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Sanders, Daniel: Brief an Berthold Auerbach. Altstrelitz, 24. Juli 1875.

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Es scheint mir eine unabweisliche Pflicht für die Haupt-
Stimmführer in der deutschen Schriftstellerwelt, also namentlich
auch für Sie, bei der in Aussicht genommenen Regelung
unserer Rechtschreibung ihr gewichtiges Wort in die Waage
zu werfen und ganz besonders Einspruch zu erheben ganz
die Absicht, hier alles Gewordene und Bestehende nach
und nach in Schranken zu bringen, um allmählich - mit Aus-
merzung der deutschen Lettern, ferner der großen Anfangs-
buchstaben für die Substantive, wie auch sämmtliche Dehnungs[-]
bezeichnungen und so weiter vorzugehen und unsere Schrift
nicht zur reinen Lautschrift umzugestalten, sondern ihr
einigermaßen - auf Kosten des Verdeutlichungsstrebens -
mehr anzunähern. Wenn ich nicht ganz irre, so ist eine
Regelung nur heilbringend und gut, wenn wir dabei
das Gewordene und Feststehende unbedingt festhalten
und nur für die Lücken einen Ausbau und für das

Es scheint mir eine unabweisliche Pflicht für die Haupt-
Stim̃führer in der deutschen Schriftstellerwelt, also namentlich
auch für Sie, bei der in Aussicht genom̃enen Regelung
unserer Rechtschreibung ihr gewichtiges Wort in die Waage
zu werfen und ganz besonders Einspruch zu erheben ganz
die Absicht, hier alles Gewordene und Bestehende nach
und nach in Schranken zu bringen, um allmählich mit Aus-
merzung der deutschen Lettern, ferner der großen Anfangs-
buchstaben für die Substantive, wie auch säm̃tliche Dehnungs[-]
bezeichnungen und so weiter vorzugehen und unsere Schrift
nicht zur reinen Lautschrift umzugestalten, sondern ihr
einigermaßen – auf Kosten des Verdeutlichungsstrebens –
mehr anzunähern. Weñ ich nicht ganz irre, so ist eine
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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Berthold Auerbach. Altstrelitz, 24. Juli 1875, S. [1v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_auerbach2_1875/2>, abgerufen am 03.12.2024.