi-
guren gezeichnet iſt. Dieſe Figuren ſehen hier aus,
wie Apfelkerne. Vielleicht iſt dieſe und die vorhergehende
Maͤnnchen und Weibchen zuſammen. Ich habe es un-
endlich bedauert, daß ich meinen Linne’e nicht bei mir
hatte, und hier kein Syſtema Nat. haben konnte. Die
Geſchichte der Schlangen wuͤrde gewis gewinnen, wenn
man dieſe raren Schlangen ſorgfaͤltig unterſuchen, ver-
gleichen und genau beſchreiben wollte.
6) Zwei zuſammengewachſene Katzen aus Frei-
burg.
7) Ein ſchoͤner Foetus von einem Hirſch, den P.
Franz mit warmen Wein geputzt hat. Da ward dieſer,
und viele andre Foetuſſe ſo weis, als wenn er von Wachs
waͤre.
8) Ein menſchlicher Foetus, der ſchon zwei Tage
vergraben war und eben ſo behandelt wurde.
9) Ein abſcheulich groſſer und dicker Salamander,
ohne Zweifel aus dieſer Gegend.
10) Allerlei, und zum Theil auch ſehr groſſe Gat-
tungen von Eidechſen, die alſo nicht nur in heiſſen Laͤn-
dern eine beſondere Groͤſſe erreichen.
11) Zaͤhne von einem todt im Wald gefundenen
Haaſen. Es ſind zwei; ſie ſehen aus, als waͤren ſie
vom wilden Schwein, oder vom Sus Babyruſſa; ſie
ſind aus der untern Kinnlade herausgewachſen, ſind ei-
nige Zolle gros, ſind weis, und wurden endlich ſo gros
und ſo monſtroͤs, daß der Haaſe verhungern mußte, als
er wegen tiefen Schnees kein hohes Gras mehr finden
konnte.
12) Auf
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeErst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr] Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |