Sanders, Daniel: Aus der Werkstatt eines Wörterbuchschreibers. Plaudereien. Berlin, 1889.Andacht) und, wenn willkürlich nur die von den Auf Abendandacht folgt im Grimm'schen "ABENDBESUCH, m. nnl. [= neuniederländisch] Bei mir steht dies Wort nicht als eigener, beson- Andacht) und, wenn willkürlich nur die von den Auf Abendandacht folgt im Grimm’ſchen „ABENDBESUCH, m. nnl. [= neuniederländiſch] Bei mir ſteht dies Wort nicht als eigener, beſon- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0074" n="46"/><hi rendition="#g">Andacht</hi>) und, wenn willkürlich nur die von den<lb/> Sammlern zufällig aufgezeichneten Zuſammenſetzungen<lb/> dieſer Art dem Wörterbuch einverleibt werden, iſt dieſe<lb/> die Auskunftſuchenden in andern Fällen zum vergeb-<lb/> lichen Nachſchlagen verlockende Weiſe nicht die un-<lb/> nützeſte Raumverſchwendung?</p><lb/> <p>Auf <hi rendition="#g">Abendandacht</hi> folgt im Grimm’ſchen<lb/> Wörterbuch:</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">„ABENDBESUCH, m. nnl.</hi> [= neuniederländiſch]<lb/><hi rendition="#aq">avondbezoek, den man abends macht oder empfängt.“</hi></p><lb/> <p>Bei mir ſteht dies Wort nicht als eigener, beſon-<lb/> derer Artikel, ſondern unter <hi rendition="#g">Beſuch</hi> (ſ. <hi rendition="#g">Such</hi>) in der<lb/> Bedeutung Viſite ꝛc. (mit einem Belege aus Goethe),<lb/> als Beiſpiel der Zuſammenſetzungen, von denen ich hier<lb/> mit Rückſicht auf den Raum nur die andern mit dem<lb/> Buchſtaben <hi rendition="#b"><hi rendition="#fr">A</hi></hi> beginnenden herſetzen will: <hi rendition="#g">Abſchieds-,<lb/> Anſtands-, Antritts-Beſuch</hi>. Dieſe gewiſs eben ſo<lb/> zur Aufnahme berechtigten Zuſammenſetzungen fehlen<lb/> im Grimm’ſchen Wörterbuch. Es wird vergönnt ſein,<lb/> aus dem Vorwort zu meinem Ergänzungs-Wörterbuch<lb/> hier einen Satz zu wiederholen. „Ich habe,“ heißt<lb/> es dort, „in Betreff der Zuſammenſetzungen, die aus<lb/> dem Weſen unſerer Sprache ſelbſt geſchöpfte und durch<lb/> den Erfolg meines großen Wörterbuches bewährte<lb/> Anordnungsweiſe feſt haltend, von vorn herein auf<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0074]
Andacht) und, wenn willkürlich nur die von den
Sammlern zufällig aufgezeichneten Zuſammenſetzungen
dieſer Art dem Wörterbuch einverleibt werden, iſt dieſe
die Auskunftſuchenden in andern Fällen zum vergeb-
lichen Nachſchlagen verlockende Weiſe nicht die un-
nützeſte Raumverſchwendung?
Auf Abendandacht folgt im Grimm’ſchen
Wörterbuch:
„ABENDBESUCH, m. nnl. [= neuniederländiſch]
avondbezoek, den man abends macht oder empfängt.“
Bei mir ſteht dies Wort nicht als eigener, beſon-
derer Artikel, ſondern unter Beſuch (ſ. Such) in der
Bedeutung Viſite ꝛc. (mit einem Belege aus Goethe),
als Beiſpiel der Zuſammenſetzungen, von denen ich hier
mit Rückſicht auf den Raum nur die andern mit dem
Buchſtaben A beginnenden herſetzen will: Abſchieds-,
Anſtands-, Antritts-Beſuch. Dieſe gewiſs eben ſo
zur Aufnahme berechtigten Zuſammenſetzungen fehlen
im Grimm’ſchen Wörterbuch. Es wird vergönnt ſein,
aus dem Vorwort zu meinem Ergänzungs-Wörterbuch
hier einen Satz zu wiederholen. „Ich habe,“ heißt
es dort, „in Betreff der Zuſammenſetzungen, die aus
dem Weſen unſerer Sprache ſelbſt geſchöpfte und durch
den Erfolg meines großen Wörterbuches bewährte
Anordnungsweiſe feſt haltend, von vorn herein auf
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