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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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Das XV. Capitel.
Johann von Ach/ und noch vierzehen
andere Künstlere.

Innhalt.

CXI. Johann von Ach/ Mahler von Cölln: Komt in Italien nach Venedig/ Rom und Florenz; hernach auf Mönchen und an Käyserlichen Hof: Ein Epigramma. CXII. Joseph Hainz von Bern/ Mahler: Komt nach Rom: Seine Werke/ das Bad Dianae/ und anderer. CXIII. Peter de Witt/ Mahler von Brugg. CXIV. Matthaeus Brill/ Mahler von Antorf. CXV. Paulus Brill/ Mahler von Antorf: Legt sich auf die Landschaften. CXVI. Cornelius Cornelisz/ Mahler von Harlem: Seine Werke: Eine Corporalschaft Soldaten; Eine Charitas: Die Sündflut und andere: Begibt sich auf die Nachtstück: Seine Lehrlinge. CXVII. Jacob de Geyn/ Mahler von Antorf. Sein Sohn begibt sich auf die Miniatur-Arbeit/ und auf das Kupferstechen. CXVIII. Adam von Ort/ Mahler von Antorf. CXIX. OCTAVIUS von Veen/ aus Leyden/ Mahler von Antorf: Seine fürnehmste Werke. CXX. Johann Rotenhammer/ Mahler von Mönchen: Seine Werke/ zu Augstburg: Sein Lebenswandel. CXXI. Joachim Utenwal/ Mahler von Utrecht. CXXII. Tobias Ver Haech/ Landschaftmahler. CXXIII. Peter Cornelisz von Ryk/ Mahler von Delft: Sein Werk. CXXIV. Franciscus Badens/ Mahler von Antorf. CXXV. David Vinkebom/ Mahler von Mecheln; Seine Werke.

[Spaltenumbruch]

CXI. Johann von Aken Mahler von Cölln.CÖlln am Rhein hat den Johann von Ach Anno 1556. zur Welt gebracht/ hatte fromme ehrliche Eltern/ und war sein Vatter ein gar ernsthafter Mann aus der Stadt Aken bürtig/ dahero er auch seiner Geburts-Stadt Namen seinem Sohn gegeben/ und für einen Zunahmen hinterlassen; nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten Sprangers sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. Jahr alt/ ist er nach Venedig in Italien gereist/ in Willens/ Komt in Italien nach Venedig/ bey einem Niderländischen Mahler/ Gaspar Rems genant/ die Kunst zu ergreiffen: Selbiger aber/ an statt daß er ihn hätte Kunst halben sollen auf die Prob setzen/ oder in etwas unterweisen/ befragte er ihn allein/ woher er wäre/ und als er von Cölen geantwortet/ hat er ihn gleich verachtet/ und einen Muf benamet/ weil die Cölner/ seinem Vorgeben nach/ wenig Wißenschaften erlerneten/ stelte ihn derenthalben zu einem schlechten Italiänischen Mahler/ mit Namen Morett/ der denen reisenden Gesellen Arbeit zu geben/ und mit ihren Gemälden zu handlen pflegte. Da muste er nun etliche Stuck copiren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter Caspar Rems sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen.

Rom Von dannen zoge er nach Rom/ und mahlte für die Jesuiten eine Christnacht mit denen heiligen[Spaltenumbruch] Englen sehr Inventiv, so in dero Kirchen nächst dem Capitolio stehet; Auch sich selbst hat er also gecontrafätet/ als ob er hinter einer Lautenspielerin Madona Venusta benamt/ ein Glas Weins hielte/ diß war so gemacht/ daß die Kunst-verständige sprachen/ sie hätten weder von ihm/ noch von andern/ jemalen etwas bäßers gesehen; Ferner begab und Florenzer sich nach Florenz/ woselbst er neben andern grossen Herren und Frauen den Durchleuchtigen Herzogen Franciscus gecontrafätet. Bey seiner Zurückkunft nach Venedig/ mahlte er die Verspottung Christi/ worbey er Christum fast ganz nackend/ doch überaus künstlich beygebracht/ ingleichem auch eine wunder-schöne Danae, in Lebens-Größe/ mit einem Marien-Bild und S. Catharina, so Raphael Sadler in Kupfer gestochen/ und ist ein sehr artliches feines Stuck. Als er aber wieder zu Cölen angelangt/ wurde er von Otto Heinrich/ Grafen von Schwarzenburg Hofmeister/ des Hernachauf Mönchen/ Durchleuchtigster Herzogs in Bäyren/ nach Mönchen beruffen/ um in seine Begräbniß-Capelle ein Epitaphium zu machen/ so noch auf der Franciscaner Freithof allda zu sehen/ und ein Blat mit Bildern mehr als halb Lebens-Größe ist/ vorbildend die Geschicht/ wie S. Helena das Creutz erfindet/ wordurch er bey dem Herzog und der Herzogin sich so berühmt gemacht/ daß er selbige samt den Prinzen und Prinzeßinnen contrafäten muste/ wofür er/ neben reicher Bezahlung/ eine güldene Ketten erhalten.

und an Käyserlichen Hof Aus Bayer-Land nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf Prag/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den Käyser eine Venus und Adonis, so dem Käyser/ seiner neuen und guten Colorirung willen/ sehr wol gefielen. Jedoch/ gewißer Ursachen halben/ zoge er bald wieder nach Mönchen/ und von

Das XV. Capitel.
Johann von Ach/ und noch vierzehen
andere Künstlere.

Innhalt.

CXI. Johann von Ach/ Mahler von Cölln: Komt in Italien nach Venedig/ Rom und Florenz; hernach auf Mönchen und an Käyserlichen Hof: Ein Epigramma. CXII. Joseph Hainz von Bern/ Mahler: Komt nach Rom: Seine Werke/ das Bad Dianae/ und anderer. CXIII. Peter de Witt/ Mahler von Brugg. CXIV. Matthaeus Brill/ Mahler von Antorf. CXV. Paulus Brill/ Mahler von Antorf: Legt sich auf die Landschaften. CXVI. Cornelius Cornelisz/ Mahler von Harlem: Seine Werke: Eine Corporalschaft Soldaten; Eine Charitas: Die Sündflut und andere: Begibt sich auf die Nachtstück: Seine Lehrlinge. CXVII. Jacob de Geyn/ Mahler von Antorf. Sein Sohn begibt sich auf die Miniatur-Arbeit/ und auf das Kupferstechen. CXVIII. Adam von Ort/ Mahler von Antorf. CXIX. OCTAVIUS von Veen/ aus Leyden/ Mahler von Antorf: Seine fürnehmste Werke. CXX. Johann Rotenhammer/ Mahler von Mönchen: Seine Werke/ zu Augstburg: Sein Lebenswandel. CXXI. Joachim Utenwal/ Mahler von Utrecht. CXXII. Tobias Ver Haech/ Landschaftmahler. CXXIII. Peter Cornelisz von Ryk/ Mahler von Delft: Sein Werk. CXXIV. Franciscus Badens/ Mahler von Antorf. CXXV. David Vinkebom/ Mahler von Mecheln; Seine Werke.

[Spaltenumbruch]

CXI. Johann von Aken Mahler von Cölln.CÖlln am Rhein hat den Johann von Ach Anno 1556. zur Welt gebracht/ hatte fromme ehrliche Eltern/ und war sein Vatter ein gar ernsthafter Mann aus der Stadt Aken bürtig/ dahero er auch seiner Geburts-Stadt Namen seinem Sohn gegeben/ und für einen Zunahmen hinterlassen; nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten Sprangers sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. Jahr alt/ ist er nach Venedig in Italien gereist/ in Willens/ Komt in Italien nach Venedig/ bey einem Niderländischen Mahler/ Gaspar Rems genant/ die Kunst zu ergreiffen: Selbiger aber/ an statt daß er ihn hätte Kunst halben sollen auf die Prob setzen/ oder in etwas unterweisen/ befragte er ihn allein/ woher er wäre/ und als er von Cölen geantwortet/ hat er ihn gleich verachtet/ und einen Muf benamet/ weil die Cölner/ seinem Vorgeben nach/ wenig Wißenschaften erlerneten/ stelte ihn derenthalben zu einem schlechten Italiänischen Mahler/ mit Namen Morett/ der denen reisenden Gesellen Arbeit zu geben/ und mit ihren Gemälden zu handlen pflegte. Da muste er nun etliche Stuck copiren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter Caspar Rems sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen.

Rom Von dannen zoge er nach Rom/ und mahlte für die Jesuiten eine Christnacht mit denen heiligen[Spaltenumbruch] Englen sehr Inventiv, so in dero Kirchen nächst dem Capitolio stehet; Auch sich selbst hat er also gecontrafätet/ als ob er hinter einer Lautenspielerin Madona Venusta benamt/ ein Glas Weins hielte/ diß war so gemacht/ daß die Kunst-verständige sprachen/ sie hätten weder von ihm/ noch von andern/ jemalen etwas bäßers gesehen; Ferner begab und Florenzer sich nach Florenz/ woselbst er neben andern grossen Herren und Frauen den Durchleuchtigen Herzogen Franciscus gecontrafätet. Bey seiner Zurückkunft nach Venedig/ mahlte er die Verspottung Christi/ worbey er Christum fast ganz nackend/ doch überaus künstlich beygebracht/ ingleichem auch eine wunder-schöne Danae, in Lebens-Größe/ mit einem Marien-Bild und S. Catharina, so Raphael Sadler in Kupfer gestochen/ und ist ein sehr artliches feines Stuck. Als er aber wieder zu Cölen angelangt/ wurde er von Otto Heinrich/ Grafen von Schwarzenburg Hofmeister/ des Hernachauf Mönchen/ Durchleuchtigster Herzogs in Bäyren/ nach Mönchen beruffen/ um in seine Begräbniß-Capelle ein Epitaphium zu machen/ so noch auf der Franciscaner Freithof allda zu sehen/ und ein Blat mit Bildern mehr als halb Lebens-Größe ist/ vorbildend die Geschicht/ wie S. Helena das Creutz erfindet/ wordurch er bey dem Herzog und der Herzogin sich so berühmt gemacht/ daß er selbige samt den Prinzen und Prinzeßinnen contrafäten muste/ wofür er/ neben reicher Bezahlung/ eine güldene Ketten erhalten.

und an Käyserlichen Hof Aus Bayer-Land nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf Prag/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den Käyser eine Venus und Adonis, so dem Käyser/ seiner neuen und guten Colorirung willen/ sehr wol gefielen. Jedoch/ gewißer Ursachen halben/ zoge er bald wieder nach Mönchen/ und von

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            <p><note place="right"><hi rendition="#aq">CXI.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2162 http://d-nb.info/gnd/118643525 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500127905 http://viaf.org/viaf/41957298">Johann von Aken</persName> Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004446">Cölln</placeName>.</note><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004446"><hi rendition="#in">C</hi>Ölln am Rhein</placeName> hat den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2162 http://d-nb.info/gnd/118643525 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500127905 http://viaf.org/viaf/41957298">Johann von Ach</persName> <date when="1556">Anno 1556.</date> zur Welt gebracht/ hatte fromme ehrliche Eltern/ und war sein Vatter ein gar ernsthafter Mann aus der Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-773 http://www.geonames.org/3247449/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004799">Aken</placeName> bürtig/ dahero er auch seiner Geburts-Stadt Namen seinem Sohn gegeben/ und für einen Zunahmen hinterlassen; nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1845 http://d-nb.info/gnd/118826085 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500018180 http://viaf.org/viaf/74650107">Sprangers</persName> sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. Jahr alt/ ist er nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName> gereist/ in Willens/ <note place="right">Komt in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName> nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName>/</note> bey einem Niderländischen Mahler/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2174 http://d-nb.info/gnd/130294527 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500012754 http://viaf.org/viaf/6036118"><hi rendition="#aq">Gaspar Rems</hi></persName> genant/ die Kunst zu ergreiffen: Selbiger aber/ an statt daß er ihn hätte Kunst halben sollen auf die Prob setzen/ oder in etwas unterweisen/ befragte er ihn allein/ woher er wäre/ und als er von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004446">Cölen</placeName> geantwortet/ hat er ihn gleich verachtet/ und einen Muf benamet/ weil die Cölner/ seinem Vorgeben nach/ wenig Wißenschaften erlerneten/ stelte ihn derenthalben zu einem schlechten <hi rendition="#aq">Itali</hi>änischen Mahler/ mit Namen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2176">Morett</persName>/ der denen reisenden Gesellen Arbeit zu geben/ und mit ihren Gemälden zu handlen pflegte. Da muste er nun etliche Stuck <hi rendition="#aq">copi</hi>ren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2174 http://d-nb.info/gnd/130294527 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500012754 http://viaf.org/viaf/6036118"><hi rendition="#aq">Caspar Rems</hi></persName> sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen.</p>
            <p><note place="right"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName></note> Von dannen zoge er nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ und mahlte für die Jesuiten <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2825">eine Christnacht</name> mit denen heiligen<cb/>
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            <p><note place="right">und an Käyserlichen Hof</note> Aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-248 http://www.geonames.org/2951839/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003669">Bayer-Land</placeName> nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-229 http://www.geonames.org/3067696/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006464">Prag</placeName>/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-571 http://d-nb.info/gnd/118603701 http://viaf.org/viaf/15562150">Käyser</persName> eine <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2892"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680"><hi rendition="#aq">Venus</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-570 http://d-nb.info/gnd/118643886 http://viaf.org/viaf/25395834"><hi rendition="#aq">Adonis</hi></persName></name>, so dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-571 http://d-nb.info/gnd/118603701 http://viaf.org/viaf/15562150">Käyser</persName>/ seiner neuen und guten <hi rendition="#aq">Colori</hi>rung willen/ sehr wol gefielen. Jedoch/ gewißer Ursachen halben/ zoge er bald wieder nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-234 http://www.geonames.org/2867714/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004333">Mönchen</placeName>/ und von
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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 285]/0091] Das XV. Capitel. Johann von Ach/ und noch vierzehen andere Künstlere. Innhalt. CXI. Johann von Ach/ Mahler von Cölln: Komt in Italien nach Venedig/ Rom und Florenz; hernach auf Mönchen und an Käyserlichen Hof: Ein Epigramma. CXII. Joseph Hainz von Bern/ Mahler: Komt nach Rom: Seine Werke/ das Bad Dianae/ und anderer. CXIII. Peter de Witt/ Mahler von Brugg. CXIV. Matthaeus Brill/ Mahler von Antorf. CXV. Paulus Brill/ Mahler von Antorf: Legt sich auf die Landschaften. CXVI. Cornelius Cornelisz/ Mahler von Harlem: Seine Werke: Eine Corporalschaft Soldaten; Eine Charitas: Die Sündflut und andere: Begibt sich auf die Nachtstück: Seine Lehrlinge. CXVII. Jacob de Geyn/ Mahler von Antorf. Sein Sohn begibt sich auf die Miniatur-Arbeit/ und auf das Kupferstechen. CXVIII. Adam von Ort/ Mahler von Antorf. CXIX. OCTAVIUS von Veen/ aus Leyden/ Mahler von Antorf: Seine fürnehmste Werke. CXX. Johann Rotenhammer/ Mahler von Mönchen: Seine Werke/ zu Augstburg: Sein Lebenswandel. CXXI. Joachim Utenwal/ Mahler von Utrecht. CXXII. Tobias Ver Haech/ Landschaftmahler. CXXIII. Peter Cornelisz von Ryk/ Mahler von Delft: Sein Werk. CXXIV. Franciscus Badens/ Mahler von Antorf. CXXV. David Vinkebom/ Mahler von Mecheln; Seine Werke. CÖlln am Rhein hat den Johann von Ach Anno 1556. zur Welt gebracht/ hatte fromme ehrliche Eltern/ und war sein Vatter ein gar ernsthafter Mann aus der Stadt Aken bürtig/ dahero er auch seiner Geburts-Stadt Namen seinem Sohn gegeben/ und für einen Zunahmen hinterlassen; nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten Sprangers sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. Jahr alt/ ist er nach Venedig in Italien gereist/ in Willens/ bey einem Niderländischen Mahler/ Gaspar Rems genant/ die Kunst zu ergreiffen: Selbiger aber/ an statt daß er ihn hätte Kunst halben sollen auf die Prob setzen/ oder in etwas unterweisen/ befragte er ihn allein/ woher er wäre/ und als er von Cölen geantwortet/ hat er ihn gleich verachtet/ und einen Muf benamet/ weil die Cölner/ seinem Vorgeben nach/ wenig Wißenschaften erlerneten/ stelte ihn derenthalben zu einem schlechten Italiänischen Mahler/ mit Namen Morett/ der denen reisenden Gesellen Arbeit zu geben/ und mit ihren Gemälden zu handlen pflegte. Da muste er nun etliche Stuck copiren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter Caspar Rems sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen. CXI. Johann von Aken Mahler von Cölln. Komt in Italien nach Venedig/ Von dannen zoge er nach Rom/ und mahlte für die Jesuiten eine Christnacht mit denen heiligen Englen sehr Inventiv, so in dero Kirchen nächst dem Capitolio stehet; Auch sich selbst hat er also gecontrafätet/ als ob er hinter einer Lautenspielerin Madona Venusta benamt/ ein Glas Weins hielte/ diß war so gemacht/ daß die Kunst-verständige sprachen/ sie hätten weder von ihm/ noch von andern/ jemalen etwas bäßers gesehen; Ferner begab er sich nach Florenz/ woselbst er neben andern grossen Herren und Frauen den Durchleuchtigen Herzogen Franciscus gecontrafätet. Bey seiner Zurückkunft nach Venedig/ mahlte er die Verspottung Christi/ worbey er Christum fast ganz nackend/ doch überaus künstlich beygebracht/ ingleichem auch eine wunder-schöne Danae, in Lebens-Größe/ mit einem Marien-Bild und S. Catharina, so Raphael Sadler in Kupfer gestochen/ und ist ein sehr artliches feines Stuck. Als er aber wieder zu Cölen angelangt/ wurde er von Otto Heinrich/ Grafen von Schwarzenburg Hofmeister/ des Durchleuchtigster Herzogs in Bäyren/ nach Mönchen beruffen/ um in seine Begräbniß-Capelle ein Epitaphium zu machen/ so noch auf der Franciscaner Freithof allda zu sehen/ und ein Blat mit Bildern mehr als halb Lebens-Größe ist/ vorbildend die Geschicht/ wie S. Helena das Creutz erfindet/ wordurch er bey dem Herzog und der Herzogin sich so berühmt gemacht/ daß er selbige samt den Prinzen und Prinzeßinnen contrafäten muste/ wofür er/ neben reicher Bezahlung/ eine güldene Ketten erhalten. Rom und Florenz Hernachauf Mönchen/ Aus Bayer-Land nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf Prag/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den Käyser eine Venus und Adonis, so dem Käyser/ seiner neuen und guten Colorirung willen/ sehr wol gefielen. Jedoch/ gewißer Ursachen halben/ zoge er bald wieder nach Mönchen/ und von und an Käyserlichen Hof

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 285]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/91>, abgerufen am 24.11.2024.