Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.eine rein äußerliche und dabei doch nie ganz zu er- In Bezug auf das nun im Grimm'schen Wörter- ABENDBLATT, n. abends ausgegebne zeitung, 5*
eine rein äußerliche und dabei doch nie ganz zu er- In Bezug auf das nun im Grimm’ſchen Wörter- ABENDBLATT, n. abends ausgegebne zeitung, 5*
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0075" n="47"/> eine rein äußerliche und dabei doch nie ganz zu er-<lb/> reichende Vollſtändigkeit verzichten können, mich auf<lb/> eine ſorgfältige Auswahl wirklich bezeichnender und<lb/> maßgebender Zuſammenſetzungen beſchränkend, nach<lb/> deren Ähnlichkeit man jedes Mal leicht unzählige<lb/> andere wird bilden und verſtehen können. In einer<lb/> die Grundwörter und die Zuſammenſetzungen durch<lb/> einander wirrenden und ſie, als wären ſie gleich<lb/> berechtigt, nach ihrer Reihenfolge im Abece hinter<lb/> einander aufführenden Anordnung hätte die innere<lb/> Vollſtändigkeit in den Zuſammenſetzungen ſelbſt nicht<lb/> auf dem Drei- und Vierfachen des Umfanges erreicht<lb/> werden können.“ Hinzufügen möchte ich nur noch,<lb/> daſs, wenn man einmal bei der Entwerfung des<lb/> Planes und Grundriſſes zu einem Bau für die licht-<lb/> volle Anordnung Sorge zu tragen, verſäumt hat, es<lb/> ein vergebliches Bemühen iſt, hintennach das Licht —<lb/> und ſei es in Scheffelſäcken — von außen hineintragen<lb/> zu wollen.</p><lb/> <p>In Bezug auf das nun im Grimm’ſchen Wörter-<lb/> buch folgende „<hi rendition="#g">Abendbetglocke</hi>“ könnte ich nur das<lb/> Geſagte mit anderen Beiſpielen wiederholen und eben<lb/> ſo bei dem darauf folgenden:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">ABENDBLATT, n. abends ausgegebne zeitung,<lb/> schw.</hi> [= ſchwediſch] <hi rendition="#aq">aftonbladet</hi> [lies: <hi rendition="#aq">aftonblad</hi>], dem<lb/> <fw place="bottom" type="sig">5*</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [47/0075]
eine rein äußerliche und dabei doch nie ganz zu er-
reichende Vollſtändigkeit verzichten können, mich auf
eine ſorgfältige Auswahl wirklich bezeichnender und
maßgebender Zuſammenſetzungen beſchränkend, nach
deren Ähnlichkeit man jedes Mal leicht unzählige
andere wird bilden und verſtehen können. In einer
die Grundwörter und die Zuſammenſetzungen durch
einander wirrenden und ſie, als wären ſie gleich
berechtigt, nach ihrer Reihenfolge im Abece hinter
einander aufführenden Anordnung hätte die innere
Vollſtändigkeit in den Zuſammenſetzungen ſelbſt nicht
auf dem Drei- und Vierfachen des Umfanges erreicht
werden können.“ Hinzufügen möchte ich nur noch,
daſs, wenn man einmal bei der Entwerfung des
Planes und Grundriſſes zu einem Bau für die licht-
volle Anordnung Sorge zu tragen, verſäumt hat, es
ein vergebliches Bemühen iſt, hintennach das Licht —
und ſei es in Scheffelſäcken — von außen hineintragen
zu wollen.
In Bezug auf das nun im Grimm’ſchen Wörter-
buch folgende „Abendbetglocke“ könnte ich nur das
Geſagte mit anderen Beiſpielen wiederholen und eben
ſo bei dem darauf folgenden:
ABENDBLATT, n. abends ausgegebne zeitung,
schw. [= ſchwediſch] aftonbladet [lies: aftonblad], dem
5*
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889/75 |
Zitationshilfe: | Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_woerterbuchschreiber_1889/75>, abgerufen am 16.02.2025. |