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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] und deswegen nicht gespeiset/ dieweil sie solche für heilig gehalten. Deswegen ist leicht zu glauben/ daß die Fische/ samt andern wässerichten Dingen/ auf dem obbesagten Opfer-Tisch/ mit Egyptische Priesters Kleidung. Apulejus lib. 11. Met. gutem Verstand/ vorgewiesen worden. Der Priester stehet nackicht/ paarfuß/ und von dem Nabel an/ bis auf die Knie/ bedecket: Welche Priesterliche Kleidung von weisser Egyptischer Leinwand gewest; weil solche zum Gebrauch im Wasser sehr dienstlich und bequemlich. Auf dem Haubt trägt derselbe einen Busch von Sperbers (oder vielleicht Habichts-) Federn; dieweil solcher Vogel/ wie oben gedacht/ dem Osiridi gewidmet war: Item/ so ist die Wasser-Blum über dem Ez. Spanhem. Diss. 4. de Praest. & Usu Numism. pag. 265. 266. Haubt deutlich und kenntlich genug/ gleichwie auf den ertzenen Bildern Isidis annoch/ in den Kunst-Kammern/ da und dort zu sehen: Dafür auch der vortrefliche Antiquar. Spanhemius, solchen Schmuck erkennet. Es hat dem P. Athanasio Kirchero beliebt/ diese Figur in sein Buch/ von dem Egyptischen Obelisco, einzuverleiben; und ist der Meinung/ daß diejenigen Fische ein Sinnbild der Gewalt und Bosheit/ so Typhon verübet/ wären: Item/ daß der Priester den höchsten Gott der Natur bittlich ersuche/ den Schaden der Unfruchtbarkeit/ und allen Miswachs/ von Egypten abzuwenden: Dessen Meinung ich keines Mit Ath. Kirchero gepflogene Freundschafft. weges widersprechen will/ sintemal mir seine überflüssige Erfahrenheit/ ehdessen zu Rom genugsam bekannt gemacht worden; indem wir viel Jahre/ als gar gute Freunde/ miteinander conferirt: Seine ausgegangene schöne Wercke bezeugen dessen Würde! Berichte im übrigen/ daß ich solchen Priester (wiewol derselben zween zu seyn scheinen) nur nach einer Statua, und darum auf zweyen Seiten nachgezeichnet hab; dieweil die angezogene zwey Fische auf einer/ und die sechs Wasservögel auf der andern Seiten zu sehen waren: Damit beedes zur Genüge vorgestellet werden könte.

Fruchtgarben der Isidis. Die Frucht-Garben hatten/ allem Vermuthen nach/ ihr fürnehmstes Absehen auf die Isidem, welche Macrobius für die Erd-Mutter selbst gehalten: Zu dem Ende ihr auch ein Frucht-Maas/ oder Korn-metzen zuerkannt worden/ als der Gebärerinn aller Früchte. Denn es schreibt Diodorus, daß in ihrem Umgang Weitzen und Gersten/ zu Bezeugung dessen/ voran getragen worden/ dieweil diejenigen Früchte von Lips. lib. 1. de Cruce, cap. 5. ihr erfunden waren. Dannenhero geschah es eben/ daß die Isis für die Frucht-Göttinn Cererem selbst nach der Zeit gehalten wurde.

Noch denckwürdiger ist dasjenige/ was der Ruhm-besagte Kircherus von der Sinesischen Die Sinesische Pussa.Iside angemercket/ welche noch heutiges Tages von den Sinesern Pussa genennet wird. Von solcher schreibt er nun/ unter andern dergleichen Ath. Kircher. in Chin. Illustr. Part. 3. c.2. f. 41. Denckwürdigkeiten/ folgendes: Aus Jamblicho und Clemente Alexandrino, ist zur Gnüge bekannt/ daß die Egyptier ihren Gott/ auf der Seeblum Loto sitzend und ruhend/ gemahlt; welche heilige Art zu mahlen hernach die Gnostici beobachtet/ indem sie den Harpocratem, vermittelst[Spaltenumbruch] derselbigen Blume/ mit unterschiedlichen Symbolis, vorgestellet. Es scheinet aber/ diejenige Art habe sich mittler Zeit/ nicht nur allein in Persien und Indien/ sondern gar bis in China und Japan erstreckt und ausgebreitet: Sintemal Der Japanische Amida. die Japaner ihren Abgott Amidam, oder Fomb, auf einer Blum/ oder Rosen (gleich dem Kraut Nymphaeae) sitzend abbilden; mit einem sehr grossen Glantz der umher-leuchtenden Strahlen.

Von solchem Japanischen Götzen-Bild nun lehret die Sect der Jenxier/ daß sie dadurch anders nichts verstehen/ als eine unsichtbare Substanz, die von aller Zusammensetzung der Elementen gantz abgesondert/ und vor allen Creaturen schon gewesen/ als die Brunquelle alles Guten: Dannenhero sie solche Amidam, durch eine gantz geheime Weis/ auf der Nymphaeae Blum sitzend mahlen; deroselben verborgene Tugenden und Vollkommenheiten/ etlicher massen dadurch anzudeuten: Wie auch derjenige Habit/ womit Amida eingehüllet/ solches mit mehrem zu erkennen gibt.

Lod. Moscardo lib. 1. Mus. cap. 52. Von dem Edlen Veroneser/ Moscardo, in seiner Kunst-Kammer/ wird zwar die Isis, ihren Sohn seugend/ auf dem Haubt/ mit Hörnern/ abgebildet; hingegen der berühmte Frantzos/ J. Tristan. Comment. Historiq. sol. 261. Medail. 13. Tristan, in Erklärung der Müntzen des Keysers Domitiani, als dessen und der Isidis Bildnus/ auf ein und anderer Seiten/ zu sehen/ ist der gäntzlichen Meinung/ diejenige Haubt-Zierrath sey Blumen und nicht Hörner/ auf der Haubt Isidis. nicht zwar Lotus, (worauf sonsten auch Hippocrates abgebildet wird) sondern entweder das weisse Senf-kraut/ Eruca; oder Abrotanum, die Cypressen: Oder auch die Asiatische Erica, welches unsern Gärtnern vielleicht unbekannt; und eben dasjenige Baumlein/ von uns Teutschen Heyde genannt/ seyn möchte; dessen Plut. lib. de Isid. & Osir.Plutarchus gedenckt/ wie sehr dieselbige Göttinn solches Gewächs beliebet habe: Wodurch/ im Ende/ anders nichts/ als die Natur selbst/ und diejenigen eigentlichen Blumen und Kräuter/ welche Vorgebildete Fruchtbarkeit. zur Vorbereitung und Einrichtung der Natur dienstlich/ und zur Weiblichen Fruchtbarkeit beförderlich sind/ die Egyptier fürnemlich verstanden/ und deswegen der Isidi zugeeignet haben.

Wiewol die Egyptische Lotus, sonderlich auf den Müntzen/ auch sehr gebräuchlich gewest; wie aus derjenigen zu ersehen/ welche der/ um solche von den Müntz-Sachen so schöne Wissenschafft/ Car. Patin. in Thes: Numism. pag. 161. & in Impp. f. 197. 198. höchst-verdiente Frantzos/ Patin, uns von dem Keyser Hadriano vorweiset; denn da befindet sich die Isis, mit solcher Blume auf dem Haubt/ samt der Uberschrifft: AEGYPTOS. Zur andern Seiten stehet gleichermassen die Stadt ALEXANDRIA, in Egypten: als welche mit solcher Gedächtnis-Mäntze den erst-besagten Keyser/ gleich andern Städten und Ländern/ dazumal beehret hatte.

Zum Uberflus/ erweiset der vortreffliche Mann/ Spanhemius, wie solche Egyptische

[Spaltenumbruch] und deswegen nicht gespeiset/ dieweil sie solche für heilig gehalten. Deswegen ist leicht zu glauben/ daß die Fische/ samt andern wässerichten Dingen/ auf dem obbesagten Opfer-Tisch/ mit Egyptische Priesters Kleidung. Apulejus lib. 11. Met. gutem Verstand/ vorgewiesen worden. Der Priester stehet nackicht/ paarfuß/ und von dem Nabel an/ bis auf die Knie/ bedecket: Welche Priesterliche Kleidung von weisser Egyptischer Leinwand gewest; weil solche zum Gebrauch im Wasser sehr dienstlich und bequemlich. Auf dem Haubt trägt derselbe einen Busch von Sperbers (oder vielleicht Habichts-) Federn; dieweil solcher Vogel/ wie oben gedacht/ dem Osiridi gewidmet war: Item/ so ist die Wasser-Blum über dem Ez. Spanhem. Diss. 4. de Praest. & Usu Numism. pag. 265. 266. Haubt deutlich und kenntlich genug/ gleichwie auf den ertzenen Bildern Isidis annoch/ in den Kunst-Kammern/ da und dort zu sehen: Dafür auch der vortrefliche Antiquar. Spanhemius, solchen Schmuck erkennet. Es hat dem P. Athanasio Kirchero beliebt/ diese Figur in sein Buch/ von dem Egyptischen Obelisco, einzuverleiben; und ist der Meinung/ daß diejenigen Fische ein Sinnbild der Gewalt und Bosheit/ so Typhon verübet/ wären: Item/ daß der Priester den höchsten Gott der Natur bittlich ersuche/ den Schaden der Unfruchtbarkeit/ und allen Miswachs/ von Egypten abzuwenden: Dessen Meinung ich keines Mit Ath. Kirchero gepflogene Freundschafft. weges widersprechen will/ sintemal mir seine überflüssige Erfahrenheit/ ehdessen zu Rom genugsam bekannt gemacht worden; indem wir viel Jahre/ als gar gute Freunde/ miteinander conferirt: Seine ausgegangene schöne Wercke bezeugen dessen Würde! Berichte im übrigen/ daß ich solchen Priester (wiewol derselben zween zu seyn scheinen) nur nach einer Statua, und darum auf zweyen Seiten nachgezeichnet hab; dieweil die angezogene zwey Fische auf einer/ und die sechs Wasservögel auf der andern Seiten zu sehen waren: Damit beedes zur Genüge vorgestellet werden könte.

Fruchtgarben der Isidis. Die Frucht-Garben hatten/ allem Vermuthen nach/ ihr fürnehmstes Absehen auf die Isidem, welche Macrobius für die Erd-Mutter selbst gehalten: Zu dem Ende ihr auch ein Frucht-Maas/ oder Korn-metzen zuerkannt worden/ als der Gebärerinn aller Früchte. Denn es schreibt Diodorus, daß in ihrem Umgang Weitzen und Gersten/ zu Bezeugung dessen/ voran getragen worden/ dieweil diejenigen Früchte von Lips. lib. 1. de Cruce, cap. 5. ihr erfunden waren. Dannenhero geschah es eben/ daß die Isis für die Frucht-Göttinn Cererem selbst nach der Zeit gehalten wurde.

Noch denckwürdiger ist dasjenige/ was der Ruhm-besagte Kircherus von der Sinesischen Die Sinesische Pussa.Iside angemercket/ welche noch heutiges Tages von den Sinesern Pussa genennet wird. Von solcher schreibt er nun/ unter andern dergleichen Ath. Kircher. in Chin. Illustr. Part. 3. c.2. f. 41. Denckwürdigkeiten/ folgendes: Aus Jamblicho und Clemente Alexandrino, ist zur Gnüge bekannt/ daß die Egyptier ihren Gott/ auf der Seeblum Loto sitzend und ruhend/ gemahlt; welche heilige Art zu mahlen hernach die Gnostici beobachtet/ indem sie den Harpocratem, vermittelst[Spaltenumbruch] derselbigen Blume/ mit unterschiedlichen Symbolis, vorgestellet. Es scheinet aber/ diejenige Art habe sich mittler Zeit/ nicht nur allein in Persien und Indien/ sondern gar bis in China und Japan erstreckt und ausgebreitet: Sintemal Der Japanische Amida. die Japaner ihren Abgott Amidam, oder Fomb, auf einer Blum/ oder Rosen (gleich dem Kraut Nymphaeae) sitzend abbilden; mit einem sehr grossen Glantz der umher-leuchtenden Strahlen.

Von solchem Japanischen Götzen-Bild nun lehret die Sect der Jenxier/ daß sie dadurch anders nichts verstehen/ als eine unsichtbare Substanz, die von aller Zusammensetzung der Elementen gantz abgesondert/ und vor allen Creaturen schon gewesen/ als die Brunquelle alles Guten: Dannenhero sie solche Amidam, durch eine gantz geheime Weis/ auf der Nymphaeae Blum sitzend mahlen; deroselben verborgene Tugenden und Vollkommenheiten/ etlicher massen dadurch anzudeuten: Wie auch derjenige Habit/ womit Amida eingehüllet/ solches mit mehrem zu erkennen gibt.

Lod. Moscardo lib. 1. Mus. cap. 52. Von dem Edlen Veroneser/ Moscardo, in seiner Kunst-Kammer/ wird zwar die Isis, ihren Sohn seugend/ auf dem Haubt/ mit Hörnern/ abgebildet; hingegen der berühmte Frantzos/ J. Tristan. Comment. Historiq. sol. 261. Medail. 13. Tristan, in Erklärung der Müntzen des Keysers Domitiani, als dessen und der Isidis Bildnus/ auf ein und anderer Seiten/ zu sehen/ ist der gäntzlichen Meinung/ diejenige Haubt-Zierrath sey Blumen und nicht Hörner/ auf der Haubt Isidis. nicht zwar Lotus, (worauf sonsten auch Hippocrates abgebildet wird) sondern entweder das weisse Senf-kraut/ Eruca; oder Abrotanum, die Cypressen: Oder auch die Asiatische Erica, welches unsern Gärtnern vielleicht unbekannt; und eben dasjenige Baumlein/ von uns Teutschen Heyde genannt/ seyn möchte; dessen Plut. lib. de Isid. & Osir.Plutarchus gedenckt/ wie sehr dieselbige Göttinn solches Gewächs beliebet habe: Wodurch/ im Ende/ anders nichts/ als die Natur selbst/ und diejenigen eigentlichen Blumen und Kräuter/ welche Vorgebildete Fruchtbarkeit. zur Vorbereitung und Einrichtung der Natur dienstlich/ und zur Weiblichen Fruchtbarkeit beförderlich sind/ die Egyptier fürnemlich verstanden/ und deswegen der Isidi zugeeignet haben.

Wiewol die Egyptische Lotus, sonderlich auf den Müntzen/ auch sehr gebräuchlich gewest; wie aus derjenigen zu ersehen/ welche der/ um solche von den Müntz-Sachen so schöne Wissenschafft/ Car. Patin. in Thes: Numism. pag. 161. & in Impp. f. 197. 198. höchst-verdiente Frantzos/ Patin, uns von dem Keyser Hadriano vorweiset; denn da befindet sich die Isis, mit solcher Blume auf dem Haubt/ samt der Uberschrifft: AEGYPTOS. Zur andern Seiten stehet gleichermassen die Stadt ALEXANDRIA, in Egypten: als welche mit solcher Gedächtnis-Mäntze den erst-besagten Keyser/ gleich andern Städten und Ländern/ dazumal beehret hatte.

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              <p xml:id="p787.4"><note rendition="#aq" place="right"><bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1503"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3207 http://d-nb.info/gnd/124799302 http://viaf.org/viaf/60026331">Lod. Moscardo</persName> lib. 1. Mus. cap. 52.</ref></bibl></note> Von dem Edlen Veroneser/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3207 http://d-nb.info/gnd/124799302 http://viaf.org/viaf/60026331">Moscardo</persName>,</hi> in seiner Kunst-Kammer/ wird zwar die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isis</persName>,</hi> ihren Sohn seugend/ auf dem Haubt/ mit Hörnern/ abgebildet; hingegen der berühmte Frantzos/ <note place="right"><hi rendition="#aq"><bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1954"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4320 http://d-nb.info/gnd/100657338 http://viaf.org/viaf/69280651">J. Tristan.</persName> Comment. Historiq. sol. 261. Medail</ref></bibl></hi>. 13. </note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4320 http://d-nb.info/gnd/100657338 http://viaf.org/viaf/69280651">Tristan</persName>,</hi> in Erklärung der Müntzen des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-864 http://d-nb.info/gnd/118672231 http://viaf.org/viaf/96284078">Keysers <hi rendition="#aq">Domitiani</hi></persName>, als dessen und der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isidis</persName></hi> Bildnus/ auf ein und anderer Seiten/ zu sehen/ ist der gäntzlichen Meinung/ diejenige Haubt-Zierrath sey <note place="right">Blumen und nicht Hörner/ auf der Haubt <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isidis</persName></hi>.</note> nicht zwar <hi rendition="#aq">Lotus,</hi> (worauf sonsten auch <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-855 http://d-nb.info/gnd/11855140X http://viaf.org/viaf/104252438">Hippocrates</persName></hi> abgebildet wird) sondern entweder das weisse Senf-kraut/ <hi rendition="#aq">Eruca</hi>; oder <hi rendition="#aq">Abrotanum,</hi> die Cypressen: Oder auch die Asiatische <hi rendition="#aq">Erica,</hi> welches unsern Gärtnern vielleicht unbekannt; und eben dasjenige Baumlein/ von uns Teutschen Heyde genannt/ seyn möchte; dessen <note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-343 http://d-nb.info/gnd/118595237 http://viaf.org/viaf/32140876">Plut.</persName> lib. de Isid. &amp; Osir.</hi></note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-343 http://d-nb.info/gnd/118595237 http://viaf.org/viaf/32140876">Plutarchus</persName></hi> gedenckt/ wie sehr dieselbige Göttinn solches Gewächs beliebet habe: Wodurch/ im Ende/ anders nichts/ als die Natur selbst/ und diejenigen eigentlichen Blumen und Kräuter/ welche <note place="right">Vorgebildete Fruchtbarkeit.</note> zur Vorbereitung und Einrichtung der Natur dienstlich/ und zur Weiblichen Fruchtbarkeit beförderlich sind/ die Egyptier fürnemlich verstanden/ und deswegen der <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isidi</persName></hi> zugeeignet haben.</p>
              <p xml:id="p787.5">Wiewol die Egyptische <hi rendition="#aq">Lotus,</hi> sonderlich auf den Müntzen/ auch sehr gebräuchlich gewest; wie aus derjenigen zu ersehen/ welche der/ um solche von den Müntz-Sachen so schöne Wissenschafft/ <note rendition="#aq" place="right"><bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1908"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2257 http://d-nb.info/gnd/116053356 http://viaf.org/viaf/44395875">Car. Patin.</persName> in Thes: Numism. pag. 161.</ref></bibl> &amp; in <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1900">Impp. f. 197. 198.</ref></bibl></note> höchst-verdiente Frantzos/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2257 http://d-nb.info/gnd/116053356 http://viaf.org/viaf/44395875">Patin</persName>,</hi> uns von dem Keyser <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-220 http://d-nb.info/gnd/118544373 http://viaf.org/viaf/82440741">Hadriano</persName></hi> vorweiset; denn da befindet sich die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837">Isis</persName>,</hi> mit solcher Blume auf dem Haubt/ samt der Uberschrifft: <hi rendition="#aq">AEGYPTOS</hi>. Zur andern Seiten stehet gleichermassen die Stadt <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-98 http://www.geonames.org/361058/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001188">ALEXANDRIA</placeName>,</hi> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName>: als welche mit solcher Gedächtnis-Mäntze den erst-besagten Keyser/ gleich andern Städten und Ländern/ dazumal beehret hatte.</p>
              <p xml:id="p787.6">Zum Uberflus/ erweiset der vortreffliche Mann/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-846 http://d-nb.info/gnd/118615890 http://viaf.org/viaf/22269855">Spanhemius</persName>,</hi> wie solche Egyptische
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[[I (Architektur), S. 55]/0252] und deswegen nicht gespeiset/ dieweil sie solche für heilig gehalten. Deswegen ist leicht zu glauben/ daß die Fische/ samt andern wässerichten Dingen/ auf dem obbesagten Opfer-Tisch/ mit gutem Verstand/ vorgewiesen worden. Der Priester stehet nackicht/ paarfuß/ und von dem Nabel an/ bis auf die Knie/ bedecket: Welche Priesterliche Kleidung von weisser Egyptischer Leinwand gewest; weil solche zum Gebrauch im Wasser sehr dienstlich und bequemlich. Auf dem Haubt trägt derselbe einen Busch von Sperbers (oder vielleicht Habichts-) Federn; dieweil solcher Vogel/ wie oben gedacht/ dem Osiridi gewidmet war: Item/ so ist die Wasser-Blum über dem Haubt deutlich und kenntlich genug/ gleichwie auf den ertzenen Bildern Isidis annoch/ in den Kunst-Kammern/ da und dort zu sehen: Dafür auch der vortrefliche Antiquar. Spanhemius, solchen Schmuck erkennet. Es hat dem P. Athanasio Kirchero beliebt/ diese Figur in sein Buch/ von dem Egyptischen Obelisco, einzuverleiben; und ist der Meinung/ daß diejenigen Fische ein Sinnbild der Gewalt und Bosheit/ so Typhon verübet/ wären: Item/ daß der Priester den höchsten Gott der Natur bittlich ersuche/ den Schaden der Unfruchtbarkeit/ und allen Miswachs/ von Egypten abzuwenden: Dessen Meinung ich keines weges widersprechen will/ sintemal mir seine überflüssige Erfahrenheit/ ehdessen zu Rom genugsam bekannt gemacht worden; indem wir viel Jahre/ als gar gute Freunde/ miteinander conferirt: Seine ausgegangene schöne Wercke bezeugen dessen Würde! Berichte im übrigen/ daß ich solchen Priester (wiewol derselben zween zu seyn scheinen) nur nach einer Statua, und darum auf zweyen Seiten nachgezeichnet hab; dieweil die angezogene zwey Fische auf einer/ und die sechs Wasservögel auf der andern Seiten zu sehen waren: Damit beedes zur Genüge vorgestellet werden könte. Egyptische Priesters Kleidung. Apulejus lib. 11. Met. Ez. Spanhem. Diss. 4. de Praest. & Usu Numism. pag. 265. 266. Mit Ath. Kirchero gepflogene Freundschafft. Die Frucht-Garben hatten/ allem Vermuthen nach/ ihr fürnehmstes Absehen auf die Isidem, welche Macrobius für die Erd-Mutter selbst gehalten: Zu dem Ende ihr auch ein Frucht-Maas/ oder Korn-metzen zuerkannt worden/ als der Gebärerinn aller Früchte. Denn es schreibt Diodorus, daß in ihrem Umgang Weitzen und Gersten/ zu Bezeugung dessen/ voran getragen worden/ dieweil diejenigen Früchte von ihr erfunden waren. Dannenhero geschah es eben/ daß die Isis für die Frucht-Göttinn Cererem selbst nach der Zeit gehalten wurde. Fruchtgarben der Isidis. Lips. lib. 1. de Cruce, cap. 5.Noch denckwürdiger ist dasjenige/ was der Ruhm-besagte Kircherus von der Sinesischen Iside angemercket/ welche noch heutiges Tages von den Sinesern Pussa genennet wird. Von solcher schreibt er nun/ unter andern dergleichen Denckwürdigkeiten/ folgendes: Aus Jamblicho und Clemente Alexandrino, ist zur Gnüge bekannt/ daß die Egyptier ihren Gott/ auf der Seeblum Loto sitzend und ruhend/ gemahlt; welche heilige Art zu mahlen hernach die Gnostici beobachtet/ indem sie den Harpocratem, vermittelst derselbigen Blume/ mit unterschiedlichen Symbolis, vorgestellet. Es scheinet aber/ diejenige Art habe sich mittler Zeit/ nicht nur allein in Persien und Indien/ sondern gar bis in China und Japan erstreckt und ausgebreitet: Sintemal die Japaner ihren Abgott Amidam, oder Fomb, auf einer Blum/ oder Rosen (gleich dem Kraut Nymphaeae) sitzend abbilden; mit einem sehr grossen Glantz der umher-leuchtenden Strahlen. Die Sinesische Pussa. Ath. Kircher. in Chin. Illustr. Part. 3. c.2. f. 41. Der Japanische Amida.Von solchem Japanischen Götzen-Bild nun lehret die Sect der Jenxier/ daß sie dadurch anders nichts verstehen/ als eine unsichtbare Substanz, die von aller Zusammensetzung der Elementen gantz abgesondert/ und vor allen Creaturen schon gewesen/ als die Brunquelle alles Guten: Dannenhero sie solche Amidam, durch eine gantz geheime Weis/ auf der Nymphaeae Blum sitzend mahlen; deroselben verborgene Tugenden und Vollkommenheiten/ etlicher massen dadurch anzudeuten: Wie auch derjenige Habit/ womit Amida eingehüllet/ solches mit mehrem zu erkennen gibt. Von dem Edlen Veroneser/ Moscardo, in seiner Kunst-Kammer/ wird zwar die Isis, ihren Sohn seugend/ auf dem Haubt/ mit Hörnern/ abgebildet; hingegen der berühmte Frantzos/ Tristan, in Erklärung der Müntzen des Keysers Domitiani, als dessen und der Isidis Bildnus/ auf ein und anderer Seiten/ zu sehen/ ist der gäntzlichen Meinung/ diejenige Haubt-Zierrath sey nicht zwar Lotus, (worauf sonsten auch Hippocrates abgebildet wird) sondern entweder das weisse Senf-kraut/ Eruca; oder Abrotanum, die Cypressen: Oder auch die Asiatische Erica, welches unsern Gärtnern vielleicht unbekannt; und eben dasjenige Baumlein/ von uns Teutschen Heyde genannt/ seyn möchte; dessen Plutarchus gedenckt/ wie sehr dieselbige Göttinn solches Gewächs beliebet habe: Wodurch/ im Ende/ anders nichts/ als die Natur selbst/ und diejenigen eigentlichen Blumen und Kräuter/ welche zur Vorbereitung und Einrichtung der Natur dienstlich/ und zur Weiblichen Fruchtbarkeit beförderlich sind/ die Egyptier fürnemlich verstanden/ und deswegen der Isidi zugeeignet haben. Lod. Moscardo lib. 1. Mus. cap. 52. J. Tristan. Comment. Historiq. sol. 261. Medail. 13. Blumen und nicht Hörner/ auf der Haubt Isidis. Plut. lib. de Isid. & Osir. Vorgebildete Fruchtbarkeit.Wiewol die Egyptische Lotus, sonderlich auf den Müntzen/ auch sehr gebräuchlich gewest; wie aus derjenigen zu ersehen/ welche der/ um solche von den Müntz-Sachen so schöne Wissenschafft/ höchst-verdiente Frantzos/ Patin, uns von dem Keyser Hadriano vorweiset; denn da befindet sich die Isis, mit solcher Blume auf dem Haubt/ samt der Uberschrifft: AEGYPTOS. Zur andern Seiten stehet gleichermassen die Stadt ALEXANDRIA, in Egypten: als welche mit solcher Gedächtnis-Mäntze den erst-besagten Keyser/ gleich andern Städten und Ländern/ dazumal beehret hatte. Car. Patin. in Thes: Numism. pag. 161. & in Impp. f. 197. 198.Zum Uberflus/ erweiset der vortreffliche Mann/ Spanhemius, wie solche Egyptische

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,1. Nürnberg, 1679, S. [I (Architektur), S. 55]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0201_1679/252>, abgerufen am 22.11.2024.