Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.[Spaltenumbruch] oben bereits erwähnt/ eine Wolcke. Dafern wir nun/ über keine irrdische Zufälle/ uns verwunderen/ sondern hinauf gen Himmel sehen/ werden wir alle irrdische Dinge verachten lernen. Auch muß ein weiser Mann sich über kein irrdisch Ding verwunderen: weil er weiß/ daß des Menschen Leben vielem Elende unterworffen/ und man/ durch Gedult und Vorsichtigkeit/ solches überwinden/ und daraus erlöset werden kan; inmassen dem Phrixus wiederfahren/ der seiner Stiefmutter Boßheit entgangen/ und zu Colchos/ in einem ehrlich und ruhigem Stande/ leben können. Daß Phrixus sein gulden Fließ dem Mars aufgeopffert/ deutet an/ daß ein weiser König/ zu Friedens-Zeiten/ Geld oder Schätze sammlet/ die er alsdann/ wann es nöhtig/ zum Kriege anwenden/ und im Fall der Noht sich zu defendiren/ auf seiner Hut/ seyn kan. Von der Ino und dem Palämon.Von der Ino/ und dem Palämon/ der auch Melicertes heisset/ schreibet/ (daß wir viel andere Erzehlungen vorbey gehen) Polyzeles/ in der Geschichte von Rhodes/ Athamas habe sich thörlich gerochen/ an den Kindern der Ino: Weil er ihre Falschheit/ in Machung der Thiere/ befunden/ und sie die Kinder seines ersten Weibs/ der Nephele/ unbilliger weise tödten wollen. Diese böse Ino nahm ihre Flucht auf den Berg Geran/ zwischen Megare und Corinthus. Endlich stiege sie auf die Steinklippen Moluris/ und stürtzte sich/ wie Pausanias/ nach der gemeinen Meinung/ bezeuget/ samt ihrem Kinde Melicerta/ ins Meer. Dieser beyden Leichname solle ein Delphin bey Schenuncen an den Strand geführt haben/ von dannen sie nacher Corinthen zum König Sisyphus/ ihrem Vetter gebracht/ allda sie zu Göttern gemacht; die Ino Leucothea/ das ist/ weisse Göttin/ der Sohn Melicerta aber/ Palemon genennet worden seyn/ und die Nereides/ dem Melicerta zu Ehren/ und Sisyphus/ dem Sohn Aeolus/ zu Gefallen/ getantzt haben sollen. Diese zwey wurden/ von den Seefahrenden angebetet. Die Lateiner hiessen die Ino/ Matuta/ weil sie ein Stern ist/ der früh aufstehet/ und die Morgenröhte hervor bringet. Einige meinen/ daß sie die Morgenröhte selbsten sey. Die Ino nun war eine Tochter des Cadmus und der Harmonia/ und begreifft diese Geschicht/ daß Athamas Learchus ihr ein Kind wider die Steine geschlagen und zerschmettert habe/ sie aber mit dem andern entruncken sey/ daß sie aber Götter worden seyn solten/ weiß man wol/ daß es die Unwarheit: Allein weil die Könige der alten Heyden ehrgeitzig waren/ pflegten sie ihren Eltern/ oder andern ihres Geschlechts/ zu opffern/ und dieselbe anzubeten. Solcher Gestalt brachte Sisyphus zu wege/ daß dem Melicerta die Ehre des Neptunus angethan würde. Bevorab in haltung der Turnier/ oder Rennspielen/ Isthmia genannt/ die doch allein dem Neptunus zukamen: Dannenhero darvor gehalten ward/ Neptunus hätte diese zween seins Meerreichs theilhafftig gemacht. In solcher Natürliche Auslegung des Fabel von der Ino und Melicerta. Göttermachung folgten die Römer/ mit ihren Kaysern/ denen Griechen nach/ indem sie grosse Festtäge ihrer Begräbnüsse zu halten pflegten. Diese Leucothea nun/ oder Matuta/ ist die Morgenröhte/ und Palämon/ oder Portunus/ die Krafft des [Spaltenumbruch] Ungewitters/ dann pallein im Griechischen regen oder bewegen heisset: Dahero dann der Name Palämon entstanden. Er ist ein Sohn der Aurora: weil die Winde in der Morgenröhte anheben/ zu wehen und auf das Meer zufallen: Dannenhero eben gesagt wurde/ daß diese beyde ins Meer gefallen. Diese Fabel lehret auch/ daß diejenige/ so/ um Wolthat willen/ leiden/ endlich gleichwol Lohn und Freude zu gewarten haben/ gleichwie die Ino/ weil sie/ wegen Auferziehung des Bachus/ von der Juno unbillig verfolgt wurde/ endlich annoch zu Ehren kam. Ingleichen/ daß man seinen Mund und Zunge müsse bewahren/ und von der Obrigkeit/ oder grossen Herren/ nicht übel reden: Dann/ um dieser Ursach willen/ sind die Gefährtinnen der Ino/ von den Poeten in Steine verwandelt/ vorgestellt worden; dieweil sie von der Juno/ so kühn und unvorsichtig geredet hatten. Nunmehro folget Lehrliche Auslegung der Fabel vom Cadmus und der Harmonia/ daß sie in Schlangen verwandelt seyn sollen. die Verwandlung des Cadmus und seiner Gemahlin/ in Schlangen. Daß Cadmus/ mit seiner Gemahlin/ im hohen Alter/ in Schlangen verwandelt worden/ nachdem er viel Abentheuer und Unfälle gehabt und erlitten/ und unter andern/ in seiner Jugend/ die Schlange getödtet hatte/ giebt zu erkennen und beweiset/ daß die unvorsichtige Jugend der Weißheit ins gemein/ widerstrebe/ und der Mensch/ durch lange Erfahrenheit/ mit der Zeit beginnet weiß und vorsichtig zu werden; dann/ durch die Schlange/ wird allhier die Weißheit verstanden. Von der Danae/ und dem ACrisius/ der König von Agros/ hatte mit Eurydice/ einer Tochter des Aurotheus/ oder Lacedämons/ des Stiffters der herrlichen Stadt Sparta/ oder Lacedämon/ eine Tochter/ Pherecydes im ersten und zwölfften Buch seiner Historien. Namens Danae. Als diese geboren ward/ fragte er das Orakel/ ober keinen Sohn bekommen würde? Worauf ihm geantwortet ward/ nein! seine Tochter aber würde einen Sohn gebären/ welcher ihn tödten würde. Dieses nun zu verhüten/ ließ er/ unter seinem Saal/ in der Erden/ nach des Pausanias Beschreibung/ in der Historie von Corinthens/ eine kupfferne Kammer bauen/ und darein seine Tochter/ mit der Säugammen/ verschliessen: stellete auch eine Wacht darvor: damit sie ja von Niemand geschwängert werden möchte: Allein wie scharff diese Jungfrau/ mit starcken Händen/ in dieser Küpffernen Kammer/ oder/ wie Einige sagen/ in einem vesten/ mit grossen eisernen Gittern verwahrtem/ Thurne/ verwahret war; kam doch Jupiter (der von Liebe zu diesem schönen Fräulein sich lange gereitzt und verwundet fühlte) ihr endlich bey. Denn als er sahe/ daß diese vortreffliche Schönheit so gar verborgen gehalten würde/ und kein ander Mittel vorhanden wäre/ zu seinem Vornehmen zu kommen/ veränderte er sich (nach der Poeten Dichten) in einen guldnen Regen/ fiel/ durch die Dachziegel/ in dieser schönen [Spaltenumbruch] oben bereits erwähnt/ eine Wolcke. Dafern wir nun/ über keine irrdische Zufälle/ uns verwunderen/ sondern hinauf gen Himmel sehen/ werden wir alle irrdische Dinge verachten lernen. Auch muß ein weiser Mann sich über kein irrdisch Ding verwunderen: weil er weiß/ daß des Menschen Leben vielem Elende unterworffen/ und man/ durch Gedult und Vorsichtigkeit/ solches überwinden/ und daraus erlöset werden kan; inmassen dem Phrixus wiederfahren/ der seiner Stiefmutter Boßheit entgangen/ und zu Colchos/ in einem ehrlich und ruhigem Stande/ leben können. Daß Phrixus sein gulden Fließ dem Mars aufgeopffert/ deutet an/ daß ein weiser König/ zu Friedens-Zeiten/ Geld oder Schätze sammlet/ die er alsdann/ wann es nöhtig/ zum Kriege anwenden/ und im Fall der Noht sich zu defendiren/ auf seiner Hut/ seyn kan. Von der Ino und dem Palämon.Von der Ino/ und dem Palämon/ der auch Melicertes heisset/ schreibet/ (daß wir viel andere Erzehlungen vorbey gehen) Polyzeles/ in der Geschichte von Rhodes/ Athamas habe sich thörlich gerochen/ an den Kindern der Ino: Weil er ihre Falschheit/ in Machung der Thiere/ befunden/ und sie die Kinder seines ersten Weibs/ der Nephele/ unbilliger weise tödten wollen. Diese böse Ino nahm ihre Flucht auf den Berg Geran/ zwischen Megare und Corinthus. Endlich stiege sie auf die Steinklippen Moluris/ und stürtzte sich/ wie Pausanias/ nach der gemeinen Meinung/ bezeuget/ samt ihrem Kinde Melicerta/ ins Meer. Dieser beyden Leichname solle ein Delphin bey Schenuncen an den Strand geführt haben/ von dannen sie nacher Corinthen zum König Sisyphus/ ihrem Vetter gebracht/ allda sie zu Göttern gemacht; die Ino Leucothea/ das ist/ weisse Göttin/ der Sohn Melicerta aber/ Palemon genennet worden seyn/ und die Nereides/ dem Melicerta zu Ehren/ und Sisyphus/ dem Sohn Aeolus/ zu Gefallen/ getantzt haben sollen. Diese zwey wurden/ von den Seefahrenden angebetet. Die Lateiner hiessen die Ino/ Matuta/ weil sie ein Stern ist/ der früh aufstehet/ und die Morgenröhte hervor bringet. Einige meinen/ daß sie die Morgenröhte selbsten sey. Die Ino nun war eine Tochter des Cadmus und der Harmonia/ und begreifft diese Geschicht/ daß Athamas Learchus ihr ein Kind wider die Steine geschlagen und zerschmettert habe/ sie aber mit dem andern entruncken sey/ daß sie aber Götter worden seyn solten/ weiß man wol/ daß es die Unwarheit: Allein weil die Könige der alten Heyden ehrgeitzig waren/ pflegten sie ihren Eltern/ oder andern ihres Geschlechts/ zu opffern/ und dieselbe anzubeten. Solcher Gestalt brachte Sisyphus zu wege/ daß dem Melicerta die Ehre des Neptunus angethan würde. Bevorab in haltung der Turnier/ oder Rennspielen/ Isthmia genannt/ die doch allein dem Neptunus zukamen: Dannenhero darvor gehalten ward/ Neptunus hätte diese zween seins Meerreichs theilhafftig gemacht. In solcher Natürliche Auslegung des Fabel von der Ino und Melicerta. Göttermachung folgten die Römer/ mit ihren Kaysern/ denen Griechen nach/ indem sie grosse Festtäge ihrer Begräbnüsse zu halten pflegten. Diese Leucothea nun/ oder Matuta/ ist die Morgenröhte/ und Palämon/ oder Portunus/ die Krafft des [Spaltenumbruch] Ungewitters/ dann πάλλειν im Griechischen regen oder bewegen heisset: Dahero dann der Name Palämon entstanden. Er ist ein Sohn der Aurora: weil die Winde in der Morgenröhte anheben/ zu wehen und auf das Meer zufallen: Dannenhero eben gesagt wurde/ daß diese beyde ins Meer gefallen. Diese Fabel lehret auch/ daß diejenige/ so/ um Wolthat willen/ leiden/ endlich gleichwol Lohn und Freude zu gewarten haben/ gleichwie die Ino/ weil sie/ wegen Auferziehung des Bachus/ von der Juno unbillig verfolgt wurde/ endlich annoch zu Ehren kam. Ingleichen/ daß man seinen Mund und Zunge müsse bewahren/ und von der Obrigkeit/ oder grossen Herren/ nicht übel reden: Dann/ um dieser Ursach willen/ sind die Gefährtinnen der Ino/ von den Poeten in Steine verwandelt/ vorgestellt worden; dieweil sie von der Juno/ so kühn und unvorsichtig geredet hatten. Nunmehro folget Lehrliche Auslegung der Fabel vom Cadmus und der Harmonia/ daß sie in Schlangen verwandelt seyn sollen. die Verwandlung des Cadmus und seiner Gemahlin/ in Schlangen. Daß Cadmus/ mit seiner Gemahlin/ im hohen Alter/ in Schlangen verwandelt worden/ nachdem er viel Abentheuer und Unfälle gehabt und erlitten/ und unter andern/ in seiner Jugend/ die Schlange getödtet hatte/ giebt zu erkennen und beweiset/ daß die unvorsichtige Jugend der Weißheit ins gemein/ widerstrebe/ und der Mensch/ durch lange Erfahrenheit/ mit der Zeit beginnet weiß und vorsichtig zu werden; dann/ durch die Schlange/ wird allhier die Weißheit verstanden. Von der Danae/ und dem ACrisius/ der König von Agros/ hatte mit Eurydice/ einer Tochter des Aurotheus/ oder Lacedämons/ des Stiffters der herrlichen Stadt Sparta/ oder Lacedämon/ eine Tochter/ Pherecydes im ersten und zwölfften Buch seiner Historien. Namens Danae. Als diese geboren ward/ fragte er das Orakel/ ober keinen Sohn bekommen würde? Worauf ihm geantwortet ward/ nein! seine Tochter aber würde einen Sohn gebären/ welcher ihn tödten würde. Dieses nun zu verhüten/ ließ er/ unter seinem Saal/ in der Erden/ nach des Pausanias Beschreibung/ in der Historie von Corinthens/ eine kupfferne Kammer bauen/ und darein seine Tochter/ mit der Säugammen/ verschliessen: stellete auch eine Wacht darvor: damit sie ja von Niemand geschwängert werden möchte: Allein wie scharff diese Jungfrau/ mit starcken Händen/ in dieser Küpffernen Kammer/ oder/ wie Einige sagen/ in einem vesten/ mit grossen eisernen Gittern verwahrtem/ Thurne/ verwahret war; kam doch Jupiter (der von Liebe zu diesem schönen Fräulein sich lange gereitzt und verwundet fühlte) ihr endlich bey. Denn als er sahe/ daß diese vortreffliche Schönheit so gar verborgen gehalten würde/ und kein ander Mittel vorhanden wäre/ zu seinem Vornehmen zu kommen/ veränderte er sich (nach der Poeten Dichten) in einen guldnen Regen/ fiel/ durch die Dachziegel/ in dieser schönen <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0231" xml:id="pb-1178" n="[Metamorphosis, S. 55]"/><cb/> oben bereits erwähnt/ eine Wolcke. Dafern wir nun/ über keine irrdische Zufälle/ uns verwunderen/ sondern hinauf gen Himmel sehen/ werden wir alle irrdische Dinge verachten lernen. Auch muß ein weiser Mann sich über kein irrdisch Ding verwunderen: weil er weiß/ daß des Menschen Leben vielem Elende unterworffen/ und man/ durch Gedult und Vorsichtigkeit/ solches überwinden/ und daraus erlöset werden kan; inmassen dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3105 http://d-nb.info/gnd/132889404 http://viaf.org/viaf/60255144">Phrixus</persName> wiederfahren/ der seiner Stiefmutter Boßheit entgangen/ und zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-217">Colchos</placeName>/ in einem ehrlich und ruhigem Stande/ leben können. Daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3105 http://d-nb.info/gnd/132889404 http://viaf.org/viaf/60255144">Phrixus</persName> sein gulden Fließ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-18 http://d-nb.info/gnd/118731181 http://viaf.org/viaf/101084029">Mars</persName> aufgeopffert/ deutet an/ daß ein weiser König/ zu Friedens-Zeiten/ Geld oder Schätze sammlet/ die er alsdann/ wann es nöhtig/ zum Kriege anwenden/ und im Fall der Noht sich zu defendiren/ auf seiner Hut/ seyn kan.</p> <p xml:id="p1178.2"><note place="right">Von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName> und dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3108">Palämon</persName>.</note>Von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName>/ und dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3108">Palämon</persName>/ der auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3209">Melicertes</persName> heisset/ schreibet/ (daß wir viel andere Erzehlungen vorbey gehen) <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Polyzeles</persName>/ in der Geschichte von Rhodes/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3100">Athamas</persName> habe sich thörlich gerochen/ an den Kindern der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName>: Weil er ihre Falschheit/ in Machung der Thiere/ befunden/ und sie die Kinder seines ersten Weibs/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3076">Nephele</persName>/ unbilliger weise tödten wollen. Diese böse <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName> nahm ihre Flucht auf den Berg <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Geran</placeName>/ zwischen <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1073 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7017133">Megare</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-33 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7010734">Corinthus</placeName>. Endlich stiege sie auf die <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1258">Steinklippen Moluris</placeName>/ und stürtzte sich/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-331 http://d-nb.info/gnd/118592246 http://viaf.org/viaf/100176033">Pausanias</persName>/ nach der gemeinen Meinung/ bezeuget/ samt ihrem Kinde <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3209">Melicerta</persName>/ ins Meer. Dieser beyden Leichname solle ein Delphin bey <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-2231">Schenuncen</placeName> an den Strand geführt haben/ von dannen sie nacher <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-33 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7010734">Corinthen</placeName> zum König <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-511 http://d-nb.info/gnd/118614797 http://viaf.org/viaf/67258418">Sisyphus</persName>/ ihrem Vetter gebracht/ allda sie zu Göttern gemacht; die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino Leucothea</persName>/ das ist/ weisse Göttin/ der Sohn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3209">Melicerta</persName> aber/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3108">Palemon</persName> genennet worden seyn/ und die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3136 http://d-nb.info/gnd/4232377-0">Nereides</persName>/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3209">Melicerta</persName> zu Ehren/ und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-511 http://d-nb.info/gnd/118614797 http://viaf.org/viaf/67258418">Sisyphus</persName>/ dem Sohn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4487">Aeolus</persName>/ zu Gefallen/ getantzt haben sollen. Diese zwey wurden/ von den Seefahrenden angebetet. Die Lateiner hiessen die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Matuta</persName>/ weil sie ein Stern ist/ der früh aufstehet/ und die Morgenröhte hervor bringet. Einige meinen/ daß sie die Morgenröhte selbsten sey. Die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName> nun war eine Tochter des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-719 http://d-nb.info/gnd/118930222 http://viaf.org/viaf/42637019">Cadmus</persName> und der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2487 http://d-nb.info/gnd/118930230 http://viaf.org/viaf/30335994">Harmonia</persName>/ und begreifft diese Geschicht/ daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3100">Athamas</persName> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3113">Learchus</persName> ihr ein Kind wider die Steine geschlagen und zerschmettert habe/ sie aber mit dem andern entruncken sey/ daß sie aber Götter worden seyn solten/ weiß man wol/ daß es die Unwarheit: Allein weil die Könige der alten Heyden ehrgeitzig waren/ pflegten sie ihren Eltern/ oder andern ihres Geschlechts/ zu opffern/ und dieselbe anzubeten. Solcher Gestalt brachte <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-511 http://d-nb.info/gnd/118614797 http://viaf.org/viaf/67258418">Sisyphus</persName> zu wege/ daß dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3209">Melicerta</persName> die Ehre des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-528 http://d-nb.info/gnd/11952354X http://viaf.org/viaf/8199845">Neptunus</persName> angethan würde. Bevorab in haltung der Turnier/ oder Rennspielen/ Isthmia genannt/ die doch allein dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-528 http://d-nb.info/gnd/11952354X http://viaf.org/viaf/8199845">Neptunus</persName> zukamen: Dannenhero darvor gehalten ward/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-528 http://d-nb.info/gnd/11952354X http://viaf.org/viaf/8199845">Neptunus</persName> hätte diese zween seins Meerreichs theilhafftig gemacht. In solcher <note place="right">Natürliche Auslegung des Fabel von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3209">Melicerta</persName>.</note> Göttermachung folgten die Römer/ mit ihren Kaysern/ denen Griechen nach/ indem sie grosse Festtäge ihrer Begräbnüsse zu halten pflegten. Diese <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Leucothea</persName> nun/ oder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Matuta</persName>/ ist die Morgenröhte/ und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3108">Palämon</persName>/ oder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3159">Portunus</persName>/ die Krafft des <cb/> Ungewitters/ dann <foreign xml:lang="ell">πάλλειν</foreign> im Griechischen regen oder bewegen heisset: Dahero dann der Name <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3108">Palämon</persName> entstanden. Er ist ein Sohn der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-837 http://d-nb.info/gnd/119240416 http://viaf.org/viaf/42643644">Aurora</persName>: weil die Winde in der Morgenröhte anheben/ zu wehen und auf das Meer zufallen: Dannenhero eben gesagt wurde/ daß diese beyde ins Meer gefallen.</p> <p>Diese Fabel lehret auch/ daß diejenige/ so/ um Wolthat willen/ leiden/ endlich gleichwol Lohn und Freude zu gewarten haben/ gleichwie die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName>/ weil sie/ wegen Auferziehung des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-133 http://d-nb.info/gnd/118651439 http://viaf.org/viaf/27864934">Bachus</persName>/ von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-100 http://d-nb.info/gnd/118800574 http://viaf.org/viaf/47558229">Juno</persName> unbillig verfolgt wurde/ endlich annoch zu Ehren kam. Ingleichen/ daß man seinen Mund und Zunge müsse bewahren/ und von der Obrigkeit/ oder grossen Herren/ nicht übel reden: Dann/ um dieser Ursach willen/ sind die Gefährtinnen der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2659 http://d-nb.info/gnd/119362511 http://viaf.org/viaf/820054">Ino</persName>/ von den Poeten in Steine verwandelt/ vorgestellt worden; dieweil sie von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-100 http://d-nb.info/gnd/118800574 http://viaf.org/viaf/47558229">Juno</persName>/ so kühn und unvorsichtig geredet hatten. Nunmehro folget <note place="right">Lehrliche Auslegung der Fabel vom <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-719 http://d-nb.info/gnd/118930222 http://viaf.org/viaf/42637019">Cadmus</persName> und der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2487 http://d-nb.info/gnd/118930230 http://viaf.org/viaf/30335994">Harmonia</persName>/ daß sie in Schlangen verwandelt seyn sollen.</note> die Verwandlung des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-719 http://d-nb.info/gnd/118930222 http://viaf.org/viaf/42637019">Cadmus</persName> und seiner Gemahlin/ in Schlangen. Daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-719 http://d-nb.info/gnd/118930222 http://viaf.org/viaf/42637019">Cadmus</persName>/ mit seiner Gemahlin/ im hohen Alter/ in Schlangen verwandelt worden/ nachdem er viel Abentheuer und Unfälle gehabt und erlitten/ und unter andern/ in seiner Jugend/ die Schlange getödtet hatte/ giebt zu erkennen und beweiset/ daß die unvorsichtige Jugend der Weißheit ins gemein/ widerstrebe/ und der Mensch/ durch lange Erfahrenheit/ mit der Zeit beginnet weiß und vorsichtig zu werden; dann/ durch die Schlange/ wird allhier die Weißheit verstanden.</p> <p rendition="#c" xml:id="p1178.1">Von der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-733 http://d-nb.info/gnd/11943542X http://viaf.org/viaf/2492520">Danae</persName>/ und dem<lb/><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-481 http://d-nb.info/gnd/118790455 http://viaf.org/viaf/22937584">Perseus</persName>.</p> <p><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3115">ACrisius</persName>/ der König von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-200 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7010720"><choice><sic>Argos</sic><corr>Agros</corr></choice></placeName>/ hatte mit <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3116">Eurydice</persName>/ einer Tochter des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632">Aurotheus</persName>/ oder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2335">Lacedämons</persName>/ des Stiffters der herrlichen Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-938 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7011065">Sparta</placeName>/ oder <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1240">Lacedämon</placeName>/ eine Tochter/ <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3118 http://d-nb.info/gnd/11879177X http://viaf.org/viaf/64803637">Pherecydes</persName> im ersten und zwölfften Buch seiner Historien.</note> Namens <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-733 http://d-nb.info/gnd/11943542X http://viaf.org/viaf/2492520">Danae</persName>. Als diese geboren ward/ fragte er das Orakel/ ober keinen Sohn bekommen würde? Worauf ihm geantwortet ward/ nein! seine Tochter aber würde einen Sohn gebären/ welcher ihn tödten würde. Dieses nun zu verhüten/ ließ er/ unter seinem Saal/ in der Erden/ nach des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-331 http://d-nb.info/gnd/118592246 http://viaf.org/viaf/100176033">Pausanias</persName> Beschreibung/ in der Historie von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-33 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7010734">Corinthens</placeName>/ eine kupfferne Kammer bauen/ und darein seine Tochter/ mit der Säugammen/ verschliessen: stellete auch eine Wacht darvor: damit sie ja von Niemand geschwängert werden möchte: Allein wie scharff diese Jungfrau/ mit starcken Händen/ in dieser Küpffernen Kammer/ oder/ wie Einige sagen/ in einem vesten/ mit grossen eisernen Gittern verwahrtem/ Thurne/ verwahret war; kam doch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-99 http://d-nb.info/gnd/118558897 http://viaf.org/viaf/22933410">Jupiter</persName> (der von Liebe zu diesem schönen Fräulein sich lange gereitzt und verwundet fühlte) ihr endlich bey. Denn als er sahe/ daß diese vortreffliche Schönheit so gar verborgen gehalten würde/ und kein ander Mittel vorhanden wäre/ zu seinem Vornehmen zu kommen/ veränderte er sich (nach der Poeten Dichten) in einen guldnen Regen/ fiel/ durch die Dachziegel/ in dieser schönen </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[Metamorphosis, S. 55]/0231]
oben bereits erwähnt/ eine Wolcke. Dafern wir nun/ über keine irrdische Zufälle/ uns verwunderen/ sondern hinauf gen Himmel sehen/ werden wir alle irrdische Dinge verachten lernen. Auch muß ein weiser Mann sich über kein irrdisch Ding verwunderen: weil er weiß/ daß des Menschen Leben vielem Elende unterworffen/ und man/ durch Gedult und Vorsichtigkeit/ solches überwinden/ und daraus erlöset werden kan; inmassen dem Phrixus wiederfahren/ der seiner Stiefmutter Boßheit entgangen/ und zu Colchos/ in einem ehrlich und ruhigem Stande/ leben können. Daß Phrixus sein gulden Fließ dem Mars aufgeopffert/ deutet an/ daß ein weiser König/ zu Friedens-Zeiten/ Geld oder Schätze sammlet/ die er alsdann/ wann es nöhtig/ zum Kriege anwenden/ und im Fall der Noht sich zu defendiren/ auf seiner Hut/ seyn kan.
Von der Ino/ und dem Palämon/ der auch Melicertes heisset/ schreibet/ (daß wir viel andere Erzehlungen vorbey gehen) Polyzeles/ in der Geschichte von Rhodes/ Athamas habe sich thörlich gerochen/ an den Kindern der Ino: Weil er ihre Falschheit/ in Machung der Thiere/ befunden/ und sie die Kinder seines ersten Weibs/ der Nephele/ unbilliger weise tödten wollen. Diese böse Ino nahm ihre Flucht auf den Berg Geran/ zwischen Megare und Corinthus. Endlich stiege sie auf die Steinklippen Moluris/ und stürtzte sich/ wie Pausanias/ nach der gemeinen Meinung/ bezeuget/ samt ihrem Kinde Melicerta/ ins Meer. Dieser beyden Leichname solle ein Delphin bey Schenuncen an den Strand geführt haben/ von dannen sie nacher Corinthen zum König Sisyphus/ ihrem Vetter gebracht/ allda sie zu Göttern gemacht; die Ino Leucothea/ das ist/ weisse Göttin/ der Sohn Melicerta aber/ Palemon genennet worden seyn/ und die Nereides/ dem Melicerta zu Ehren/ und Sisyphus/ dem Sohn Aeolus/ zu Gefallen/ getantzt haben sollen. Diese zwey wurden/ von den Seefahrenden angebetet. Die Lateiner hiessen die Ino/ Matuta/ weil sie ein Stern ist/ der früh aufstehet/ und die Morgenröhte hervor bringet. Einige meinen/ daß sie die Morgenröhte selbsten sey. Die Ino nun war eine Tochter des Cadmus und der Harmonia/ und begreifft diese Geschicht/ daß Athamas Learchus ihr ein Kind wider die Steine geschlagen und zerschmettert habe/ sie aber mit dem andern entruncken sey/ daß sie aber Götter worden seyn solten/ weiß man wol/ daß es die Unwarheit: Allein weil die Könige der alten Heyden ehrgeitzig waren/ pflegten sie ihren Eltern/ oder andern ihres Geschlechts/ zu opffern/ und dieselbe anzubeten. Solcher Gestalt brachte Sisyphus zu wege/ daß dem Melicerta die Ehre des Neptunus angethan würde. Bevorab in haltung der Turnier/ oder Rennspielen/ Isthmia genannt/ die doch allein dem Neptunus zukamen: Dannenhero darvor gehalten ward/ Neptunus hätte diese zween seins Meerreichs theilhafftig gemacht. In solcher Göttermachung folgten die Römer/ mit ihren Kaysern/ denen Griechen nach/ indem sie grosse Festtäge ihrer Begräbnüsse zu halten pflegten. Diese Leucothea nun/ oder Matuta/ ist die Morgenröhte/ und Palämon/ oder Portunus/ die Krafft des
Ungewitters/ dann πάλλειν im Griechischen regen oder bewegen heisset: Dahero dann der Name Palämon entstanden. Er ist ein Sohn der Aurora: weil die Winde in der Morgenröhte anheben/ zu wehen und auf das Meer zufallen: Dannenhero eben gesagt wurde/ daß diese beyde ins Meer gefallen.
Von der Ino und dem Palämon.
Natürliche Auslegung des Fabel von der Ino und Melicerta. Diese Fabel lehret auch/ daß diejenige/ so/ um Wolthat willen/ leiden/ endlich gleichwol Lohn und Freude zu gewarten haben/ gleichwie die Ino/ weil sie/ wegen Auferziehung des Bachus/ von der Juno unbillig verfolgt wurde/ endlich annoch zu Ehren kam. Ingleichen/ daß man seinen Mund und Zunge müsse bewahren/ und von der Obrigkeit/ oder grossen Herren/ nicht übel reden: Dann/ um dieser Ursach willen/ sind die Gefährtinnen der Ino/ von den Poeten in Steine verwandelt/ vorgestellt worden; dieweil sie von der Juno/ so kühn und unvorsichtig geredet hatten. Nunmehro folget die Verwandlung des Cadmus und seiner Gemahlin/ in Schlangen. Daß Cadmus/ mit seiner Gemahlin/ im hohen Alter/ in Schlangen verwandelt worden/ nachdem er viel Abentheuer und Unfälle gehabt und erlitten/ und unter andern/ in seiner Jugend/ die Schlange getödtet hatte/ giebt zu erkennen und beweiset/ daß die unvorsichtige Jugend der Weißheit ins gemein/ widerstrebe/ und der Mensch/ durch lange Erfahrenheit/ mit der Zeit beginnet weiß und vorsichtig zu werden; dann/ durch die Schlange/ wird allhier die Weißheit verstanden.
Lehrliche Auslegung der Fabel vom Cadmus und der Harmonia/ daß sie in Schlangen verwandelt seyn sollen. Von der Danae/ und dem
Perseus.
ACrisius/ der König von Agros/ hatte mit Eurydice/ einer Tochter des Aurotheus/ oder Lacedämons/ des Stiffters der herrlichen Stadt Sparta/ oder Lacedämon/ eine Tochter/ Namens Danae. Als diese geboren ward/ fragte er das Orakel/ ober keinen Sohn bekommen würde? Worauf ihm geantwortet ward/ nein! seine Tochter aber würde einen Sohn gebären/ welcher ihn tödten würde. Dieses nun zu verhüten/ ließ er/ unter seinem Saal/ in der Erden/ nach des Pausanias Beschreibung/ in der Historie von Corinthens/ eine kupfferne Kammer bauen/ und darein seine Tochter/ mit der Säugammen/ verschliessen: stellete auch eine Wacht darvor: damit sie ja von Niemand geschwängert werden möchte: Allein wie scharff diese Jungfrau/ mit starcken Händen/ in dieser Küpffernen Kammer/ oder/ wie Einige sagen/ in einem vesten/ mit grossen eisernen Gittern verwahrtem/ Thurne/ verwahret war; kam doch Jupiter (der von Liebe zu diesem schönen Fräulein sich lange gereitzt und verwundet fühlte) ihr endlich bey. Denn als er sahe/ daß diese vortreffliche Schönheit so gar verborgen gehalten würde/ und kein ander Mittel vorhanden wäre/ zu seinem Vornehmen zu kommen/ veränderte er sich (nach der Poeten Dichten) in einen guldnen Regen/ fiel/ durch die Dachziegel/ in dieser schönen
Pherecydes im ersten und zwölfften Buch seiner Historien.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |