Sanders, Daniel: Brief an Joseph Kehrein. Altstrelitz, 8. März 1860.kann, ist mir unbegreiflich. Ich habe um Entschuldigung zu bitten, geehrter Herr, daß ich kañ, ist mir unbegreiflich. Ich habe um Entschuldigung zu bitten, geehrter Herr, daß ich <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="[3v]"/> kañ, ist mir unbegreiflich. </p><lb/> <p>Ich habe um Entschuldigung zu bitten, geehrter Herr, daß ich<lb/> Sie mit einer so ausführlichen Besprechung dieses Punktes behelligt,<lb/> aber es liegt mir ungemein viel daran, von einem Unbefang-<lb/> nen und Urtheilsberechtigten zu erfahren, ob ich mit meiner<lb/> Anordnung, die mir mit das Hauptverdienst meines Werks<lb/> scheint, das Rechte getroffen. Ich strebte wenigstens nach<lb/> einer, in der jeder Gebildete sofort weiß, wo er – nachdem<lb/> er sich mit der kurzen Anleitung zum Gebrauch vertraut ge-<lb/> macht – jedes Wort zu suchen hat (während z.B. die Anord-<lb/> nung des <choice><abbr>mittlhochd.</abbr><expan>mittelhochdeutsche</expan></choice> <choice><abbr>Wörterb.</abbr><expan>Wörterbuch</expan></choice> v. <hi rendition="#aq"><persName ref="https://d-nb.info/gnd/11865537X">Benecke</persName></hi><note type="editorial"><bibl>Benecke, Friedrich; Müller, Wilhelm; Zarncke, Friedrich: Mittelhochdeutsche Wörterbuch. Leipzig 1854.</bibl><ref target="http://woerterbuchnetz.de/BMZ/">Online verfügbar: Wörterbuchnetz Universität Trier, abgerufen am 22.10.2020.</ref></note> nur für Sprache-<lb/> gelehrte gelten kañ) und die dabei doch die möglichste (äußere<lb/> und iñere) Vollständigkeit auf einem geringen Raume<lb/> möglich macht. Dieser Hauptpunkt ist in den mir bisher zu<lb/> Gesicht gekom̃enen Kritiken, deren sich freilich keine <hi rendition="#u">gegen</hi><lb/> meine Anordnung ausgesprochen, – wie es mir scheinen will –<lb/> nach den Vortheilen, die daraus erwachsen, nicht zur Genüge<lb/> erwogen, ja <persName ref="https://d-nb.info/gnd/118787969">Raumer</persName> in seiner anerkeñende Bespre-<lb/> chung (ich citiere nach dem Gedächtnis, da ich die <choice><abbr>Zeitschr.</abbr><expan>Zeitschrift</expan></choice> <choice><abbr>f.</abbr><expan>für</expan></choice><lb/><choice><abbr>östreich.</abbr><expan>österreichische</expan></choice> <choice><abbr>Gymnas.</abbr><expan>Gymnasien</expan></choice> nicht besitze) meint, ich hätte freilich nach<lb/> meinem Princip ganz Recht, „athemlos“ unter die <choice><abbr>Zsstzg.</abbr><expan>Zusammensetzung</expan></choice><lb/><choice><abbr>v.</abbr><expan>von</expan></choice> „los“ zu bringen, aber er hätte doch lieber, es nicht <choice><abbr>v.</abbr><expan>von</expan></choice><lb/> „athembar“ getreñt gesehen<note type="editorial"><bibl>Raumer von, Rudolf: Deutsche Wörterbücher von Wurm etc. In: Seidl, J. G. et al. (Hg.): Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien, Band 10. Wien 1859, S. 625ff.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=3u952O4NrB8C&pg=PA625">Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 12.10.2020.</ref></note>. Das von ihm gewählte Beispiel<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3v]/0006]
kañ, ist mir unbegreiflich.
Ich habe um Entschuldigung zu bitten, geehrter Herr, daß ich
Sie mit einer so ausführlichen Besprechung dieses Punktes behelligt,
aber es liegt mir ungemein viel daran, von einem Unbefang-
nen und Urtheilsberechtigten zu erfahren, ob ich mit meiner
Anordnung, die mir mit das Hauptverdienst meines Werks
scheint, das Rechte getroffen. Ich strebte wenigstens nach
einer, in der jeder Gebildete sofort weiß, wo er – nachdem
er sich mit der kurzen Anleitung zum Gebrauch vertraut ge-
macht – jedes Wort zu suchen hat (während z.B. die Anord-
nung des mittlhochd. Wörterb. v. Benecke nur für Sprache-
gelehrte gelten kañ) und die dabei doch die möglichste (äußere
und iñere) Vollständigkeit auf einem geringen Raume
möglich macht. Dieser Hauptpunkt ist in den mir bisher zu
Gesicht gekom̃enen Kritiken, deren sich freilich keine gegen
meine Anordnung ausgesprochen, – wie es mir scheinen will –
nach den Vortheilen, die daraus erwachsen, nicht zur Genüge
erwogen, ja Raumer in seiner anerkeñende Bespre-
chung (ich citiere nach dem Gedächtnis, da ich die Zeitschr. f.
östreich. Gymnas. nicht besitze) meint, ich hätte freilich nach
meinem Princip ganz Recht, „athemlos“ unter die Zsstzg.
v. „los“ zu bringen, aber er hätte doch lieber, es nicht v.
„athembar“ getreñt gesehen. Das von ihm gewählte Beispiel
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Sebastian Göttel: Transkription und
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