7) Spanische Münzen, silberne, sind noch vier- eckigt, und an jeder Ecke noch eingeschnitten.
8) Eine zinnerne Münze, Jud Süß aus Oppen- heim im Staatskleid, auf der Kehrseite ebenderselbe in einem Käsig mit der Umschrift:
"Aus diesem Vogelhaus
"Schaut Jud Süß, der Schelm heraus."
9) Eine Jüdische Münze von Blei.
10) Jüdische Silberlinge, worauf die blühende Ruthe Aarons, der h. Sexkel, und Jerusalem steht.
11) Eine silberne Jüdische Münze, wo auf einer Seite das Brustbild von Jesus ist, und auf der Kehr- seite eine abbreyirte ebräische Inschrift, wahrscheinlich eine Satyre. Diese Münze ist hier gros und klein.
12) Eine silberne Münze mit einem Hirsch, der ein grosses Geweih hat, mit der Umschrift:
Ich trage die Hörner, daß jedermann schauet, Ein andrer trägt sie, der es nicht trauet.
Und auf dem Revers steht:
Vom Hahnrey red nicht scoptice, Denn dieses ist verissime, Daß mancher Stümper per Cornua Erlangt hat hohe Officia. Anno Mundi! !
13) Erlau-
6) Schweizeriſche Muͤnzen nach allen Kantons.
7) Spaniſche Muͤnzen, ſilberne, ſind noch vier- eckigt, und an jeder Ecke noch eingeſchnitten.
8) Eine zinnerne Muͤnze, Jud Suͤß aus Oppen- heim im Staatskleid, auf der Kehrſeite ebenderſelbe in einem Kaͤſig mit der Umſchrift:
„Aus dieſem Vogelhaus
„Schaut Jud Suͤß, der Schelm heraus.“
9) Eine Juͤdiſche Muͤnze von Blei.
10) Juͤdiſche Silberlinge, worauf die bluͤhende Ruthe Aarons, der h. Sexkel, und Jeruſalem ſteht.
11) Eine ſilberne Juͤdiſche Muͤnze, wo auf einer Seite das Bruſtbild von Jeſus iſt, und auf der Kehr- ſeite eine abbreyirte ebraͤiſche Inſchrift, wahrſcheinlich eine Satyre. Dieſe Muͤnze iſt hier gros und klein.
12) Eine ſilberne Muͤnze mit einem Hirſch, der ein groſſes Geweih hat, mit der Umſchrift:
Ich trage die Hoͤrner, daß jedermann ſchauet, Ein andrer traͤgt ſie, der es nicht trauet.
Und auf dem Revers ſteht:
Vom Hahnrey red nicht ſcoptice, Denn dieſes iſt veriſſime, Daß mancher Stuͤmper per Cornua Erlangt hat hohe Officia. Anno Mundi! !
13) Erlau-
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6) Schweizeriſche Muͤnzen nach allen Kantons.
7) Spaniſche Muͤnzen, ſilberne, ſind noch vier-
eckigt, und an jeder Ecke noch eingeſchnitten.
8) Eine zinnerne Muͤnze, Jud Suͤß aus Oppen-
heim im Staatskleid, auf der Kehrſeite ebenderſelbe in
einem Kaͤſig mit der Umſchrift:
„Aus dieſem Vogelhaus
„Schaut Jud Suͤß, der Schelm heraus.“
9) Eine Juͤdiſche Muͤnze von Blei.
10) Juͤdiſche Silberlinge, worauf die bluͤhende
Ruthe Aarons, der h. Sexkel, und Jeruſalem ſteht.
11) Eine ſilberne Juͤdiſche Muͤnze, wo auf einer
Seite das Bruſtbild von Jeſus iſt, und auf der Kehr-
ſeite eine abbreyirte ebraͤiſche Inſchrift, wahrſcheinlich
eine Satyre. Dieſe Muͤnze iſt hier gros und klein.
12) Eine ſilberne Muͤnze mit einem Hirſch, der ein
groſſes Geweih hat, mit der Umſchrift:
Ich trage die Hoͤrner, daß jedermann ſchauet,
Ein andrer traͤgt ſie, der es nicht trauet.
Und auf dem Revers ſteht:
Vom Hahnrey red nicht ſcoptice,
Denn dieſes iſt veriſſime,
Daß mancher Stuͤmper per Cornua
Erlangt hat hohe Officia.
Anno Mundi! !
13) Erlau-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/458>, abgerufen am 22.11.2024.
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