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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Delphis erfüllet worden: Gestalt dann auch/ von Er geneset und veranlasse die Abthuung der grausamen Menschen-Opffer. gedachtem Oracul die Inwohner dieses Landes das Versprechen erhalten/daß/ von der Zeit eines unbekandten Gottes/ und noch nie gesehenen Königs/ dieses Opfer eine Endschafft erreichen werde. Welches auch beedes darauf erfolget/ indeme Euripylus nicht allein seine Gesundheit wieder erlanget/ sondern auch dieses Gottslästerlich und unmenschliches Opfer aufgehoben worden.

Mislaut der Scribenten hierüber. Es wollen zwar Etliche/ daß dieses nicht dem Euripylo aus Thessalien/ sondern des Detamenis Sohne/ welcher/ mit dem Hercule, gleich anfangs der Eroberung Trojae, in Gesellschafft gewesen/ und von ihme das Kästlein empfangen/ begegnet sey. Allein Pausanias ist dieser Meinung allerdings zu wider; wann er sagt/ daß Hercules dieses Kästlein ohne Vorbewust/ was darinn verborgen/ nicht werde weggeschencket/ vielweniger einem seiner treuen Kriegs-Gesellen ein so schädliches Ding/ zu dessen Verderben/ gegeben haben. So hatten auch die Innwohner zu Patris kein ander Gedächtnus hiervon/ als daß sie dem Euripylo Evemoni jährlichen/ nach gehaltenem Euripyli Bildnus aus einem Griechischen Müntz-Stück. Bachus-Fest/ seine Exequien/ oder Leichbegängnus hielten. Diese Bildnus/ Euripyli aber/ ist entnommen aus einer Griechischen Medaglie, bey welcher die Buchstaben EROC. EURUPULOC stehen. Auf der andern Seiten/ lieset man folgende EEI. CTRA. I. POLLIONOU. E. CALAMINION PAPhIA.

5.Aratus.

DIeses Arati Bildnus ist gecopiirt/ aus einem Kupfernen Medaglie, welchen die Arati Bildnus aus einer küpffernen Medaglie. Pompejopolitaner/ so vor diesem die Bürger zu Soloe genennet wurden/ zu Ehren dieses ihres vortrefflichen Poeten/ und Burgers/ haben pregen lassen: Aller massen solches/ aus der Obschrifft des Pfennings POMPEIOPOLITO klar zuerkennen. Auf der andern Seite der Medaglie, ist Philemonis Bild auf der andren Seite dieser Denck-Müntze. des Conischen Poeten Philemonis, der auch ein Burger zu Soloe gewesen/ Bildnus. Dieser Poet Aratus lebte zu Zeiten des Sicilianischen Königs Hieronis Und ob er wol/ in der Stern-Kunst/ nicht sonderlich erfahren gewesen: hat er doch diese genannte Bücher Phaenomenon, mit Arati Bücher von dem Gestirn. grossem Lobe beschrieben. Gestalten auch Cicero I. de Orator. mit diesen Worten seiner rühmlich gedencket: Constatinter doctos, hominem ignarum Astrologiae, ornatissimis atque optimis versibus, Aratum, de caelo stellisque scripsisse. Das ist: Es ist/ unter den Gelehrten/ bekandt/ daß Aratus/ ob er gleich der Stern-Kündigung unwissend gewesen/ dannoch Warum das Haupt des Müntz Bildes sich gen Himmel kehret. gar zierlich- und trefflich-gute Verse vom Himmel und dem Gestirn/ geschrieben. Weswegen dann auch/ in der Figur/ zuersehen/ Daß das Haupt sich gleichsam nach dem Himmel kehre/ und selbigen anschaue.

[Spaltenumbruch]

6.Achilles.

Achilles Bild ist/ aus einer metallinen Medaglie. DIe Bildnus Achillis, welche wir hier vorstellen/ ist aus einer metallinen Medaglie entnommen/ bey deren der Name AKhILLEUCstehet; auf der andern Seiten aber ein Pferd mit der Beyschrifft NIKOMAKhOU. Und scheinet es habe der Künstler die Verse Homeri beobachtet/ wenn er diesen Achilles/ mit gewaffneter Hand/ in höchstem Grimm/ voller Schmertzen/ zusam-gebissenen Zähnen/ feurigen Augen/ und brennender Begier/ seines erwürgten Freundes Patrocli Tod zu rächen/ durch folgende Zeilen vorstellet:

Virorum in autem mediis armabatur divus Achilles. Hujus & dentium quidem stridor erat: at eioculi ardebantvelut ignis flamma.

Sein wunderkünstlicher Helm/ von Vulcanischer Arbeit. Unter andern schönen Zierat/ hatte er auch einen vortreflichen und Schuß-freyen Helm auf dem Haupte/ welcher wie ein helleuchtender Stern gläntzete. Oben auf dem Helm weheten die guldnen Haare/ welche Vulcanus in solcher Ordnung verfertiget/ daß es zu verwundern/ gestaltsam solches auch an der Figur zu ersehen. Seine eigene Haare scheinen Warum sein Haar nicht übrig lang. nicht gar lang: und meldet Homerus, daß er aus Leidwesen über den Tod seines Patrocli, sich selbsten die liechtfarben Haarlocken abgeschnitten: welche doch sein Vatter Peleus, dem Fluß Sperchio auf zu opffern/ versprochen/ wann sein Seine Bekleidung auf der Medaglie. Sohn glücklich und wol wieder nacher Haus gelangen würde. Man siehet ihn/ oben herum/ gantz nackend/ auf Griechische Art: da hingegen die alte Romanische Statuen/ mit langen Röcken bekleidet/ gesehen werden. Pausanias schreibet/ Tempel dem Achilles zu Ehren/ gestifftet. daß Prax, des Asiatischen Königs Pergami, so des Neoptolemi, oder Pyrrhi jüngster Sohn gewesen/ Ur-Enckel/ dem Achilli zu Ehren/ einen Tempel erbauet/ worinnen die Jünglinge/ bevor sie zum Streit zogen/ dem Achilli opffern musten. Seine Ehren Bilder. In der Insul Leuce stund eine Statua von ihm: und/ nach Strabonis Meinung/ saß auch sein Bild zu Pferde in Delphis, von denen Pharsalern dahin geordnet. Zu Rom in der Flamminischen Revier/ befand sich auch eine Statua, welche des Praxitelis Sohn Confisodonius, der dem Vatter in der Kunst nicht ungleich war/ verfertiget.

Alexander Magnus, als dieser in Asien Wie Alexander sein Grab geehret. wider Darium Krieg geführet/ und nacher Ilium kommen/ woselbst Achillis Statua gewesen/ hat er allda sich abgekleidet/ gewaschen/ ist auch/ der weise nach/ nebst seinen Freunden nackt da herum geloffen/ und dieselbe/ mit schönen Blumen von ihm gezieret/ auch wie Plutarchus meldet/ das Grabmahl gebalsamirt und bekrönet worden/ mit dem Vorgeben/ daß er/ Alexander, von der Mutter Seiten aus Achillis Stamm entsprossen wäre. Er preisete ihn glückselig/ daß er Homerum, als einen vortrefflichen Mann und Poeten/ zum Erzehler oder Beschreiber seiner herrlichen Thaten gehabt/ weil dadurch der Nachklang seiner heroischen Bezeigung verewiget worden. Weswegen dann auch Petrarcha nachfolgendes von ihme schreibt:

[Spaltenumbruch] Delphis erfüllet worden: Gestalt dann auch/ von Er geneset und veranlasse die Abthuung der grausamen Menschen-Opffer. gedachtem Oracul die Inwohner dieses Landes das Versprechen erhalten/daß/ von der Zeit eines unbekandten Gottes/ und noch nie gesehenen Königs/ dieses Opfer eine Endschafft erreichen werde. Welches auch beedes darauf erfolget/ indeme Euripylus nicht allein seine Gesundheit wieder erlanget/ sondern auch dieses Gottslästerlich und unmenschliches Opfer aufgehoben worden.

Mislaut der Scribenten hierüber. Es wollen zwar Etliche/ daß dieses nicht dem Euripylo aus Thessalien/ sondern des Detamenis Sohne/ welcher/ mit dem Hercule, gleich anfangs der Eroberung Trojae, in Gesellschafft gewesen/ und von ihme das Kästlein empfangen/ begegnet sey. Allein Pausanias ist dieser Meinung allerdings zu wider; wann er sagt/ daß Hercules dieses Kästlein ohne Vorbewust/ was darinn verborgen/ nicht werde weggeschencket/ vielweniger einem seiner treuen Kriegs-Gesellen ein so schädliches Ding/ zu dessen Verderben/ gegeben haben. So hatten auch die Innwohner zu Patris kein ander Gedächtnus hiervon/ als daß sie dem Euripylo Evemoni jährlichen/ nach gehaltenem Euripyli Bildnus aus einem Griechischen Müntz-Stück. Bachus-Fest/ seine Exequien/ oder Leichbegängnus hielten. Diese Bildnus/ Euripyli aber/ ist entnommen aus einer Griechischen Medaglie, bey welcher die Buchstaben ΗΡΩC. ΕΥΡΥΠΥΛΟC stehen. Auf der andern Seiten/ lieset man folgende ΕΗΙ. CΤΡΑ. Ι. ΠΩΛΛΙΩΝΟΥ. Η. CΑΛΑΜΙΝΙΩΝ ΠΑΦΙΑ.

5.Aratus.

DIeses Arati Bildnus ist gecopiirt/ aus einem Kupfernen Medaglie, welchen die Arati Bildnus aus einer küpffernen Medaglie. Pompejopolitaner/ so vor diesem die Bürger zu Soloe genennet wurden/ zu Ehren dieses ihres vortrefflichen Poeten/ und Burgers/ haben pregen lassen: Aller massen solches/ aus der Obschrifft des Pfennings ΠΟΜΠΗΙΟΠΟΛΙΤΩ klar zuerkennen. Auf der andern Seite der Medaglie, ist Philemonis Bild auf der andren Seite dieser Denck-Müntze. des Conischen Poeten Philemonis, der auch ein Burger zu Soloe gewesen/ Bildnus. Dieser Poet Aratus lebte zu Zeiten des Sicilianischen Königs Hieronis Und ob er wol/ in der Stern-Kunst/ nicht sonderlich erfahren gewesen: hat er doch diese genannte Bücher Phaenomenωn, mit Arati Bücher von dem Gestirn. grossem Lobe beschrieben. Gestalten auch Cicero I. de Orator. mit diesen Worten seiner rühmlich gedencket: Constatinter doctos, hominem ignarum Astrologiae, ornatissimis atque optimis versibus, Aratum, de caelo stellisque scripsisse. Das ist: Es ist/ unter den Gelehrten/ bekandt/ daß Aratus/ ob er gleich der Stern-Kündigung unwissend gewesen/ dannoch Warum das Haupt des Müntz Bildes sich gen Himmel kehret. gar zierlich- und trefflich-gute Verse vom Himmel und dem Gestirn/ geschrieben. Weswegen dann auch/ in der Figur/ zuersehen/ Daß das Haupt sich gleichsam nach dem Himmel kehre/ und selbigen anschaue.

[Spaltenumbruch]

6.Achilles.

Achilles Bild ist/ aus einer metallinen Medaglie. DIe Bildnus Achillis, welche wir hier vorstellen/ ist aus einer metallinen Medaglie entnommen/ bey deren der Name ΑΧΙΛΛΕΥCstehet; auf der andern Seiten aber ein Pferd mit der Beyschrifft ΝΙΚΟΜΑΧΟΥ. Und scheinet es habe der Künstler die Verse Homeri beobachtet/ wenn er diesen Achilles/ mit gewaffneter Hand/ in höchstem Grimm/ voller Schmertzen/ zusam-gebissenen Zähnen/ feurigen Augen/ und brennender Begier/ seines erwürgten Freundes Patrocli Tod zu rächen/ durch folgende Zeilen vorstellet:

Virorum in autem mediis armabatur divus Achilles. Hujus & dentium quidem stridor erat: at eioculi ardebantvelut ignis flamma.

Sein wunderkünstlicher Helm/ von Vulcanischer Arbeit. Unter andern schönen Zierat/ hatte er auch einen vortreflichen und Schuß-freyen Helm auf dem Haupte/ welcher wie ein helleuchtender Stern gläntzete. Oben auf dem Helm weheten die guldnen Haare/ welche Vulcanus in solcher Ordnung verfertiget/ daß es zu verwundern/ gestaltsam solches auch an der Figur zu ersehen. Seine eigene Haare scheinen Warum sein Haar nicht übrig lang. nicht gar lang: und meldet Homerus, daß er aus Leidwesen über den Tod seines Patrocli, sich selbsten die liechtfarben Haarlocken abgeschnitten: welche doch sein Vatter Peleus, dem Fluß Sperchio auf zu opffern/ versprochen/ wann sein Seine Bekleidung auf der Medaglie. Sohn glücklich und wol wieder nacher Haus gelangen würde. Man siehet ihn/ oben herum/ gantz nackend/ auf Griechische Art: da hingegen die alte Romanische Statuen/ mit langen Röcken bekleidet/ gesehen werden. Pausanias schreibet/ Tempel dem Achilles zu Ehren/ gestifftet. daß Prax, des Asiatischen Königs Pergami, so des Neoptolemi, oder Pyrrhi jüngster Sohn gewesen/ Ur-Enckel/ dem Achilli zu Ehren/ einen Tempel erbauet/ worinnen die Jünglinge/ bevor sie zum Streit zogen/ dem Achilli opffern musten. Seine Ehren Bilder. In der Insul Leuce stund eine Statua von ihm: und/ nach Strabonis Meinung/ saß auch sein Bild zu Pferde in Delphis, von denen Pharsalern dahin geordnet. Zu Rom in der Flamminischen Revier/ befand sich auch eine Statua, welche des Praxitelis Sohn Confisodonius, der dem Vatter in der Kunst nicht ungleich war/ verfertiget.

Alexander Magnus, als dieser in Asien Wie Alexander sein Grab geehret. wider Darium Krieg geführet/ und nacher Ilium kommen/ woselbst Achillis Statua gewesen/ hat er allda sich abgekleidet/ gewaschen/ ist auch/ der weise nach/ nebst seinen Freunden nackt da herum geloffen/ und dieselbe/ mit schönen Blumen von ihm gezieret/ auch wie Plutarchus meldet/ das Grabmahl gebalsamirt und bekrönet worden/ mit dem Vorgeben/ daß er/ Alexander, von der Mutter Seiten aus Achillis Stamm entsprossen wäre. Er preisete ihn glückselig/ daß er Homerum, als einen vortrefflichen Mann und Poeten/ zum Erzehler oder Beschreiber seiner herrlichen Thaten gehabt/ weil dadurch der Nachklang seiner heroischen Bezeigung verewiget worden. Weswegen dann auch Petrarcha nachfolgendes von ihme schreibt:

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          <p><note place="right">Sein wunderkünstlicher Helm/ von Vulcanischer Arbeit.</note> Unter andern schönen Zierat/ hatte er auch einen vortreflichen und Schuß-freyen Helm auf dem Haupte/ welcher wie ein helleuchtender Stern gläntzete. Oben auf dem Helm weheten die guldnen Haare/ welche <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-143 http://d-nb.info/gnd/118770462 http://viaf.org/viaf/42633769">Vulcanus</persName> in solcher Ordnung verfertiget/ daß es zu verwundern/ gestaltsam solches auch an der Figur zu ersehen. Seine eigene Haare scheinen <note place="right">Warum sein Haar nicht übrig lang.</note> nicht gar lang: und meldet <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-109 http://d-nb.info/gnd/11855333X http://viaf.org/viaf/63292865"><hi rendition="#aq">Homerus</hi></persName>, daß er aus Leidwesen über den Tod seines <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1935 http://d-nb.info/gnd/118803271 http://viaf.org/viaf/118803271"><hi rendition="#aq">Patrocli</hi></persName>, sich selbsten die liechtfarben Haarlocken abgeschnitten: welche doch sein Vatter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2076 http://d-nb.info/gnd/119310813 http://viaf.org/viaf/35263343"><hi rendition="#aq">Peleus</hi></persName>, dem Fluß <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1332"><hi rendition="#aq">Sperchio</hi></placeName> auf zu opffern/ versprochen/ wann sein <note place="right">Seine Bekleidung auf der <hi rendition="#aq">Medaglie</hi>.</note> Sohn glücklich und wol wieder nacher Haus gelangen würde. Man siehet ihn/ oben herum/ gantz nackend/ auf Griechische Art: da hingegen die alte Romanische Statuen/ mit langen Röcken bekleidet/ gesehen werden. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-331 http://d-nb.info/gnd/118592246 http://viaf.org/viaf/100176033"><hi rendition="#aq">Pausanias</hi></persName> schreibet/ <note place="right">Tempel dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-110 http://d-nb.info/gnd/118500384 http://viaf.org/viaf/76551205">Achilles</persName> zu Ehren/ gestifftet.</note> daß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5632"><hi rendition="#aq">Prax</hi></persName>, des Asiatischen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1881">Königs <hi rendition="#aq">Pergami</hi></persName>, so des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2054 http://d-nb.info/gnd/122211847 http://viaf.org/viaf/47637702"><hi rendition="#aq">Neoptolemi</hi></persName>, oder <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2054 http://d-nb.info/gnd/122211847 http://viaf.org/viaf/47637702"><hi rendition="#aq">Pyrrhi</hi></persName> jüngster Sohn gewesen/ Ur-Enckel/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-110 http://d-nb.info/gnd/118500384 http://viaf.org/viaf/76551205"><hi rendition="#aq">Achilli</hi></persName> zu Ehren/ einen Tempel erbauet/ worinnen die Jünglinge/ bevor sie zum Streit zogen/ dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-110 http://d-nb.info/gnd/118500384 http://viaf.org/viaf/76551205"><hi rendition="#aq">Achilli</hi></persName> opffern musten. <note place="right">Seine Ehren Bilder.</note> In der Insul <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-867"><hi rendition="#aq">Leuce</hi></placeName> stund eine <hi rendition="#aq">Statua</hi> von ihm: und/ nach <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-578 http://d-nb.info/gnd/118618806 http://viaf.org/viaf/39384505"><hi rendition="#aq">Strabonis</hi></persName> Meinung/ saß auch sein Bild zu Pferde in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-39 http://www.geonames.org/263219/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7010770"><hi rendition="#aq">Delphis</hi></placeName>, von denen <hi rendition="#aq">Pharsal</hi>ern dahin geordnet. Zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> in der Flamminischen Revier/ befand sich auch eine <hi rendition="#aq">Statua,</hi> welche des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-57 http://d-nb.info/gnd/118793241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010499"><hi rendition="#aq">Praxitelis</hi></persName> Sohn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4372 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500079385 http://viaf.org/viaf/96247263"><hi rendition="#aq">Confisodonius</hi></persName>, der dem Vatter in der Kunst nicht ungleich war/ verfertiget.</p>
          <p xml:id="p1034.2"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608"><hi rendition="#aq">Alexander Magnus</hi></persName>, als dieser in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-349 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000004">Asien</placeName><note place="right">Wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608">Alexander</persName> sein Grab geehret.</note> wider <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2078 http://d-nb.info/gnd/119263491 http://viaf.org/viaf/23539620"><hi rendition="#aq">Darium</hi></persName> Krieg geführet/ und nacher <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-138 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7002329"><hi rendition="#aq">Ilium</hi></placeName> kommen/ woselbst <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-110 http://d-nb.info/gnd/118500384 http://viaf.org/viaf/76551205">Achillis</persName> Statua</hi> gewesen/ hat er allda sich abgekleidet/ gewaschen/ ist auch/ der weise nach/ nebst seinen Freunden nackt da herum geloffen/ und dieselbe/ mit schönen Blumen von ihm gezieret/ auch wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-343 http://d-nb.info/gnd/118595237 http://viaf.org/viaf/32140876"><hi rendition="#aq">Plutarchus</hi></persName> meldet/ das Grabmahl gebalsamirt und bekrönet worden/ mit dem Vorgeben/ daß er/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-118 http://d-nb.info/gnd/118501828 http://viaf.org/viaf/101353608"><hi rendition="#aq">Alexander</hi></persName>, von der Mutter Seiten aus <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-110 http://d-nb.info/gnd/118500384 http://viaf.org/viaf/76551205"><hi rendition="#aq">Achillis</hi></persName> Stamm entsprossen wäre. Er preisete ihn glückselig/ daß er <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-109 http://d-nb.info/gnd/11855333X http://viaf.org/viaf/63292865"><hi rendition="#aq">Homerum</hi></persName>, als einen vortrefflichen Mann und Poeten/ zum Erzehler oder Beschreiber seiner herrlichen Thaten gehabt/ weil dadurch der Nachklang seiner heroischen Bezeigung verewiget worden. Weswegen dann auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1077 http://d-nb.info/gnd/118593234 http://viaf.org/viaf/39382430"><hi rendition="#aq">Petrarcha</hi></persName> nachfolgendes von ihme schreibt:</p>
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</TEI>
[[III (Malerei), S. 38]/0058] Delphis erfüllet worden: Gestalt dann auch/ von gedachtem Oracul die Inwohner dieses Landes das Versprechen erhalten/daß/ von der Zeit eines unbekandten Gottes/ und noch nie gesehenen Königs/ dieses Opfer eine Endschafft erreichen werde. Welches auch beedes darauf erfolget/ indeme Euripylus nicht allein seine Gesundheit wieder erlanget/ sondern auch dieses Gottslästerlich und unmenschliches Opfer aufgehoben worden. Er geneset und veranlasse die Abthuung der grausamen Menschen-Opffer. Es wollen zwar Etliche/ daß dieses nicht dem Euripylo aus Thessalien/ sondern des Detamenis Sohne/ welcher/ mit dem Hercule, gleich anfangs der Eroberung Trojae, in Gesellschafft gewesen/ und von ihme das Kästlein empfangen/ begegnet sey. Allein Pausanias ist dieser Meinung allerdings zu wider; wann er sagt/ daß Hercules dieses Kästlein ohne Vorbewust/ was darinn verborgen/ nicht werde weggeschencket/ vielweniger einem seiner treuen Kriegs-Gesellen ein so schädliches Ding/ zu dessen Verderben/ gegeben haben. So hatten auch die Innwohner zu Patris kein ander Gedächtnus hiervon/ als daß sie dem Euripylo Evemoni jährlichen/ nach gehaltenem Bachus-Fest/ seine Exequien/ oder Leichbegängnus hielten. Diese Bildnus/ Euripyli aber/ ist entnommen aus einer Griechischen Medaglie, bey welcher die Buchstaben ΗΡΩC. ΕΥΡΥΠΥΛΟC stehen. Auf der andern Seiten/ lieset man folgende ΕΗΙ. CΤΡΑ. Ι. ΠΩΛΛΙΩΝΟΥ. Η. CΑΛΑΜΙΝΙΩΝ ΠΑΦΙΑ. Mislaut der Scribenten hierüber. Euripyli Bildnus aus einem Griechischen Müntz-Stück. Aratus. 5. DIeses Arati Bildnus ist gecopiirt/ aus einem Kupfernen Medaglie, welchen die Pompejopolitaner/ so vor diesem die Bürger zu Soloe genennet wurden/ zu Ehren dieses ihres vortrefflichen Poeten/ und Burgers/ haben pregen lassen: Aller massen solches/ aus der Obschrifft des Pfennings ΠΟΜΠΗΙΟΠΟΛΙΤΩ klar zuerkennen. Auf der andern Seite der Medaglie, ist des Conischen Poeten Philemonis, der auch ein Burger zu Soloe gewesen/ Bildnus. Dieser Poet Aratus lebte zu Zeiten des Sicilianischen Königs Hieronis Und ob er wol/ in der Stern-Kunst/ nicht sonderlich erfahren gewesen: hat er doch diese genannte Bücher Phaenomenωn, mit grossem Lobe beschrieben. Gestalten auch Cicero I. de Orator. mit diesen Worten seiner rühmlich gedencket: Constatinter doctos, hominem ignarum Astrologiae, ornatissimis atque optimis versibus, Aratum, de caelo stellisque scripsisse. Das ist: Es ist/ unter den Gelehrten/ bekandt/ daß Aratus/ ob er gleich der Stern-Kündigung unwissend gewesen/ dannoch gar zierlich- und trefflich-gute Verse vom Himmel und dem Gestirn/ geschrieben. Weswegen dann auch/ in der Figur/ zuersehen/ Daß das Haupt sich gleichsam nach dem Himmel kehre/ und selbigen anschaue. Arati Bildnus aus einer küpffernen Medaglie. Philemonis Bild auf der andren Seite dieser Denck-Müntze. Arati Bücher von dem Gestirn. Warum das Haupt des Müntz Bildes sich gen Himmel kehret. Achilles. 6. DIe Bildnus Achillis, welche wir hier vorstellen/ ist aus einer metallinen Medaglie entnommen/ bey deren der Name ΑΧΙΛΛΕΥCstehet; auf der andern Seiten aber ein Pferd mit der Beyschrifft ΝΙΚΟΜΑΧΟΥ. Und scheinet es habe der Künstler die Verse Homeri beobachtet/ wenn er diesen Achilles/ mit gewaffneter Hand/ in höchstem Grimm/ voller Schmertzen/ zusam-gebissenen Zähnen/ feurigen Augen/ und brennender Begier/ seines erwürgten Freundes Patrocli Tod zu rächen/ durch folgende Zeilen vorstellet: Achilles Bild ist/ aus einer metallinen Medaglie. Virorum in autem mediis armabatur divus Achilles. Hujus & dentium quidem stridor erat: at eioculi ardebantvelut ignis flamma. Unter andern schönen Zierat/ hatte er auch einen vortreflichen und Schuß-freyen Helm auf dem Haupte/ welcher wie ein helleuchtender Stern gläntzete. Oben auf dem Helm weheten die guldnen Haare/ welche Vulcanus in solcher Ordnung verfertiget/ daß es zu verwundern/ gestaltsam solches auch an der Figur zu ersehen. Seine eigene Haare scheinen nicht gar lang: und meldet Homerus, daß er aus Leidwesen über den Tod seines Patrocli, sich selbsten die liechtfarben Haarlocken abgeschnitten: welche doch sein Vatter Peleus, dem Fluß Sperchio auf zu opffern/ versprochen/ wann sein Sohn glücklich und wol wieder nacher Haus gelangen würde. Man siehet ihn/ oben herum/ gantz nackend/ auf Griechische Art: da hingegen die alte Romanische Statuen/ mit langen Röcken bekleidet/ gesehen werden. Pausanias schreibet/ daß Prax, des Asiatischen Königs Pergami, so des Neoptolemi, oder Pyrrhi jüngster Sohn gewesen/ Ur-Enckel/ dem Achilli zu Ehren/ einen Tempel erbauet/ worinnen die Jünglinge/ bevor sie zum Streit zogen/ dem Achilli opffern musten. In der Insul Leuce stund eine Statua von ihm: und/ nach Strabonis Meinung/ saß auch sein Bild zu Pferde in Delphis, von denen Pharsalern dahin geordnet. Zu Rom in der Flamminischen Revier/ befand sich auch eine Statua, welche des Praxitelis Sohn Confisodonius, der dem Vatter in der Kunst nicht ungleich war/ verfertiget. Sein wunderkünstlicher Helm/ von Vulcanischer Arbeit. Warum sein Haar nicht übrig lang. Seine Bekleidung auf der Medaglie. Tempel dem Achilles zu Ehren/ gestifftet. Seine Ehren Bilder. Alexander Magnus, als dieser in Asien wider Darium Krieg geführet/ und nacher Ilium kommen/ woselbst Achillis Statua gewesen/ hat er allda sich abgekleidet/ gewaschen/ ist auch/ der weise nach/ nebst seinen Freunden nackt da herum geloffen/ und dieselbe/ mit schönen Blumen von ihm gezieret/ auch wie Plutarchus meldet/ das Grabmahl gebalsamirt und bekrönet worden/ mit dem Vorgeben/ daß er/ Alexander, von der Mutter Seiten aus Achillis Stamm entsprossen wäre. Er preisete ihn glückselig/ daß er Homerum, als einen vortrefflichen Mann und Poeten/ zum Erzehler oder Beschreiber seiner herrlichen Thaten gehabt/ weil dadurch der Nachklang seiner heroischen Bezeigung verewiget worden. Weswegen dann auch Petrarcha nachfolgendes von ihme schreibt: Wie Alexander sein Grab geehret.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 38]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/58>, abgerufen am 24.11.2024.