Sanders, Daniel: Brief an Joseph Kehrein. Altstrelitz, 8. März 1860.Herrn Joseph Kehrein, Seminardirektor zu Montabaur Höchstgeehrter Herr. Mein Verleger, Herr Otto Wigand, hat mir Ihren Brief mitgetheilt, Da Sie in Bezug auf den Plan meines Wörterbuchs pp. Herrn Joseph Kehrein, Seminardirektor zu Montabaur Höchstgeehrter Herr. Mein Verleger, Herr Otto Wigand, hat mir Ihren Brief mitgetheilt, Da Sie in Bezug auf den Plan meines Wörterbuchs pp. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0001" n="[1r]"/> <div type="letter" n="1"> <head>Herrn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/116093293">Joseph Kehrein</persName></hi>, Seminardirektor zu <hi rendition="#aq"><placeName ref="https://www.geonames.org/2869746/">Montabaur</placeName></hi></head><lb/> <space dim="vertical"/> <opener rendition="#et"> <salute>Höchstgeehrter Herr.</salute> </opener><lb/> <space dim="vertical"/> <p>Mein Verleger, <choice><abbr>Hr.</abbr><expan>Herr</expan></choice> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/117357944">Otto Wigand</persName></hi>, hat mir Ihren Brief mitgetheilt,<lb/> worin Sie ihm eine Besprechung meines Wörterbuchs<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=MpREAAAAcAAJ">Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.</ref><ref target="https://books.google.de/books?id=VjQTAAAAQAAJ">Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.</ref><ref target="https://books.google.de/books?id=hyBJAAAAcAAJ">Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 31.05.2019.</ref></note> zusagen.<lb/> Ihr Schreiben hat mich mit aufrichtiger, iñiger Freude erfüllt;<lb/> beim Lesen derselben klangen recht lebendig in mir die Goethe’schen<lb/> Verse: <cit><quote><lg type="poem"><l>„Vor den Wissenden sich stellen,|</l><l> sicher ist‘s in allen Fällen.|</l><lb/><l>Weñ du lange dich gequälet,|</l><l> – weiß er gleich, wo dir es fehlet.|</l><lb/><l>Auch auf Beifall darfst du hoffen;|</l><l> deñ er weiß, wo du’s getroffen.“</l><lb/></lg></quote></cit><note type="editorial"><bibl>Goethe, Johann Wolfgang von: Goethe’s Werke. Fünfter Band. West-östlicher Divan. Stuttgart, Tübingen 1827, S. 82.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=Vas7AAAAcAAJ">Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 30.08.2022.</ref></note><lb/> Brauche ich es danach noch besonders auszusprechen, daß ich Ihnen<lb/> nicht minder dankbar sein werde für die Belehrung, die mir aus<lb/> Ihren Ausstellungen erwachsen wird, als für die offne Aner-<lb/> keñung das Guten und tüchtigen in meinem Werke?</p><lb/> <p>Da Sie in Bezug auf den Plan meines Wörterbuchs <choice><orig>p</orig><reg>pp.</reg></choice><lb/> gern mehr als das auf dem Umschlag Stehende hätten, so er-<lb/> laube ich mir, Ihnen das „Program̃“<note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Programm eines neuen Wörterbuches der deutschen Sprache. Leipzig 1854.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=wpVEAAAAcAAJ">Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 08.12.2019.</ref></note> meines Werks zu übersenden,<lb/> worin ich meinen Plan entwickelt, die Gründe, die mich zu der<lb/> getroffenen Anordnung bestim̃t <choice><orig>p</orig><reg>pp.</reg></choice>, auseinander gesetzt und über-<lb/> haupt alles Das gesagt habe, was etwa in einer Vorrede zu<lb/> sagen gewesen wäre. Die einzige Abweichung von dem ursprüngli-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[1r]/0001]
Herrn Joseph Kehrein, Seminardirektor zu Montabaur
Höchstgeehrter Herr.
Mein Verleger, Hr. Otto Wigand, hat mir Ihren Brief mitgetheilt,
worin Sie ihm eine Besprechung meines Wörterbuchs zusagen.
Ihr Schreiben hat mich mit aufrichtiger, iñiger Freude erfüllt;
beim Lesen derselben klangen recht lebendig in mir die Goethe’schen
Verse: „Vor den Wissenden sich stellen,| sicher ist‘s in allen Fällen.|
Weñ du lange dich gequälet,| – weiß er gleich, wo dir es fehlet.|
Auch auf Beifall darfst du hoffen;| deñ er weiß, wo du’s getroffen.“
Brauche ich es danach noch besonders auszusprechen, daß ich Ihnen
nicht minder dankbar sein werde für die Belehrung, die mir aus
Ihren Ausstellungen erwachsen wird, als für die offne Aner-
keñung das Guten und tüchtigen in meinem Werke?
Da Sie in Bezug auf den Plan meines Wörterbuchs p
gern mehr als das auf dem Umschlag Stehende hätten, so er-
laube ich mir, Ihnen das „Program̃“ meines Werks zu übersenden,
worin ich meinen Plan entwickelt, die Gründe, die mich zu der
getroffenen Anordnung bestim̃t p, auseinander gesetzt und über-
haupt alles Das gesagt habe, was etwa in einer Vorrede zu
sagen gewesen wäre. Die einzige Abweichung von dem ursprüngli-
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