Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.13) Erlauben Sie mir noch eine Münze, die auch nicht gemein ist, kurz zu beschreiben. Silber und ver- goldet, sehr gros, wie Sie aus dem Folgenden sehen wer- den; auf einer Seite hat sie viel Gravüre, und die In- schrift: Propter scelus Populi mei percussi eum. Esai. LIII. Auf der Kehrseite steht das ganze Symbo- lum Athanasii: Haec est fides Catholica, ut unum Deum in Trinitate, et Trinitatum in uni- tate veneremur. Alia est persona Patris, alia Filii, alia Spiritus sancti, una est divinitas, ae- qualis gloria, coaeterna majestas. O veneran- da Unitas, o veneranda Trinitas! Per Te sumus creati, vera Aeternitas! Per Te sumus redemti, summa Tu Charitas! Te adoramus, omnipo- tens, Tibi canimus, Tibi Laus et Gloria. Am Rand: Hunc grossum Lipsiae excudebat Anno MDCXLIIII. Mense Januar. Regnante Mauritio, Duce Saxoniae. Der Professor Theologiä im Kloster hatte den Auf- 1) Zuerst sah ich da ein Evangelistarium aus Sec. IX., inwendig ist es ein Codex Mscptus, aussen ist Jesus Christus und Maria daran, von Silber und vergoldet, mit grossen Steinen. 2) Ein Reliquienkästchen, das ein Geschenk von der letztverstorbenen Kaiserin; im Deckel ist ein Ge- bein vom Fridolinus, der am Ende Sec. V. und in- wendig D d 3
13) Erlauben Sie mir noch eine Muͤnze, die auch nicht gemein iſt, kurz zu beſchreiben. Silber und ver- goldet, ſehr gros, wie Sie aus dem Folgenden ſehen wer- den; auf einer Seite hat ſie viel Gravuͤre, und die In- ſchrift: Propter ſcelus Populi mei percuſſi eum. Eſai. LIII. Auf der Kehrſeite ſteht das ganze Symbo- lum Athanaſii: Haec eſt fides Catholica, ut unum Deum in Trinitate, et Trinitatum in uni- tate veneremur. Alia eſt perſona Patris, alia Filii, alia Spiritus ſancti, una eſt divinitas, ae- qualis gloria, coaeterna majeſtas. O veneran- da Unitas, o veneranda Trinitas! Per Te ſumus creati, vera Aeternitas! Per Te ſumus redemti, ſumma Tu Charitas! Te adoramus, omnipo- tens, Tibi canimus, Tibi Laus et Gloria. Am Rand: Hunc groſſum Lipſiae excudebat Anno MDCXLIIII. Menſe Januar. Regnante Mauritio, Duce Saxoniae. Der Profeſſor Theologiaͤ im Kloſter hatte den Auf- 1) Zuerſt ſah ich da ein Evangeliſtarium aus Sec. IX., inwendig iſt es ein Codex Mſcptus, auſſen iſt Jeſus Chriſtus und Maria daran, von Silber und vergoldet, mit groſſen Steinen. 2) Ein Reliquienkaͤſtchen, das ein Geſchenk von der letztverſtorbenen Kaiſerin; im Deckel iſt ein Ge- bein vom Fridolinus, der am Ende Sec. V. und in- wendig D d 3
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13) Erlauben Sie mir noch eine Muͤnze, die auch
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goldet, ſehr gros, wie Sie aus dem Folgenden ſehen wer-
den; auf einer Seite hat ſie viel Gravuͤre, und die In-
ſchrift: Propter ſcelus Populi mei percuſſi eum.
Eſai. LIII. Auf der Kehrſeite ſteht das ganze Symbo-
lum Athanaſii: Haec eſt fides Catholica, ut
unum Deum in Trinitate, et Trinitatum in uni-
tate veneremur. Alia eſt perſona Patris, alia
Filii, alia Spiritus ſancti, una eſt divinitas, ae-
qualis gloria, coaeterna majeſtas. O veneran-
da Unitas, o veneranda Trinitas! Per Te ſumus
creati, vera Aeternitas! Per Te ſumus redemti,
ſumma Tu Charitas! Te adoramus, omnipo-
tens, Tibi canimus, Tibi Laus et Gloria. Am
Rand: Hunc groſſum Lipſiae excudebat Anno
MDCXLIIII. Menſe Januar. Regnante Mauritio,
Duce Saxoniae.
Der Profeſſor Theologiaͤ im Kloſter hatte den Auf-
trag, mir den Kirchenſchatz zu zeigen, und in St.
Blaſien iſt es der Muͤhe werth hineinzugehen.
1) Zuerſt ſah ich da ein Evangeliſtarium aus Sec.
IX., inwendig iſt es ein Codex Mſcptus, auſſen iſt
Jeſus Chriſtus und Maria daran, von Silber und
vergoldet, mit groſſen Steinen.
2) Ein Reliquienkaͤſtchen, das ein Geſchenk
von der letztverſtorbenen Kaiſerin; im Deckel iſt ein Ge-
bein vom Fridolinus, der am Ende Sec. V. und in-
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