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Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785.

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Frömmigkeit des Erlösers.
seine Süßigkeiten, aber er verdeckt noch viele unempfun-
dene Entzückungen hinter einem Vorhange. Laßt uns
also immer Gutes thun, und nicht müde werden,

so wie Jesus Christus nicht müde ward! Man mag uns,
die wir oft das Salz der Erde sind, (Matth. 5, 13.)
d. h., die wir oft noch durch unsre Gottseligkeit uns das
unerkannte Verdienst machen, dem überhandnehmenden
Verderben zu wehren, zu schätzen wissen oder nicht,
man mag uns lästern oder loben, laßt uns doch Gutes
thun in unserm Amt, in unserm Beruf, in allen Verhält-
nissen, in unsern häuslichen Angelegenheiten alle Tage
rechtschaffen handeln. Ermuntert euch alle Morgen
dazu, Christen! unser Reich ist nicht von dieser Welt.
Laufet nur fort auf eurer Bahn, Erndten von frommen
guten Thaten begleiten uns in die Nachwelt, und erwar-
ten uns in der Ewigkeit. Zu seiner Zeit, wenn das
Herz reif geworden ist zur Ewigkeit, wenn jedes Leiden,
jede Züchtigung, jede Uebung überstanden ist, und o
Gott! eine nach der andern überstehen wir ja unter dei-
nen Leitungen! dann werden wir auch erndten,
wenn wir nur nicht müde worden sind! Weil wir
dann noch Zeit haben
-- Jünglinge! ihr habt
noch viele Zeit zu hoffen; ach vergesset diese Erinnerung
nicht, fanget schon frühe an, fromme gute Menschen zu
werden, Unschuld ist immer besser und sicherer, als späte
Buße -- Weil wir dann noch Zeit haben -- Jhr
matte Greise, bey denen das Blut nun schon langsam zu
fließen anfängt! verbessert noch eure Unthätigkeit, eure
Gleichgültigkeit, eure Sünden der Jugend, so gut ihr
könnt. Laßt uns alle Gutes thun, damit wir, wenn der
Herr kommt, auch als treue Knechte erfunden werden!

Die

Frömmigkeit des Erlöſers.
ſeine Süßigkeiten, aber er verdeckt noch viele unempfun-
dene Entzückungen hinter einem Vorhange. Laßt uns
alſo immer Gutes thun, und nicht müde werden,

ſo wie Jeſus Chriſtus nicht müde ward! Man mag uns,
die wir oft das Salz der Erde ſind, (Matth. 5, 13.)
d. h., die wir oft noch durch unſre Gottſeligkeit uns das
unerkannte Verdienſt machen, dem überhandnehmenden
Verderben zu wehren, zu ſchätzen wiſſen oder nicht,
man mag uns läſtern oder loben, laßt uns doch Gutes
thun in unſerm Amt, in unſerm Beruf, in allen Verhält-
niſſen, in unſern häuslichen Angelegenheiten alle Tage
rechtſchaffen handeln. Ermuntert euch alle Morgen
dazu, Chriſten! unſer Reich iſt nicht von dieſer Welt.
Laufet nur fort auf eurer Bahn, Erndten von frommen
guten Thaten begleiten uns in die Nachwelt, und erwar-
ten uns in der Ewigkeit. Zu ſeiner Zeit, wenn das
Herz reif geworden iſt zur Ewigkeit, wenn jedes Leiden,
jede Züchtigung, jede Uebung überſtanden iſt, und o
Gott! eine nach der andern überſtehen wir ja unter dei-
nen Leitungen! dann werden wir auch erndten,
wenn wir nur nicht müde worden ſind! Weil wir
dann noch Zeit haben
— Jünglinge! ihr habt
noch viele Zeit zu hoffen; ach vergeſſet dieſe Erinnerung
nicht, fanget ſchon frühe an, fromme gute Menſchen zu
werden, Unſchuld iſt immer beſſer und ſicherer, als ſpäte
Buße — Weil wir dann noch Zeit haben — Jhr
matte Greiſe, bey denen das Blut nun ſchon langſam zu
fließen anfängt! verbeſſert noch eure Unthätigkeit, eure
Gleichgültigkeit, eure Sünden der Jugend, ſo gut ihr
könnt. Laßt uns alle Gutes thun, damit wir, wenn der
Herr kommt, auch als treue Knechte erfunden werden!

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[88/0094] Frömmigkeit des Erlöſers. ſeine Süßigkeiten, aber er verdeckt noch viele unempfun- dene Entzückungen hinter einem Vorhange. Laßt uns alſo immer Gutes thun, und nicht müde werden, ſo wie Jeſus Chriſtus nicht müde ward! Man mag uns, die wir oft das Salz der Erde ſind, (Matth. 5, 13.) d. h., die wir oft noch durch unſre Gottſeligkeit uns das unerkannte Verdienſt machen, dem überhandnehmenden Verderben zu wehren, zu ſchätzen wiſſen oder nicht, man mag uns läſtern oder loben, laßt uns doch Gutes thun in unſerm Amt, in unſerm Beruf, in allen Verhält- niſſen, in unſern häuslichen Angelegenheiten alle Tage rechtſchaffen handeln. Ermuntert euch alle Morgen dazu, Chriſten! unſer Reich iſt nicht von dieſer Welt. Laufet nur fort auf eurer Bahn, Erndten von frommen guten Thaten begleiten uns in die Nachwelt, und erwar- ten uns in der Ewigkeit. Zu ſeiner Zeit, wenn das Herz reif geworden iſt zur Ewigkeit, wenn jedes Leiden, jede Züchtigung, jede Uebung überſtanden iſt, und o Gott! eine nach der andern überſtehen wir ja unter dei- nen Leitungen! dann werden wir auch erndten, wenn wir nur nicht müde worden ſind! Weil wir dann noch Zeit haben — Jünglinge! ihr habt noch viele Zeit zu hoffen; ach vergeſſet dieſe Erinnerung nicht, fanget ſchon frühe an, fromme gute Menſchen zu werden, Unſchuld iſt immer beſſer und ſicherer, als ſpäte Buße — Weil wir dann noch Zeit haben — Jhr matte Greiſe, bey denen das Blut nun ſchon langſam zu fließen anfängt! verbeſſert noch eure Unthätigkeit, eure Gleichgültigkeit, eure Sünden der Jugend, ſo gut ihr könnt. Laßt uns alle Gutes thun, damit wir, wenn der Herr kommt, auch als treue Knechte erfunden werden! Die

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Erbauungsbuch zur Beförderung wahrer Gottseligkeit. 3. Aufl. Leipzig, 1785, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_erbauungsbuch_1785/94>, abgerufen am 21.11.2024.