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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Warum Cupido eine Blum und Delphin führe. seine Gewalt bekommen hat. Zu dem Ende/ sagt der Griechische Poet Palladas/ führet Cupido eine Blume und einen Delphin; dardurch andeutend. Daß er die Erde/ und das Meer/ in seiner Gewalt habe. Und ein ander Griech/ Namens Philippus/ schreibet/ in einem Epigrammate/ (oder Inschrifft-Gedichte) daß die Cupidines/ durch Uberrumplung/ den Himmel oder der Götter Behausung eingenommen/ und sich/ mit einem sehr herrlichem Raube/ bewaffnet haben/ indeme sie dem Phoebus genommen seinen guldenen Köcher und Bogen; dem Jupiter seinen Donnerkeil; dem Die Liebe gewinnet den Himmel. Hercules seine Keule; dem Neptunus seine dreyzänkige Gabel; dem Mars seinen Harnisch; und dem Bachus seinen/ mit Weinreben umflochtenen/ Stab: daher sich gar nicht zuverwunderen sey/ daß schwache Menschen/ mit den Pfeilen der Liebe/ sich treffen lassen/ weil die Götter ihn mit ihrer gantzen Armatur ausgerüstet.Plato nennet diesen Cupido/ den glückligsten/ besten/ und schönsten unter den Göttern. Auch beschreibet er 2 Cupidines/ deren einen er den Himmlischen/ den andern aber den Gemeinen nennet. Einige beschreiben ihn nicht allein blind; Des Cupido Geschafft. sondern eignen ihm auch zur Gesellschafft annoch die Trunkenheit/ Traurigkeit/ Feindschaft/ Zwietracht/ und andere dergleichen Laster mehr/ zu. Der Poet Marullus schreibet dieser Meinung ein sehr schön Epigramma/ in Form einer Unterredung: welches ungefähr dieses Inhalts:

Wem ist dis zarte Kind? es ist der Venus
eigen.

Was will sein Köcher wol/ mit so viel Pfei-
len/ zeigen?

Daß er den trifft gewiß/ auf den sein Bo-
gen zielt/

und ob er blind schon ist/ mit scharffen
Strahlen spielt?

Warum ist er entblößt/ gantz nackt/ gantzt
unbedecket?

Er zeigt sich jedem frey/ und hasst was sich
verstecket.

Warum ist er ein Kind? zu weisen/ daß
nicht frey

ein achtzigjährig Kind von seiner Herr-
schafft sey.

Wer hat beflügelt ihn? des wanckelmu-
tes Grillen/

wie daß er ohne Stirn? dis deutet leichten
Willen.

Wer raubt die Augen ihm? der schnöde
Wollust-Wust/

wer macht ihn mager dann? Sorg'/ Un-
ruh/ faule Lust.

Wer geht vor diesem Gott? das toll und
volle Wesen.

Unkeuschheit/ langer Schlaff/ der Bösen
böser Besen.

Wer gehet neben ihm? Krieg/ Vor-
wurff/ Haß und Schand;

Und Zwiespalt folget nach/ benebst dem
eitlen Tand.

Wer darff doch diese nun hoch zu den Göt-
tern setzen/

[Spaltenumbruch] die selbst in Boßheit nur und Lastern sich
ergetzen?

Die Menschen? warum das? damits/
weil selbst beliebt

den Göttern dieses Thun; von ihnen
auch geübt/

möcht desto süsser seyn.

Damit wir aber alle der alten Poeten Gedichte beyseits setzen/ und allein erwegen/ was sie doch/ durch den Cupido/ eigentlich verstanden haben; so ist zu wissen/ daß einige der alten Schreiber/ oder Philosophen/ als Thales/ und dessen gleichen/ das Wasser für die erste Materie aller Dinge gehalten haben. Wie dann auch dieses Element ungezweiffelt eine sonderbare Materie/ so zur Fortpflantzung Was durch den Cupido bedeutet worden. sehr bequem und nöhtig ist; jedoch nicht ohne den Cupido/ den man die Liebe/ das männliche Zuthun/ eine feurige Hitze/ oder auch eine Göttliche Krafft/ welche/ wie Empedocles sagt/ allen Creaturen und Geschöpffen Wachchsthum gibt/ nennen mag. Und diese Liebe/ als eine Göttliche Krafft/ ist eine gewisse Begierde in allen Dingen/ dieselbe zu vereinigen und zu verbinden/ und also ihres gleichen Wesen/ oder Gestalt/ zu zeugen und hervor zu bringen: oder sie ist ein Göttlicher Verstand/ so der Natur eine solche Neigung/ Trieb oder Lust einzudrucken pfleget. Dahero dann auch kommet/ daß Einige dem Cupido so viel unterschiedliche Eltern zuschreiben: Indem ihn der eine von der Materie des ungeschickten Chaos wil entsprossen haben; der andere/ und meiste Theil aber/ von der Venus: welche Venus auch eigentlich für die in allen Geschöpffen verborgene Begierde/ ein Bild/ oder Geschöpff/ ihres Gleichen hervor zu bringen/ gehalten wird: welche Begierde aus einer gewissen Ubereinkommung der Leichname und Temperatur der Lufft urständet. Was durch des Cupido Flügel verstanden werde. Die Flügel/ so ihm an die Schuldern gedichtet werden/ gehen auf die Unbeständigkeit der Menschen/ in Erwehlung der irrdisch-vergänglichen Dinge. Oder/ wann mans höher verstehen wolte/ so lehren die Flügel der Liebe/ daß die Güte Gottes sehr wilfertig und sorgfältig zu Beförderung und Beyhülffe der natürlichen Dinge sey. Einige streichen ihme weisse Flügel an: dardurch eine reine oder die ehliche Liebe angedeutet wird. Der Italiänische Poet Petrarcha gibt ihm (in seinem Liebs-Triumph) Flügel von tausenderley Farben; dardurch anzuzeigen/ daß die unkeusche Liebe unmässig und unersättlich/ auch allezeit zur Veränder- oder Neuerung geneiget sey. Isidorus/ von Pelusien/ sagt/ Cupido sey darum beflügelt/ damit/ wann er seine Begierde/ in einem Dinge/ ersättigt habe/ er dasselbe verlassen/ und von Stund an zu einem andern sich erheben und fliegen könne. Daß er bewafnet mit Bogen und Pfeilen/ ist die Ursache/ daß er den närrischen Liebhaber im Geiste grossen Verdruß und Was des Cupido pfeile zu bedeuten pflegen. Unruhe machet. Xenophon sagt/ die Cupidines/ oder Lieben seyn/ darum Schützen geheissen worden/ weil die schöne Menschen von fernen verletzen können. Servius schreibt/ in Erklärung der Virgilianischen Gedichte/ die Geschoß oder Pfeile des Cupido wären die Stachel der Reue und Leydes/ welche der Liebe nachzufolgen pflegen. Sonsten/ und wann man diese Pfeile in einen höhern

[Spaltenumbruch] Warum Cupido eine Blum und Delphin führe. seine Gewalt bekommen hat. Zu dem Ende/ sagt der Griechische Poet Palladas/ führet Cupido eine Blume und einen Delphin; dardurch andeutend. Daß er die Erde/ und das Meer/ in seiner Gewalt habe. Und ein ander Griech/ Namens Philippus/ schreibet/ in einem Epigrammate/ (oder Inschrifft-Gedichte) daß die Cupidines/ durch Uberrumplung/ den Himmel oder der Götter Behausung eingenommen/ und sich/ mit einem sehr herrlichem Raube/ bewaffnet haben/ indeme sie dem Phoebus genommen seinen guldenen Köcher und Bogen; dem Jupiter seinen Donnerkeil; dem Die Liebe gewinnet den Himmel. Hercules seine Keule; dem Neptunus seine dreyzänkige Gabel; dem Mars seinen Harnisch; und dem Bachus seinen/ mit Weinreben umflochtenen/ Stab: daher sich gar nicht zuverwunderen sey/ daß schwache Menschen/ mit den Pfeilen der Liebe/ sich treffen lassen/ weil die Götter ihn mit ihrer gantzen Armatur ausgerüstet.Plato nennet diesen Cupido/ den glückligsten/ besten/ und schönsten unter den Göttern. Auch beschreibet er 2 Cupidines/ deren einen er den Himmlischen/ den andern aber den Gemeinen nennet. Einige beschreiben ihn nicht allein blind; Des Cupido Geschafft. sondern eignen ihm auch zur Gesellschafft annoch die Trunkenheit/ Traurigkeit/ Feindschaft/ Zwietracht/ und andere dergleichen Laster mehr/ zu. Der Poet Marullus schreibet dieser Meinung ein sehr schön Epigramma/ in Form einer Unterredung: welches ungefähr dieses Inhalts:

Wem ist dis zarte Kind? es ist der Venus
eigen.

Was will sein Köcher wol/ mit so viel Pfei-
len/ zeigen?

Daß er den trifft gewiß/ auf den sein Bo-
gen zielt/

und ob er blind schon ist/ mit scharffen
Strahlen spielt?

Warum ist er entblößt/ gantz nackt/ gantzt
unbedecket?

Er zeigt sich jedem frey/ und hasst was sich
verstecket.

Warum ist er ein Kind? zu weisen/ daß
nicht frey

ein achtzigjährig Kind von seiner Herr-
schafft sey.

Wer hat beflügelt ihn? des wanckelmu-
tes Grillen/

wie daß er ohne Stirn? dis deutet leichten
Willen.

Wer raubt die Augen ihm? der schnöde
Wollust-Wust/

wer macht ihn mager dann? Sorg’/ Un-
ruh/ faule Lust.

Wer geht vor diesem Gott? das toll und
volle Wesen.

Unkeuschheit/ langer Schlaff/ der Bösen
böser Besen.

Wer gehet neben ihm? Krieg/ Vor-
wurff/ Haß und Schand;

Und Zwiespalt folget nach/ benebst dem
eitlen Tand.

Wer darff doch diese nun hoch zu den Göt-
tern setzen/

[Spaltenumbruch] die selbst in Boßheit nur und Lastern sich
ergetzen?

Die Menschen? warum das? damits/
weil selbst beliebt

den Göttern dieses Thun; von ihnen
auch geübt/

möcht desto süsser seyn.

Damit wir aber alle der alten Poeten Gedichte beyseits setzen/ und allein erwegen/ was sie doch/ durch den Cupido/ eigentlich verstanden haben; so ist zu wissen/ daß einige der alten Schreiber/ oder Philosophen/ als Thales/ und dessen gleichen/ das Wasser für die erste Materie aller Dinge gehalten haben. Wie dann auch dieses Element ungezweiffelt eine sonderbare Materie/ so zur Fortpflantzung Was durch den Cupido bedeutet worden. sehr bequem und nöhtig ist; jedoch nicht ohne den Cupido/ den man die Liebe/ das männliche Zuthun/ eine feurige Hitze/ oder auch eine Göttliche Krafft/ welche/ wie Empedocles sagt/ allen Creaturen und Geschöpffen Wachchsthum gibt/ nennen mag. Und diese Liebe/ als eine Göttliche Krafft/ ist eine gewisse Begierde in allen Dingen/ dieselbe zu vereinigen und zu verbinden/ und also ihres gleichen Wesen/ oder Gestalt/ zu zeugen und hervor zu bringen: oder sie ist ein Göttlicher Verstand/ so der Natur eine solche Neigung/ Trieb oder Lust einzudrucken pfleget. Dahero dann auch kommet/ daß Einige dem Cupido so viel unterschiedliche Eltern zuschreiben: Indem ihn der eine von der Materie des ungeschickten Chaos wil entsprossen haben; der andere/ und meiste Theil aber/ von der Venus: welche Venus auch eigentlich für die in allen Geschöpffen verborgene Begierde/ ein Bild/ oder Geschöpff/ ihres Gleichen hervor zu bringen/ gehalten wird: welche Begierde aus einer gewissen Ubereinkommung der Leichname und Temperatur der Lufft urständet. Was durch des Cupido Flügel verstanden werde. Die Flügel/ so ihm an die Schuldern gedichtet werden/ gehen auf die Unbeständigkeit der Menschen/ in Erwehlung der irrdisch-vergänglichen Dinge. Oder/ wann mans höher verstehen wolte/ so lehren die Flügel der Liebe/ daß die Güte Gottes sehr wilfertig und sorgfältig zu Beförderung und Beyhülffe der natürlichen Dinge sey. Einige streichen ihme weisse Flügel an: dardurch eine reine oder die ehliche Liebe angedeutet wird. Der Italiänische Poet Petrarcha gibt ihm (in seinem Liebs-Triumph) Flügel von tausenderley Farben; dardurch anzuzeigen/ daß die unkeusche Liebe unmässig und unersättlich/ auch allezeit zur Veränder- oder Neuerung geneiget sey. Isidorus/ von Pelusien/ sagt/ Cupido sey darum beflügelt/ damit/ wann er seine Begierde/ in einem Dinge/ ersättigt habe/ er dasselbe verlassen/ und von Stund an zu einem andern sich erheben und fliegen könne. Daß er bewafnet mit Bogen und Pfeilen/ ist die Ursache/ daß er den närrischen Liebhaber im Geiste grossen Verdruß und Was des Cupido pfeile zu bedeuten pflegen. Unruhe machet. Xenophon sagt/ die Cupidines/ oder Lieben seyn/ darum Schützen geheissen worden/ weil die schöne Menschen von fernen verletzen können. Servius schreibt/ in Erklärung der Virgilianischen Gedichte/ die Geschoß oder Pfeile des Cupido wären die Stachel der Reue und Leydes/ welche der Liebe nachzufolgen pflegen. Sonsten/ und wann man diese Pfeile in einen höhern

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[[Metamorphosis, S. 15]/0191] seine Gewalt bekommen hat. Zu dem Ende/ sagt der Griechische Poet Palladas/ führet Cupido eine Blume und einen Delphin; dardurch andeutend. Daß er die Erde/ und das Meer/ in seiner Gewalt habe. Und ein ander Griech/ Namens Philippus/ schreibet/ in einem Epigrammate/ (oder Inschrifft-Gedichte) daß die Cupidines/ durch Uberrumplung/ den Himmel oder der Götter Behausung eingenommen/ und sich/ mit einem sehr herrlichem Raube/ bewaffnet haben/ indeme sie dem Phoebus genommen seinen guldenen Köcher und Bogen; dem Jupiter seinen Donnerkeil; dem Hercules seine Keule; dem Neptunus seine dreyzänkige Gabel; dem Mars seinen Harnisch; und dem Bachus seinen/ mit Weinreben umflochtenen/ Stab: daher sich gar nicht zuverwunderen sey/ daß schwache Menschen/ mit den Pfeilen der Liebe/ sich treffen lassen/ weil die Götter ihn mit ihrer gantzen Armatur ausgerüstet.Plato nennet diesen Cupido/ den glückligsten/ besten/ und schönsten unter den Göttern. 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Wer hat beflügelt ihn? des wanckelmu- tes Grillen/ wie daß er ohne Stirn? dis deutet leichten Willen. Wer raubt die Augen ihm? der schnöde Wollust-Wust/ wer macht ihn mager dann? Sorg’/ Un- ruh/ faule Lust. Wer geht vor diesem Gott? das toll und volle Wesen. Unkeuschheit/ langer Schlaff/ der Bösen böser Besen. Wer gehet neben ihm? Krieg/ Vor- wurff/ Haß und Schand; Und Zwiespalt folget nach/ benebst dem eitlen Tand. Wer darff doch diese nun hoch zu den Göt- tern setzen/ die selbst in Boßheit nur und Lastern sich ergetzen? Die Menschen? warum das? damits/ weil selbst beliebt den Göttern dieses Thun; von ihnen auch geübt/ möcht desto süsser seyn. Damit wir aber alle der alten Poeten Gedichte beyseits setzen/ und allein erwegen/ was sie doch/ durch den Cupido/ eigentlich verstanden haben; so ist zu wissen/ daß einige der alten Schreiber/ oder Philosophen/ als Thales/ und dessen gleichen/ das Wasser für die erste Materie aller Dinge gehalten haben. Wie dann auch dieses Element ungezweiffelt eine sonderbare Materie/ so zur Fortpflantzung sehr bequem und nöhtig ist; jedoch nicht ohne den Cupido/ den man die Liebe/ das männliche Zuthun/ eine feurige Hitze/ oder auch eine Göttliche Krafft/ welche/ wie Empedocles sagt/ allen Creaturen und Geschöpffen Wachchsthum gibt/ nennen mag. Und diese Liebe/ als eine Göttliche Krafft/ ist eine gewisse Begierde in allen Dingen/ dieselbe zu vereinigen und zu verbinden/ und also ihres gleichen Wesen/ oder Gestalt/ zu zeugen und hervor zu bringen: oder sie ist ein Göttlicher Verstand/ so der Natur eine solche Neigung/ Trieb oder Lust einzudrucken pfleget. Dahero dann auch kommet/ daß Einige dem Cupido so viel unterschiedliche Eltern zuschreiben: Indem ihn der eine von der Materie des ungeschickten Chaos wil entsprossen haben; der andere/ und meiste Theil aber/ von der Venus: welche Venus auch eigentlich für die in allen Geschöpffen verborgene Begierde/ ein Bild/ oder Geschöpff/ ihres Gleichen hervor zu bringen/ gehalten wird: welche Begierde aus einer gewissen Ubereinkommung der Leichname und Temperatur der Lufft urständet. Die Flügel/ so ihm an die Schuldern gedichtet werden/ gehen auf die Unbeständigkeit der Menschen/ in Erwehlung der irrdisch-vergänglichen Dinge. Oder/ wann mans höher verstehen wolte/ so lehren die Flügel der Liebe/ daß die Güte Gottes sehr wilfertig und sorgfältig zu Beförderung und Beyhülffe der natürlichen Dinge sey. Einige streichen ihme weisse Flügel an: dardurch eine reine oder die ehliche Liebe angedeutet wird. Der Italiänische Poet Petrarcha gibt ihm (in seinem Liebs-Triumph) Flügel von tausenderley Farben; dardurch anzuzeigen/ daß die unkeusche Liebe unmässig und unersättlich/ auch allezeit zur Veränder- oder Neuerung geneiget sey. Isidorus/ von Pelusien/ sagt/ Cupido sey darum beflügelt/ damit/ wann er seine Begierde/ in einem Dinge/ ersättigt habe/ er dasselbe verlassen/ und von Stund an zu einem andern sich erheben und fliegen könne. Daß er bewafnet mit Bogen und Pfeilen/ ist die Ursache/ daß er den närrischen Liebhaber im Geiste grossen Verdruß und Unruhe machet. Xenophon sagt/ die Cupidines/ oder Lieben seyn/ darum Schützen geheissen worden/ weil die schöne Menschen von fernen verletzen können. Servius schreibt/ in Erklärung der Virgilianischen Gedichte/ die Geschoß oder Pfeile des Cupido wären die Stachel der Reue und Leydes/ welche der Liebe nachzufolgen pflegen. Sonsten/ und wann man diese Pfeile in einen höhern Was durch den Cupido bedeutet worden. Was durch des Cupido Flügel verstanden werde. Was des Cupido pfeile zu bedeuten pflegen.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [Metamorphosis, S. 15]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/191>, abgerufen am 24.11.2024.