Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch] betastet/ in seine Arme genommen und geküsset. Also hat auch Raphael sich darein verliebet. Es Glückseligkeit derer/ so an solchen Orten wohnen. sind in Warheit die jenigen/ so in solchen Ländern wohnen/ glückseelig zu schätzen/ weil sie diese vortreffliche Studien täglich vor Augen haben: da andere deren mangeln müßen/ insonderheit die Fremdlinge/ worunter billig unsere Teutsche/ welche niemals alda gewesen/ noch dahin zu kommen fügliche Gelegenheit haben/ zu rechnen/ und daher billig zu betauren sind. Der Autor, machet solche hierbey in Kupfer vorstellig. Diesen nun dieselben abwesend vorstellig zu machen/ habe ich/ auf meinem Studien-Buch/ die höchst-nötigste und vortrefflichste/ unter solchen antichen Statuen/ mit sonderbarem Fleiß heraus gezeichnet/ und durch die allerberühmteste Kupferstechere/ in dieser Teutschen Academie, praesentiren wollen. Also hat man nun hiermit zu ersehen: in dem geschundenen Marsyas, eine universale Statuen/ von der Anatomie, Anatomie des Menschen-Bildes/ wie dessen Glieder und musculen unter der Haut gestaltet/ befestiget und geformet/ samt der Nerven Wirkung/ als eine Wegweisung zu allen der Bilder Geheimnußen; von Alten und Jungen/ also in dem alten nackenden Laocoon, die große Vollkommenheit eines alten Mannes; hingegen/ an dem Antinous, alle Schönheit und Zierde eines jungen Menschen. Darauf folget/ in etwas arbeitsamerer und stärkerer Gestalt/ doch in eben dem Alter/ der Fauno von Medices, ingleichen der große Alexander mit von starken/ seinem Bucephalo; ferner der Gladiator oder Kämpfer/ von Justiniano; und so weiter in immer größerer Stärke und Statur, die Statua des Paeti, wie er ihm seine in den Armen verschiedne Ariam haltend/ sich selbst ersticht. In fast gleicher Gestalt zeiget sich/ die Statue des famosen Pasquino; Eine noch mehrere Stärke anzudeuten/ praesentiret sich der erste Hercules, von Justinian; und endlich/ die vollkommenste Leibes-Stärke vorzustellen; der Hercules, von Farnese. Ingleichen bildet/ der Apollo des Belvedere, die schönen/ höchste Vollkommenheit eines schönen Hermaphrodits; fetten/ der Silenus von Justinian/ einen fetten und dicken Leib; der grobe Centauro von grob-wilden Manns Burgese, einen wilden Bäurischen Menschen. Die Griechische Venus, von Medices, wie auch und schönen Weibspersonen. die Statuen der drey Gratien Justiniani, bemerken die höchst-anmutigste Zierde der preiswürdigsten nackenden Frauenbilder. In etwas älter- oder größerer Gestalt erscheinet/ die Cleopatra von Belvedere: deren andere theils nackende/ theils bekleidete Statuen/ zustimmen/ welche in schöner proportion bekleidet erscheinen/ als die Majestätische Minerva bey Justinian/ die holdselige Flora von Farnese, die Sibylla Tiburtina, Cumana, Bacchanda und Sabina, und noch mehr andere. Diese alle deuten das übrige an/ was zu nötiger Wissenschafft dieser Schule gehörig/ und zu derselben Beobachtung dienlich ist. Worbey auch/ zu anderm vernünftigen Gebrauch und Zierde/ Geschirre oder antiche Gefäße/ wie auch die Antiche Gefäße. Brunn Zieraten und dergleichen zu der Bildhauer-Kunst beförderliche rariteten/ höchst-nüßlich können angewendet werden. So sind auch hierbey in zweyen Kupfern zu sehen/ der alten Griechischen[Spaltenumbruch] und Römischen Käyser/ Könige/ Burgermeistere/ Feldherren/ Hauptleute und gemeinen Kriegsknechte Fuß-Zierden./ gleichfalls der Gelehrten/ Philosophen und Weisen/ und anderer/ curiose Fuß Zierden oder gebrauchte Schuh-Bünde: welche aus den allerberühmtesten Statuen abgezeichnet worden. Römische Statuen:Wir wollen uns aber aufmachen/ und mit den Augen und Gedanken ein wenig durch die Stadt Rom spaziren: um ein und anders etwas genauer zu betrachten. Im Capitolio zu Rom/ die Ritter- Statua M. Aurelii, Mitten auf dem Platz des Capitolii oder Rathauses zu Rom/ sihet man die Statue des M. Aurelii zu Pferd/ welche Papst Paulus III von S. Lateran, alwo sie zuvor gestanden/ dahin setzen lassen. Wiewol etliche wollen/ es sey Septimius Severus, andere aber/ es sey L. Veri, des Käysers/ Bildnis. Vor dem Palast/ genant Conservatores L. auf dem Platz/ sihet man zwey große Bilder von zween Ströme/ Marmor/ ausbildende den Nilus und Tigris, oder vielmehr die Nera und Tiverone, welche beyde in die Tyber sich vermengen. Oben in einer Galerie gemeldtem Palazzo ist zu sehen die Wölfin von Romulus und Remus, eine Wölfin von Metall/ welche Romulum und Remum seuget. Innerhalb des Hofs/ ist ein sehr großer Kopf von Metall/ des Käysers Commodi Bild/ samt einer dergleichen Hand und Fuß/ wie auch ein Marmorsteinerner Kopf und Füß/ von einem großen Colosso, samt andern schönen Antichen von bassorilievo, an die Mauer gehäftet. ein Hercules von Metall/ Oben auf dem Palast/ sihet man einen vergüldten Hercules von Metall/ seine Clava oder Keule in der einen/ und guldene Aepfel in der andern Hand/ haltend: so in verwichenen Jahren auf dem Ochsenmark gefunden worden. Es ist auch daselbst eine nackende Statua von Metall/ einen ein dergleichen Schäfer/ jungen Schäfer ausbildend/ welcher/ das Haupt nach den Füßen neigend/ ihm selbst einen Dorn auf dem Fuß ziehet. Noch mehr schöne Statuen von Metall/ finden sich daselbst: als ein Satyro, und eine kleinere in Knechts-habit: Man sihet auch dort unterschiedliche antiche reliquien/ doch unvollkommen und zerbrochen. Von modernen Papst Leo X. Stucken/ stehet alda Papst Leo X, von Marmor: welche Statue die Römer/ diesem Papst zu Ehren/ ausgerichtet. Das Bild/ welches man hierbey sihet auf der Marforius Erden ligen/ wird ingemein Marforius genant/ alldieweil es stehet bey dem foro Augusto, da der Tempel Martis gestanden. Er soll anders nichts/ als einen Fluß/ ausbilden/ und zwar/ wie man dafür hält/ den Rhein/ oder/ wie andere sagen/ die Nera. Andere aber halten es für das Bild des Jovis Panarii, weil um dasselbe herum viel Brod gebildet ist. Im Päpstl. Garten Belvedere, Mitten in dem Päpstlichen Garten Belvedere, sind zu sehen die Bilder von den berühmten Flüßen Nilus und Tyber. Dieser ruhet mit der die Tyber rechten Seiten auf einer den Romulus und Remus seugenden Wölfin/ mit der die Kinder gleichsam und der Nilus. spielen. Das Bild des Nili, sihet gegen dem andern/ und ligt mit der linken Seiten auf einer Sphynx, als einem in Egypten befindlichen Thier: um ihn herum/ sind 16 Marmorsteinerne Kinder/ [Spaltenumbruch] betastet/ in seine Arme genommen und geküsset. Also hat auch Raphaël sich darein verliebet. Es Glückseligkeit derer/ so an solchen Orten wohnen. sind in Warheit die jenigen/ so in solchen Ländern wohnen/ glückseelig zu schätzen/ weil sie diese vortreffliche Studien täglich vor Augen haben: da andere deren mangeln müßen/ insonderheit die Fremdlinge/ worunter billig unsere Teutsche/ welche niemals alda gewesen/ noch dahin zu kommen fügliche Gelegenheit haben/ zu rechnen/ und daher billig zu betauren sind. Der Autor, machet solche hierbey in Kupfer vorstellig. Diesen nun dieselben abwesend vorstellig zu machen/ habe ich/ auf meinem Studien-Buch/ die höchst-nötigste und vortrefflichste/ unter solchen antichen Statuen/ mit sonderbarem Fleiß heraus gezeichnet/ und durch die allerberühmteste Kupferstechere/ in dieser Teutschen Academie, praesentiren wollen. Also hat man nun hiermit zu ersehen: in dem geschundenen Marsyas, eine universale Statuen/ von der Anatomie, Anatomie des Menschen-Bildes/ wie dessen Glieder und musculen unter der Haut gestaltet/ befestiget und geformet/ samt der Nerven Wirkung/ als eine Wegweisung zu allen der Bilder Geheimnußen; von Alten und Jungen/ also in dem alten nackenden Laocoon, die große Vollkommenheit eines alten Mannes; hingegen/ an dem Antinous, alle Schönheit und Zierde eines jungen Menschen. Darauf folget/ in etwas arbeitsamerer und stärkerer Gestalt/ doch in eben dem Alter/ der Fauno von Medices, ingleichen der große Alexander mit von starken/ seinem Bucephalo; ferner der Gladiator oder Kämpfer/ von Justiniano; und so weiter in immer größerer Stärke und Statur, die Statua des Paeti, wie er ihm seine in den Armen verschiedne Ariam haltend/ sich selbst ersticht. In fast gleicher Gestalt zeiget sich/ die Statue des famosen Pasquino; Eine noch mehrere Stärke anzudeuten/ praesentiret sich der erste Hercules, von Justinian; und endlich/ die vollkommenste Leibes-Stärke vorzustellen; der Hercules, von Farnese. Ingleichen bildet/ der Apollo des Belvedere, die schönen/ höchste Vollkommenheit eines schönen Hermaphrodits; fetten/ der Silenus von Justinian/ einen fetten und dicken Leib; der grobe Centauro von grob-wilden Manns Burgese, einen wilden Bäurischen Menschen. Die Griechische Venus, von Medices, wie auch und schönen Weibspersonen. die Statuen der drey Gratien Justiniani, bemerken die höchst-anmutigste Zierde der preiswürdigsten nackenden Frauenbilder. In etwas älter- oder größerer Gestalt erscheinet/ die Cleopatra von Belvedere: deren andere theils nackende/ theils bekleidete Statuen/ zustimmen/ welche in schöner proportion bekleidet erscheinen/ als die Majestätische Minerva bey Justinian/ die holdselige Flora von Farnese, die Sibylla Tiburtina, Cumana, Bacchanda und Sabina, und noch mehr andere. Diese alle deuten das übrige an/ was zu nötiger Wissenschafft dieser Schule gehörig/ und zu derselben Beobachtung dienlich ist. Worbey auch/ zu anderm vernünftigen Gebrauch und Zierde/ Geschirre oder antiche Gefäße/ wie auch die Antiche Gefäße. Brunn Zieraten und dergleichen zu der Bildhauer-Kunst beförderliche rariteten/ höchst-nüßlich können angewendet werden. So sind auch hierbey in zweyen Kupfern zu sehen/ der alten Griechischen[Spaltenumbruch] und Römischen Käyser/ Könige/ Burgermeistere/ Feldherren/ Hauptleute und gemeinen Kriegsknechte Fuß-Zierden./ gleichfalls der Gelehrten/ Philosophen und Weisen/ und anderer/ curiose Fuß Zierden oder gebrauchte Schuh-Bünde: welche aus den allerberühmtesten Statuen abgezeichnet worden. Römische Statuen:Wir wollen uns aber aufmachen/ und mit den Augen und Gedanken ein wenig durch die Stadt Rom spaziren: um ein und anders etwas genauer zu betrachten. Im Capitolio zu Rom/ die Ritter- Statua M. Aurelii, Mitten auf dem Platz des Capitolii oder Rathauses zu Rom/ sihet man die Statue des M. Aurelii zu Pferd/ welche Papst Paulus III von S. Lateran, alwo sie zuvor gestanden/ dahin setzen lassen. Wiewol etliche wollen/ es sey Septimius Severus, andere aber/ es sey L. Veri, des Käysers/ Bildnis. Vor dem Palast/ genant Conservatores L. auf dem Platz/ sihet man zwey große Bilder von zween Ströme/ Marmor/ ausbildende den Nilus und Tigris, oder vielmehr die Nera und Tiverone, welche beyde in die Tyber sich vermengen. Oben in einer Galerie gemeldtem Palazzo ist zu sehen die Wölfin von Romulus und Remus, eine Wölfin von Metall/ welche Romulum und Remum seuget. Innerhalb des Hofs/ ist ein sehr großer Kopf von Metall/ des Käysers Commodi Bild/ samt einer dergleichen Hand und Fuß/ wie auch ein Marmorsteinerner Kopf und Füß/ von einem großen Colosso, samt andern schönen Antichen von bassorilievo, an die Mauer gehäftet. ein Hercules von Metall/ Oben auf dem Palast/ sihet man einen vergüldten Hercules von Metall/ seine Clava oder Keule in der einen/ und guldene Aepfel in der andern Hand/ haltend: so in verwichenen Jahren auf dem Ochsenmark gefunden worden. Es ist auch daselbst eine nackende Statua von Metall/ einen ein dergleichen Schäfer/ jungen Schäfer ausbildend/ welcher/ das Haupt nach den Füßen neigend/ ihm selbst einen Dorn auf dem Fuß ziehet. Noch mehr schöne Statuen von Metall/ finden sich daselbst: als ein Satyro, und eine kleinere in Knechts-habit: Man sihet auch dort unterschiedliche antiche reliquien/ doch unvollkommen und zerbrochen. Von modernen Papst Leo X. Stucken/ stehet alda Papst Leo X, von Marmor: welche Statue die Römer/ diesem Papst zu Ehren/ ausgerichtet. Das Bild/ welches man hierbey sihet auf der Marforius Erden ligen/ wird ingemein Marforius genant/ alldieweil es stehet bey dem foro Augusto, da der Tempel Martis gestanden. Er soll anders nichts/ als einen Fluß/ ausbilden/ und zwar/ wie man dafür hält/ den Rhein/ oder/ wie andere sagen/ die Nera. Andere aber halten es für das Bild des Jovis Panarii, weil um dasselbe herum viel Brod gebildet ist. Im Päpstl. Garten Belvedere, Mitten in dem Päpstlichen Garten Belvedere, sind zu sehen die Bilder von den berühmten Flüßen Nilus und Tyber. Dieser ruhet mit der die Tyber rechten Seiten auf einer den Romulus und Remus seugenden Wölfin/ mit der die Kinder gleichsam und der Nilus. spielen. Das Bild des Nili, sihet gegen dem andern/ und ligt mit der linken Seiten auf einer Sphynx, als einem in Egypten befindlichen Thier: um ihn herum/ sind 16 Marmorsteinerne Kinder/ <TEI> <text xml:id="ta1675"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="1"> <p xml:id="p121.1"><pb facs="#f0213" xml:id="pb-122" n="[I, Buch 2 (Skulptur), S. 34]"/><cb/> betastet/ in seine Arme genommen und geküsset. Also hat auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977"><hi rendition="#aq">Raphaël</hi></persName> sich darein verliebet. Es <note place="right">Glückseligkeit derer/ so an solchen Orten wohnen.</note> sind in Warheit die jenigen/ so in solchen Ländern wohnen/ glückseelig zu schätzen/ weil sie diese vortreffliche <hi rendition="#aq">Studi</hi>en täglich vor Augen haben: da andere deren mangeln müßen/ insonderheit die Fremdlinge/ worunter billig unsere Teutsche/ welche niemals alda gewesen/ noch dahin zu kommen fügliche Gelegenheit haben/ zu rechnen/ und daher billig zu betauren sind.</p> <p xml:id="p122.1"><note place="right">Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836"><hi rendition="#aq">Autor</hi></persName>, machet solche hierbey in Kupfer vorstellig.</note> Diesen nun dieselben abwesend vorstellig zu machen/ habe <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName>/ auf meinem <hi rendition="#aq">Studi</hi>en-Buch/ die höchst-nötigste und vortrefflichste/ unter solchen <hi rendition="#aq">antich</hi>en <hi rendition="#aq">Statu</hi>en/ mit sonderbarem Fleiß heraus gezeichnet/ und durch die allerberühmteste Kupferstechere/ in dieser <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-193 http://gso.gbv.de/xslt/DB=1.28/CMD?ACT=SRCHA&IKT=8002&TRM=3%3A608225S">Teutschen <hi rendition="#aq">Academie</hi></ref></bibl><hi rendition="#aq">, praesenti</hi>ren wollen. Also hat man nun hiermit zu ersehen: in dem <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-92" type="artificialWork">geschundenen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-413 http://d-nb.info/gnd/118782193 http://viaf.org/viaf/31695480"><hi rendition="#aq">Marsyas</hi></persName></name>, eine <hi rendition="#aq">universal</hi>e <note place="right"><hi rendition="#aq">Statu</hi>en/ von der <hi rendition="#aq">Anatomie,</hi></note> <hi rendition="#aq">Anatomie</hi> des Menschen-Bildes/ wie dessen Glieder und <hi rendition="#aq">muscul</hi>en unter der Haut gestaltet/ befestiget und geformet/ samt der <hi rendition="#aq">Nerv</hi>en Wirkung/ als eine Wegweisung zu allen der Bilder Geheimnußen; <note place="right">von Alten und Jungen/</note> also in dem <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-339" type="artificialWork">alten nackenden <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-910 http://d-nb.info/gnd/118569651 http://viaf.org/viaf/42629960"><hi rendition="#aq">Laocoon</hi></persName></name>, die große Vollkommenheit eines alten Mannes; hingegen/ an dem <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-346" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1051 http://d-nb.info/gnd/118649639 http://viaf.org/viaf/88678929"><hi rendition="#aq">Antinous</hi></persName></name>, alle Schönheit und Zierde eines jungen Menschen. Darauf folget/ in etwas arbeitsamerer und stärkerer Gestalt/ doch in eben dem Alter/ <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-347" type="artificialWork">der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-605 http://d-nb.info/gnd/11892088X http://viaf.org/viaf/74652040"><hi rendition="#aq">Fauno</hi></persName> von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1099 http://d-nb.info/gnd/118732455 http://viaf.org/viaf/13102402"><hi rendition="#aq">Medices</hi></persName></name>, ingleichen <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-348" type="artificialWork">der große <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608"><hi rendition="#aq">Alexander</hi></persName> mit <note place="right">von starken/</note> seinem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1046"><hi rendition="#aq">Bucephalo</hi></persName></name>; ferner <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-349" type="artificialWork">der <hi rendition="#aq">Gladiator</hi> oder Kämpfer/ von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1178 http://d-nb.info/gnd/121283771 http://viaf.org/viaf/18074877"><hi rendition="#aq">Justiniano</hi></persName></name>; und so weiter in immer größerer Stärke und <hi rendition="#aq">Statur,</hi> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-350" type="artificialWork">die <hi rendition="#aq">Statua</hi> des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1237"><hi rendition="#aq">Paeti</hi></persName>, wie er ihm seine in den Armen verschiedne <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1236"><hi rendition="#aq">Ariam</hi></persName> haltend/ sich selbst ersticht</name>. In fast gleicher Gestalt zeiget sich/ die <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-195" type="artificialWork"><hi rendition="#aq">Statue</hi> des <hi rendition="#aq">famosen Pasquino</hi></name>; Eine noch mehrere Stärke anzudeuten/ <hi rendition="#aq">praesent</hi>iret sich der erste <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-351" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Hercules</hi></persName>, von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1178 http://d-nb.info/gnd/121283771 http://viaf.org/viaf/18074877">Justinian</persName></name>; und endlich/ die vollkommenste Leibes-Stärke vorzustellen; <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-352" type="artificialWork">der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Hercules</hi></persName>, von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1016 http://d-nb.info/gnd/118932462 http://viaf.org/viaf/32795603"><hi rendition="#aq">Farnese</hi></persName></name>. Ingleichen bildet/ <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-353" type="artificialWork">der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638"><hi rendition="#aq">Apollo</hi></persName> des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-151"><hi rendition="#aq">Belvedere</hi></placeName></name>, die <note place="right">schönen/</note> höchste Vollkommenheit eines schönen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1287 http://d-nb.info/gnd/4242277-2"><hi rendition="#aq">Hermaphrodits</hi></persName>; <note place="right">fetten/</note> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-354" type="artificialWork">der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1097"><hi rendition="#aq">Silenus</hi></persName> von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1178 http://d-nb.info/gnd/121283771 http://viaf.org/viaf/18074877">Justinian</persName></name>/ einen fetten und dicken Leib; <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-355" type="artificialWork">der grobe <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4539"><hi rendition="#aq">Centauro</hi></persName> von <note place="right">grob-wilden Manns</note> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1177 http://d-nb.info/gnd/119194368 http://viaf.org/viaf/32801181"><hi rendition="#aq">Burgese</hi></persName></name>, einen wilden Bäurischen Menschen. Die <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-356" type="artificialWork">Griechische <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680"><hi rendition="#aq">Venus</hi></persName>, von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1099 http://d-nb.info/gnd/118732455 http://viaf.org/viaf/13102402"><hi rendition="#aq">Medices</hi></persName></name>, wie auch <note place="right">und schönen Weibspersonen.</note> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-357" type="artificialWork">die <hi rendition="#aq">Statu</hi>en der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1052 http://d-nb.info/gnd/11863934X http://viaf.org/viaf/15562925">drey <hi rendition="#aq">Grati</hi>en</persName> <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1178 http://d-nb.info/gnd/121283771 http://viaf.org/viaf/18074877">Justiniani</persName></hi></name>, bemerken die höchst-anmutigste Zierde der preiswürdigsten nackenden Frauenbilder. In etwas älter- oder größerer Gestalt erscheinet/ <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-367" type="artificialWork">die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-320 http://d-nb.info/gnd/11856322X http://viaf.org/viaf/97737753"><hi rendition="#aq">Cleopatra</hi></persName> von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-151"><hi rendition="#aq">Belvedere</hi></placeName></name>: deren andere theils nackende/ theils bekleidete <hi rendition="#aq">Statu</hi>en/ zustimmen/ welche in schöner <hi rendition="#aq">proportion</hi> bekleidet erscheinen/ als <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-359" type="artificialWork">die Majestätische <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718"><hi rendition="#aq">Minerva</hi></persName> bey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1178 http://d-nb.info/gnd/121283771 http://viaf.org/viaf/18074877">Justinian</persName></name>/ <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-360" type="artificialWork">die holdselige <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1048 http://d-nb.info/gnd/118691880 http://viaf.org/viaf/77110125">Flora</persName></hi> von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1016 http://d-nb.info/gnd/118932462 http://viaf.org/viaf/32795603"><hi rendition="#aq">Farnese</hi></persName></name>, die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-760">Sibylla Tiburtina</persName>, <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-361" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1050">Cumana</persName></name>, <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-363" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4590">Bacchanda</persName></name></hi> und <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-362" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632"><hi rendition="#aq">Sabina</hi></persName></name>, und noch mehr andere. Diese alle deuten das übrige an/ was zu nötiger Wissenschafft dieser Schule gehörig/ und zu derselben Beobachtung dienlich ist. Worbey auch/ zu anderm vernünftigen Gebrauch und Zierde/ Geschirre oder <hi rendition="#aq">antiche</hi> Gefäße/ wie auch die <note place="right"><hi rendition="#aq">Antiche</hi> Gefäße.</note> Brunn Zieraten und dergleichen zu der Bildhauer-Kunst beförderliche <hi rendition="#aq">rarit</hi>eten/ höchst-nüßlich können angewendet werden. So sind auch hierbey in <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-365/366" type="artificialWork">zweyen Kupfern zu sehen/ der alten Griechischen</name><cb/> und Römischen Käyser/ Könige/ Burgermeistere/ Feldherren/ Hauptleute und gemeinen Kriegsknechte <note place="right">Fuß-Zierden.</note>/ gleichfalls der Gelehrten/ <hi rendition="#aq">Philosoph</hi>en und Weisen/ und anderer/ <hi rendition="#aq">curio</hi>se Fuß Zierden oder gebrauchte Schuh-Bünde: welche aus den allerberühmtesten <hi rendition="#aq">Statu</hi>en abgezeichnet worden.</p> <p xml:id="p122.2"><note place="right">Römische <hi rendition="#aq">Statu</hi>en:</note>Wir wollen uns aber aufmachen/ und mit den Augen und Gedanken ein wenig durch die Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> spaziren: um ein und anders etwas genauer zu betrachten.</p> <p xml:id="p122.3"><note place="right">Im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-191 http://www.geonames.org/3180706/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7006963"><hi rendition="#aq">Capitolio</hi></placeName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>/ <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-554 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151697" type="artificialWork">die Ritter- <hi rendition="#aq">Statua <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-323 http://d-nb.info/gnd/118577468 http://viaf.org/viaf/102895066">M. Aurelii</persName></hi></name>,</note> Mitten auf dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-444 http://www.geonames.org/8015029/">Platz des <hi rendition="#aq">Capitolii</hi></placeName> oder Rathauses zu Rom/ sihet man <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-554 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151697" type="artificialWork">die <hi rendition="#aq">Statue</hi> des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-323 http://d-nb.info/gnd/118577468 http://viaf.org/viaf/102895066"><hi rendition="#aq">M. Aurelii</hi></persName> zu Pferd</name>/ welche <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1120 http://d-nb.info/gnd/118592068 http://viaf.org/viaf/51803934">Papst <hi rendition="#aq">Paulus III</hi></persName> von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-49 http://www.geonames.org/7602857/"><hi rendition="#aq">S. Lateran</hi></placeName>, alwo sie zuvor gestanden/ dahin setzen lassen. Wiewol etliche wollen/ es sey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-322 http://d-nb.info/gnd/118764659 http://viaf.org/viaf/36952961"><hi rendition="#aq">Septimius Severus</hi></persName>, andere aber/ es sey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-867 http://d-nb.info/gnd/118643150 http://viaf.org/viaf/42631348"><hi rendition="#aq">L. Veri</hi></persName>, des Käysers/ Bildnis.</p> <p xml:id="p122.4">Vor dem <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1998" type="artificialWork"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-447">Palast/ genant <hi rendition="#aq">Conservatores L</hi></placeName></name>. auf dem Platz/ sihet man zwey große Bilder von <note place="right"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-559,560 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/18129 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151737" type="artificialWork">zween Ströme</name>/</note> Marmor/ ausbildende den <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-559 http://arachne.uni-koeln.de/item/objekt/18129 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151737" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1449"><hi rendition="#aq">Nilus</hi></persName></name> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-421 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1130850"><hi rendition="#aq">Tigris</hi></placeName>, oder vielmehr die <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1519 http://www.geonames.org/3172320/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1127704"><hi rendition="#aq">Nera</hi></placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-405 http://www.geonames.org/3183059/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1121242"><hi rendition="#aq">Tiverone</hi></placeName>, welche beyde in die <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-47 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1130786">Tyber</placeName> sich vermengen. Oben in einer <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-447"><hi rendition="#aq">Galerie</hi> gemeldtem <hi rendition="#aq">Palazzo</hi></placeName> ist zu sehen <note place="right"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-555 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=155402" type="artificialWork">die Wölfin von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-548 http://d-nb.info/gnd/118749617 http://viaf.org/viaf/89106867"><hi rendition="#aq">Romulus</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-547 http://d-nb.info/gnd/119383012 http://viaf.org/viaf/27880394"><hi rendition="#aq">Remus</hi></persName></name>,</note> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-555 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=155402" type="artificialWork">eine Wölfin von Metall/ welche <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-548 http://d-nb.info/gnd/118749617 http://viaf.org/viaf/89106867"><hi rendition="#aq">Romulum</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-547 http://d-nb.info/gnd/119383012 http://viaf.org/viaf/27880394"><hi rendition="#aq">Remum</hi></persName> seuget</name>. Innerhalb des Hofs/ ist ein sehr großer Kopf von Metall/ des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-913 http://d-nb.info/gnd/118521713 http://viaf.org/viaf/23502412">Käysers <hi rendition="#aq">Commodi</hi></persName> Bild/ samt einer dergleichen Hand und Fuß/ wie auch ein Marmorsteinerner Kopf und Füß/ von einem großen <hi rendition="#aq">Colosso</hi>, samt andern schönen <hi rendition="#aq">Antich</hi>en von <hi rendition="#aq">bassorilievo,</hi> an die Mauer gehäftet.</p> <p xml:id="p122.5"><note place="right"> ein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Hercules</hi></persName> von Metall/</note> Oben auf dem Palast/ sihet man einen vergüldten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834"><hi rendition="#aq">Hercules</hi></persName> von Metall/ seine <hi rendition="#aq">Clava</hi> oder Keule in der einen/ und guldene Aepfel in der andern Hand/ haltend: so in verwichenen Jahren auf dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-445">Ochsenmark</placeName> gefunden worden. Es ist auch daselbst eine <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-566 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=155719" type="artificialWork">nackende <hi rendition="#aq">Statua</hi> von Metall</name>/ einen <note place="right"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-566 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=155719" type="artificialWork">ein dergleichen Schäfer</name>/</note> jungen Schäfer ausbildend/ welcher/ das Haupt nach den Füßen neigend/ ihm selbst einen Dorn auf dem Fuß ziehet. Noch mehr schöne <hi rendition="#aq">Statu</hi>en von Metall/ finden sich daselbst: als ein <hi rendition="#aq">Satyro</hi>, und eine kleinere in Knechts-<hi rendition="#aq">habit</hi>: Man sihet auch dort unterschiedliche <hi rendition="#aq">antiche reliqui</hi>en/ doch unvollkommen und zerbrochen. Von <hi rendition="#aq">modern</hi>en <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-249 http://d-nb.info/gnd/118640437 http://viaf.org/viaf/96579640">Papst <hi rendition="#aq">Leo X</hi>.</persName></note> Stucken/ stehet alda <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-249 http://d-nb.info/gnd/118640437 http://viaf.org/viaf/96579640">Papst <hi rendition="#aq">Leo X</hi></persName>, von Marmor: welche <hi rendition="#aq">Statue</hi> die Römer/ diesem Papst zu Ehren/ ausgerichtet.</p> <p xml:id="p122.6">Das Bild/ welches man hierbey sihet auf der <note place="right"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-563 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151330" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1451"><hi rendition="#aq">Marforius</hi></persName></name></note> Erden ligen/ wird ingemein <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-563 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151330" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1451"><hi rendition="#aq">Marforius</hi></persName></name> genant/ alldieweil es stehet bey dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-319 http://arachne.uni-koeln.de/item/topographie/500034"><hi rendition="#aq">foro Augusto</hi></placeName>, da der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-496 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100174">Tempel <hi rendition="#aq">Martis</hi></placeName> gestanden. Er soll anders nichts/ als einen Fluß/ ausbilden/ und zwar/ wie man dafür hält/ den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-4 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7012611">Rhein</placeName>/ oder/ wie andere sagen/ die <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1519 http://www.geonames.org/3172320/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1127704"><hi rendition="#aq">Nera</hi></placeName>. Andere aber halten es für das Bild des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jovis</persName> Panarii,</hi> weil um dasselbe herum viel Brod gebildet ist.</p> <p xml:id="p122.7"><note place="right">Im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-151">Päpstl. Garten <hi rendition="#aq">Belvedere</hi></placeName>,</note> Mitten in dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-151">Päpstlichen Garten <hi rendition="#aq">Belvedere</hi></placeName>, sind zu sehen die Bilder von den berühmten Flüßen <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-561 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151520" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1449"><hi rendition="#aq">Nilus</hi></persName></name> und <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-562 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151521" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1450">Tyber</persName></name>. Dieser ruhet mit der <note place="right">die <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-562 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151521" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1450">Tyber</persName></name></note> rechten Seiten auf einer den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-548 http://d-nb.info/gnd/118749617 http://viaf.org/viaf/89106867"><hi rendition="#aq">Romulus</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-547 http://d-nb.info/gnd/119383012 http://viaf.org/viaf/27880394"><hi rendition="#aq">Remus</hi></persName> seugenden Wölfin/ mit der die Kinder gleichsam <note place="right">und <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-561 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=151520" type="artificialWork">der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1449"><hi rendition="#aq">Nilus</hi></persName></name>.</note> spielen. Das Bild des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1449">Nili</persName>,</hi> sihet gegen dem andern/ und ligt mit der linken Seiten auf einer <hi rendition="#aq">Sphynx,</hi> als einem in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7014986">Egypten</placeName> befindlichen Thier: um ihn herum/ sind 16 Marmorsteinerne Kinder/ </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[I, Buch 2 (Skulptur), S. 34]/0213]
betastet/ in seine Arme genommen und geküsset. Also hat auch Raphaël sich darein verliebet. Es sind in Warheit die jenigen/ so in solchen Ländern wohnen/ glückseelig zu schätzen/ weil sie diese vortreffliche Studien täglich vor Augen haben: da andere deren mangeln müßen/ insonderheit die Fremdlinge/ worunter billig unsere Teutsche/ welche niemals alda gewesen/ noch dahin zu kommen fügliche Gelegenheit haben/ zu rechnen/ und daher billig zu betauren sind.
Glückseligkeit derer/ so an solchen Orten wohnen. Diesen nun dieselben abwesend vorstellig zu machen/ habe ich/ auf meinem Studien-Buch/ die höchst-nötigste und vortrefflichste/ unter solchen antichen Statuen/ mit sonderbarem Fleiß heraus gezeichnet/ und durch die allerberühmteste Kupferstechere/ in dieser Teutschen Academie, praesentiren wollen. Also hat man nun hiermit zu ersehen: in dem geschundenen Marsyas, eine universale Anatomie des Menschen-Bildes/ wie dessen Glieder und musculen unter der Haut gestaltet/ befestiget und geformet/ samt der Nerven Wirkung/ als eine Wegweisung zu allen der Bilder Geheimnußen; also in dem alten nackenden Laocoon, die große Vollkommenheit eines alten Mannes; hingegen/ an dem Antinous, alle Schönheit und Zierde eines jungen Menschen. Darauf folget/ in etwas arbeitsamerer und stärkerer Gestalt/ doch in eben dem Alter/ der Fauno von Medices, ingleichen der große Alexander mit seinem Bucephalo; ferner der Gladiator oder Kämpfer/ von Justiniano; und so weiter in immer größerer Stärke und Statur, die Statua des Paeti, wie er ihm seine in den Armen verschiedne Ariam haltend/ sich selbst ersticht. In fast gleicher Gestalt zeiget sich/ die Statue des famosen Pasquino; Eine noch mehrere Stärke anzudeuten/ praesentiret sich der erste Hercules, von Justinian; und endlich/ die vollkommenste Leibes-Stärke vorzustellen; der Hercules, von Farnese. Ingleichen bildet/ der Apollo des Belvedere, die höchste Vollkommenheit eines schönen Hermaphrodits; der Silenus von Justinian/ einen fetten und dicken Leib; der grobe Centauro von Burgese, einen wilden Bäurischen Menschen. Die Griechische Venus, von Medices, wie auch die Statuen der drey Gratien Justiniani, bemerken die höchst-anmutigste Zierde der preiswürdigsten nackenden Frauenbilder. In etwas älter- oder größerer Gestalt erscheinet/ die Cleopatra von Belvedere: deren andere theils nackende/ theils bekleidete Statuen/ zustimmen/ welche in schöner proportion bekleidet erscheinen/ als die Majestätische Minerva bey Justinian/ die holdselige Flora von Farnese, die Sibylla Tiburtina, Cumana, Bacchanda und Sabina, und noch mehr andere. Diese alle deuten das übrige an/ was zu nötiger Wissenschafft dieser Schule gehörig/ und zu derselben Beobachtung dienlich ist. Worbey auch/ zu anderm vernünftigen Gebrauch und Zierde/ Geschirre oder antiche Gefäße/ wie auch die Brunn Zieraten und dergleichen zu der Bildhauer-Kunst beförderliche rariteten/ höchst-nüßlich können angewendet werden. So sind auch hierbey in zweyen Kupfern zu sehen/ der alten Griechischen
und Römischen Käyser/ Könige/ Burgermeistere/ Feldherren/ Hauptleute und gemeinen Kriegsknechte / gleichfalls der Gelehrten/ Philosophen und Weisen/ und anderer/ curiose Fuß Zierden oder gebrauchte Schuh-Bünde: welche aus den allerberühmtesten Statuen abgezeichnet worden.
Der Autor, machet solche hierbey in Kupfer vorstellig.
Statuen/ von der Anatomie,
von Alten und Jungen/
schönen/
fetten/
und schönen Weibspersonen.
Antiche Gefäße.
Fuß-Zierden.Wir wollen uns aber aufmachen/ und mit den Augen und Gedanken ein wenig durch die Stadt Rom spaziren: um ein und anders etwas genauer zu betrachten.
Römische Statuen: Mitten auf dem Platz des Capitolii oder Rathauses zu Rom/ sihet man die Statue des M. Aurelii zu Pferd/ welche Papst Paulus III von S. Lateran, alwo sie zuvor gestanden/ dahin setzen lassen. Wiewol etliche wollen/ es sey Septimius Severus, andere aber/ es sey L. Veri, des Käysers/ Bildnis.
Im Capitolio zu Rom/ die Ritter- Statua M. Aurelii,Vor dem Palast/ genant Conservatores L. auf dem Platz/ sihet man zwey große Bilder von Marmor/ ausbildende den Nilus und Tigris, oder vielmehr die Nera und Tiverone, welche beyde in die Tyber sich vermengen. Oben in einer Galerie gemeldtem Palazzo ist zu sehen eine Wölfin von Metall/ welche Romulum und Remum seuget. Innerhalb des Hofs/ ist ein sehr großer Kopf von Metall/ des Käysers Commodi Bild/ samt einer dergleichen Hand und Fuß/ wie auch ein Marmorsteinerner Kopf und Füß/ von einem großen Colosso, samt andern schönen Antichen von bassorilievo, an die Mauer gehäftet.
zween Ströme/
die Wölfin von Romulus und Remus, Oben auf dem Palast/ sihet man einen vergüldten Hercules von Metall/ seine Clava oder Keule in der einen/ und guldene Aepfel in der andern Hand/ haltend: so in verwichenen Jahren auf dem Ochsenmark gefunden worden. Es ist auch daselbst eine nackende Statua von Metall/ einen jungen Schäfer ausbildend/ welcher/ das Haupt nach den Füßen neigend/ ihm selbst einen Dorn auf dem Fuß ziehet. Noch mehr schöne Statuen von Metall/ finden sich daselbst: als ein Satyro, und eine kleinere in Knechts-habit: Man sihet auch dort unterschiedliche antiche reliquien/ doch unvollkommen und zerbrochen. Von modernen Stucken/ stehet alda Papst Leo X, von Marmor: welche Statue die Römer/ diesem Papst zu Ehren/ ausgerichtet.
ein Hercules von Metall/
ein dergleichen Schäfer/
Papst Leo X.Das Bild/ welches man hierbey sihet auf der Erden ligen/ wird ingemein Marforius genant/ alldieweil es stehet bey dem foro Augusto, da der Tempel Martis gestanden. Er soll anders nichts/ als einen Fluß/ ausbilden/ und zwar/ wie man dafür hält/ den Rhein/ oder/ wie andere sagen/ die Nera. Andere aber halten es für das Bild des Jovis Panarii, weil um dasselbe herum viel Brod gebildet ist.
Marforius Mitten in dem Päpstlichen Garten Belvedere, sind zu sehen die Bilder von den berühmten Flüßen Nilus und Tyber. Dieser ruhet mit der rechten Seiten auf einer den Romulus und Remus seugenden Wölfin/ mit der die Kinder gleichsam spielen. Das Bild des Nili, sihet gegen dem andern/ und ligt mit der linken Seiten auf einer Sphynx, als einem in Egypten befindlichen Thier: um ihn herum/ sind 16 Marmorsteinerne Kinder/
Im Päpstl. Garten Belvedere,
die Tyber
und der Nilus.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |