Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch] auf Befehl des Marchesen/ für den Käyser tretten muste/ befühlte seine Majestät den Talar/ und als sie befande/ daß es Papier wäre/ und den Verlauff erzehlen hörte/ lachte er von Herzen darüber/ so daß der Marchese den rechten Damast nicht für diese Kurzweil genommen hätte. Endlich ist er/ wegen vieler angefangenen Ungelegenheiten/ ins Gefängnis geworffen worden/ worinnen er viel herrliche Zeichnungen verfärtiget/ wann er aber gebohren oder gestorben seye/ hab ich nicht erfahren können. Sein Contrafät ist zu seinem stätswärendem Gedächtnis in der Kupferblatte DD. zu sehen. LII. Johann Schorel/ Mahler.ES ist bekandt/ daß/ gleichwie Rom das Haupt aller Städte gewesen/ also es auch alle andere Oerter/ in Mänge der höchst-vernünftigen Geister und Künstler übertroffen habe/ die ihre Kunst durch herrliche hinterlaßene marmorne/ kupferne und gemahlte Bilder an Tag gegeben/ so aber nachmals durch entstandene grausame Kriegs-Empörungen niedergeworfen/ und durch der grimmigen Soldaten Füsse zutretten und verderbet worden/ biß endlich unter der friedlichen Regierung der Päpste die Stadt sich wieder erholet/ und allerhand schöne ehrine Statuen/ Colossen und Säulen/ auch marmorne Bilder/ ans Liecht gebracht/ welche dann unserer Mahlkunst ein großes Liecht gegeben/ damit man das geringe von den guten und allerbästen/ so wol in Thieren/ als Menschen/ unterscheiden konte/ so daß Italien zum ersten erleuchtet worden/ denen unsere Niederländer nach und nach mit selbsteigner Mühwaltung und emsigen Fleiß nach dem Leben gefolget/ unter andern aber hat Johann Bringet die Kunst aus Italien. Schorel die bäste Weiß unserer Kunst aus Italien gebracht/ und andern seinen Landsleuten vor Augen gestellet/ und weiln er wol der erste war/ der Italien besucht/ und darinn die Kunst begriffen/ wurde er von Franz Floris und andern (wie man sagt) der Fackeltrager und Strassenmacher der Kunst in denen Niederlanden geheißen. Er war gebohren im Jahr 1495. den 1. Tag Augusti/ in einem Dorff bey Alchmar in Holland/ Schorel genannt/ daher er auch den Zunamen bekommen/ Lernet anfänglich bey Mabuse.zu dieser Zeit ward Johann Mabuse in dem Dienst Philippi von Burgund/ Bischofen von Utrecht/ und wegen der Kunst sehr berühmt/ zu diesen verfügte sich Schorel nach Utrecht/ um etwas zu lernen/ weiln aber selbiger Meister zulezt ein unordentliches Leben führte/ und mehr den Trinkhäusern und Spielplätzen/ als seinem Mahl-Zimmer abwartete/ so daß Schorel oftmals für ihn bezahlen muste/ auch so gar wegen seiner in Gefahr des Lebens kame/ verließ er ihn/ zoge nach Reißt den Rhein hinauf. Cölln/ und von dar nach Speyer/ allwo er einen Geistlichen/ der in Steinhauen und Verkürzungen treflich erfahren/ antraffe/ zu dem begab er sich/ diese Kunst zu erlernen/ und machte ihme darfür etliche Gemälde; von Speyer reiste er nach Straßburg/ und dann nach Basel/ wurde auch allenthalben wol bezahlt und wehrt gehalten wegen seiner färtigen Hand/ weiln er mehr in einer Wochen/ als ein anderer manchmal in einem ganzen Monat zuwegen brachte/ doch bliebe er nirgends lang/ ohne[Spaltenumbruch] zu Nürnberg bey dem Kunst-reichen Albert Dürer/ da er/ um fürtreflicher in der Kunst zu werden/ eine geraume Zeit sich aufhielte/ biß eben um selbige Zeit Lutherus mit seiner Lehre sich bemühete/ die Welt zu bewegen/ und also der ihme zugethane Komt zu Albert Dürer. Albert Dürer solche auch dem Schorel einzubilden sich unterstunde/ da verreiste er nach Steyermark und Kärnten/ von dannen aber nach etlich gemachten Stucken nach Venedig/ woselbst er mit einem Antorffischen Mahler und Liebhaber der Kunst/ nämlich dem Daniel von Bomberge/ bekandt wurde. Unterdessen kamen aus unterschiedlichen Landen zu Venedig etliche/ die gesinnet waren/ in das Zieht nach Jerusalem/ und zeichnet alle aufstossende Oerter heilige Land nach Jerusalem zu reisen an/ unter denen ein geschickter Holländischer Geistlicher und großer Liebhaber der Mahlerey ware/ der beredete den Schorel/ daß er sich entschloßen/ mit ihnen zu ziehen/ ungefähr 25. Jahr alt/ und nahme mit sich alle zur Mahlerey nöhtige Bereitschaft/ arbeitete stätig auf dem Schiff/ und contrafätete einige Reißgesellen/ er zeichnete auch fleißig in ein Buch alle Tag-Fahrten/ wie auch Candien/ Cypern und andere Landschaften/ samt Geschichten/ Städten/ Castellen und Gebürgen nach dem Leben/ die sehr artig zu sehen; Zu Jerusalem machte er Kundschaft mit dem Guardian des Closters zu Sion/ der alldort bey den Juden und Türken in großen Ansehen ist/ mit diesem Guardian reiste er durch alle umligende Länder auch über den Jordan/ und contrafätete nach dem Leben die Landschaft und die Gelegenheit des Orts/ welches ihm gar dienlich war zu dem Gemälde/ in Oelfarb/ das er/ nachdem er wieder in Niederland ankommen/ verfärtiget/ nämlich/ wie Josua die Kinder Israel mit trucknen Fuß durch den Jordan führet. Der Guardian hätte ihn gern ein Jahr lang bey sich behalten/ es wurde ihm aber durch vorgenannten Holländischen Geistlichen mißrahten/ daher zog er fort/ und versprach dem Guardian ein Seine Werke Gemälde auf dem Schiff zu machen/ wie er auch thäte/ und schickte selbiges von Venedig nach Jerusalem/ welches noch heutiges Tags an dem Ort seyn solle/ da Christus gebohren worden/ nämlich die Geschicht/ da der heilige Thomas seine Finger in die Seiten Christi legt/ welche viel Reisende daselbst gesehen zu haben/ noch dato bezeugen. Er hat auch die Stadt Jerusalem gecontrafätet/ und selbige oftmals in seinen Werken angebracht; als da Christus den Oelberg hinab reitet der Stadt zu/ da er auf selbigem Berg prediget/ und in andern dergleichen Historien/ nachmalen machte er das heilige Grab/ auch sich selbsten mit einem guten Theil Rittern von Jerusalem oder Reisenden/ von Oelfarbe in ein großes Stuck/ das noch zu Harlem in der Jacobinen Closter oder Fürsten-Hof bewahret wird. Da Schorel wieder zuruck kehrte Anno 1520. zu Rhodis 2. Jahr/ ehe der Türk die Stadt Rhodis eroberte/ war er in dieser Stadt bey den Großmeister des teutschen Ordens/ die nun Malta bewohnen/ wo er der Stadt Gelegenheit contrafätete. Nachdeme er zu Venedig ankommen/ ist er noch einige Zeit verreist und Rom./ und hat mehr Plätze in Italien/ auch Rom [Spaltenumbruch] auf Befehl des Marchesen/ für den Käyser tretten muste/ befühlte seine Majestät den Talar/ und als sie befande/ daß es Papier wäre/ und den Verlauff erzehlen hörte/ lachte er von Herzen darüber/ so daß der Marchese den rechten Damast nicht für diese Kurzweil genommen hätte. Endlich ist er/ wegen vieler angefangenen Ungelegenheiten/ ins Gefängnis geworffen worden/ worinnen er viel herrliche Zeichnungen verfärtiget/ wann er aber gebohren oder gestorben seye/ hab ich nicht erfahren können. Sein Contrafät ist zu seinem stätswärendem Gedächtnis in der Kupferblatte DD. zu sehen. LII. Johann Schorel/ Mahler.ES ist bekandt/ daß/ gleichwie Rom das Haupt aller Städte gewesen/ also es auch alle andere Oerter/ in Mänge der höchst-vernünftigen Geister und Künstler übertroffen habe/ die ihre Kunst durch herrliche hinterlaßene marmorne/ kupferne und gemahlte Bilder an Tag gegeben/ so aber nachmals durch entstandene grausame Kriegs-Empörungen niedergeworfen/ und durch der grimmigen Soldaten Füsse zutretten und verderbet worden/ biß endlich unter der friedlichen Regierung der Päpste die Stadt sich wieder erholet/ und allerhand schöne ehrine Statuen/ Colossen und Säulen/ auch marmorne Bilder/ ans Liecht gebracht/ welche dann unserer Mahlkunst ein großes Liecht gegeben/ damit man das geringe von den guten und allerbästen/ so wol in Thieren/ als Menschen/ unterscheiden konte/ so daß Italien zum ersten erleuchtet worden/ denen unsere Niederländer nach und nach mit selbsteigner Mühwaltung und emsigen Fleiß nach dem Leben gefolget/ unter andern aber hat Johann Bringet die Kunst aus Italien. Schorel die bäste Weiß unserer Kunst aus Italien gebracht/ und andern seinen Landsleuten vor Augen gestellet/ und weiln er wol der erste war/ der Italien besucht/ und darinn die Kunst begriffen/ wurde er von Franz Floris und andern (wie man sagt) der Fackeltrager und Strassenmacher der Kunst in denen Niederlanden geheißen. Er war gebohren im Jahr 1495. den 1. Tag Augusti/ in einem Dorff bey Alchmar in Holland/ Schorel genannt/ daher er auch den Zunamen bekommen/ Lernet anfänglich bey Mabuse.zu dieser Zeit ward Johann Mabuse in dem Dienst Philippi von Burgund/ Bischofen von Utrecht/ und wegen der Kunst sehr berühmt/ zu diesen verfügte sich Schorel nach Utrecht/ um etwas zu lernen/ weiln aber selbiger Meister zulezt ein unordentliches Leben führte/ und mehr den Trinkhäusern und Spielplätzen/ als seinem Mahl-Zimmer abwartete/ so daß Schorel oftmals für ihn bezahlen muste/ auch so gar wegen seiner in Gefahr des Lebens kame/ verließ er ihn/ zoge nach Reißt den Rhein hinauf. Cölln/ und von dar nach Speyer/ allwo er einen Geistlichen/ der in Steinhauen und Verkürzungen treflich erfahren/ antraffe/ zu dem begab er sich/ diese Kunst zu erlernen/ und machte ihme darfür etliche Gemälde; von Speyer reiste er nach Straßburg/ und dann nach Basel/ wurde auch allenthalben wol bezahlt und wehrt gehalten wegen seiner färtigen Hand/ weiln er mehr in einer Wochen/ als ein anderer manchmal in einem ganzen Monat zuwegen brachte/ doch bliebe er nirgends lang/ ohne[Spaltenumbruch] zu Nürnberg bey dem Kunst-reichen Albert Dürer/ da er/ um fürtreflicher in der Kunst zu werden/ eine geraume Zeit sich aufhielte/ biß eben um selbige Zeit Lutherus mit seiner Lehre sich bemühete/ die Welt zu bewegen/ und also der ihme zugethane Komt zu Albert Dürer. Albert Dürer solche auch dem Schorel einzubilden sich unterstunde/ da verreiste er nach Steyermark und Kärnten/ von dannen aber nach etlich gemachten Stucken nach Venedig/ woselbst er mit einem Antorffischen Mahler und Liebhaber der Kunst/ nämlich dem Daniel von Bomberge/ bekandt wurde. Unterdessen kamen aus unterschiedlichen Landen zu Venedig etliche/ die gesinnet waren/ in das Zieht nach Jerusalem/ und zeichnet alle aufstossende Oerter heilige Land nach Jerusalem zu reisen an/ unter denen ein geschickter Holländischer Geistlicher und großer Liebhaber der Mahlerey ware/ der beredete den Schorel/ daß er sich entschloßen/ mit ihnen zu ziehen/ ungefähr 25. Jahr alt/ und nahme mit sich alle zur Mahlerey nöhtige Bereitschaft/ arbeitete stätig auf dem Schiff/ und contrafätete einige Reißgesellen/ er zeichnete auch fleißig in ein Buch alle Tag-Fahrten/ wie auch Candien/ Cypern und andere Landschaften/ samt Geschichten/ Städten/ Castellen und Gebürgen nach dem Leben/ die sehr artig zu sehen; Zu Jerusalem machte er Kundschaft mit dem Guardian des Closters zu Sion/ der alldort bey den Juden und Türken in großen Ansehen ist/ mit diesem Guardian reiste er durch alle umligende Länder auch über den Jordan/ und contrafätete nach dem Leben die Landschaft und die Gelegenheit des Orts/ welches ihm gar dienlich war zu dem Gemälde/ in Oelfarb/ das er/ nachdem er wieder in Niederland ankommen/ verfärtiget/ nämlich/ wie Josua die Kinder Israel mit trucknen Fuß durch den Jordan führet. Der Guardian hätte ihn gern ein Jahr lang bey sich behalten/ es wurde ihm aber durch vorgenannten Holländischen Geistlichen mißrahten/ daher zog er fort/ und versprach dem Guardian ein Seine Werke Gemälde auf dem Schiff zu machen/ wie er auch thäte/ und schickte selbiges von Venedig nach Jerusalem/ welches noch heutiges Tags an dem Ort seyn solle/ da Christus gebohren worden/ nämlich die Geschicht/ da der heilige Thomas seine Finger in die Seiten Christi legt/ welche viel Reisende daselbst gesehen zu haben/ noch dato bezeugen. Er hat auch die Stadt Jerusalem gecontrafätet/ und selbige oftmals in seinen Werken angebracht; als da Christus den Oelberg hinab reitet der Stadt zu/ da er auf selbigem Berg prediget/ und in andern dergleichen Historien/ nachmalen machte er das heilige Grab/ auch sich selbsten mit einem guten Theil Rittern von Jerusalem oder Reisenden/ von Oelfarbe in ein großes Stuck/ das noch zu Harlem in der Jacobinen Closter oder Fürsten-Hof bewahret wird. Da Schorel wieder zuruck kehrte Anno 1520. zu Rhodis 2. Jahr/ ehe der Türk die Stadt Rhodis eroberte/ war er in dieser Stadt bey den Großmeister des teutschen Ordens/ die nun Malta bewohnen/ wo er der Stadt Gelegenheit contrafätete. Nachdeme er zu Venedig ankommen/ ist er noch einige Zeit verreist und Rom./ und hat mehr Plätze in Italien/ auch Rom <TEI> <text> <body> <div> <div> <p xml:id="p0464.5"><pb facs="#f0044" xml:id="pb-465" n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 246]"/><cb/> auf Befehl des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1069 http://d-nb.info/gnd/132275066 http://viaf.org/viaf/33154906">Marchesen</persName>/ für den Käyser tretten muste/ befühlte seine Majestät den Talar/ und als sie befande/ daß es Papier wäre/ und den Verlauff erzehlen hörte/ lachte er von Herzen darüber/ so daß der Marchese den rechten Damast nicht für diese Kurzweil genommen hätte. 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Tag Augusti</date>/ in einem Dorff bey <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-422 http://www.geonames.org/2759899/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007057">Alchmar</placeName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-126 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1003759">Holland</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2129 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1048097">Schorel</placeName> genannt/ daher er auch den Zunamen bekommen/ <note place="right">Lernet anfänglich bey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-935 http://d-nb.info/gnd/118696602 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500009353"><hi rendition="#aq">Mabuse</hi></persName>.</note>zu dieser Zeit ward <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-935 http://d-nb.info/gnd/118696602 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500009353"><hi rendition="#aq">Johann Mabuse</hi></persName> in dem Dienst <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1070 http://d-nb.info/gnd/132273985 http://viaf.org/viaf/18380269"><hi rendition="#aq">Philippi</hi> von Burgund/ Bischofen von Utrecht</persName>/ und wegen der Kunst sehr berühmt/ zu diesen verfügte sich <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-385 http://d-nb.info/gnd/11923632X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500029872 http://viaf.org/viaf/59356315">Schorel</persName> nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-247 http://www.geonames.org/2745912/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7006926">Utrecht</placeName>/ um etwas zu lernen/ weiln aber selbiger Meister zulezt ein unordentliches Leben führte/ und mehr den Trinkhäusern und Spielplätzen/ als seinem Mahl-Zimmer abwartete/ so daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-385 http://d-nb.info/gnd/11923632X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500029872 http://viaf.org/viaf/59356315">Schorel</persName> oftmals für ihn bezahlen muste/ auch so gar wegen seiner in Gefahr des Lebens kame/ verließ er ihn/ zoge nach <note place="right">Reißt den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-4 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7012611">Rhein</placeName> hinauf.</note> <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004446">Cölln</placeName>/ und von dar nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-10 http://www.geonames.org/2830582/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7012341">Speyer</placeName>/ allwo er einen Geistlichen/ der in Steinhauen und Verkürzungen treflich erfahren/ antraffe/ zu dem begab er sich/ diese Kunst zu erlernen/ und machte ihme darfür etliche Gemälde; von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-10 http://www.geonames.org/2830582/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7012341">Speyer</placeName> reiste er nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-146 http://www.geonames.org/2973783/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7012346">Straßburg</placeName>/ und dann nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-423 http://www.geonames.org/2661604/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007269">Basel</placeName>/ wurde auch allenthalben wol bezahlt und wehrt gehalten wegen seiner färtigen Hand/ weiln er mehr in einer Wochen/ als ein anderer manchmal in einem ganzen Monat zuwegen brachte/ doch bliebe er nirgends lang/ ohne<cb/> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-108 http://www.geonames.org/2861650/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004334">Nürnberg</placeName> bey dem Kunst-reichen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-12 http://d-nb.info/gnd/11852786X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115493 http://viaf.org/viaf/54146999">Albert Dürer</persName>/ da er/ um fürtreflicher in der Kunst zu werden/ eine geraume Zeit sich aufhielte/ biß eben um selbige Zeit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1062 http://d-nb.info/gnd/118575449 http://viaf.org/viaf/14773105"><hi rendition="#aq">Lutherus</hi></persName> mit seiner Lehre sich bemühete/ die Welt zu bewegen/ und also der ihme zugethane <note place="right">Komt zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-12 http://d-nb.info/gnd/11852786X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115493 http://viaf.org/viaf/54146999">Albert Dürer</persName>.</note> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-12 http://d-nb.info/gnd/11852786X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115493 http://viaf.org/viaf/54146999">Albert Dürer</persName> solche auch dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-385 http://d-nb.info/gnd/11923632X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500029872 http://viaf.org/viaf/59356315">Schorel</persName> einzubilden sich unterstunde/ da verreiste er nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-425 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7003028">Steyermark</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-424 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7003024">Kärnten</placeName>/ von dannen aber nach etlich gemachten Stucken nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7018159">Venedig</placeName>/ woselbst er mit einem Antorffischen Mahler und Liebhaber der Kunst/ nämlich dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1604 http://d-nb.info/gnd/116237317 http://viaf.org/viaf/29586752">Daniel von Bomberge</persName>/ bekandt wurde.</p> <p>Unterdessen kamen aus unterschiedlichen Landen zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7018159">Venedig</placeName> etliche/ die gesinnet waren/ in das <note place="right">Zieht nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-123 http://www.geonames.org/281184/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001371">Jerusalem</placeName>/ und zeichnet alle aufstossende Oerter</note> heilige Land nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-123 http://www.geonames.org/281184/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001371">Jerusalem</placeName> zu reisen an/ unter denen ein geschickter Holländischer Geistlicher und großer Liebhaber der Mahlerey ware/ der beredete den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-385 http://d-nb.info/gnd/11923632X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500029872 http://viaf.org/viaf/59356315">Schorel</persName>/ daß er sich entschloßen/ mit ihnen zu ziehen/ ungefähr 25. Jahr alt/ und nahme mit sich alle zur Mahlerey nöhtige Bereitschaft/ arbeitete stätig auf dem Schiff/ und <hi rendition="#aq">contrafätete</hi> einige Reißgesellen/ er zeichnete auch fleißig in ein Buch alle Tag-Fahrten/ wie auch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-642 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7012056">Candien</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-385 http://www.geonames.org/146670/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1006894">Cypern</placeName> und andere Landschaften/ samt Geschichten/ Städten/ Castellen und Gebürgen nach dem Leben/ die sehr artig zu sehen; Zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-123 http://www.geonames.org/281184/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001371">Jerusalem</placeName> machte er Kundschaft mit dem Guardian des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-426">Closters zu Sion</placeName>/ der alldort bey den Juden und Türken in großen Ansehen ist/ mit diesem Guardian reiste er durch alle umligende Länder auch über den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-427 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1125225">Jordan</placeName>/ und <hi rendition="#aq">contraf</hi>ätete nach dem Leben die Landschaft und die Gelegenheit des Orts/ welches ihm gar dienlich war zu dem Gemälde/ in Oelfarb/ das er/ nachdem er wieder in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7016845">Niederland</placeName> ankommen/ verfärtiget/ nämlich/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1712 http://d-nb.info/gnd/118640011 http://viaf.org/viaf/37709772">Josua</persName> die Kinder <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-348 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000119">Israel</placeName> mit trucknen Fuß durch den <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-427 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1125225">Jordan</placeName> führet.</p> <p>Der Guardian hätte ihn gern ein Jahr lang bey sich behalten/ es wurde ihm aber durch vorgenannten Holländischen Geistlichen mißrahten/ daher zog er fort/ und versprach dem Guardian ein <note place="right">Seine Werke</note> Gemälde auf dem Schiff zu machen/ wie er auch thäte/ und schickte selbiges von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7018159">Venedig</placeName> nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-123 http://www.geonames.org/281184/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001371">Jerusalem</placeName>/ welches noch heutiges Tags an dem Ort seyn solle/ da <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName> gebohren worden/ nämlich die Geschicht/ da der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2716 http://d-nb.info/gnd/118622099 http://viaf.org/viaf/88810405">heilige Thomas</persName> seine Finger in die Seiten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> legt/ welche viel Reisende daselbst gesehen zu haben/ noch dato bezeugen. Er hat auch die Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-123 http://www.geonames.org/281184/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001371">Jerusalem</placeName> ge<hi rendition="#aq">contraf</hi>ätet/ und selbige oftmals in seinen Werken angebracht; als da <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName> den Oelberg hinab reitet der Stadt zu/ da er auf selbigem Berg prediget/ und in andern dergleichen Historien/ nachmalen machte er das heilige Grab/ auch sich selbsten mit einem guten Theil Rittern von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-123 http://www.geonames.org/281184/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001371">Jerusalem</placeName> oder Reisenden/ von Oelfarbe in ein großes Stuck/ das noch zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-45 http://www.geonames.org/2755003/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007048">Harlem</placeName> in der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2044">Jacobinen Closter</placeName> oder <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2044">Fürsten-Hof</placeName> bewahret wird.</p> <p>Da <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-385 http://d-nb.info/gnd/11923632X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500029872 http://viaf.org/viaf/59356315">Schorel</persName> wieder zuruck kehrte <date when="1520">Anno 1520.</date> <note place="right">zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-688 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7011265">Rhodis</placeName></note> 2. Jahr/ ehe der Türk die Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-688 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7011265">Rhodis</placeName> eroberte/ war er in dieser Stadt bey den Großmeister des teutschen Ordens/ die nun <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-428 http://www.geonames.org/2562772/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7005729"><hi rendition="#aq">Malta</hi></placeName> bewohnen/ wo er der Stadt Gelegenheit <hi rendition="#aq">contraf</hi>ätete. Nachdeme er zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7018159">Venedig</placeName> ankommen/ ist er noch einige Zeit verreist <note place="right">und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>.</note>/ und hat mehr Plätze in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000080">Italien</placeName>/ auch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 246]/0044]
auf Befehl des Marchesen/ für den Käyser tretten muste/ befühlte seine Majestät den Talar/ und als sie befande/ daß es Papier wäre/ und den Verlauff erzehlen hörte/ lachte er von Herzen darüber/ so daß der Marchese den rechten Damast nicht für diese Kurzweil genommen hätte. Endlich ist er/ wegen vieler angefangenen Ungelegenheiten/ ins Gefängnis geworffen worden/ worinnen er viel herrliche Zeichnungen verfärtiget/ wann er aber gebohren oder gestorben seye/ hab ich nicht erfahren können. Sein Contrafät ist zu seinem stätswärendem Gedächtnis in der Kupferblatte DD. zu sehen.
ES ist bekandt/ daß/ gleichwie Rom das Haupt aller Städte gewesen/ also es auch alle andere Oerter/ in Mänge der höchst-vernünftigen Geister und Künstler übertroffen habe/ die ihre Kunst durch herrliche hinterlaßene marmorne/ kupferne und gemahlte Bilder an Tag gegeben/ so aber nachmals durch entstandene grausame Kriegs-Empörungen niedergeworfen/ und durch der grimmigen Soldaten Füsse zutretten und verderbet worden/ biß endlich unter der friedlichen Regierung der Päpste die Stadt sich wieder erholet/ und allerhand schöne ehrine Statuen/ Colossen und Säulen/ auch marmorne Bilder/ ans Liecht gebracht/ welche dann unserer Mahlkunst ein großes Liecht gegeben/ damit man das geringe von den guten und allerbästen/ so wol in Thieren/ als Menschen/ unterscheiden konte/ so daß Italien zum ersten erleuchtet worden/ denen unsere Niederländer nach und nach mit selbsteigner Mühwaltung und emsigen Fleiß nach dem Leben gefolget/ unter andern aber hat Johann Schorel die bäste Weiß unserer Kunst aus Italien gebracht/ und andern seinen Landsleuten vor Augen gestellet/ und weiln er wol der erste war/ der Italien besucht/ und darinn die Kunst begriffen/ wurde er von Franz Floris und andern (wie man sagt) der Fackeltrager und Strassenmacher der Kunst in denen Niederlanden geheißen.
LII. Johann Schorel/ Mahler.
Bringet die Kunst aus Italien. Er war gebohren im Jahr 1495. den 1. Tag Augusti/ in einem Dorff bey Alchmar in Holland/ Schorel genannt/ daher er auch den Zunamen bekommen/ zu dieser Zeit ward Johann Mabuse in dem Dienst Philippi von Burgund/ Bischofen von Utrecht/ und wegen der Kunst sehr berühmt/ zu diesen verfügte sich Schorel nach Utrecht/ um etwas zu lernen/ weiln aber selbiger Meister zulezt ein unordentliches Leben führte/ und mehr den Trinkhäusern und Spielplätzen/ als seinem Mahl-Zimmer abwartete/ so daß Schorel oftmals für ihn bezahlen muste/ auch so gar wegen seiner in Gefahr des Lebens kame/ verließ er ihn/ zoge nach Cölln/ und von dar nach Speyer/ allwo er einen Geistlichen/ der in Steinhauen und Verkürzungen treflich erfahren/ antraffe/ zu dem begab er sich/ diese Kunst zu erlernen/ und machte ihme darfür etliche Gemälde; von Speyer reiste er nach Straßburg/ und dann nach Basel/ wurde auch allenthalben wol bezahlt und wehrt gehalten wegen seiner färtigen Hand/ weiln er mehr in einer Wochen/ als ein anderer manchmal in einem ganzen Monat zuwegen brachte/ doch bliebe er nirgends lang/ ohne
zu Nürnberg bey dem Kunst-reichen Albert Dürer/ da er/ um fürtreflicher in der Kunst zu werden/ eine geraume Zeit sich aufhielte/ biß eben um selbige Zeit Lutherus mit seiner Lehre sich bemühete/ die Welt zu bewegen/ und also der ihme zugethane Albert Dürer solche auch dem Schorel einzubilden sich unterstunde/ da verreiste er nach Steyermark und Kärnten/ von dannen aber nach etlich gemachten Stucken nach Venedig/ woselbst er mit einem Antorffischen Mahler und Liebhaber der Kunst/ nämlich dem Daniel von Bomberge/ bekandt wurde.
Lernet anfänglich bey Mabuse.
Reißt den Rhein hinauf.
Komt zu Albert Dürer. Unterdessen kamen aus unterschiedlichen Landen zu Venedig etliche/ die gesinnet waren/ in das heilige Land nach Jerusalem zu reisen an/ unter denen ein geschickter Holländischer Geistlicher und großer Liebhaber der Mahlerey ware/ der beredete den Schorel/ daß er sich entschloßen/ mit ihnen zu ziehen/ ungefähr 25. Jahr alt/ und nahme mit sich alle zur Mahlerey nöhtige Bereitschaft/ arbeitete stätig auf dem Schiff/ und contrafätete einige Reißgesellen/ er zeichnete auch fleißig in ein Buch alle Tag-Fahrten/ wie auch Candien/ Cypern und andere Landschaften/ samt Geschichten/ Städten/ Castellen und Gebürgen nach dem Leben/ die sehr artig zu sehen; Zu Jerusalem machte er Kundschaft mit dem Guardian des Closters zu Sion/ der alldort bey den Juden und Türken in großen Ansehen ist/ mit diesem Guardian reiste er durch alle umligende Länder auch über den Jordan/ und contrafätete nach dem Leben die Landschaft und die Gelegenheit des Orts/ welches ihm gar dienlich war zu dem Gemälde/ in Oelfarb/ das er/ nachdem er wieder in Niederland ankommen/ verfärtiget/ nämlich/ wie Josua die Kinder Israel mit trucknen Fuß durch den Jordan führet.
Zieht nach Jerusalem/ und zeichnet alle aufstossende Oerter Der Guardian hätte ihn gern ein Jahr lang bey sich behalten/ es wurde ihm aber durch vorgenannten Holländischen Geistlichen mißrahten/ daher zog er fort/ und versprach dem Guardian ein Gemälde auf dem Schiff zu machen/ wie er auch thäte/ und schickte selbiges von Venedig nach Jerusalem/ welches noch heutiges Tags an dem Ort seyn solle/ da Christus gebohren worden/ nämlich die Geschicht/ da der heilige Thomas seine Finger in die Seiten Christi legt/ welche viel Reisende daselbst gesehen zu haben/ noch dato bezeugen. Er hat auch die Stadt Jerusalem gecontrafätet/ und selbige oftmals in seinen Werken angebracht; als da Christus den Oelberg hinab reitet der Stadt zu/ da er auf selbigem Berg prediget/ und in andern dergleichen Historien/ nachmalen machte er das heilige Grab/ auch sich selbsten mit einem guten Theil Rittern von Jerusalem oder Reisenden/ von Oelfarbe in ein großes Stuck/ das noch zu Harlem in der Jacobinen Closter oder Fürsten-Hof bewahret wird.
Seine Werke Da Schorel wieder zuruck kehrte Anno 1520. 2. Jahr/ ehe der Türk die Stadt Rhodis eroberte/ war er in dieser Stadt bey den Großmeister des teutschen Ordens/ die nun Malta bewohnen/ wo er der Stadt Gelegenheit contrafätete. Nachdeme er zu Venedig ankommen/ ist er noch einige Zeit verreist / und hat mehr Plätze in Italien/ auch Rom
zu Rhodis
und Rom.
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