Sanders, Daniel: Brief an Joachim Meyer. Altstrelitz, 12. April 1861.nicht, ja ich möchte fast glauben, daß Sie in Form Sprachen pp. oft gehört Seite 23 theilen Sie ein Schiller'sches Gedicht nicht, ja ich möchte fast glauben, daß Sie in Form Sprachen pp. oft gehört Seite 23 theilen Sie ein Schiller’sches Gedicht <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[1v]"/> nicht, ja ich möchte fast glauben, daß Sie in <add place="superlinear" hand="#DS">Form</add> Sprachen <choice><abbr>p.</abbr><expan>pp.</expan></choice> oft gehört<lb/> wird. Wenigstens heißt es <choice><abbr>z.B.</abbr><expan>zum Beispiel</expan></choice> bei <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118699962">Hackländer</persName></hi> (Europäisches<lb/> Sklavenleben<note type="editorial"><bibl>Hackländer, Friedrich Wilhelm: Europäisches Sklavenleben. Zweite Auflage. Stuttgart 1863.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=gqM6AAAAcAAJ">Erster Band. Online verfügbar: Google Books, abgerufen am 18.04.2019.</ref></note> 1,118):<lb/><quote>Rückt in Gottes Namen zusam̃en und <hi rendition="#u">nim̃t</hi> den Kerl<lb/> mit fort!</quote><lb/> Vielleicht kañ ich Ihnen, weñ Ihnen daran liegt, noch mehr<lb/> solche Stellen mittheilen; jedenfalls aber entsiñe ich mich aus<lb/> meiner Studienzeit, daß wir häufig genug schwäbische<lb/> Kom̃ilitonen damit aufzuziehen pflegten, daß sie den Vokal-<lb/> wechsel in der 2<supplied>.</supplied> u<supplied>.</supplied> 3<supplied>.</supplied> <choice><abbr>Pers.</abbr><expan>Person</expan></choice> der Einzahl <del rendition="#s" hand="#DS"><unclear reason="illegible"/></del> wider Zeiten unterlie-<lb/> ßen, ihn dagegen in der 2. <choice><abbr>Pers.</abbr><expan>Person</expan></choice> der <choice><abbr>Mehrz.</abbr><expan>Mehrzahl</expan></choice> eintreten ließen,<lb/><choice><abbr>z.B.</abbr><expan>zum Beispiel</expan></choice>: Ich stoße, du stoßest, er stoßt; wir stoßen, ihr <hi rendition="#u">st<hi rendition="#uu">ö</hi>ßt</hi> <choice><abbr>p<supplied>.</supplied></abbr><expan>pp.</expan></choice>,<lb/> wobei ich unentschieden lassen will, wie viel von solchen For-<lb/> men ausschließlich „schwäbisch“ ist. <choice><abbr>Vgl<supplied>.</supplied></abbr><expan>Vergleichen</expan></choice> Sie: Weñ Ihr <hi rendition="#u">vorüber-<lb/> k<hi rendition="#uu">ö</hi>mmt</hi>. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118551981">Hölderlin</persName></hi> (<choice><abbr>s.</abbr><expan>siehe</expan></choice> mein <choice><abbr>Wörterb.</abbr><expan>Wörterbuch</expan></choice><note type="editorial"><bibl>Sanders, Daniel: Wörterbuch der deutschen Sprache. Mit Belegen von Luther bis auf die Gegenwart. Leipzig 1860-1865.</bibl><ref target="https://books.google.de/books?id=MpREAAAAcAAJ">Erster Band. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 18.04.2019.</ref><ref target="https://books.google.de/books?id=VjQTAAAAQAAJ">Zweiter Band. Erste Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 18.04.2019.</ref><ref target="https://books.google.de/books?id=hyBJAAAAcAAJ">Zweiter Band. Zweite Hälfte. Online verfügbar: GoogleBooks, abgerufen am 18.04.2019.</ref></note> I, 975a); Ihr <hi rendition="#u">bek<hi rendition="#uu">ö</hi>m<supplied>̃</supplied>t</hi>. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118540963">Gott-<lb/> helf</persName> Uli<note type="editorial"><bibl>Gotthelf, Jeremias: Uli, der Knecht. Berlin 1846.</bibl><ref target="http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10109411-8"> Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 18.04.2019.</ref></note></hi> I<hi rendition="#sup">*)</hi><note resp="#DS" place="foot">*) <hi rendition="#aq">Uli</hi> der Knecht.<note type="editorial"><bibl>Gotthelf, Jeremias: Uli, der Knecht. Berlin 1846.</bibl><ref target="http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10109411-8"> Online verfügbar: BSB digital, abgerufen am 18.04.2019.</ref></note> <choice><abbr>v.</abbr><expan>Von</expan></choice> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://d-nb.info/gnd/118540963"><choice><abbr>Jer.</abbr><expan>Jeremias</expan></choice> Gotthelf</persName></hi>. <placeName ref="http://www.geonames.org/6547383"><choice><abbr>Berl.</abbr><expan>Berlin</expan></choice></placeName> 1846<supplied>.</supplied></note>, 356; Ihn <hi rendition="#u">l<hi rendition="#uu">äu</hi>ft</hi>. 382 <del rendition="#s" hand="#DS">p</del>; <hi rendition="#u">Warum k<hi rendition="#uu">ö</hi>mmt</hi> ihr? 356.</p><lb/> <p><choice><abbr>S.</abbr><expan>Seite</expan></choice> 23 theilen Sie ein <persName ref="http://d-nb.info/gnd/118607626">Schiller</persName>’sches Gedicht <quote>„mit genau der Beob-<lb/> haltung des <choice><abbr>ursprüngl.</abbr><expan>ursprünglichen</expan></choice> Textes“</quote> mit. 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nicht, ja ich möchte fast glauben, daß Sie in Form Sprachen p. oft gehört
wird. Wenigstens heißt es z.B. bei Hackländer (Europäisches
Sklavenleben 1,118):
Rückt in Gottes Namen zusam̃en und nim̃t den Kerl
mit fort!
Vielleicht kañ ich Ihnen, weñ Ihnen daran liegt, noch mehr
solche Stellen mittheilen; jedenfalls aber entsiñe ich mich aus
meiner Studienzeit, daß wir häufig genug schwäbische
Kom̃ilitonen damit aufzuziehen pflegten, daß sie den Vokal-
wechsel in der 2. u. 3. Pers. der Einzahl wider Zeiten unterlie-
ßen, ihn dagegen in der 2. Pers. der Mehrz. eintreten ließen,
z.B.: Ich stoße, du stoßest, er stoßt; wir stoßen, ihr stößt p.,
wobei ich unentschieden lassen will, wie viel von solchen For-
men ausschließlich „schwäbisch“ ist. Vgl. Sie: Weñ Ihr vorüber-
kömmt. Hölderlin (s. mein Wörterb. I, 975a); Ihr beköm̃t. Gott-
helf Uli I*) , 356; Ihn läuft. 382 ; Warum kömmt ihr? 356.
S. 23 theilen Sie ein Schiller’sches Gedicht „mit genau der Beob-
haltung des ursprüngl. Textes“ mit. Ich habe, bis jetzt wenig-
stens das Taschenbuch f. Damen (v. 1809) nicht vergleichen köñen
– das ich auch schwerlich hier werde auftreiben köñen – aber auch
ohne solchen Vergleich ist klar, daß dieser „ursprüngl. Text“ die-
sen Namen nicht verdient, sondern v. einem Abschreiber (der
vielleicht aus dem Gedächtnis niederschrieb?) herrührt, der, ohne
*) Uli der Knecht. v. Jer. Gotthelf. Berl. 1846.
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