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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679.

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Sandrartische Kunstkammer.

Worinnen enthalten sind der weltberühmtesten alt- und neuen Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Meister/ Mahlereyen/ auch Statuen in Metall/gepossirt/ und in Gips gegossen/ desgleichen auch Kunstbücher mit den vortreflichsten Handrissen der Italiänischen und Teutschen Meister/ wie nicht weniger der auserlesensten Kupferstück/ alles in Ordnung verfasset/ wie hernach folgt:

VOn Raphael d'Urbino, den Brand von Troja/ wie Eneas seinen krancken Vatter Anchisen auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn Ascanius mit viel andern flüchtigen Manns- und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in Teutschland zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der Affecten und schöne Invention der Zeichen-Kunst.

Der h. Ceciliae Angesicht/ verwunderlich kunstreich und andächtig/ in Lebens-grösse gezeichnet.

Von Albrecht Dürer/ ein ans Creutz genagelter sterbender Schächer/ sehr fleissig gemahlt.

Von Adam Elsheimer/ eine Historie aus dem Pastor Fido unterschiedlicher Figuren in einer vortrefflichen mit grossen Bäumen und deren Stämm und Gründen/ samt darauf befindlichen Kräutern/ allesamt so natürlich fleissig ausgeführt/ daß aller Bäume Blätter/ wie auch alle Kräuter/ nach deren Eigenschafften verwunderlich zu erkennen und zu unterscheiden sind/ überaus curios ausgeführt/ und auf Kupfer gemahlt.

Von Titian: Unser liebe Frau in Lebensgrösse gemahlt/ sie hertzet das schöne Christkindlein/ deme sein junger Vetter Johannes dienet; von des Authoris allerbesten Kunst.

Unsere liebe Fr. in fast Lebensgrösse gemahlt/ sitzend/ mit dem Christkindlein auf dem Schoß/ welches den Knaben S. Johannes Baptista, Ihme Blumen offerirend/ holdseelig ansiehet/ S. Joseph darbey auf seinem Stab ruhend. C.

Von Antonio da Corregio: ein grosses Tafel-Gemähl/ deren Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirend eine nacket-stehende geflügelte Venus gantz erfreuet/ weil ihr Cupido aus einem Büchlein seinem Praeceptor dem Mercurio seine Lection also wol aufsagen kan/ in einer Landschafft alles vortrefflich anmütig/ ohne Schatten/ und doch gantz recht erhoben und natürlich gebildet. C.

Eine nackende Aurora in Lebens-grosse/ bey dero Jupiter in Gestalt einer Wolcken erscheinet und sie bearmet/ dabey ein mit Wasser gefülltes Geschirr/ woraus ein Rehbock sich abkühlet. C.

Ein in Lebens-grösse nackender Cupido, der mit einem Messer ihme seinen Bogen schnitzet/ wobey durch ein Knäblein und Mägdlein die schertzende Liebe lachend und weinend representirt wird. C.

Von Paul Veronne , eine Creutzigung Christi zwischen zween Schächern/ sehr natürlich beweglich vorgestellt/ unter dem Creutze sitzen und knien [Spaltenumbruch] etliche/ als die Heil. Maria mit andern betrübten Weibern/ auch Johannes/ und der geharnischte Hauptmann Longinus kniend/ beweglich zu JEsu aufwärts sehend/ mit andern vortrefflichen andächtigen Affecten und Passionnen gemahlt/ deren Bilder zwey Spannen hoch sind. C.

Von Lucas Cranach dem Alten/ eine Lucretia, mit dem Dolch in der Hand/ ihr selbst das Leben nehmend/ ist ein halbes nackendes Bild/ und überaus sauber gemacht.

Von Christophel Schwartz: eine Tafel/ repraesentirend den Pluto auf seinem Wagen mit vier schwartzen Rappen bespannt/ der von ihren Gespielinnen die Nymphe Proserpina entführet.

Item: ein klein Cabinet-Altärlein mit zween Flügeln/ darin verwunderlich künstlich/ im mittlern Blat ein Vesper-bild/ auf dem ersten Flügel von Adam ab/ alle Altväter/Propheten/Könige/ Evangelisten/ und Apostel/ auch Märtyrer gebildet: auf der andern von Eva ab/ alle berühmte gottseelige Frauen/ vortrefflich gemahlt/ und des Authoris allerberühmteste Arbeit.

Von Jacob Tintoret, dem jüngern: eine auf einem Sammet-bett ligende Venus, gantz nacket/ deren Cupido einen Lorbeerkrantz aufsetzet/ und ein Hofmann mit Lautenspiel aufmachet/ in Lebensgrösse gemahlt.

Von Peter Paul Rubens: des Heiligen Johannis des Tauffers Enthauptung/ Herodias mit dero Tochter/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse/ und des Authoris berühmtesten Wercke eines.

Der Centaur Nessus, wie er durch den Hercules verwundet/ ihm die Dianira seine Gemahlin wieder überlassen muß.

Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer Courtisana vortrefflich gemahlt.

Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirt das H. Abendmal unsers HErrn JEsu Christi zu Emaus gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem Cleophas und seinem andern Jünger/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt/ wie solches Marc. 16. und Luc. 24. beschrieben. C.

Von Sandrart; eine grosse Tafel/ die Leiter Jacobs/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein repraesentirend.

Eine grosse Tafel aus dem Virgilio, die Ausbildung von Silenus, wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ Satyren und Faunen zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft/ natürlich mit grossem Fleiß und studio gemahlt.

Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/Mercurius den Nymphen von Amalthea , den jungen Jupiter heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft.

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Sandrartische Kunstkammer.

Worinnen enthalten sind der weltberühmtesten alt- und neuen Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Meister/ Mahlereyen/ auch Statuen in Metall/gepossirt/ und in Gips gegossen/ desgleichen auch Kunstbücher mit den vortreflichsten Handrissen der Italiänischen und Teutschen Meister/ wie nicht weniger der auserlesensten Kupferstück/ alles in Ordnung verfasset/ wie hernach folgt:

VOn Raphael d’Urbino, den Brand von Troja/ wie Eneas seinen krancken Vatter Anchisen auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn Ascanius mit viel andern flüchtigen Manns- und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in Teutschland zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der Affecten und schöne Invention der Zeichen-Kunst.

Der h. Ceciliae Angesicht/ verwunderlich kunstreich und andächtig/ in Lebens-grösse gezeichnet.

Von Albrecht Dürer/ ein ans Creutz genagelter sterbender Schächer/ sehr fleissig gemahlt.

Von Adam Elsheimer/ eine Historie aus dem Pastor Fido unterschiedlicher Figuren in einer vortrefflichen mit grossen Bäumen und deren Stämm und Gründen/ samt darauf befindlichen Kräutern/ allesamt so natürlich fleissig ausgeführt/ daß aller Bäume Blätter/ wie auch alle Kräuter/ nach deren Eigenschafften verwunderlich zu erkennen und zu unterscheiden sind/ überaus curios ausgeführt/ und auf Kupfer gemahlt.

Von Titian: Unser liebe Frau in Lebensgrösse gemahlt/ sie hertzet das schöne Christkindlein/ deme sein junger Vetter Johannes dienet; von des Authoris allerbesten Kunst.

Unsere liebe Fr. in fast Lebensgrösse gemahlt/ sitzend/ mit dem Christkindlein auf dem Schoß/ welches den Knaben S. Johannes Baptista, Ihme Blumen offerirend/ holdseelig ansiehet/ S. Joseph darbey auf seinem Stab ruhend. C.

Von Antonio da Corregio: ein grosses Tafel-Gemähl/ deren Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirend eine nacket-stehende geflügelte Venus gantz erfreuet/ weil ihr Cupido aus einem Büchlein seinem Praeceptor dem Mercurio seine Lection also wol aufsagen kan/ in einer Landschafft alles vortrefflich anmütig/ ohne Schatten/ und doch gantz recht erhoben und natürlich gebildet. C.

Eine nackende Aurora in Lebens-grosse/ bey dero Jupiter in Gestalt einer Wolcken erscheinet und sie bearmet/ dabey ein mit Wasser gefülltes Geschirr/ woraus ein Rehbock sich abkühlet. C.

Ein in Lebens-grösse nackender Cupido, der mit einem Messer ihme seinen Bogen schnitzet/ wobey durch ein Knäblein und Mägdlein die schertzende Liebe lachend und weinend representirt wird. C.

Von Paul Veronne , eine Creutzigung Christi zwischen zween Schächern/ sehr natürlich beweglich vorgestellt/ unter dem Creutze sitzen und knien [Spaltenumbruch] etliche/ als die Heil. Maria mit andern betrübten Weibern/ auch Johannes/ und der geharnischte Hauptmann Longinus kniend/ beweglich zu JEsu aufwärts sehend/ mit andern vortrefflichen andächtigen Affecten und Passionnen gemahlt/ deren Bilder zwey Spannen hoch sind. C.

Von Lucas Cranach dem Alten/ eine Lucretia, mit dem Dolch in der Hand/ ihr selbst das Leben nehmend/ ist ein halbes nackendes Bild/ und überaus sauber gemacht.

Von Christophel Schwartz: eine Tafel/ repraesentirend den Pluto auf seinem Wagen mit vier schwartzen Rappen bespannt/ der von ihren Gespielinnen die Nymphe Proserpina entführet.

Item: ein klein Cabinet-Altärlein mit zween Flügeln/ darin verwunderlich künstlich/ im mittlern Blat ein Vesper-bild/ auf dem ersten Flügel von Adam ab/ alle Altväter/Propheten/Könige/ Evangelisten/ und Apostel/ auch Märtyrer gebildet: auf der andern von Eva ab/ alle berühmte gottseelige Frauen/ vortrefflich gemahlt/ und des Authoris allerberühmteste Arbeit.

Von Jacob Tintoret, dem jüngern: eine auf einem Sammet-bett ligende Venus, gantz nacket/ deren Cupido einen Lorbeerkrantz aufsetzet/ und ein Hofmann mit Lautenspiel aufmachet/ in Lebensgrösse gemahlt.

Von Peter Paul Rubens: des Heiligen Johannis des Tauffers Enthauptung/ Herodias mit dero Tochter/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse/ und des Authoris berühmtesten Wercke eines.

Der Centaur Nessus, wie er durch den Hercules verwundet/ ihm die Dianira seine Gemahlin wieder überlassen muß.

Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer Courtisana vortrefflich gemahlt.

Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirt das H. Abendmal unsers HErrn JEsu Christi zu Emaus gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem Cleophas und seinem andern Jünger/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt/ wie solches Marc. 16. und Luc. 24. beschrieben. C.

Von Sandrart; eine grosse Tafel/ die Leiter Jacobs/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein repraesentirend.

Eine grosse Tafel aus dem Virgilio, die Ausbildung von Silenus, wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ Satyren und Faunen zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft/ natürlich mit grossem Fleiß und studio gemahlt.

Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/Mercurius den Nymphen von Amalthea , den jungen Jupiter heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft.

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          <p xml:id="p979.16">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Paul Rubens</persName>: <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4370" type="artificialWork">des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-10 http://d-nb.info/gnd/118557858 http://viaf.org/viaf/98494815">Heiligen Johannis des Tauffers</persName> Enthauptung/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1009 http://d-nb.info/gnd/119534355 http://viaf.org/viaf/67278244">Herodias</persName></hi> mit dero <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2200 http://d-nb.info/gnd/11892141X http://viaf.org/viaf/5730067">Tochter</persName>/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse</name>/ und des <hi rendition="#aq">Authoris</hi> berühmtesten Wercke eines.</p>
          <p xml:id="p979.17">
            <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Der <hi rendition="#aq">Centaur <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-966">Nessus</persName>,</hi> wie er durch den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName></hi> verwundet/ ihm die <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-734 http://d-nb.info/gnd/118977164 http://viaf.org/viaf/52489225">Dianira</persName></hi> seine Gemahlin wieder überlassen muß.</name>
          </p>
          <p xml:id="p979.18"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4294" type="artificialWork">Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer <hi rendition="#aq">Courtisana</hi> vortrefflich gemahlt</name>.</p>
          <p xml:id="p979.19"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4162" type="artificialWork">Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ <hi rendition="#aq">repraesentir</hi>t das H. Abendmal unsers <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">HErrn JEsu Christi</persName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-639 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001401">Emaus</placeName> gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1552">Cleophas</persName> und seinem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5569">andern Jünger</persName>/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt</name>/ wie solches <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-611 http://d-nb.info/gnd/118578030 http://viaf.org/viaf/46873669">Marc.</persName> 16. und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-924 http://d-nb.info/gnd/118575198 http://viaf.org/viaf/89050853">Luc.</persName> 24. beschrieben. <hi rendition="#aq">C.</hi></p>
          <p xml:id="p979.20">
            <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2617" type="artificialWork">Von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4 http://d-nb.info/gnd/118794396 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500014974 http://viaf.org/viaf/66562250">Sandrart</persName>; eine grosse Tafel/ die Leiter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1229">Jacobs</persName>/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein <hi rendition="#aq">repraesentir</hi>end.</name>
          </p>
          <p xml:id="p979.21"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2616" type="artificialWork">Eine grosse Tafel aus dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-410 http://d-nb.info/gnd/118626574 http://viaf.org/viaf/8194433">Virgilio</persName>,</hi> die Ausbildung von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1097">Silenus</persName>,</hi> wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3784">Satyren</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1230">Faunen</persName> zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft</name>/ natürlich mit grossem Fleiß und <hi rendition="#aq">studio</hi> gemahlt.</p>
          <p xml:id="p979.22"><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-313" type="artificialWork">Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/<hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-342 http://d-nb.info/gnd/118641077 http://viaf.org/viaf/102459012">Mercurius</persName></hi> den Nymphen von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1925 http://d-nb.info/gnd/129694886 http://viaf.org/viaf/55234186"><hi rendition="#aq">Amalthea</hi></persName> , den jungen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter</persName> heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft</name>.</p>
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[[II (Skulptur), S. 87]/0119] Sandrartische Kunstkammer. Worinnen enthalten sind der weltberühmtesten alt- und neuen Italiänischen/ auch Teutschen und Niederländischen Meister/ Mahlereyen/ auch Statuen in Metall/gepossirt/ und in Gips gegossen/ desgleichen auch Kunstbücher mit den vortreflichsten Handrissen der Italiänischen und Teutschen Meister/ wie nicht weniger der auserlesensten Kupferstück/ alles in Ordnung verfasset/ wie hernach folgt: VOn Raphael d’Urbino, den Brand von Troja/ wie Eneas seinen krancken Vatter Anchisen auf seinen Achseln träget/ ist neben ihme sein Sohn Ascanius mit viel andern flüchtigen Manns- und Weibs-personen/ auf eine Tafel künstlich gemahlt mit Oelfarben. Dieses weltberühmte Stuck ist von den Kunst-Verständigen erkannt/ daß dergleichen bey keinem Potentaten in Teutschland zu finden/ eine rechte Kunstschul von Ausbildung der Affecten und schöne Invention der Zeichen-Kunst. Der h. Ceciliae Angesicht/ verwunderlich kunstreich und andächtig/ in Lebens-grösse gezeichnet. Von Albrecht Dürer/ ein ans Creutz genagelter sterbender Schächer/ sehr fleissig gemahlt. Von Adam Elsheimer/ eine Historie aus dem Pastor Fido unterschiedlicher Figuren in einer vortrefflichen mit grossen Bäumen und deren Stämm und Gründen/ samt darauf befindlichen Kräutern/ allesamt so natürlich fleissig ausgeführt/ daß aller Bäume Blätter/ wie auch alle Kräuter/ nach deren Eigenschafften verwunderlich zu erkennen und zu unterscheiden sind/ überaus curios ausgeführt/ und auf Kupfer gemahlt. Von Titian: Unser liebe Frau in Lebensgrösse gemahlt/ sie hertzet das schöne Christkindlein/ deme sein junger Vetter Johannes dienet; von des Authoris allerbesten Kunst. Unsere liebe Fr. in fast Lebensgrösse gemahlt/ sitzend/ mit dem Christkindlein auf dem Schoß/ welches den Knaben S. Johannes Baptista, Ihme Blumen offerirend/ holdseelig ansiehet/ S. Joseph darbey auf seinem Stab ruhend. C. Von Antonio da Corregio: ein grosses Tafel-Gemähl/ deren Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirend eine nacket-stehende geflügelte Venus gantz erfreuet/ weil ihr Cupido aus einem Büchlein seinem Praeceptor dem Mercurio seine Lection also wol aufsagen kan/ in einer Landschafft alles vortrefflich anmütig/ ohne Schatten/ und doch gantz recht erhoben und natürlich gebildet. C. Eine nackende Aurora in Lebens-grosse/ bey dero Jupiter in Gestalt einer Wolcken erscheinet und sie bearmet/ dabey ein mit Wasser gefülltes Geschirr/ woraus ein Rehbock sich abkühlet. C. Ein in Lebens-grösse nackender Cupido, der mit einem Messer ihme seinen Bogen schnitzet/ wobey durch ein Knäblein und Mägdlein die schertzende Liebe lachend und weinend representirt wird. C. Von Paul Veronne , eine Creutzigung Christi zwischen zween Schächern/ sehr natürlich beweglich vorgestellt/ unter dem Creutze sitzen und knien etliche/ als die Heil. Maria mit andern betrübten Weibern/ auch Johannes/ und der geharnischte Hauptmann Longinus kniend/ beweglich zu JEsu aufwärts sehend/ mit andern vortrefflichen andächtigen Affecten und Passionnen gemahlt/ deren Bilder zwey Spannen hoch sind. C. Von Lucas Cranach dem Alten/ eine Lucretia, mit dem Dolch in der Hand/ ihr selbst das Leben nehmend/ ist ein halbes nackendes Bild/ und überaus sauber gemacht. Von Christophel Schwartz: eine Tafel/ repraesentirend den Pluto auf seinem Wagen mit vier schwartzen Rappen bespannt/ der von ihren Gespielinnen die Nymphe Proserpina entführet. Item: ein klein Cabinet-Altärlein mit zween Flügeln/ darin verwunderlich künstlich/ im mittlern Blat ein Vesper-bild/ auf dem ersten Flügel von Adam ab/ alle Altväter/Propheten/Könige/ Evangelisten/ und Apostel/ auch Märtyrer gebildet: auf der andern von Eva ab/ alle berühmte gottseelige Frauen/ vortrefflich gemahlt/ und des Authoris allerberühmteste Arbeit. Von Jacob Tintoret, dem jüngern: eine auf einem Sammet-bett ligende Venus, gantz nacket/ deren Cupido einen Lorbeerkrantz aufsetzet/ und ein Hofmann mit Lautenspiel aufmachet/ in Lebensgrösse gemahlt. Von Peter Paul Rubens: des Heiligen Johannis des Tauffers Enthauptung/ Herodias mit dero Tochter/ von der Hand des Scharffrichters das heil. Haupt in einer Schüssel empfangend/ in Lebensgrösse/ und des Authoris berühmtesten Wercke eines. Der Centaur Nessus, wie er durch den Hercules verwundet/ ihm die Dianira seine Gemahlin wieder überlassen muß. Ein geharnischter Soldat/ in Lebens-grösse/ bey einer Courtisana vortrefflich gemahlt. Eine Tafel/ darinn die Bilder in Lebens-grösse/ repraesentirt das H. Abendmal unsers HErrn JEsu Christi zu Emaus gehalten/ wie Er das Brod nahm/ danckte/ brachs und gabs ihnen/ dem Cleophas und seinem andern Jünger/ wodurch ihre Augen eröffnet/ und Er erkant ward; sehr andächtig wol gemahlt/ wie solches Marc. 16. und Luc. 24. beschrieben. C. Von Sandrart; eine grosse Tafel/ die Leiter Jacobs/ wie er bey Nacht unter einer grossen Eiche schläfft/ und im Traum liget/ der Himmel sich eröffnet/ und die Menge holdseliger Engel auf der Leitern ab- und aufsteigen/ neben vielen andern anmutigen nacketen Kindlein repraesentirend. Eine grosse Tafel aus dem Virgilio, die Ausbildung von Silenus, wie er den zween Knaben also anmutig gesungen/ daß dadurch die Hirten/Nymphen/ Satyren und Faunen zum Tantzen bewegt worden/ alles erfreulich in einer schönen Landschafft/ natürlich mit grossem Fleiß und studio gemahlt. Eine Tafel/ da/ in einem grossen Wald mit schönen Bäumen/Mercurius den Nymphen von Amalthea , den jungen Jupiter heimlich zu erziehen/ überantwortet/ denselben mit Geismilch und wilden Honig zu ernähren/ samt andern anmuthigen Bildern/ in einer grossen Landschafft.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,2. Nürnberg, 1679, S. [II (Skulptur), S. 87]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0202_1679/119>, abgerufen am 23.11.2024.