Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch]
Worinnen enthalten sind der weltberühmtesten alt- und neuen Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Meister/ Mahlereyen/ auch Statuen in Metall/gepossirt/ und in Gips gegossen/ desgleichen auch Kunstbücher mit den vortreflichsten Handrissen der Italiänischen und Teutschen Meister/ wie nicht weniger der auserlesensten Kupferstück/ alles in Ordnung verfasset/ wie hernach folgt: VOn Raphael d'Urbino, den Brand von Troja/ wie Eneas seinen krancken Vatter Anchisen auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn Ascanius mit viel andern flüchtigen Manns- und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in Teutschland zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der Affecten und schöne Invention der Zeichen-Kunst. Der h. Ceciliae Angesicht/ verwunderlich kunstreich und andächtig/ in Lebens-grösse gezeichnet. Von Albrecht Dürer/ ein ans Creutz genagelter sterbender Schächer/ sehr fleissig gemahlt. Von Adam Elsheimer/ eine Historie aus dem Pastor Fido unterschiedlicher Figuren in einer vortrefflichen mit grossen Bäumen und deren Stämm und Gründen/ samt darauf befindlichen Kräutern/ allesamt so natürlich fleissig ausgeführt/ daß aller Bäume Blätter/ wie auch alle Kräuter/ nach deren Eigenschafften verwunderlich zu erkennen und zu unterscheiden sind/ überaus curios ausgeführt/ und auf Kupfer gemahlt. Von Titian: Unser liebe Frau in Lebensgrösse gemahlt/ sie hertzet das schöne Christkindlein/ deme sein junger Vetter Johannes dienet; von des Authoris allerbesten Kunst. Unsere liebe Fr. in fast Lebensgrösse gemahlt/ sitzend/ mit dem Christkindlein auf dem Schoß/ welches den Knaben S. Johannes Baptista, Ihme Blumen offerirend/ holdseelig ansiehet/ S. Joseph darbey auf seinem Stab ruhend. C. Von Antonio da Corregio: ein grosses Tafel-Gemähl/ deren Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirend eine nacket-stehende geflügelte Venus gantz erfreuet/ weil ihr Cupido aus einem Büchlein seinem Praeceptor dem Mercurio seine Lection also wol aufsagen kan/ in einer Landschafft alles vortrefflich anmütig/ ohne Schatten/ und doch gantz recht erhoben und natürlich gebildet. C. Eine nackende Aurora in Lebens-grosse/ bey dero Jupiter in Gestalt einer Wolcken erscheinet und sie bearmet/ dabey ein mit Wasser gefülltes Geschirr/ woraus ein Rehbock sich abkühlet. C. Ein in Lebens-grösse nackender Cupido, der mit einem Messer ihme seinen Bogen schnitzet/ wobey durch ein Knäblein und Mägdlein die schertzende Liebe lachend und weinend representirt wird. C. Von Paul Veronne , eine Creutzigung Christi zwischen zween Schächern/ sehr natürlich beweglich vorgestellt/ unter dem Creutze sitzen und knien [Spaltenumbruch] etliche/ als die Heil. Maria mit andern betrübten Weibern/ auch Johannes/ und der geharnischte Hauptmann Longinus kniend/ beweglich zu JEsu aufwärts sehend/ mit andern vortrefflichen andächtigen Affecten und Passionnen gemahlt/ deren Bilder zwey Spannen hoch sind. C. Von Lucas Cranach dem Alten/ eine Lucretia, mit dem Dolch in der Hand/ ihr selbst das Leben nehmend/ ist ein halbes nackendes Bild/ und überaus sauber gemacht. Von Christophel Schwartz: eine Tafel/ repraesentirend den Pluto auf seinem Wagen mit vier schwartzen Rappen bespannt/ der von ihren Gespielinnen die Nymphe Proserpina entführet. Item: ein klein Cabinet-Altärlein mit zween Flügeln/ darin verwunderlich künstlich/ im mittlern Blat ein Vesper-bild/ auf dem ersten Flügel von Adam ab/ alle Altväter/Propheten/Könige/ Evangelisten/ und Apostel/ auch Märtyrer gebildet: auf der andern von Eva ab/ alle berühmte gottseelige Frauen/ vortrefflich gemahlt/ und des Authoris allerberühmteste Arbeit. Von Jacob Tintoret, dem jüngern: eine auf einem Sammet-bett ligende Venus, gantz nacket/ deren Cupido einen Lorbeerkrantz aufsetzet/ und ein Hofmann mit Lautenspiel aufmachet/ in Lebensgrösse gemahlt. Von Peter Paul Rubens: des Heiligen Johannis des Tauffers Enthauptung/ Herodias mit dero Tochter/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse/ und des Authoris berühmtesten Wercke eines. Der Centaur Nessus, wie er durch den Hercules verwundet/ ihm die Dianira seine Gemahlin wieder überlassen muß. Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer Courtisana vortrefflich gemahlt. Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirt das H. Abendmal unsers HErrn JEsu Christi zu Emaus gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem Cleophas und seinem andern Jünger/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt/ wie solches Marc. 16. und Luc. 24. beschrieben. C. Von Sandrart; eine grosse Tafel/ die Leiter Jacobs/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein repraesentirend. Eine grosse Tafel aus dem Virgilio, die Ausbildung von Silenus, wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ Satyren und Faunen zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft/ natürlich mit grossem Fleiß und studio gemahlt. Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/Mercurius den Nymphen von Amalthea , den jungen Jupiter heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft. [Spaltenumbruch]
Worinnen enthalten sind der weltberühmtesten alt- und neuen Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Meister/ Mahlereyen/ auch Statuen in Metall/gepossirt/ und in Gips gegossen/ desgleichen auch Kunstbücher mit den vortreflichsten Handrissen der Italiänischen und Teutschen Meister/ wie nicht weniger der auserlesensten Kupferstück/ alles in Ordnung verfasset/ wie hernach folgt: VOn Raphael d’Urbino, den Brand von Troja/ wie Eneas seinen krancken Vatter Anchisen auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn Ascanius mit viel andern flüchtigen Manns- und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in Teutschland zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der Affecten und schöne Invention der Zeichen-Kunst. Der h. Ceciliae Angesicht/ verwunderlich kunstreich und andächtig/ in Lebens-grösse gezeichnet. Von Albrecht Dürer/ ein ans Creutz genagelter sterbender Schächer/ sehr fleissig gemahlt. Von Adam Elsheimer/ eine Historie aus dem Pastor Fido unterschiedlicher Figuren in einer vortrefflichen mit grossen Bäumen und deren Stämm und Gründen/ samt darauf befindlichen Kräutern/ allesamt so natürlich fleissig ausgeführt/ daß aller Bäume Blätter/ wie auch alle Kräuter/ nach deren Eigenschafften verwunderlich zu erkennen und zu unterscheiden sind/ überaus curios ausgeführt/ und auf Kupfer gemahlt. Von Titian: Unser liebe Frau in Lebensgrösse gemahlt/ sie hertzet das schöne Christkindlein/ deme sein junger Vetter Johannes dienet; von des Authoris allerbesten Kunst. Unsere liebe Fr. in fast Lebensgrösse gemahlt/ sitzend/ mit dem Christkindlein auf dem Schoß/ welches den Knaben S. Johannes Baptista, Ihme Blumen offerirend/ holdseelig ansiehet/ S. Joseph darbey auf seinem Stab ruhend. C. Von Antonio da Corregio: ein grosses Tafel-Gemähl/ deren Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirend eine nacket-stehende geflügelte Venus gantz erfreuet/ weil ihr Cupido aus einem Büchlein seinem Praeceptor dem Mercurio seine Lection also wol aufsagen kan/ in einer Landschafft alles vortrefflich anmütig/ ohne Schatten/ und doch gantz recht erhoben und natürlich gebildet. C. Eine nackende Aurora in Lebens-grosse/ bey dero Jupiter in Gestalt einer Wolcken erscheinet und sie bearmet/ dabey ein mit Wasser gefülltes Geschirr/ woraus ein Rehbock sich abkühlet. C. Ein in Lebens-grösse nackender Cupido, der mit einem Messer ihme seinen Bogen schnitzet/ wobey durch ein Knäblein und Mägdlein die schertzende Liebe lachend und weinend representirt wird. C. Von Paul Veronne , eine Creutzigung Christi zwischen zween Schächern/ sehr natürlich beweglich vorgestellt/ unter dem Creutze sitzen und knien [Spaltenumbruch] etliche/ als die Heil. Maria mit andern betrübten Weibern/ auch Johannes/ und der geharnischte Hauptmann Longinus kniend/ beweglich zu JEsu aufwärts sehend/ mit andern vortrefflichen andächtigen Affecten und Passionnen gemahlt/ deren Bilder zwey Spannen hoch sind. C. Von Lucas Cranach dem Alten/ eine Lucretia, mit dem Dolch in der Hand/ ihr selbst das Leben nehmend/ ist ein halbes nackendes Bild/ und überaus sauber gemacht. Von Christophel Schwartz: eine Tafel/ repraesentirend den Pluto auf seinem Wagen mit vier schwartzen Rappen bespannt/ der von ihren Gespielinnen die Nymphe Proserpina entführet. Item: ein klein Cabinet-Altärlein mit zween Flügeln/ darin verwunderlich künstlich/ im mittlern Blat ein Vesper-bild/ auf dem ersten Flügel von Adam ab/ alle Altväter/Propheten/Könige/ Evangelisten/ und Apostel/ auch Märtyrer gebildet: auf der andern von Eva ab/ alle berühmte gottseelige Frauen/ vortrefflich gemahlt/ und des Authoris allerberühmteste Arbeit. Von Jacob Tintoret, dem jüngern: eine auf einem Sammet-bett ligende Venus, gantz nacket/ deren Cupido einen Lorbeerkrantz aufsetzet/ und ein Hofmann mit Lautenspiel aufmachet/ in Lebensgrösse gemahlt. Von Peter Paul Rubens: des Heiligen Johannis des Tauffers Enthauptung/ Herodias mit dero Tochter/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse/ und des Authoris berühmtesten Wercke eines. Der Centaur Nessus, wie er durch den Hercules verwundet/ ihm die Dianira seine Gemahlin wieder überlassen muß. Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer Courtisana vortrefflich gemahlt. Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirt das H. Abendmal unsers HErrn JEsu Christi zu Emaus gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem Cleophas und seinem andern Jünger/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt/ wie solches Marc. 16. und Luc. 24. beschrieben. C. Von Sandrart; eine grosse Tafel/ die Leiter Jacobs/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein repraesentirend. Eine grosse Tafel aus dem Virgilio, die Ausbildung von Silenus, wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ Satyren und Faunen zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft/ natürlich mit grossem Fleiß und studio gemahlt. Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/Mercurius den Nymphen von Amalthea , den jungen Jupiter heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft. <TEI> <text> <body> <div xml:id="d962.2"> <div> <pb facs="#f0119" xml:id="pb-979" n="[II (Skulptur), S. 87]"/> <cb/> <p rendition="#c" xml:id="p979.1"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-695">Sandrartische Kunstkammer</placeName>.</p> <p>Worinnen enthalten sind der weltberühmtesten alt- und neuen Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Meister/ Mahlereyen/ auch <hi rendition="#aq">Statu</hi>en in Metall/gepossirt/ und in Gips gegossen/ desgleichen auch Kunstbücher mit den vortreflichsten Handrissen der Italiänischen und Teutschen Meister/ wie nicht weniger der auserlesensten Kupferstück/ alles in Ordnung verfasset/ wie hernach folgt:</p> <p xml:id="p979.2"> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2749" type="artificialWork">VOn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphael d’Urbino</persName>,</hi> den Brand von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002329">Troja</placeName>/ wie <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-483 http://d-nb.info/gnd/11850083X http://viaf.org/viaf/62339660">Eneas</persName></hi> seinen krancken Vatter <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1469 http://d-nb.info/gnd/135589746 http://viaf.org/viaf/23361040">Anchisen</persName></hi> auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2703">Ascanius</persName></hi> mit viel andern flüchtigen Manns- und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-257 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000084">Teutschland</placeName> zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der <hi rendition="#aq">Affect</hi>en und schöne <hi rendition="#aq">Invention</hi> der Zeichen-Kunst.</name> </p> <p xml:id="p979.3"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4398" type="artificialWork">Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-201 http://d-nb.info/gnd/118666479 http://viaf.org/viaf/88768223">h. <hi rendition="#aq">Ceciliae</hi></persName> Angesicht/ verwunderlich kunstreich und andächtig/ in Lebens-grösse gezeichnet</name>.</p> <p xml:id="p979.4"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4129" type="artificialWork">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-12 http://d-nb.info/gnd/11852786X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115493 http://viaf.org/viaf/54146999">Albrecht Dürer</persName>/ ein ans Creutz genagelter sterbender Schächer/ sehr fleissig gemahlt</name>.</p> <p xml:id="p979.5">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-63 http://d-nb.info/gnd/118810936 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115443 http://viaf.org/viaf/32114360">Adam Elsheimer</persName>/ eine Historie aus dem <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1451"><hi rendition="#aq">Pastor Fido</hi></ref></bibl> unterschiedlicher Figuren in einer vortrefflichen mit grossen Bäumen und deren Stämm und Gründen/ samt darauf befindlichen Kräutern/ allesamt so natürlich fleissig ausgeführt/ daß aller Bäume Blätter/ wie auch alle Kräuter/ nach deren Eigenschafften verwunderlich zu erkennen und zu unterscheiden sind/ überaus <hi rendition="#aq">curios</hi> ausgeführt/ und auf Kupfer gemahlt.</p> <p xml:id="p979.6"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-19 http://d-nb.info/gnd/118622994 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500031075 http://viaf.org/viaf/61533439">Titian</persName></hi>: <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Unser liebe Frau</persName> in Lebensgrösse gemahlt/ sie hertzet das schöne <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName>/ deme sein junger Vetter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">Johannes</persName> dienet</name>; von des <hi rendition="#aq">Authoris</hi> allerbesten Kunst.</p> <p xml:id="p979.7"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5451" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Unsere liebe Fr.</persName> in fast Lebensgrösse gemahlt/ sitzend/ mit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christkindlein</persName> auf dem Schoß/ welches den Knaben <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">S. Johannes <hi rendition="#aq">Baptista</hi></persName>, Ihme Blumen <hi rendition="#aq">offerirend</hi>/ holdseelig ansiehet/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-807 http://d-nb.info/gnd/118558382 http://viaf.org/viaf/48050874">S. Joseph</persName> darbey auf seinem Stab ruhend</name>. <hi rendition="#aq">C.</hi></p> <p xml:id="p979.8"> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2750" type="artificialWork">Von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-835 http://d-nb.info/gnd/11867692X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500006208 http://viaf.org/viaf/100171932">Antonio da Corregio</persName></hi>: ein grosses Tafel-Gemähl/ deren Bilder in Lebens-grösse/ <hi rendition="#aq">repraesentir</hi>end eine nacket-stehende geflügelte <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName></hi> gantz erfreuet/ weil ihr <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-573 http://d-nb.info/gnd/118677500 http://viaf.org/viaf/25396366">Cupido</persName></hi> aus einem Büchlein seinem <hi rendition="#aq">Praeceptor</hi> dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-342 http://d-nb.info/gnd/118641077 http://viaf.org/viaf/102459012">Mercurio</persName></hi> seine <hi rendition="#aq">Lection</hi> also wol aufsagen kan/ in einer Landschafft alles vortrefflich anmütig/ ohne Schatten/ und doch gantz recht erhoben und natürlich gebildet.</name> <hi rendition="#aq">C.</hi> </p> <p xml:id="p979.9"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4156" type="artificialWork">Eine nackende <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-837 http://d-nb.info/gnd/119240416 http://viaf.org/viaf/42643644">Aurora</persName></hi> in Lebens-grosse/ bey dero <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter</persName> in Gestalt einer Wolcken erscheinet und sie bearmet/ dabey ein mit Wasser gefülltes Geschirr/ woraus ein Rehbock sich abkühlet</name>. <hi rendition="#aq">C.</hi></p> <p xml:id="p979.10"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4160" type="artificialWork">Ein in Lebens-grösse nackender <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-573 http://d-nb.info/gnd/118677500 http://viaf.org/viaf/25396366">Cupido</persName>,</hi> der mit einem Messer ihme seinen Bogen schnitzet/ wobey durch ein Knäblein und Mägdlein die schertzende Liebe lachend und weinend <hi rendition="#aq">representi</hi>rt wird</name>. <hi rendition="#aq">C.</hi></p> <p xml:id="p979.11"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5452" type="artificialWork">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1020 http://d-nb.info/gnd/118626647 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500021218 http://viaf.org/viaf/95162605">Paul <hi rendition="#aq">Veronne</hi></persName> , eine Creutzigung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> zwischen zween Schächern/ sehr natürlich beweglich vorgestellt</name>/ unter dem Creutze sitzen und knien <cb/> etliche/ als die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Heil. Maria</persName> mit andern betrübten Weibern/ auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-192 http://d-nb.info/gnd/118557815 http://viaf.org/viaf/82340113">Johannes</persName>/ und der geharnischte Hauptmann <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1746 http://d-nb.info/gnd/118947397 http://viaf.org/viaf/25401950">Longinus</persName></hi> kniend/ beweglich zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">JEsu</persName> aufwärts sehend/ mit andern vortrefflichen andächtigen <hi rendition="#aq">Affect</hi>en und <hi rendition="#aq">Passion</hi>nen gemahlt/ deren Bilder zwey Spannen hoch sind. <hi rendition="#aq">C.</hi></p> <p xml:id="p979.12"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2005" type="artificialWork">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-44 http://d-nb.info/gnd/118522582 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115364 http://viaf.org/viaf/49268177">Lucas Cranach dem Alten</persName>/ eine <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-649 http://d-nb.info/gnd/118574817 http://viaf.org/viaf/1343932">Lucretia</persName>,</hi> mit dem Dolch in der Hand/ ihr selbst das Leben nehmend/ ist ein halbes nackendes Bild/ und überaus sauber gemacht</name>.</p> <p xml:id="p979.13"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4293" type="artificialWork">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-56 http://d-nb.info/gnd/119369303 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500030047 http://viaf.org/viaf/88087883">Christophel Schwartz</persName>: eine Tafel/ <hi rendition="#aq">repraesenti</hi>rend den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-340">Pluto</persName></hi> auf seinem Wagen mit vier schwartzen Rappen bespannt/ der von ihren Gespielinnen die Nymphe <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-341 http://d-nb.info/gnd/11851122X http://viaf.org/viaf/25393445">Proserpina</persName></hi> entführet</name>.</p> <p xml:id="p979.14">Item: <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4161" type="artificialWork">ein klein Cabinet-Altärlein mit zween Flügeln/ darin verwunderlich künstlich/ im mittlern Blat ein Vesper-bild/ auf dem ersten Flügel von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-199 http://d-nb.info/gnd/118646877 http://viaf.org/viaf/36904714">Adam</persName> ab/ alle Altväter/Propheten/Könige/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1322">Evangelisten</persName>/ und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1340">Apostel</persName>/ auch Märtyrer gebildet: auf der andern von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-200 http://d-nb.info/gnd/118531441 http://viaf.org/viaf/102455812">Eva</persName> ab/ alle berühmte gottseelige Frauen/ vortrefflich gemahlt</name>/ und des <hi rendition="#aq">Authoris</hi> allerberühmteste Arbeit.</p> <p xml:id="p979.15">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2542 http://d-nb.info/gnd/122748255 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500031899 http://viaf.org/viaf/54417324">Jacob <hi rendition="#aq">Tintoret,</hi> dem jüngern</persName>: <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5453" type="artificialWork">eine auf einem Sammet-bett ligende <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680">Venus</persName>,</hi> gantz nacket/ deren <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-573 http://d-nb.info/gnd/118677500 http://viaf.org/viaf/25396366">Cupido</persName></hi> einen Lorbeerkrantz aufsetzet/ und ein Hofmann mit Lautenspiel aufmachet/ in Lebensgrösse gemahlt</name>.</p> <p xml:id="p979.16">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Paul Rubens</persName>: <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4370" type="artificialWork">des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">Heiligen Johannis des Tauffers</persName> Enthauptung/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1009 http://d-nb.info/gnd/119534355 http://viaf.org/viaf/67278244">Herodias</persName></hi> mit dero <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2200 http://d-nb.info/gnd/11892141X http://viaf.org/viaf/5730067">Tochter</persName>/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse</name>/ und des <hi rendition="#aq">Authoris</hi> berühmtesten Wercke eines.</p> <p xml:id="p979.17"> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Der <hi rendition="#aq">Centaur <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-966">Nessus</persName>,</hi> wie er durch den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName></hi> verwundet/ ihm die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-734 http://d-nb.info/gnd/118977164 http://viaf.org/viaf/52489225">Dianira</persName></hi> seine Gemahlin wieder überlassen muß.</name> </p> <p xml:id="p979.18"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4294" type="artificialWork">Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer <hi rendition="#aq">Courtisana</hi> vortrefflich gemahlt</name>.</p> <p xml:id="p979.19"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4162" type="artificialWork">Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ <hi rendition="#aq">repraesentir</hi>t das H. Abendmal unsers <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">HErrn JEsu Christi</persName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-639 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7001401">Emaus</placeName> gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1552">Cleophas</persName> und seinem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5569">andern Jünger</persName>/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt</name>/ wie solches <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-611 http://d-nb.info/gnd/118578030 http://viaf.org/viaf/46873669">Marc.</persName> 16. und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-924 http://d-nb.info/gnd/118575198 http://viaf.org/viaf/89050853">Luc.</persName> 24. beschrieben. <hi rendition="#aq">C.</hi></p> <p xml:id="p979.20"> <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2617" type="artificialWork">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4 http://d-nb.info/gnd/118794396 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500014974 http://viaf.org/viaf/66562250">Sandrart</persName>; eine grosse Tafel/ die Leiter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1229">Jacobs</persName>/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein <hi rendition="#aq">repraesentir</hi>end.</name> </p> <p xml:id="p979.21"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2616" type="artificialWork">Eine grosse Tafel aus dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433">Virgilio</persName>,</hi> die Ausbildung von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1097">Silenus</persName>,</hi> wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3784">Satyren</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1230">Faunen</persName> zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft</name>/ natürlich mit grossem Fleiß und <hi rendition="#aq">studio</hi> gemahlt.</p> <p xml:id="p979.22"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-313" type="artificialWork">Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/<hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-342 http://d-nb.info/gnd/118641077 http://viaf.org/viaf/102459012">Mercurius</persName></hi> den Nymphen von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1925 http://d-nb.info/gnd/129694886 http://viaf.org/viaf/55234186"><hi rendition="#aq">Amalthea</hi></persName> , den jungen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter</persName> heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft</name>.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[II (Skulptur), S. 87]/0119]
Sandrartische Kunstkammer.
Worinnen enthalten sind der weltberühmtesten alt- und neuen Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Meister/ Mahlereyen/ auch Statuen in Metall/gepossirt/ und in Gips gegossen/ desgleichen auch Kunstbücher mit den vortreflichsten Handrissen der Italiänischen und Teutschen Meister/ wie nicht weniger der auserlesensten Kupferstück/ alles in Ordnung verfasset/ wie hernach folgt:
VOn Raphael d’Urbino, den Brand von Troja/ wie Eneas seinen krancken Vatter Anchisen auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn Ascanius mit viel andern flüchtigen Manns- und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in Teutschland zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der Affecten und schöne Invention der Zeichen-Kunst.
Der h. Ceciliae Angesicht/ verwunderlich kunstreich und andächtig/ in Lebens-grösse gezeichnet.
Von Albrecht Dürer/ ein ans Creutz genagelter sterbender Schächer/ sehr fleissig gemahlt.
Von Adam Elsheimer/ eine Historie aus dem Pastor Fido unterschiedlicher Figuren in einer vortrefflichen mit grossen Bäumen und deren Stämm und Gründen/ samt darauf befindlichen Kräutern/ allesamt so natürlich fleissig ausgeführt/ daß aller Bäume Blätter/ wie auch alle Kräuter/ nach deren Eigenschafften verwunderlich zu erkennen und zu unterscheiden sind/ überaus curios ausgeführt/ und auf Kupfer gemahlt.
Von Titian: Unser liebe Frau in Lebensgrösse gemahlt/ sie hertzet das schöne Christkindlein/ deme sein junger Vetter Johannes dienet; von des Authoris allerbesten Kunst.
Unsere liebe Fr. in fast Lebensgrösse gemahlt/ sitzend/ mit dem Christkindlein auf dem Schoß/ welches den Knaben S. Johannes Baptista, Ihme Blumen offerirend/ holdseelig ansiehet/ S. Joseph darbey auf seinem Stab ruhend. C.
Von Antonio da Corregio: ein grosses Tafel-Gemähl/ deren Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirend eine nacket-stehende geflügelte Venus gantz erfreuet/ weil ihr Cupido aus einem Büchlein seinem Praeceptor dem Mercurio seine Lection also wol aufsagen kan/ in einer Landschafft alles vortrefflich anmütig/ ohne Schatten/ und doch gantz recht erhoben und natürlich gebildet. C.
Eine nackende Aurora in Lebens-grosse/ bey dero Jupiter in Gestalt einer Wolcken erscheinet und sie bearmet/ dabey ein mit Wasser gefülltes Geschirr/ woraus ein Rehbock sich abkühlet. C.
Ein in Lebens-grösse nackender Cupido, der mit einem Messer ihme seinen Bogen schnitzet/ wobey durch ein Knäblein und Mägdlein die schertzende Liebe lachend und weinend representirt wird. C.
Von Paul Veronne , eine Creutzigung Christi zwischen zween Schächern/ sehr natürlich beweglich vorgestellt/ unter dem Creutze sitzen und knien
etliche/ als die Heil. Maria mit andern betrübten Weibern/ auch Johannes/ und der geharnischte Hauptmann Longinus kniend/ beweglich zu JEsu aufwärts sehend/ mit andern vortrefflichen andächtigen Affecten und Passionnen gemahlt/ deren Bilder zwey Spannen hoch sind. C.
Von Lucas Cranach dem Alten/ eine Lucretia, mit dem Dolch in der Hand/ ihr selbst das Leben nehmend/ ist ein halbes nackendes Bild/ und überaus sauber gemacht.
Von Christophel Schwartz: eine Tafel/ repraesentirend den Pluto auf seinem Wagen mit vier schwartzen Rappen bespannt/ der von ihren Gespielinnen die Nymphe Proserpina entführet.
Item: ein klein Cabinet-Altärlein mit zween Flügeln/ darin verwunderlich künstlich/ im mittlern Blat ein Vesper-bild/ auf dem ersten Flügel von Adam ab/ alle Altväter/Propheten/Könige/ Evangelisten/ und Apostel/ auch Märtyrer gebildet: auf der andern von Eva ab/ alle berühmte gottseelige Frauen/ vortrefflich gemahlt/ und des Authoris allerberühmteste Arbeit.
Von Jacob Tintoret, dem jüngern: eine auf einem Sammet-bett ligende Venus, gantz nacket/ deren Cupido einen Lorbeerkrantz aufsetzet/ und ein Hofmann mit Lautenspiel aufmachet/ in Lebensgrösse gemahlt.
Von Peter Paul Rubens: des Heiligen Johannis des Tauffers Enthauptung/ Herodias mit dero Tochter/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse/ und des Authoris berühmtesten Wercke eines.
Der Centaur Nessus, wie er durch den Hercules verwundet/ ihm die Dianira seine Gemahlin wieder überlassen muß.
Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer Courtisana vortrefflich gemahlt.
Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirt das H. Abendmal unsers HErrn JEsu Christi zu Emaus gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem Cleophas und seinem andern Jünger/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt/ wie solches Marc. 16. und Luc. 24. beschrieben. C.
Von Sandrart; eine grosse Tafel/ die Leiter Jacobs/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein repraesentirend.
Eine grosse Tafel aus dem Virgilio, die Ausbildung von Silenus, wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ Satyren und Faunen zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft/ natürlich mit grossem Fleiß und studio gemahlt.
Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/Mercurius den Nymphen von Amalthea , den jungen Jupiter heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |