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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] nennet werden mag. Worvon Plinius am Ende seiner 4ten Epistel/ mit mehrerm zu besehen.

Form oder Gestalt eines andern weitbäuchigen Gefässes von Corinthischen Erz/ so aus alten Monumanten genommen Derer/ aus Corinthischem Ertz gemachten/ Geschirren gedencket mehr angezogener Cicero, in seiner Rede für den Sextus Amerinus, mit diesen Worten: Er hat/ zu seiner Gemühts-Ergetzung/ ein schön lustig Landgut/ u. Das Haus ist mit Corinthischen und Delischen Gefässen allenthalben angefüllet/ worunter auch der selbst-kochende Topff/ welchen er unlängsten so theuer gekaufft/ daß diejenige/ so im vorübergehen das Geld darfür auszahlen hören/ anders nicht gemeint/ als ob ein gantzes Landgut verkaufft worden wäre. Item/ in der vierdten Rede/ wider den Verres schreibet er: Ich kan allhier nicht verschweigen/ daß du eine grosse Last Goldes/ Silbers/ Helffenbeins/ Purpurs; sehr viel Melitensische Kleider/ wie auch nicht weniger Corinthische Gefässe/ eine grosse Last Getraids und unglaublich- viel Honigs aus der Stadt Syracusen oder Saracosa gefühtet hast. Weil wir aber allhier der Corinthischen Gefässe und des Verres, gedacht; als muß ich nur noch dieses hinzuwerffen: Daß/ wie man darvor gehalten/ der Verres, welchen Cicero mit so harter Anklage gerichtlich octionirte/ um keiner andern Ursache willen aus Rom verbannet worden sey/ als weil er dem Antonius, in Menge der Corinthischen Gefässe/ nicht den Vorzug gönnen und lassen wollen.

Plat. 12. Form deß Opfer-gefäß Sympulum genannt/ auch der Altären/ Kertzen/ Leuchtern/ Ruinae/ auch deß Coliseo innerliche Theil. Unter den Gefässen/ wollen wir auch hervorziehen das mit einem umkrümten Warsagers-Horn bey den Alten gebräuchliche Opffer-Gefäß/ Simpulum oder Sympullum genannt/ so vor weniger Zeit/ und noch wol diesen Stunde/ zu Rom in einem alten Marmorsteine zu sehen. Es war aber Simpulum, wie Plinius, im 35. Buche von der Bild-Kunst/ bezeuget/ ein irdenes Geschirr/ dessen die Priester sich damals/ beym Gottesdienste und Opffern/ bedienten; Sintemal sie nicht allein Edelgesteinene und Krystalline; sondern auch irdene Gefässe/ zu ihren Opffern/ gebraucht haben. Wie solches unter andern/ auch Cicero, im dritten Buch von der Götter Natur/ und in seinen Wunder-Reden/ bestätiget/ wann er spricht: Meinen wir dann/ daß des Numa Pompilius Opffer-Geschirr/ und irdene Krüglein den unsterblichen Göttern unangenehmer gewesen seyn/ als anderer kostbare Schalen von Delos ? &c. Worvon mit mehrerm besehen werden kann Herr Lazarus Barfius in seinem/ im Jahr 1636. zu Basel/ Lateinischem gedrucktem Tractat von den Gefässen/ am 348. Blat. Die eigentliche Abbildung aber dieses Opffer-Gefässes ist alhier zu sehen in beygefügter Platten/ zu samt einer opfferenden Statua, wie auch darzu gehöriger Antichen/ Kertzen/ Leuchter/ Altaren Ornen, und noch einige anderer damaliger Zeit gebräuchligen Gefässen: Denen/ zu Erfüllung der Platte/ annoch zugegeben ein überaus schönes innerliches Ruins-Stück des vom Kayser Vespasianus erbauten Weltberühmten Amphitheatri, oder runden Schauspiel-Hauses. Wie solches noch vor kurtzen Jahren in Rom gewest/ und vielleicht annoch diese Stunde seyn mag/[Spaltenumbruch] samt mehr folgenden/ von meiner eigen Hand nach dem Leben gezeichnet/ zu sehen gibt.

Plat. 13. Diese vortreffliche herrliche Ruin ist/ wegen grosser Speculation der Kunst-liebenden/ vorgestellet/ Palatinischer Palast. sonsten aber repraesentiret es den innerlichen Theil des alten Kayserl. Palast auf Monto Palatin zu Rom; habe es derhalben nachgezeichnet.

Plat. 14. Von unterschiedlichen antiquischen Hörnern. Nach Endigung der Materie von denen Gefässen/ schreiten wir nun auch/ zu denen antichischen Hörnern. Unter welchen billich den Vorzug und die erste Stelle hat das Weltberühmte güldne Horn Christiani des IV. Königs in Dennemarck/ dessen Erfindung/ Grösse und Schönheit umständlich beschreibet der vortreffliche Scribent Olaus Wurmius, in seinen Dänischen Antiquitäten. Dieses unvergleichliche Kleinod nun ist/ im Jahr der Heilgeburt Christi 1639. den 20sten Monats-Tag Julii/ unter der Regierung Hochermeldten Christiani IV. Königs in Dennemarck/ Christmildester Gedächtnus/ von einem Dähnischen Mägdlein/ Namens Christina Svenonien, von Osterby/ einem Dorff in der Ripenischen Herrschafft bürtig/ auf freyem Wege/ (als sie nach Megeltundern gegangen/ und/ innerhalb 8. Tagen/ im gehen/ zu zweyen unterschiedlichen malen/ sich hart daran gestossen/ solches für eine Baum-Wurtzel gehalten und aus der Erden gerissen hatte) gefunden/ und endlich vor den König/ welcher sich eben damals neben dem Printzen zu Glückstadt befande/ gebracht. Der es dann alsobald dem Printzen/ als bey welchem er ein sonderbares Vergnügung daran bemerckte/ wiederum zu dem Ende verehrte/ daß er sich dieser Antiquität darbey zu erinnern/ ein schönen Pocal daraus machen lassen solte. Welches aber dem Printzen/ von denen umstehenden Rähten/ einhellig widerrahten/ und hingegen dieses an die Hand gegeben worden/ daß er solches nur aufs schönste renoviren lassen/ und also an statt eines Bechers gebrauchen wolte. So dann auch/ nachdem die Erfinderin deswegen reichlich beschenckt worden/ geschehen. Gestaltsam solches dann/ in der Dänischen Kunstkammer noch bis diese Stunde mit jedermanns Verwunderung/ vorgezeiget wird.

Hochschatzbars Horn/ so in Dennemark erfunden/ wird auf zwei unterschiedliche Seiten vorgestellt. Die Fabric und das Gemächte dieses vortrefflichen Horns und höchstschätzbaren Kleinods/ anlangend/ so bestehet dasselbe aus einem doppeltem oder zweyfachen Bleche/ deren innerstes dichte/ gantz und auf beyden Seiten auswendig glatten/ das äusserste aber durchbrochen ist/ und aus eilff breiten und gleichsam in einander hangenden/ auch/ vermittelst seines Gelenck-formigen Zwischenraums/ unterschiedenen und zertheilten Ringen/ deren keiner doch/ weder in der Dicke/ noch Breite/ einander gleich. Die kleinere werden/ von den grösseren/ dergestalt umschlossen/ daß/ ob sie wol durch ihre Gelencke dicht mit einander vereinigt und in einander geschlossen sind/ sie dannoch/ ohne Verletzung des innersten Blechs/ nach Belieben umgedrehet und heraus genommen werden können: Diese Ringe sind/ in Substantz/ dem innersten Bleche an

[Spaltenumbruch] nennet werden mag. Worvon Plinius am Ende seiner 4ten Epistel/ mit mehrerm zu besehen.

Form oder Gestalt eines andern weitbäuchigen Gefässes von Corinthischen Erz/ so aus alten Monumanten genommen Derer/ aus Corinthischem Ertz gemachten/ Geschirren gedencket mehr angezogener Cicero, in seiner Rede für den Sextus Amerinus, mit diesen Worten: Er hat/ zu seiner Gemühts-Ergetzung/ ein schön lustig Landgut/ u. Das Haus ist mit Corinthischen und Delischen Gefässen allenthalben angefüllet/ worunter auch der selbst-kochende Topff/ welchen er unlängsten so theuer gekaufft/ daß diejenige/ so im vorübergehen das Geld darfür auszahlen hören/ anders nicht gemeint/ als ob ein gantzes Landgut verkaufft worden wäre. Item/ in der vierdten Rede/ wider den Verres schreibet er: Ich kan allhier nicht verschweigen/ daß du eine grosse Last Goldes/ Silbers/ Helffenbeins/ Purpurs; sehr viel Melitensische Kleider/ wie auch nicht weniger Corinthische Gefässe/ eine grosse Last Getraids und unglaublich- viel Honigs aus der Stadt Syracusen oder Saracosa gefühtet hast. Weil wir aber allhier der Corinthischen Gefässe und des Verres, gedacht; als muß ich nur noch dieses hinzuwerffen: Daß/ wie man darvor gehalten/ der Verres, welchen Cicero mit so harter Anklage gerichtlich octionirte/ um keiner andern Ursache willen aus Rom verbannet worden sey/ als weil er dem Antonius, in Menge der Corinthischen Gefässe/ nicht den Vorzug gönnen und lassen wollen.

Plat. 12. Form deß Opfer-gefäß Sympulum genannt/ auch der Altären/ Kertzen/ Leuchtern/ Ruinae/ auch deß Coliseo innerliche Theil. Unter den Gefässen/ wollen wir auch hervorziehen das mit einem umkrümten Warsagers-Horn bey den Alten gebräuchliche Opffer-Gefäß/ Simpulum oder Sympullum genannt/ so vor weniger Zeit/ und noch wol diesen Stunde/ zu Rom in einem alten Marmorsteine zu sehen. Es war aber Simpulum, wie Plinius, im 35. Buche von der Bild-Kunst/ bezeuget/ ein irdenes Geschirr/ dessen die Priester sich damals/ beym Gottesdienste und Opffern/ bedienten; Sintemal sie nicht allein Edelgesteinene und Krystalline; sondern auch irdene Gefässe/ zu ihren Opffern/ gebraucht haben. Wie solches unter andern/ auch Cicero, im dritten Buch von der Götter Natur/ und in seinen Wunder-Reden/ bestätiget/ wann er spricht: Meinen wir dann/ daß des Numa Pompilius Opffer-Geschirr/ und irdene Krüglein den unsterblichen Göttern unangenehmer gewesen seyn/ als anderer kostbare Schalen von Delos ? &c. Worvon mit mehrerm besehen werden kann Herr Lazarus Barfius in seinem/ im Jahr 1636. zu Basel/ Lateinischem gedrucktem Tractat von den Gefässen/ am 348. Blat. Die eigentliche Abbildung aber dieses Opffer-Gefässes ist alhier zu sehen in beygefügter Platten/ zu samt einer opfferenden Statua, wie auch darzu gehöriger Antichen/ Kertzen/ Leuchter/ Altaren Ornen, und noch einige anderer damaliger Zeit gebräuchligen Gefässen: Denen/ zu Erfüllung der Platte/ annoch zugegeben ein überaus schönes innerliches Ruins-Stück des vom Kayser Vespasianus erbauten Weltberühmten Amphitheatri, oder runden Schauspiel-Hauses. Wie solches noch vor kurtzen Jahren in Rom gewest/ und vielleicht annoch diese Stunde seyn mag/[Spaltenumbruch] samt mehr folgenden/ von meiner eigen Hand nach dem Leben gezeichnet/ zu sehen gibt.

Plat. 13. Diese vortreffliche herrliche Ruin ist/ wegen grosser Speculation der Kunst-liebenden/ vorgestellet/ Palatinischer Palast. sonsten aber repraesentiret es den innerlichen Theil des alten Kayserl. Palast auf Monto Palatin zu Rom; habe es derhalben nachgezeichnet.

Plat. 14. Von unterschiedlichen antiquischen Hörnern. Nach Endigung der Materie von denen Gefässen/ schreiten wir nun auch/ zu denen antichischen Hörnern. Unter welchen billich den Vorzug und die erste Stelle hat das Weltberühmte güldne Horn Christiani des IV. Königs in Dennemarck/ dessen Erfindung/ Grösse und Schönheit umständlich beschreibet der vortreffliche Scribent Olaus Wurmius, in seinen Dänischen Antiquitäten. Dieses unvergleichliche Kleinod nun ist/ im Jahr der Heilgeburt Christi 1639. den 20sten Monats-Tag Julii/ unter der Regierung Hochermeldten Christiani IV. Königs in Dennemarck/ Christmildester Gedächtnus/ von einem Dähnischen Mägdlein/ Namens Christina Svenonien, von Osterby/ einem Dorff in der Ripenischen Herrschafft bürtig/ auf freyem Wege/ (als sie nach Megeltundern gegangen/ und/ innerhalb 8. Tagen/ im gehen/ zu zweyen unterschiedlichen malen/ sich hart daran gestossen/ solches für eine Baum-Wurtzel gehalten und aus der Erden gerissen hatte) gefunden/ und endlich vor den König/ welcher sich eben damals neben dem Printzen zu Glückstadt befande/ gebracht. Der es dann alsobald dem Printzen/ als bey welchem er ein sonderbares Vergnügung daran bemerckte/ wiederum zu dem Ende verehrte/ daß er sich dieser Antiquität darbey zu erinnern/ ein schönen Pocal daraus machen lassen solte. Welches aber dem Printzen/ von denen umstehenden Rähten/ einhellig widerrahten/ und hingegen dieses an die Hand gegeben worden/ daß er solches nur aufs schönste renoviren lassen/ und also an statt eines Bechers gebrauchen wolte. So dann auch/ nachdem die Erfinderin deswegen reichlich beschenckt worden/ geschehen. Gestaltsam solches dann/ in der Dänischen Kunstkammer noch bis diese Stunde mit jedermanns Verwunderung/ vorgezeiget wird.

Hochschatzbars Horn/ so in Dennemark erfunden/ wird auf zwei unterschiedliche Seiten vorgestellt. Die Fabric und das Gemächte dieses vortrefflichen Horns und höchstschätzbaren Kleinods/ anlangend/ so bestehet dasselbe aus einem doppeltem oder zweyfachen Bleche/ deren innerstes dichte/ gantz und auf beyden Seiten auswendig glatten/ das äusserste aber durchbrochen ist/ und aus eilff breiten und gleichsam in einander hangenden/ auch/ vermittelst seines Gelenck-formigen Zwischenraums/ unterschiedenen und zertheilten Ringen/ deren keiner doch/ weder in der Dicke/ noch Breite/ einander gleich. Die kleinere werden/ von den grösseren/ dergestalt umschlossen/ daß/ ob sie wol durch ihre Gelencke dicht mit einander vereinigt und in einander geschlossen sind/ sie dannoch/ ohne Verletzung des innersten Blechs/ nach Belieben umgedrehet und heraus genommen werden können: Diese Ringe sind/ in Substantz/ dem innersten Bleche an

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[[III (Malerei), S. 88]/0154] nennet werden mag. Worvon Plinius am Ende seiner 4ten Epistel/ mit mehrerm zu besehen. Derer/ aus Corinthischem Ertz gemachten/ Geschirren gedencket mehr angezogener Cicero, in seiner Rede für den Sextus Amerinus, mit diesen Worten: Er hat/ zu seiner Gemühts-Ergetzung/ ein schön lustig Landgut/ u. Das Haus ist mit Corinthischen und Delischen Gefässen allenthalben angefüllet/ worunter auch der selbst-kochende Topff/ welchen er unlängsten so theuer gekaufft/ daß diejenige/ so im vorübergehen das Geld darfür auszahlen hören/ anders nicht gemeint/ als ob ein gantzes Landgut verkaufft worden wäre. Item/ in der vierdten Rede/ wider den Verres schreibet er: Ich kan allhier nicht verschweigen/ daß du eine grosse Last Goldes/ Silbers/ Helffenbeins/ Purpurs; sehr viel Melitensische Kleider/ wie auch nicht weniger Corinthische Gefässe/ eine grosse Last Getraids und unglaublich- viel Honigs aus der Stadt Syracusen oder Saracosa gefühtet hast. Weil wir aber allhier der Corinthischen Gefässe und des Verres, gedacht; als muß ich nur noch dieses hinzuwerffen: Daß/ wie man darvor gehalten/ der Verres, welchen Cicero mit so harter Anklage gerichtlich octionirte/ um keiner andern Ursache willen aus Rom verbannet worden sey/ als weil er dem Antonius, in Menge der Corinthischen Gefässe/ nicht den Vorzug gönnen und lassen wollen. Form oder Gestalt eines andern weitbäuchigen Gefässes von Corinthischen Erz/ so aus alten Monumanten genommen Unter den Gefässen/ wollen wir auch hervorziehen das mit einem umkrümten Warsagers-Horn bey den Alten gebräuchliche Opffer-Gefäß/ Simpulum oder Sympullum genannt/ so vor weniger Zeit/ und noch wol diesen Stunde/ zu Rom in einem alten Marmorsteine zu sehen. Es war aber Simpulum, wie Plinius, im 35. Buche von der Bild-Kunst/ bezeuget/ ein irdenes Geschirr/ dessen die Priester sich damals/ beym Gottesdienste und Opffern/ bedienten; Sintemal sie nicht allein Edelgesteinene und Krystalline; sondern auch irdene Gefässe/ zu ihren Opffern/ gebraucht haben. Wie solches unter andern/ auch Cicero, im dritten Buch von der Götter Natur/ und in seinen Wunder-Reden/ bestätiget/ wann er spricht: Meinen wir dann/ daß des Numa Pompilius Opffer-Geschirr/ und irdene Krüglein den unsterblichen Göttern unangenehmer gewesen seyn/ als anderer kostbare Schalen von Delos ? &c. Worvon mit mehrerm besehen werden kann Herr Lazarus Barfius in seinem/ im Jahr 1636. zu Basel/ Lateinischem gedrucktem Tractat von den Gefässen/ am 348. Blat. Die eigentliche Abbildung aber dieses Opffer-Gefässes ist alhier zu sehen in beygefügter Platten/ zu samt einer opfferenden Statua, wie auch darzu gehöriger Antichen/ Kertzen/ Leuchter/ Altaren Ornen, und noch einige anderer damaliger Zeit gebräuchligen Gefässen: Denen/ zu Erfüllung der Platte/ annoch zugegeben ein überaus schönes innerliches Ruins-Stück des vom Kayser Vespasianus erbauten Weltberühmten Amphitheatri, oder runden Schauspiel-Hauses. Wie solches noch vor kurtzen Jahren in Rom gewest/ und vielleicht annoch diese Stunde seyn mag/ samt mehr folgenden/ von meiner eigen Hand nach dem Leben gezeichnet/ zu sehen gibt. Plat. 12. Form deß Opfer-gefäß Sympulum genannt/ auch der Altären/ Kertzen/ Leuchtern/ Ruinae/ auch deß Coliseo innerliche Theil. Diese vortreffliche herrliche Ruin ist/ wegen grosser Speculation der Kunst-liebenden/ vorgestellet/ sonsten aber repraesentiret es den innerlichen Theil des alten Kayserl. Palast auf Monto Palatin zu Rom; habe es derhalben nachgezeichnet. Plat. 13. Palatinischer Palast. Nach Endigung der Materie von denen Gefässen/ schreiten wir nun auch/ zu denen antichischen Hörnern. Unter welchen billich den Vorzug und die erste Stelle hat das Weltberühmte güldne Horn Christiani des IV. Königs in Dennemarck/ dessen Erfindung/ Grösse und Schönheit umständlich beschreibet der vortreffliche Scribent Olaus Wurmius, in seinen Dänischen Antiquitäten. Dieses unvergleichliche Kleinod nun ist/ im Jahr der Heilgeburt Christi 1639. den 20sten Monats-Tag Julii/ unter der Regierung Hochermeldten Christiani IV. Königs in Dennemarck/ Christmildester Gedächtnus/ von einem Dähnischen Mägdlein/ Namens Christina Svenonien, von Osterby/ einem Dorff in der Ripenischen Herrschafft bürtig/ auf freyem Wege/ (als sie nach Megeltundern gegangen/ und/ innerhalb 8. Tagen/ im gehen/ zu zweyen unterschiedlichen malen/ sich hart daran gestossen/ solches für eine Baum-Wurtzel gehalten und aus der Erden gerissen hatte) gefunden/ und endlich vor den König/ welcher sich eben damals neben dem Printzen zu Glückstadt befande/ gebracht. Der es dann alsobald dem Printzen/ als bey welchem er ein sonderbares Vergnügung daran bemerckte/ wiederum zu dem Ende verehrte/ daß er sich dieser Antiquität darbey zu erinnern/ ein schönen Pocal daraus machen lassen solte. Welches aber dem Printzen/ von denen umstehenden Rähten/ einhellig widerrahten/ und hingegen dieses an die Hand gegeben worden/ daß er solches nur aufs schönste renoviren lassen/ und also an statt eines Bechers gebrauchen wolte. So dann auch/ nachdem die Erfinderin deswegen reichlich beschenckt worden/ geschehen. Gestaltsam solches dann/ in der Dänischen Kunstkammer noch bis diese Stunde mit jedermanns Verwunderung/ vorgezeiget wird. Plat. 14. Von unterschiedlichen antiquischen Hörnern. Die Fabric und das Gemächte dieses vortrefflichen Horns und höchstschätzbaren Kleinods/ anlangend/ so bestehet dasselbe aus einem doppeltem oder zweyfachen Bleche/ deren innerstes dichte/ gantz und auf beyden Seiten auswendig glatten/ das äusserste aber durchbrochen ist/ und aus eilff breiten und gleichsam in einander hangenden/ auch/ vermittelst seines Gelenck-formigen Zwischenraums/ unterschiedenen und zertheilten Ringen/ deren keiner doch/ weder in der Dicke/ noch Breite/ einander gleich. Die kleinere werden/ von den grösseren/ dergestalt umschlossen/ daß/ ob sie wol durch ihre Gelencke dicht mit einander vereinigt und in einander geschlossen sind/ sie dannoch/ ohne Verletzung des innersten Blechs/ nach Belieben umgedrehet und heraus genommen werden können: Diese Ringe sind/ in Substantz/ dem innersten Bleche an Hochschatzbars Horn/ so in Dennemark erfunden/ wird auf zwei unterschiedliche Seiten vorgestellt.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 88]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/154>, abgerufen am 21.11.2024.