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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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Nach diesem verließ unser H. von Sandrart Herr von Sandrart begibt sich auf die Historien/ und mahlet des Catonis vön Utica Selbstmordung. das Contrafät-mahlen/ und bliebe bey den großen Historien: womit Er den Cardinal Barbarino und mehr Liebhabere/ in ihren Kunst-Cabineten/ zu vergnügung bedient. Also ward von ihm gebildet der Cato von Utica, wie derselbe/ nach empfangenem Stich/ vom Bette zur Erden gestürzet/ und von Demetrio seinem Sohn/ auch von andern Römischen Soldaten/ aus seinem Blut aufgehebet worden: Alles in einer belieblichen Nacht/ mit den natürlichsten Affecten/ und einspielung des künstlichen Liechts auf den nackenden Leib und der anwesenden eiserne Harnisch; zu hohem Ruhm und bästem Nachklang/ bey den verständigen Kunst-Liebhabern. S. Hieronymum, und Maria Magdalena im Eremitorio: Ferner mahlte Er S. Hieronymum, und die büßende Maria Magdalena in Eremitorio: so der Cardinal Barbarino, durch den Abgesandten Contomonte Ree, Ihr. Königl. Majest. in Spanien zum Praesent, neben andern rariteten/ übersendet. Wiederum färtigte Er ein großes Blat zu einem Altar a la Madonna di Rosario: darinnen S. Maria und ihr Christkindlein/ mit den zwölf Geheimnißen und vielen holdseligen Engeln/ als nackenden Kindern gebildetEin Altarblat/ von S. Maria und dem Christkindlein:/ so ihme von dem Cavallier de Massime angedinget worden. Dieses Stuck ist zwar Ihme/ (weil der Preiß von 100 Cronen/ ohne vorgemachten Accord, dem Cavallier etwas zu hoch bedunket) eine geraume Zeit anheim verblieben/ auch Er von demselben bey andern/ soviel möglich/ beschimpfet worden: bis ein verständiger Niderländischer Kaufmann solches/ um 225 Cronen/ mit Freuden an sich gebracht/ und unter andern rariteten/ in desselben Kunst-Galeria, zu fürtrefflicher Belobung aller Verständigen/ an das Liecht gestellet/ auch nachmals/ auf starkes einrahten des fürnehmen Cavalliers und Mahlers Josephi de Arpina, von Duca de Crichi um 400 das kommet in Frankreich/ Cronen diesem Kaufmann bezahlt/ und in des Cardinals Richelieu Capelle nach Frankreich übersandt worden. Es wurde daselbst von allen Kunstverständigen/ dahin er/ neben andern Künstlern/ vom König erfordert wird. besonders von dem König/ also beliebet/ daß er gleich/ zu auszierung eines Saals/ Ihn H. von Sandrart/ neben Francesco du Quesnoy Bildhauern/ und Nicola Pousin beruffen: von welchen aber nur der letzte sich dahin begeben/ und mit höchstem Contento, auch hoher begnadigung/ nach Rom zurücke entlassen worden.

Unser H. von Sandrart ware nicht so wild von Geist/ wie zu seiner Zeit viele im brauch gehabt/ und ließe in seinen Werken eine lobwürdige und ungemeine Seine Sittsamkeit im Bildermahlen. Sittsamkeit spüren: dannenhero auch seine Bilder von etlichen für gar zu modest gehalten/ gleichwol also befunden worden/ daß sie jederzeit ohne Fehler gewesen/ und die Natürlichkeit mit der Antichen Manier darinnen concertiret. Sie waren auch voll sinnreichen Verstands/ wol-geurtheilter Zeichnung/ und perfecter Colorirung. Die Angesichter sowol der Manns- als Weibs-Personen/ der Alten und Jungen/ auch Kinder/ arteten sich allezeit natürlich/ nach erheischung ihres Amtes/ Beruffs und Alters. Es waren die Gewänder und Kleidungen allezeit/ zu repraesentirung der darunter befundenen Glieder/ sehr vollkommen.

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Er verfärtiget das Buch/ Galeria Justiniana, mit Beyhülf der fürnehmsten Künstlere. Ermeldter Marchese Justiniano, bey dem Er sich alstets einfinden muste/ wurde hierdurch dahin angefrischet/ daß er ein großes Buch von allen seinen Antichen-Statuen/ deren er viel huntert gehabt/ unter dem Titul Galleria Justiniana, herfür zubringen entschlossen/ und davon die Zeichnung dem von Sandrart aufgetragen: welcher ihme auch/ so viel als möglich/ gewillfahret. Weil aber dieses 77jährigen alten Herrn Verlangen dahin stunde/ dieses Buch noch vor seinem Tod complet zu sehen/ hat er die berühmteste Italiänische Kupferstecher/ als Claude Mellan, und Auderan Greuter/ auch andere gute Niderländische Subjecta, als den Blomart von Utrecht/ Theodorum Matham von Harlem/ Raphael Persin aus Amsterdam/ und Michael Natalem von Lüttich/ nach Rom beruffen/ und sind also alle zugleich in dieses schöne Werk/ deßgleichen zuvor nie an Tag gekommen/ gestellet: die dann alle den Sandrartischen Zeichnungen nachgestochen.

Pietro Testa, kommt durch ihn zur perfection. Er/ Herr von Sandrart/ hat hierzu/ neben andern seinen vielfältigen in der Mahlerey ihm auf den Hals gelegenen Arbeiten/ allein eines einigen jungen Mahlers/ Pietro Testa genant/ der zu Rom ganz hülfloß herum gienge/ aber von guten Geist und Fleiß ware/ um baare Bezahlung/ sich bedient/ auch desselben finstern doch arbeitsamen Geist also aufgemuntert/ daß er nachmals/ nach so vielen Zeichnungen/ die Antichen gleichsam auswendig gelernet/ und viel herrliche Inventionen/ in Ausbildung der Alten Welt/ mit fürtrefflicher Manier zu Kupfer gebracht.

Er verreist nach Neapoli. Nachdem Er nun/ durch beständigen und nimmer-müden Fleiß/ etlich Jahre in Rom zu großem Ruhm erwachsen und gestiegen/ verreiste Er/ mit guter Gesellschaft/ um das übrige von Italien auch zu besehen/ auf Neapoli: alda Er/ auf öffteres Artemisia Gentilesca berühmte Mahlerin: Bitten der Jungfrauen Artemisia Gentilesca, (die eine fürtreffliche Manier in groß zu mahlen gehabt/ und seines besondern in Londen gehabten Patrons Horatii Gentilesco Tochter war) für dieselbe/ die deren er nachmals den Cato von Utica mahlet. Historie von Catone Uticensi, nach Plutarchi lebhafter Beschreibung/ bey nächtlichen Liecht/ zu deren höchster Vergnügung und großem Lobe/ nochmals praesentiret. Hierauf zeichnete Er auch/ nach dem Leben/ Er zeichnet den Berg Vesuvium, das Feld bey Puzzoli, la Bocca del Inferno und Campum Elysium; den damals Feuer-werfenden abscheulichen Berg Vesuvium, ferner das Feld bey Puzzoli, auch la Bocca del Inferno, und den Campum Elysium in Campania, dessen Virgilius gedenket. Nachmals gieng er über Meer/ in Sicilien/ besahe daselbst die Insulas Vulcanias, die für des Höllen Gottes Feuer-Werkstatt gehalten werden; ferner nach Sicilien reisend/ die Vulcanus-Inseln/ den Berg Aetna, samt dem Meerschlund Scylla und Charybdis wie auch den beschreyten Berg Aetna, unter welchen/ von den Poeten/ die himmelstürmende Riesen/ begraben worden/ da sie dann/ schon etliche tausend Jahre/ ganze Feuerfluten/ samt zerflossenen und geschmelzten Felsen/ ausspeyen/ und damit alle nächst-umligende Oerter einäschern und bedecken; wiederum in der Meer-änge daselbst/ den gefährlichen Ort Scylla und Charybdis: welches alles Er aufs natürlichste abgezeichnet und entworfen. Diese Zeichnungen hat nachmaln Matthaeus Merian der älter/ sein sehr guter Freund/ nach copiret/ und in seine Archontologiam, wie

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Nach diesem verließ unser H. von Sandrart Herr von Sandrart begibt sich auf die Historien/ und mahlet des Catonis vön Utica Selbstmordung. das Contrafät-mahlen/ und bliebe bey den großen Historien: womit Er den Cardinal Barbarino und mehr Liebhabere/ in ihren Kunst-Cabineten/ zu vergnügung bedient. Also ward von ihm gebildet der Cato von Utica, wie derselbe/ nach empfangenem Stich/ vom Bette zur Erden gestürzet/ und von Demetrio seinem Sohn/ auch von andern Römischen Soldaten/ aus seinem Blut aufgehebet worden: Alles in einer belieblichen Nacht/ mit den natürlichsten Affecten/ und einspielung des künstlichen Liechts auf den nackenden Leib und der anwesenden eiserne Harnisch; zu hohem Ruhm und bästem Nachklang/ bey den verständigen Kunst-Liebhabern. S. Hieronymum, und Maria Magdalena im Eremitorio: Ferner mahlte Er S. Hieronymum, und die büßende Maria Magdalena in Eremitorio: so der Cardinal Barbarino, durch den Abgesandten Contomonte Ree, Ihr. Königl. Majest. in Spanien zum Praesent, neben andern rariteten/ übersendet. Wiederum färtigte Er ein großes Blat zu einem Altar à la Madonna di Rosario: darinnen S. Maria und ihr Christkindlein/ mit den zwölf Geheimnißen und vielen holdseligen Engeln/ als nackenden Kindern gebildetEin Altarblat/ von S. Maria und dem Christkindlein:/ so ihme von dem Cavallier de Massime angedinget worden. Dieses Stuck ist zwar Ihme/ (weil der Preiß von 100 Cronen/ ohne vorgemachten Accord, dem Cavallier etwas zu hoch bedunket) eine geraume Zeit anheim verblieben/ auch Er von demselben bey andern/ soviel möglich/ beschimpfet worden: bis ein verständiger Niderländischer Kaufmann solches/ um 225 Cronen/ mit Freuden an sich gebracht/ und unter andern rariteten/ in desselben Kunst-Galeria, zu fürtrefflicher Belobung aller Verständigen/ an das Liecht gestellet/ auch nachmals/ auf starkes einrahten des fürnehmen Cavalliers und Mahlers Josephi de Arpina, von Duca de Crichi um 400 das kommet in Frankreich/ Cronen diesem Kaufmann bezahlt/ und in des Cardinals Richelieu Capelle nach Frankreich übersandt worden. Es wurde daselbst von allen Kunstverständigen/ dahin er/ neben andern Künstlern/ vom König erfordert wird. besonders von dem König/ also beliebet/ daß er gleich/ zu auszierung eines Saals/ Ihn H. von Sandrart/ neben Francesco du Quesnoy Bildhauern/ und Nicola Pousin beruffen: von welchen aber nur der letzte sich dahin begeben/ und mit höchstem Contento, auch hoher begnadigung/ nach Rom zurücke entlassen worden.

Unser H. von Sandrart ware nicht so wild von Geist/ wie zu seiner Zeit viele im brauch gehabt/ und ließe in seinen Werken eine lobwürdige und ungemeine Seine Sittsamkeit im Bildermahlen. Sittsamkeit spüren: dannenhero auch seine Bilder von etlichen für gar zu modest gehalten/ gleichwol also befunden worden/ daß sie jederzeit ohne Fehler gewesen/ und die Natürlichkeit mit der Antichen Manier darinnen concertiret. Sie waren auch voll sinnreichen Verstands/ wol-geurtheilter Zeichnung/ und perfecter Colorirung. Die Angesichter sowol der Manns- als Weibs-Personen/ der Alten und Jungen/ auch Kinder/ arteten sich allezeit natürlich/ nach erheischung ihres Amtes/ Beruffs und Alters. Es waren die Gewänder und Kleidungen allezeit/ zu repraesentirung der darunter befundenen Glieder/ sehr vollkommen.

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Er verfärtiget das Buch/ Galeria Justiniana, mit Beyhülf der fürnehmsten Künstlere. Ermeldter Marchese Justiniano, bey dem Er sich alstets einfinden muste/ wurde hierdurch dahin angefrischet/ daß er ein großes Buch von allen seinen Antichen-Statuen/ deren er viel huntert gehabt/ unter dem Titul Galleria Justiniana, herfür zubringen entschlossen/ und davon die Zeichnung dem von Sandrart aufgetragen: welcher ihme auch/ so viel als möglich/ gewillfahret. Weil aber dieses 77jährigen alten Herrn Verlangen dahin stunde/ dieses Buch noch vor seinem Tod complet zu sehen/ hat er die berühmteste Italiänische Kupferstecher/ als Claude Mellan, und Auderan Greuter/ auch andere gute Niderländische Subjecta, als den Blomart von Utrecht/ Theodorum Matham von Harlem/ Raphael Persin aus Amsterdam/ und Michaël Natalem von Lüttich/ nach Rom beruffen/ und sind also alle zugleich in dieses schöne Werk/ deßgleichen zuvor nie an Tag gekommen/ gestellet: die dann alle den Sandrartischen Zeichnungen nachgestochen.

Pietro Testa, kommt durch ihn zur perfection. Er/ Herr von Sandrart/ hat hierzu/ neben andern seinen vielfältigen in der Mahlerey ihm auf den Hals gelegenen Arbeiten/ allein eines einigen jungen Mahlers/ Pietro Testa genant/ der zu Rom ganz hülfloß herum gienge/ aber von guten Geist und Fleiß ware/ um baare Bezahlung/ sich bedient/ auch desselben finstern doch arbeitsamen Geist also aufgemuntert/ daß er nachmals/ nach so vielen Zeichnungen/ die Antichen gleichsam auswendig gelernet/ und viel herrliche Inventionen/ in Ausbildung der Alten Welt/ mit fürtrefflicher Manier zu Kupfer gebracht.

Er verreist nach Neapoli. Nachdem Er nun/ durch beständigen und nimmer-müden Fleiß/ etlich Jahre in Rom zu großem Ruhm erwachsen und gestiegen/ verreiste Er/ mit guter Gesellschaft/ um das übrige von Italien auch zu besehen/ auf Neapoli: alda Er/ auf öffteres Artemisia Gentilesca berühmte Mahlerin: Bitten der Jungfrauen Artemisia Gentilesca, (die eine fürtreffliche Manier in groß zu mahlen gehabt/ und seines besondern in Londen gehabten Patrons Horatii Gentilesco Tochter war) für dieselbe/ die deren er nachmals den Cato von Utica mahlet. Historie von Catone Uticensi, nach Plutarchi lebhafter Beschreibung/ bey nächtlichen Liecht/ zu deren höchster Vergnügung und großem Lobe/ nochmals praesentiret. Hierauf zeichnete Er auch/ nach dem Leben/ Er zeichnet den Berg Vesuvium, das Feld bey Puzzoli, la Bocca del Inferno und Campum Elysium; den damals Feuer-werfenden abscheulichen Berg Vesuvium, ferner das Feld bey Puzzoli, auch la Bocca del Inferno, und den Campum Elysium in Campania, dessen Virgilius gedenket. Nachmals gieng er über Meer/ in Sicilien/ besahe daselbst die Insulas Vulcanias, die für des Höllen Gottes Feuer-Werkstatt gehalten werden; ferner nach Sicilien reisend/ die Vulcanus-Inseln/ den Berg Aetna, samt dem Meerschlund Scylla und Charybdis wie auch den beschreyten Berg Aetna, unter welchen/ von den Poeten/ die himmelstürmende Riesen/ begraben worden/ da sie dann/ schon etliche tausend Jahre/ ganze Feuerfluten/ samt zerflossenen und geschmelzten Felsen/ ausspeyen/ und damit alle nächst-umligende Oerter einäschern und bedecken; wiederum in der Meer-änge daselbst/ den gefährlichen Ort Scylla und Charybdis: welches alles Er aufs natürlichste abgezeichnet und entworfen. Diese Zeichnungen hat nachmaln Matthaeus Merian der älter/ sein sehr guter Freund/ nach copiret/ und in seine Archontologiam, wie

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Hierauf zeichnete Er auch/ nach dem Leben/ <note place="right">Er zeichnet den <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-76">Berg <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-666 http://www.geonames.org/3164481/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1107763">Vesuvium</placeName></hi></name>, <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-130">das Feld bey <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-233 http://www.geonames.org/3169984/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004647">Puzzoli</placeName>, la Bocca del Inferno</hi></name> und <hi rendition="#aq"><name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1705"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1589 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1010948">Campum Elysium</placeName></name></hi>;</note> <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-76">den damals Feuer-werfenden abscheulichen Berg <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-666 http://www.geonames.org/3164481/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1107763">Vesuvium</placeName></hi></name>, ferner <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-130">das Feld bey <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-233 http://www.geonames.org/3169984/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004647">Puzzoli</placeName>,</hi> auch <hi rendition="#aq">la Bocca del Inferno</hi></name>, und den <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1705"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1589 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1010948"><hi rendition="#aq">Campum <choice><sic>Elysinm</sic><corr>Elysium</corr></choice></hi></placeName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-230 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003005"><hi rendition="#aq">Campania</hi></placeName></name>, dessen <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433">Virgilius</persName></hi> gedenket. 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Diese Zeichnungen hat nachmaln <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-185 http://d-nb.info/gnd/118581090 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010137 http://viaf.org/viaf/32000392">Matthaeus Merian der älter</persName>/ sein sehr guter Freund/ nach <hi rendition="#aq">copiret</hi>/ und in seine <hi rendition="#aq">Archontologiam,</hi> wie
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[[Lebenslauf, S. 11]/0221] Nach diesem verließ unser H. von Sandrart das Contrafät-mahlen/ und bliebe bey den großen Historien: womit Er den Cardinal Barbarino und mehr Liebhabere/ in ihren Kunst-Cabineten/ zu vergnügung bedient. Also ward von ihm gebildet der Cato von Utica, wie derselbe/ nach empfangenem Stich/ vom Bette zur Erden gestürzet/ und von Demetrio seinem Sohn/ auch von andern Römischen Soldaten/ aus seinem Blut aufgehebet worden: Alles in einer belieblichen Nacht/ mit den natürlichsten Affecten/ und einspielung des künstlichen Liechts auf den nackenden Leib und der anwesenden eiserne Harnisch; zu hohem Ruhm und bästem Nachklang/ bey den verständigen Kunst-Liebhabern. Ferner mahlte Er S. Hieronymum, und die büßende Maria Magdalena in Eremitorio: so der Cardinal Barbarino, durch den Abgesandten Contomonte Ree, Ihr. Königl. Majest. in Spanien zum Praesent, neben andern rariteten/ übersendet. Wiederum färtigte Er ein großes Blat zu einem Altar à la Madonna di Rosario: darinnen S. Maria und ihr Christkindlein/ mit den zwölf Geheimnißen und vielen holdseligen Engeln/ als nackenden Kindern gebildet/ so ihme von dem Cavallier de Massime angedinget worden. Dieses Stuck ist zwar Ihme/ (weil der Preiß von 100 Cronen/ ohne vorgemachten Accord, dem Cavallier etwas zu hoch bedunket) eine geraume Zeit anheim verblieben/ auch Er von demselben bey andern/ soviel möglich/ beschimpfet worden: bis ein verständiger Niderländischer Kaufmann solches/ um 225 Cronen/ mit Freuden an sich gebracht/ und unter andern rariteten/ in desselben Kunst-Galeria, zu fürtrefflicher Belobung aller Verständigen/ an das Liecht gestellet/ auch nachmals/ auf starkes einrahten des fürnehmen Cavalliers und Mahlers Josephi de Arpina, von Duca de Crichi um 400 Cronen diesem Kaufmann bezahlt/ und in des Cardinals Richelieu Capelle nach Frankreich übersandt worden. Es wurde daselbst von allen Kunstverständigen/ besonders von dem König/ also beliebet/ daß er gleich/ zu auszierung eines Saals/ Ihn H. von Sandrart/ neben Francesco du Quesnoy Bildhauern/ und Nicola Pousin beruffen: von welchen aber nur der letzte sich dahin begeben/ und mit höchstem Contento, auch hoher begnadigung/ nach Rom zurücke entlassen worden. Herr von Sandrart begibt sich auf die Historien/ und mahlet des Catonis vön Utica Selbstmordung. S. Hieronymum, und Maria Magdalena im Eremitorio: Ein Altarblat/ von S. Maria und dem Christkindlein: das kommet in Frankreich/ dahin er/ neben andern Künstlern/ vom König erfordert wird. Unser H. von Sandrart ware nicht so wild von Geist/ wie zu seiner Zeit viele im brauch gehabt/ und ließe in seinen Werken eine lobwürdige und ungemeine Sittsamkeit spüren: dannenhero auch seine Bilder von etlichen für gar zu modest gehalten/ gleichwol also befunden worden/ daß sie jederzeit ohne Fehler gewesen/ und die Natürlichkeit mit der Antichen Manier darinnen concertiret. Sie waren auch voll sinnreichen Verstands/ wol-geurtheilter Zeichnung/ und perfecter Colorirung. Die Angesichter sowol der Manns- als Weibs-Personen/ der Alten und Jungen/ auch Kinder/ arteten sich allezeit natürlich/ nach erheischung ihres Amtes/ Beruffs und Alters. Es waren die Gewänder und Kleidungen allezeit/ zu repraesentirung der darunter befundenen Glieder/ sehr vollkommen. Seine Sittsamkeit im Bildermahlen. Ermeldter Marchese Justiniano, bey dem Er sich alstets einfinden muste/ wurde hierdurch dahin angefrischet/ daß er ein großes Buch von allen seinen Antichen-Statuen/ deren er viel huntert gehabt/ unter dem Titul Galleria Justiniana, herfür zubringen entschlossen/ und davon die Zeichnung dem von Sandrart aufgetragen: welcher ihme auch/ so viel als möglich/ gewillfahret. Weil aber dieses 77jährigen alten Herrn Verlangen dahin stunde/ dieses Buch noch vor seinem Tod complet zu sehen/ hat er die berühmteste Italiänische Kupferstecher/ als Claude Mellan, und Auderan Greuter/ auch andere gute Niderländische Subjecta, als den Blomart von Utrecht/ Theodorum Matham von Harlem/ Raphael Persin aus Amsterdam/ und Michaël Natalem von Lüttich/ nach Rom beruffen/ und sind also alle zugleich in dieses schöne Werk/ deßgleichen zuvor nie an Tag gekommen/ gestellet: die dann alle den Sandrartischen Zeichnungen nachgestochen. Er verfärtiget das Buch/ Galeria Justiniana, mit Beyhülf der fürnehmsten Künstlere. Er/ Herr von Sandrart/ hat hierzu/ neben andern seinen vielfältigen in der Mahlerey ihm auf den Hals gelegenen Arbeiten/ allein eines einigen jungen Mahlers/ Pietro Testa genant/ der zu Rom ganz hülfloß herum gienge/ aber von guten Geist und Fleiß ware/ um baare Bezahlung/ sich bedient/ auch desselben finstern doch arbeitsamen Geist also aufgemuntert/ daß er nachmals/ nach so vielen Zeichnungen/ die Antichen gleichsam auswendig gelernet/ und viel herrliche Inventionen/ in Ausbildung der Alten Welt/ mit fürtrefflicher Manier zu Kupfer gebracht. Pietro Testa, kommt durch ihn zur perfection. Nachdem Er nun/ durch beständigen und nimmer-müden Fleiß/ etlich Jahre in Rom zu großem Ruhm erwachsen und gestiegen/ verreiste Er/ mit guter Gesellschaft/ um das übrige von Italien auch zu besehen/ auf Neapoli: alda Er/ auf öffteres Bitten der Jungfrauen Artemisia Gentilesca, (die eine fürtreffliche Manier in groß zu mahlen gehabt/ und seines besondern in Londen gehabten Patrons Horatii Gentilesco Tochter war) für dieselbe/ die Historie von Catone Uticensi, nach Plutarchi lebhafter Beschreibung/ bey nächtlichen Liecht/ zu deren höchster Vergnügung und großem Lobe/ nochmals praesentiret. Hierauf zeichnete Er auch/ nach dem Leben/ den damals Feuer-werfenden abscheulichen Berg Vesuvium, ferner das Feld bey Puzzoli, auch la Bocca del Inferno, und den Campum Elysium in Campania, dessen Virgilius gedenket. Nachmals gieng er über Meer/ in Sicilien/ besahe daselbst die Insulas Vulcanias, die für des Höllen Gottes Feuer-Werkstatt gehalten werden; wie auch den beschreyten Berg Aetna, unter welchen/ von den Poeten/ die himmelstürmende Riesen/ begraben worden/ da sie dann/ schon etliche tausend Jahre/ ganze Feuerfluten/ samt zerflossenen und geschmelzten Felsen/ ausspeyen/ und damit alle nächst-umligende Oerter einäschern und bedecken; wiederum in der Meer-änge daselbst/ den gefährlichen Ort Scylla und Charybdis: welches alles Er aufs natürlichste abgezeichnet und entworfen. Diese Zeichnungen hat nachmaln Matthaeus Merian der älter/ sein sehr guter Freund/ nach copiret/ und in seine Archontologiam, wie Er verreist nach Neapoli. Artemisia Gentilesca berühmte Mahlerin: deren er nachmals den Cato von Utica mahlet. Er zeichnet den Berg Vesuvium, das Feld bey Puzzoli, la Bocca del Inferno und Campum Elysium; ferner nach Sicilien reisend/ die Vulcanus-Inseln/ den Berg Aetna, samt dem Meerschlund Scylla und Charybdis

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [Lebenslauf, S. 11]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/221>, abgerufen am 04.12.2024.