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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Dilherrischen Bibliothec, bey dem berühmten hiesigen Professore und Philologo, Herrn Christoff Arnold/ und bey Herrn Johann Andreas Viatis, in starker Anzahl; sondern auch/ in der Kunst-Kammer dieses letztern/ viel alte und neue Armaturen fast aller Nationen der vier Welt-Theile/ schöne und rare Rohre/ Pistolen und Degen/ so von Königlichen/ Fürstlichen/ und andern hohen Personen geführet worden/ ingleichen ganze Sortemente von schönem Meermuschel- und Schneckenwerk/ auch viel neue Medaglionen/ Schau und Gedächtnis-Pfenninge/ von den besten Künstlern verfärtigt: so alles mit Lust zu sehen ist.

Vor allen andern Orten aber hat/ in dieser Sache/ die Stadt Rom den Vorzug/ allda die allerfürtrefflichste und rareste Medaglionen befindlich. Sonderlich hat das Fürstl. Haus Ursino die allerberühmtesten von Agat/ Edelgestein/ Gold/ Silber und Metall beysammen/ aus denen ich die berühmteste/ künstlichste und rareste/ in folgenden LXXXIII berühmte Römische Medaglionen/ und deren Reim-Lobschriften XIV Kupferplatten/ dem geneigten Leser zu gefallen/ vorstellig gemachet/ und eines jeden Bildnis folgende zu ihrem unsterblichen Lob zielende Reim-Zeilen gewidmet.

1. Alexander Magnus.

Die erste Platte. Es war mir eine Welt zu eng und gar zu
klein/

Es musten ihrer mehr von mir erstritten
seyn.

Die dapfre Ritter-Faust macht meinen
Namen bleiben/

so lang ein kluger Kiel wird von den Hel-
den schreiben.

2 Alexander & Olympias.

Die Mutter siht man hier/ die mich ans Liecht
gebohren/

Die der Gott Jupiter zur Liebsten auserkoh-
ren/

Von dem ich ward erzeugt: drum hieß ich
Hammons Sohn/

der half mir in der Welt zum allerhöchsten
Thron.

3 Alexander Epirota.

Epirus muste mir zu den Geboten stehen:
das Glück in Africa mich hieße siegreich ge-
hen.

Dort in Pandosien/ wo der Dodonisch
Geist

wahrsagt'/ ist meine Seel aus meinem Leib
gereist.

4 Alexander Theopator.

Vom Vatter ich erhielt des Theopators
Nam/

der mir auch in der That warhaftiglich zu-
kam.

Der Everget wurd ich von jederman ge-
nennet/

weil meine Gütigkeit man gar wol hat ge-
kennet.

[Spaltenumbruch]

5 Amilcar.

Ob ich gleich selber war vor mich genug be-
kant/

war doch mein wehrter Sohn/ der Hannibal
genant/

mir noch zu größerm Ruhm höchst-dienlich
und beflissen.

Wer ist Minerven Freund/ der nichts solt
von uns wissen?

6 Amyntas Rex.

Vom Hercules hab ich den edlen Stamm em-
pfangen.

In Macedonien kont ich/ als König/ pran-
gen.

Es kante meinen Sohn/ den Philipp/ je-
derman/

Im Enkel blickte recht/ was dapfres We-
sen kan.

7 Antiochus.

Zweyte Platte. In Syrien ich trug die güldne Königs-
Kron.

Den Großen hieß man mich/ den Römern
nur zum Hon.

Ob Scipio mir gleich im streiten obgesieget/
war doch mein Muht noch frisch/ und lebte
stets vergnüget.

8 Antiochus & Cleopatra.

Man nennte mich den Mond/ weil daß mein
Glanz ihm gleichte/

und meiner Sinnen Kraft demselben gleich
sich zeigte.

Mein Ehgemahl war mir von Herzen zu-
gethan.

An mir blickt/ was die Lieb zuwegen brin-
gen kan.

9 M. Antonius.

Mein Ruhm war groß in Rom. Egypten
mich verehrte:

Des Landes Königin mir ihre Lieb zukehrte.
August mir trachtet nach/ und trieb mich
zimlich ein/

ich wolte lieber todt/ als sein Gefangner/
seyn.

10 C. Actius Restio.

Der Städte Königin/ Rom/ mich aus Neid
vertriebe.

Durch meines Dieners Treu und übergroße
Liebe/

blieb ich doch ungekränkt. Weil schlimme
Schwelgerey

mir war ein großer Greul/ verbot ichs ohne
Scheu.

11 Apulejus.

Die Weisheit einen Sitz in meiner Seele
fand.

Des Plato große Kunst war mir sehr wolbe-
kant:

[Spaltenumbruch] Dilherrischen Bibliothec, bey dem berühmten hiesigen Professore und Philologo, Herrn Christoff Arnold/ und bey Herrn Johann Andreas Viatis, in starker Anzahl; sondern auch/ in der Kunst-Kammer dieses letztern/ viel alte und neue Armaturen fast aller Nationen der vier Welt-Theile/ schöne und rare Rohre/ Pistolen und Degen/ so von Königlichen/ Fürstlichen/ und andern hohen Personen geführet worden/ ingleichen ganze Sortemente von schönem Meermuschel- und Schneckenwerk/ auch viel neue Medaglionen/ Schau und Gedächtnis-Pfenninge/ von den besten Künstlern verfärtigt: so alles mit Lust zu sehen ist.

Vor allen andern Orten aber hat/ in dieser Sache/ die Stadt Rom den Vorzug/ allda die allerfürtrefflichste und rareste Medaglionen befindlich. Sonderlich hat das Fürstl. Haus Ursino die allerberühmtesten von Agat/ Edelgestein/ Gold/ Silber und Metall beysammen/ aus denen ich die berühmteste/ künstlichste und rareste/ in folgenden LXXXIII berühmte Römische Medaglionen/ und deren Reim-Lobschriften XIV Kupferplatten/ dem geneigten Leser zu gefallen/ vorstellig gemachet/ und eines jeden Bildnis folgende zu ihrem unsterblichen Lob zielende Reim-Zeilen gewidmet.

1. Alexander Magnus.

Die erste Platte. Es war mir eine Welt zu eng und gar zu
klein/

Es musten ihrer mehr von mir erstritten
seyn.

Die dapfre Ritter-Faust macht meinen
Namen bleiben/

so lang ein kluger Kiel wird von den Hel-
den schreiben.

2 Alexander & Olympias.

Die Mutter siht man hier/ die mich ans Liecht
gebohren/

Die der Gott Jupiter zur Liebsten auserkoh-
ren/

Von dem ich ward erzeugt: drum hieß ich
Hammons Sohn/

der half mir in der Welt zum allerhöchsten
Thron.

3 Alexander Epirota.

Epirus muste mir zu den Geboten stehen:
das Glück in Africa mich hieße siegreich ge-
hen.

Dort in Pandosien/ wo der Dodonisch
Geist

wahrsagt’/ ist meine Seel aus meinem Leib
gereist.

4 Alexander Theopator.

Vom Vatter ich erhielt des Theopators
Nam/

der mir auch in der That warhaftiglich zu-
kam.

Der Everget wurd ich von jederman ge-
nennet/

weil meine Gütigkeit man gar wol hat ge-
kennet.

[Spaltenumbruch]

5 Amilcar.

Ob ich gleich selber war vor mich genug be-
kant/

war doch mein wehrter Sohn/ der Hannibal
genant/

mir noch zu größerm Ruhm höchst-dienlich
und beflissen.

Wer ist Minerven Freund/ der nichts solt
von uns wissen?

6 Amyntas Rex.

Vom Hercules hab ich den edlen Stamm em-
pfangen.

In Macedonien kont ich/ als König/ pran-
gen.

Es kante meinen Sohn/ den Philipp/ je-
derman/

Im Enkel blickte recht/ was dapfres We-
sen kan.

7 Antiochus.

Zweyte Platte. In Syrien ich trug die güldne Königs-
Kron.

Den Großen hieß man mich/ den Römern
nur zum Hon.

Ob Scipio mir gleich im streiten obgesieget/
war doch mein Muht noch frisch/ und lebte
stets vergnüget.

8 Antiochus & Cleopatra.

Man nennte mich den Mond/ weil daß mein
Glanz ihm gleichte/

und meiner Sinnen Kraft demselben gleich
sich zeigte.

Mein Ehgemahl war mir von Herzen zu-
gethan.

An mir blickt/ was die Lieb zuwegen brin-
gen kan.

9 M. Antonius.

Mein Ruhm war groß in Rom. Egypten
mich verehrte:

Des Landes Königin mir ihre Lieb zukehrte.
August mir trachtet nach/ und trieb mich
zimlich ein/

ich wolte lieber todt/ als sein Gefangner/
seyn.

10 C. Actius Restio.

Der Städte Königin/ Rom/ mich aus Neid
vertriebe.

Durch meines Dieners Treu und übergroße
Liebe/

blieb ich doch ungekränkt. Weil schlimme
Schwelgerey

mir war ein großer Greul/ verbot ichs ohne
Scheu.

11 Apulejus.

Die Weisheit einen Sitz in meiner Seele
fand.

Des Plato große Kunst war mir sehr wolbe-
kant:

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[[I, Buch 2 (Skulptur), S. 43]/0222] Dilherrischen Bibliothec, bey dem berühmten hiesigen Professore und Philologo, Herrn Christoff Arnold/ und bey Herrn Johann Andreas Viatis, in starker Anzahl; sondern auch/ in der Kunst-Kammer dieses letztern/ viel alte und neue Armaturen fast aller Nationen der vier Welt-Theile/ schöne und rare Rohre/ Pistolen und Degen/ so von Königlichen/ Fürstlichen/ und andern hohen Personen geführet worden/ ingleichen ganze Sortemente von schönem Meermuschel- und Schneckenwerk/ auch viel neue Medaglionen/ Schau und Gedächtnis-Pfenninge/ von den besten Künstlern verfärtigt: so alles mit Lust zu sehen ist. Vor allen andern Orten aber hat/ in dieser Sache/ die Stadt Rom den Vorzug/ allda die allerfürtrefflichste und rareste Medaglionen befindlich. Sonderlich hat das Fürstl. Haus Ursino die allerberühmtesten von Agat/ Edelgestein/ Gold/ Silber und Metall beysammen/ aus denen ich die berühmteste/ künstlichste und rareste/ in folgenden XIV Kupferplatten/ dem geneigten Leser zu gefallen/ vorstellig gemachet/ und eines jeden Bildnis folgende zu ihrem unsterblichen Lob zielende Reim-Zeilen gewidmet. LXXXIII berühmte Römische Medaglionen/ und deren Reim-Lobschriften1. Alexander Magnus. Es war mir eine Welt zu eng und gar zu klein/ Es musten ihrer mehr von mir erstritten seyn. Die dapfre Ritter-Faust macht meinen Namen bleiben/ so lang ein kluger Kiel wird von den Hel- den schreiben. 2 Alexander & Olympias. Die Mutter siht man hier/ die mich ans Liecht gebohren/ Die der Gott Jupiter zur Liebsten auserkoh- ren/ Von dem ich ward erzeugt: drum hieß ich Hammons Sohn/ der half mir in der Welt zum allerhöchsten Thron. 3 Alexander Epirota. Epirus muste mir zu den Geboten stehen: das Glück in Africa mich hieße siegreich ge- hen. Dort in Pandosien/ wo der Dodonisch Geist wahrsagt’/ ist meine Seel aus meinem Leib gereist. 4 Alexander Theopator. Vom Vatter ich erhielt des Theopators Nam/ der mir auch in der That warhaftiglich zu- kam. Der Everget wurd ich von jederman ge- nennet/ weil meine Gütigkeit man gar wol hat ge- kennet. 5 Amilcar. Ob ich gleich selber war vor mich genug be- kant/ war doch mein wehrter Sohn/ der Hannibal genant/ mir noch zu größerm Ruhm höchst-dienlich und beflissen. Wer ist Minerven Freund/ der nichts solt von uns wissen? 6 Amyntas Rex. Vom Hercules hab ich den edlen Stamm em- pfangen. In Macedonien kont ich/ als König/ pran- gen. Es kante meinen Sohn/ den Philipp/ je- derman/ Im Enkel blickte recht/ was dapfres We- sen kan. 7 Antiochus. In Syrien ich trug die güldne Königs- Kron. Den Großen hieß man mich/ den Römern nur zum Hon. Ob Scipio mir gleich im streiten obgesieget/ war doch mein Muht noch frisch/ und lebte stets vergnüget. 8 Antiochus & Cleopatra. Man nennte mich den Mond/ weil daß mein Glanz ihm gleichte/ und meiner Sinnen Kraft demselben gleich sich zeigte. Mein Ehgemahl war mir von Herzen zu- gethan. An mir blickt/ was die Lieb zuwegen brin- gen kan. 9 M. Antonius. Mein Ruhm war groß in Rom. Egypten mich verehrte: Des Landes Königin mir ihre Lieb zukehrte. August mir trachtet nach/ und trieb mich zimlich ein/ ich wolte lieber todt/ als sein Gefangner/ seyn. 10 C. Actius Restio. Der Städte Königin/ Rom/ mich aus Neid vertriebe. Durch meines Dieners Treu und übergroße Liebe/ blieb ich doch ungekränkt. Weil schlimme Schwelgerey mir war ein großer Greul/ verbot ichs ohne Scheu. 11 Apulejus. Die Weisheit einen Sitz in meiner Seele fand. Des Plato große Kunst war mir sehr wolbe- kant:

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/222>, abgerufen am 21.11.2024.