Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch]
Drum folgt ich ihm auch nach. Es können meine Schriften mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk- mal stifften. Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver- langen/ nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan- gen/ begab ich mich so gar in Indien hinein. Ein Magus wolte ich durchaus genennet seyn. Dritte Platte. In Cappadocien ich meinen Zepter führte/ und als gekröntes Haupt aufs klügeste re- girte. Den Frommen hieß man mich: weil alles/ was an mir/ der edlen Frömmkeit war gewidmet für und für. Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß ergeben. In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan- zes Leben. Rom prüfte den Verstand: der sich bey mir aufhielt/ da ich/ als ein Legat, die Sache wol ge- spielt. Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte kämpfen/ da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten dämpfen/ verlohr ich beyde Händ'; ich hielt das Schiff noch an/ mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol gethan? Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen Grie- chenland. Mein Honig-süßer Mund war weit und breit bekant. Manch Aufruhr ward von mir aufs schick- lichste gestillet. Ich hab' auf solche Weis des Redners Zweck erfüllet. Egypten fühlte stark mein ritterlichs Be-
[Spaltenumbruch]
ginnen. Der Ptolomaeus wurd es selbst mit Schaden innen/ da ich ihm siegte ob. Ganz Cypern ich be- kam. Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist mein Nam. Es hat Deucaleon das Leben mir gegeben. In Griechenland mein Ruhm stets pflegte hoch zu schweben. Die Griechen/ Hellenes sich nennten selbst von mir. Man nennte mich mit Recht der Helden schönste Zier. Vierte Platte. 19 Augustus & Livia. Rom war mir unterthan. Den Weltkreis ich besiegte. doch Teutschland widerstund/ da ich es hart bekriegte/ mit großer Dapferkeit; mein Varus büß- te ein. Der Livien mein Herz ergeben wolte seyn. Byzanz/ das heut zu tag Constantinopel heist/ und seinem Muhammed viel Ehr und Ruhm erweist/ von mir erbauet ward. So gehts auf die- ser Erden/ daß der Veränderung mus alles dienstbar werden. Eh im Triumf ich wolt nach Rom mich lassen führen/ als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen reizte ich so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich. 22 P. Cornelius Scipio Africanus. Serapis zeugte mich/ und pflanzte mir selbst ein/ was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu seyn. Es muste Hannibal mir wider willen gön- nen den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich war zu nennen. Das Land Aetolien war mein Geburtes Ort. Tydeus zeugte mich und pflanzte auf mich fort den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros- sen Thaten stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah- ten. Mein Vatter hielt mich an/ den Göttern hoch
zu schwören in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver- sehren auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist in mir. Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher Begier. [Spaltenumbruch]
Drum folgt ich ihm auch nach. Es können meine Schriften mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk- mal stifften. Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver- langen/ nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan- gen/ begab ich mich so gar in Indien hinein. Ein Magus wolte ich durchaus genennet seyn. Dritte Platte. In Cappadocien ich meinen Zepter führte/ und als gekröntes Haupt aufs klügeste re- girte. Den Frommen hieß man mich: weil alles/ was an mir/ der edlen Frömmkeit war gewidmet für und für. Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß ergeben. In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan- zes Leben. Rom prüfte den Verstand: der sich bey mir aufhielt/ da ich/ als ein Legat, die Sache wol ge- spielt. Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte kämpfen/ da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten dämpfen/ verlohr ich beyde Händ’; ich hielt das Schiff noch an/ mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol gethan? Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen Grie- chenland. Mein Honig-süßer Mund war weit und breit bekant. Manch Aufruhr ward von mir aufs schick- lichste gestillet. Ich hab’ auf solche Weis des Redners Zweck erfüllet. Egypten fühlte stark mein ritterlichs Be-
[Spaltenumbruch]
ginnen. Der Ptolomaeus wurd es selbst mit Schaden innen/ da ich ihm siegte ob. Ganz Cypern ich be- kam. Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist mein Nam. Es hat Deucaleon das Leben mir gegeben. In Griechenland mein Ruhm stets pflegte hoch zu schweben. Die Griechen/ Hellenes sich nennten selbst von mir. Man nennte mich mit Recht der Helden schönste Zier. Vierte Platte. 19 Augustus & Livia. Rom war mir unterthan. Den Weltkreis ich besiegte. doch Teutschland widerstund/ da ich es hart bekriegte/ mit großer Dapferkeit; mein Varus büß- te ein. Der Livien mein Herz ergeben wolte seyn. Byzanz/ das heut zu tag Constantinopel heist/ und seinem Muhammed viel Ehr und Ruhm erweist/ von mir erbauet ward. So gehts auf die- ser Erden/ daß der Veränderung mus alles dienstbar werden. Eh im Triumf ich wolt nach Rom mich lassen führen/ als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen reizte ich so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich. 22 P. Cornelius Scipio Africanus. Serapis zeugte mich/ und pflanzte mir selbst ein/ was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu seyn. Es muste Hannibal mir wider willen gön- nen den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich war zu nennen. Das Land Aetolien war mein Geburtes Ort. Tydeus zeugte mich und pflanzte auf mich fort den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros- sen Thaten stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah- ten. Mein Vatter hielt mich an/ den Göttern hoch
zu schwören in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver- sehren auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist in mir. Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher Begier. <TEI> <text xml:id="ta1675"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="1"> <lg rendition="#c" type="poem"> <pb facs="#f0223" xml:id="pb-132" n="[I, Buch 2 (Skulptur), S. 44]"/> <cb/> <l>Drum folgt ich ihm auch nach. Es können<lb/> meine Schriften</l><lb/> <l>mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk-<lb/> mal stifften.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.1">12 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1300" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1512 http://d-nb.info/gnd/118503685 http://viaf.org/viaf/25393339"><hi rendition="#aq">Apollonius Tyaneus</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver-<lb/> langen/</l><lb/> <l>nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan-<lb/> gen/</l><lb/> <l>begab ich mich so gar in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-344 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000208">Indien</placeName> hinein.</l><lb/> <l>Ein <hi rendition="#aq">Magus</hi> wolte ich durchaus genennet<lb/> seyn.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.2">13 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1302" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1513"><hi rendition="#aq">Ariarathes Rex</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/105#figure-0105.1">Dritte Platte</ref>.</note> <l>In <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-618 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=6003016">Cappadocien</placeName> ich meinen Zepter führte/</l><lb/> <l>und als gekröntes Haupt aufs klügeste re-<lb/> girte.</l><lb/> <l>Den Frommen hieß man mich: weil alles/<lb/> was an mir/</l><lb/> <l>der edlen Frömmkeit war gewidmet für und<lb/> für.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.3">14 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1304" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1242 http://d-nb.info/gnd/118560263 http://viaf.org/viaf/14899903"><hi rendition="#aq">Carneades</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß<lb/> ergeben.</l><lb/> <l>In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan-<lb/> zes Leben.</l><lb/> <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> prüfte den Verstand: der sich bey<lb/> mir aufhielt/</l><lb/> <l>da ich/ als ein <hi rendition="#aq">Legat,</hi> die Sache wol ge-<lb/> spielt.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.4">15 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1306" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1514"><hi rendition="#aq">Cynegirus</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte<lb/> kämpfen/</l><lb/> <l>da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten<lb/> dämpfen/</l><lb/> <l>verlohr ich beyde Händ’; ich hielt das<lb/> Schiff noch an/</l><lb/> <l>mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol<lb/> gethan?</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.5">16 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1310" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-891 http://d-nb.info/gnd/118524658 http://viaf.org/viaf/97431686"><hi rendition="#aq">Demosthenes</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000074">Grie-<lb/> chenland</placeName>.</l><lb/> <l>Mein Honig-süßer Mund war weit und breit<lb/> bekant.</l><lb/> <l>Manch Aufruhr ward von mir aufs schick-<lb/> lichste gestillet.</l><lb/> <l>Ich hab’ auf solche Weis des Redners<lb/> Zweck erfüllet.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.6">17 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1313" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-660 http://d-nb.info/gnd/118524623 http://viaf.org/viaf/42629081"><hi rendition="#aq">Demetrius Rex</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7014986">Egypten</placeName> fühlte stark mein ritterlichs Be-<lb/> ginnen.</l><lb/> <l>Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391"><hi rendition="#aq">Ptolomaeus</hi></persName> wurd es selbst mit Schaden<lb/> innen/</l><lb/> <l>da ich ihm siegte ob. Ganz <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-385 http://www.geonames.org/146670/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1006894">Cypern</placeName> ich be-<lb/> kam.</l><lb/> <l>Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist<lb/> mein Nam.</l><lb/> </lg> <cb/> <p xml:id="p0132.7">18 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1316" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1515"><hi rendition="#aq">Hellen</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Es hat <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1516"><hi rendition="#aq">Deucaleon</hi></persName> das Leben mir gegeben.</l><lb/> <l>In <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000074">Griechenland</placeName> mein Ruhm stets pflegte<lb/> hoch zu schweben.</l><lb/> <l>Die Griechen/ <hi rendition="#aq">Hellenes</hi> sich nennten selbst<lb/> von mir.</l><lb/> <l>Man nennte mich mit Recht der Helden<lb/> schönste Zier.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.8"><note place="right"><ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/106#figure-0106.1">Vierte Platte</ref>.</note> 19 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1319" type="artificialWork"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augustus</persName> & <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-860 http://d-nb.info/gnd/119226014 http://viaf.org/viaf/23674250">Livia</persName></hi></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> war mir unterthan. Den Weltkreis ich<lb/> besiegte.</l><lb/> <l>doch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-784">Teutschland</placeName> widerstund/ da ich es hart<lb/> bekriegte/</l><lb/> <l>mit großer Dapferkeit; mein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1517 http://d-nb.info/gnd/118767321 http://viaf.org/viaf/3266608"><hi rendition="#aq">Varus</hi></persName> büß-<lb/> te ein.</l><lb/> <l>Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-860 http://d-nb.info/gnd/119226014 http://viaf.org/viaf/23674250"><hi rendition="#aq">Livi</hi>en</persName> mein Herz ergeben wolte seyn.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.9">20 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1322" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2271"><hi rendition="#aq">Byzas Heros</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-619">Byzanz</placeName>/ das heut zu tag <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-54 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002473">Constantinopel</placeName> heist/</l><lb/> <l>und seinem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632"><hi rendition="#aq">Muhammed</hi></persName> viel Ehr und Ruhm<lb/> erweist/</l><lb/> <l>von mir erbauet ward. So gehts auf die-<lb/> ser Erden/</l><lb/> <l>daß der Veränderung mus alles dienstbar<lb/> werden.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.10">21 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1325" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-320 http://d-nb.info/gnd/11856322X http://viaf.org/viaf/97737753"><hi rendition="#aq">Cleopatra</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Eh im Triumf ich wolt nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> mich lassen<lb/> führen/</l><lb/> <l>als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren</l><lb/> <l>den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen<lb/> reizte ich</l><lb/> <l>so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.11">22 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1327" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-779 http://d-nb.info/gnd/118612336 http://viaf.org/viaf/3714642"><hi rendition="#aq">P. Cornelius Scipio Africanus</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-107 http://d-nb.info/gnd/118642227 http://viaf.org/viaf/805519"><hi rendition="#aq">Serapis</hi></persName> zeugte mich/ und pflanzte mir selbst<lb/> ein/</l><lb/> <l>was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu<lb/> seyn.</l><lb/> <l>Es muste <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1271 http://d-nb.info/gnd/118545655 http://viaf.org/viaf/41819384">Hannibal</persName> mir wider willen gön-<lb/> nen</l><lb/> <l>den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich<lb/> war zu nennen.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.12">23 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1329" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4465 http://d-nb.info/gnd/119315238 http://viaf.org/viaf/74660488"><hi rendition="#aq">Diomedes Heros</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Das Land <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-270 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002678"><hi rendition="#aq">Aetolien</hi></placeName> war mein Geburtes Ort.</l><lb/> <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1520"><hi rendition="#aq">Tydeus</hi></persName> zeugte mich und pflanzte auf mich<lb/> fort</l><lb/> <l>den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros-<lb/> sen Thaten</l><lb/> <l>stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah-<lb/> ten.</l><lb/> </lg> <p xml:id="p0132.13">24 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1333" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1271 http://d-nb.info/gnd/118545655 http://viaf.org/viaf/41819384"><hi rendition="#aq">Hannibal</hi></persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Mein <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1508 http://d-nb.info/gnd/118869329 http://viaf.org/viaf/64805217">Vatter</persName> hielt mich an/ den Göttern hoch<lb/> zu schwören</l><lb/> <l>in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver-<lb/> sehren</l><lb/> <l>auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist<lb/> in mir.</l><lb/> <l>Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher<lb/> Begier.</l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[I, Buch 2 (Skulptur), S. 44]/0223]
Drum folgt ich ihm auch nach. Es können
meine Schriften
mir/ noch auf diese Stund/ ein ewigs Denk-
mal stifften.
12 Apollonius Tyaneus.
Es strebte mein Gemüt/ mit trefflichem Ver-
langen/
nach vieler Wissenschaft. Dieselbe zu empfan-
gen/
begab ich mich so gar in Indien hinein.
Ein Magus wolte ich durchaus genennet
seyn.
13 Ariarathes Rex.
In Cappadocien ich meinen Zepter führte/
und als gekröntes Haupt aufs klügeste re-
girte.
Den Frommen hieß man mich: weil alles/
was an mir/
der edlen Frömmkeit war gewidmet für und
für.
14 Carneades.
Ich war der Reinlichkeit mit höchstem Fleiß
ergeben.
In der Weltweisheit bracht ich zu mein gan-
zes Leben.
Rom prüfte den Verstand: der sich bey
mir aufhielt/
da ich/ als ein Legat, die Sache wol ge-
spielt.
15 Cynegirus.
Die Persen wurden inn/ wie wol ich konte
kämpfen/
da ich sie jagt ins Schiff. Als sie mich konten
dämpfen/
verlohr ich beyde Händ’; ich hielt das
Schiff noch an/
mit meinen Zähnen: sagt/ ob ich nicht wol
gethan?
16 Demosthenes.
Ich hieß der Redner Fürst/ im ganzen Grie-
chenland.
Mein Honig-süßer Mund war weit und breit
bekant.
Manch Aufruhr ward von mir aufs schick-
lichste gestillet.
Ich hab’ auf solche Weis des Redners
Zweck erfüllet.
17 Demetrius Rex.
Egypten fühlte stark mein ritterlichs Be-
ginnen.
Der Ptolomaeus wurd es selbst mit Schaden
innen/
da ich ihm siegte ob. Ganz Cypern ich be-
kam.
Deswegen diese Stund höchst-rühmlich ist
mein Nam.
18 Hellen.
Es hat Deucaleon das Leben mir gegeben.
In Griechenland mein Ruhm stets pflegte
hoch zu schweben.
Die Griechen/ Hellenes sich nennten selbst
von mir.
Man nennte mich mit Recht der Helden
schönste Zier.
19 Augustus & Livia.
Vierte Platte. Rom war mir unterthan. Den Weltkreis ich
besiegte.
doch Teutschland widerstund/ da ich es hart
bekriegte/
mit großer Dapferkeit; mein Varus büß-
te ein.
Der Livien mein Herz ergeben wolte seyn.
20 Byzas Heros.
Byzanz/ das heut zu tag Constantinopel heist/
und seinem Muhammed viel Ehr und Ruhm
erweist/
von mir erbauet ward. So gehts auf die-
ser Erden/
daß der Veränderung mus alles dienstbar
werden.
21 Cleopatra.
Eh im Triumf ich wolt nach Rom mich lassen
führen/
als eine Königin/ eh wolt ich gar verlieren
den zarten Lebens-Geist. Die Schlangen
reizte ich
so lange/ bis sie mir versetzten Todes Stich.
22 P. Cornelius Scipio Africanus.
Serapis zeugte mich/ und pflanzte mir selbst
ein/
was zu der Dapferkeit höchst-nötig pflegt zu
seyn.
Es muste Hannibal mir wider willen gön-
nen
den Sieges Lorbeer-Zweig/ der rühmlich
war zu nennen.
23 Diomedes Heros.
Das Land Aetolien war mein Geburtes Ort.
Tydeus zeugte mich und pflanzte auf mich
fort
den dapfren Helden-Geist/ der mich zu gros-
sen Thaten
stets eiferig antrieb/ daß alles wol gerah-
ten.
24 Hannibal.
Mein Vatter hielt mich an/ den Göttern hoch
zu schwören
in meinem neunten Jahr/ die Römer zu ver-
sehren
auf alle Weis und Weg/ so lang ein Geist
in mir.
Ich hielt auch diesen Schwur mit ernstlicher
Begier.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/223 |
Zitationshilfe: | Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/223>, abgerufen am 16.02.2025. |