Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.nur gleichmäßig fortzuschreiten hatte; außerdem bot sie nur gleichmäßig fortzuſchreiten hatte; außerdem bot ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0045" n="17"/> nur gleichmäßig fortzuſchreiten hatte; außerdem bot ſie<lb/> nicht nur mir ſelbſt für meine Lebenszeit ein ſicheres<lb/> Auskommen, ſondern auch eine Verſorgung für meine<lb/> Hinterbliebenen. Andrerſeits aber war, während ich<lb/> mich eingehend mit der Beurtheilung des Grimm’ſchen<lb/> Werkes beſchäftigt hatte, vor meinen Geiſt in immer<lb/> ſchärferen, beſtimmteren und klareren Umriſſen, das<lb/> Bild eines deutſchen Wörterbuches getreten, wie ich<lb/> es nach Maßgabe meiner Kräfte zu Nutzen und<lb/> Frommen meines Volkes ihm als eine hoffentlich will-<lb/> kommene Gabe darbringen zu können hoffen durfte,<lb/> und dieſes Bild ſtimmte im Großen und Ganzen mit<lb/> dem Bilde überein, das ſich unabhängig von mir die<lb/> Weber’ſche Verlagsbuchhandlung für das von ihr lange<lb/> gewünſchte und geplante Wörterbuch entworfen hatte,<lb/> ein Werk, zu deſſen Ausführung nach vielfachen, oft<lb/> wiederholten und erneuerten Fehlverſuchen ſie endlich<lb/> in mir den rechten Mann gefunden zu haben hoffte<lb/> oder, wie ſie ſagte, überzeugt war, wie denn auch alle<lb/> Einzelheiten, die ich in ſpäteren Verhandlungen bei<lb/> der näheren Auseinanderſetzung und Entwickelung<lb/> meines Planes ihr darlegte, ſchließlich ihre volle Zu-<lb/> ſtimmung und Billigung fanden. Der Gedanke, ein<lb/> für mein Volk nützliches Werk ſchaffen zu können,<lb/> hatte es mir angethan und fiel bei meinem Hin- und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [17/0045]
nur gleichmäßig fortzuſchreiten hatte; außerdem bot ſie
nicht nur mir ſelbſt für meine Lebenszeit ein ſicheres
Auskommen, ſondern auch eine Verſorgung für meine
Hinterbliebenen. Andrerſeits aber war, während ich
mich eingehend mit der Beurtheilung des Grimm’ſchen
Werkes beſchäftigt hatte, vor meinen Geiſt in immer
ſchärferen, beſtimmteren und klareren Umriſſen, das
Bild eines deutſchen Wörterbuches getreten, wie ich
es nach Maßgabe meiner Kräfte zu Nutzen und
Frommen meines Volkes ihm als eine hoffentlich will-
kommene Gabe darbringen zu können hoffen durfte,
und dieſes Bild ſtimmte im Großen und Ganzen mit
dem Bilde überein, das ſich unabhängig von mir die
Weber’ſche Verlagsbuchhandlung für das von ihr lange
gewünſchte und geplante Wörterbuch entworfen hatte,
ein Werk, zu deſſen Ausführung nach vielfachen, oft
wiederholten und erneuerten Fehlverſuchen ſie endlich
in mir den rechten Mann gefunden zu haben hoffte
oder, wie ſie ſagte, überzeugt war, wie denn auch alle
Einzelheiten, die ich in ſpäteren Verhandlungen bei
der näheren Auseinanderſetzung und Entwickelung
meines Planes ihr darlegte, ſchließlich ihre volle Zu-
ſtimmung und Billigung fanden. Der Gedanke, ein
für mein Volk nützliches Werk ſchaffen zu können,
hatte es mir angethan und fiel bei meinem Hin- und
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