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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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3.Philemon.

DIe Bildnus des Comischen Poeten Philemonis Philemons Bildnus auf einem Kupffer-Pfenning. ist zu finden/ auf einem kupfernen Pfenning/ welchen die Pompejopolitaner/ ein gewisses Volck in Cilicien/ wie Strabo meldet/ diesem Philemoni und Arato zur Gedächtnus und Ehren haben pregen lassen. Und obwol Suidas vermeinet/ daß er zu Syracusis geboren/ auch disfalls die Obschrifft einer gewissen Statuen anführet/ mit diesen Buchstaben PhILEMON DAMONOS SURAKOSIOS , so in verwichenen Zeiten zu Tibur/ oder Tivoli, gefunden worden: so wird Noch andere Bildnissen Philemonis doch auch eine andere Bildnus/ in einem Stein/ sehr Künstlich geschnitten gesehen/ wie auch vor diesem eine marmorne Statua in Herrn Nicolai Cardinals Rudolphi Bibliothec, mit der Obschrifft PhILEMON vorhanden/ gewesen/ deren Pierius in seinen Hieroglyphicis gleichfalls gedencket/ und Pyrrhus Ligori solche gesehen zu haben bejahet. Philemon lebte viel und lange Jahre/ seinen Tod aber beschreibet Valerius Maximus, Authores, so seiner gedacht. im zwölfften Capittel des neundten Buchs: und stimmet dem jenigen bey/ was von ihme Lucianus in makrobiois, und sonsten Svidas, seinetwegen heraus gegeben.

4.Marcus Brutus.

Marci Bruti Ursprung. VOn Junio Bruto, der die Tarquinier aus Rom verjagt/ ist dieser Marcus Brutus, so Julium Caesarem erwürget/ entsprossen. Seine Mutter aber hatte ihren Ursprung von Hala, der Spurium Melium, so mit Hülff des Verbindt sich auf Caesars Tod mit Cassio. gemeinen Pöfels zur Tyranney geneigt war/ umgebracht. Dieser M. Brutus aber/ damit er die Römische Freyheit in dem gemeinen Wesen erhalten möchte/ verschwur sich mit Cassio, und entleibte/ durch dessen Beystand/ am 15. Martij Julium Caesarem, deme er vorhero unter Augen gesagt: daß er das gemeine Wesen beschützen helffen/ oder für die Freyheit des Vatterlands sein Leben Was er für eine symbolische Medaglie habe machen lassen. lassen wolte. Dion erzehlet/ daß Marcus Brutus eine Medaglie, mit seiner Bildnus/ nebenst einem Sturm-Hut und zweyen Dolchen/ haben pregen lassen. Damit anzudeuten/ daß Brutus und Cassius die beede Beschützer des Vatterlands wären. Der Streithammer und Schild/ war/ wie Pierius Valerianus will/ in gleicher Siegs-Geschencke. Würde/ als ein Siegs-Geschenck/ welche man sonsten tapffern und Heroischen Gemütern zu verehren pflag. Massen dann dergleichen Ascanius gethan/ als er dem Niso Waffen und Schild zu verehren versprochen/ worvon Virgilius also schreibet.

Vidisti, quo Turnus equo, quibus ibat in
armis

Aureus ipsum illum clypeum, cristasqve
rubentes

Excipiam sorti, jam nunc tua praemia
Nise.

Das ist:

Du hast ja Turnus Pferd und Waffen wol
gesehn/

[Spaltenumbruch] Wie mutig daß es kunt' in güldner Rü-
stung gehn;

Der Feder-Pusch/ und Schild/ die ich be-
schlossen habe

Zu nehmen aus dem Loß/ soll nunmehr dei-
ne Gabe/

Du tapffrer Nisus! seyn. = = =

Was der Schild und Streithammer in seiner Bildnus bedeuten. Der Streit-Hammer/ Schild und andere Militarische Gewehr/ welche hier dem Juwel eingeschnitten/ woraus gegenwertige Bildnus entnommen/ geben gar leicht zu erkennen/ daß Brutus, zu Vertheidigung und Erhaltung der Freyheit des gemeinen Wesens/ der Waffen sich mit allen Ernst und Kräfften müsse bedienet haben.

5.Ptolemaeus Apion.

Ptolemaei Axionis Bildnus im Onyxstein. DIe Bildnus des Cyrenaeischen Königs Ptolemaei, mit dem Zunamen Apion/ ist entnommen aus einem vortref- und künstlich-gearbeiteten Onyx-Stein/ auf welches Haupt-Scheidel die Blume Silphium eingegraben zusehen/ welche der Cyrener Denckspruch/ als wir bereit oben/ bey der Königin Arsinoe , gedacht/ gewesen. Dieser/ da er Anno V. C. DLVII. Todes verblichen/ hat er/ als Domitius Ahenobarbus und Cassius Longinus Consules gewesen/ das Römische Volck/ durch ein Testament/ zu Erben seiner Verlassenschafft eingesetzt: Massen Cicero darvon/ in seiner andern Oration, wider Rullum, und andere mehr/ gedencket.

6. Aristippus.

DAs Haupt des Cyrenaeischen Philosophi Aristippi, Aristippi Haupt im Karniol. welches in einem Karniol-Stein/ von einer künstlichen Hand/ mit sondern Fleiß/ gegraben/ ist dem jenigen gantz gleich/ so Pyrrhus Ligorius aus einem Marmor/ wie er meldet/ abgezeichnet und beschrieben. Dieser war Socratis Schuler/ wie Xenophon und Plato gedencken; den Wollüsten aber und der Uppigkeiten gar zu sehr ergeben; also das Socrates und Plato ihn gar ungerne Seine Zärtlichkeit. um sich gelitten und ihm gram worden. Diese Bildnus zeiget eine sonderliche Zärtlichkeit und eine solche Schöne hervor/ deren Horatius, als an einen Hof-Philosopho, in seinem ersten Buch der Episteln an Scaevam Anregung thut/ mit folgenden Worten.

Si pranderet olus patienter, Regibus uti nollet Aristippus.

Das ist:

Könnt' Aristippus sich/ mit schlechtem
Kraut/ betragen;

So würd' er wenig nach den hohen Ta-
feln fragen.

Und Cicero Lib. 3. Orat. sagt: Tum ab Aristippo, quem illae magis voluputariae disputationes delectarunt, Cyrenaica Philosophia manavit. Das ist: Von dem Aristippus, welcher zu wollüstigen Streit-Fragen grössere Beliebung gehabt/ ist die Cyrenaische Philosophia entsprossen. etc. Weswegen dann

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3.Philemon.

DIe Bildnus des Comischen Poeten Philemonis Philemons Bildnus auf einem Kupffer-Pfenning. ist zu finden/ auf einem kupfernen Pfenning/ welchen die Pompejopolitaner/ ein gewisses Volck in Cilicien/ wie Strabo meldet/ diesem Philemoni und Arato zur Gedächtnus und Ehren haben pregen lassen. Und obwol Suidas vermeinet/ daß er zu Syracusis geboren/ auch disfalls die Obschrifft einer gewissen Statuen anführet/ mit diesen Buchstaben ΦΙΛΗΜΩΝ ΔΑΜΟΝΟΣ ΣΥΡΑΚΟΣΙΟΣ , so in verwichenen Zeiten zu Tibur/ oder Tivoli, gefunden worden: so wird Noch andere Bildnissen Philemonis doch auch eine andere Bildnus/ in einem Stein/ sehr Künstlich geschnitten gesehen/ wie auch vor diesem eine marmorne Statua in Herrn Nicolai Cardinals Rudolphi Bibliothec, mit der Obschrifft ΦΙΛΗΜΩΝ vorhanden/ gewesen/ deren Pierius in seinen Hieroglyphicis gleichfalls gedencket/ und Pyrrhus Ligori solche gesehen zu haben bejahet. Philemon lebte viel und lange Jahre/ seinen Tod aber beschreibet Valerius Maximus, Authores, so seiner gedacht. im zwölfften Capittel des neundten Buchs: und stimmet dem jenigen bey/ was von ihme Lucianus in μακροβίοις, und sonsten Svidas, seinetwegen heraus gegeben.

4.Marcus Brutus.

Marci Bruti Ursprung. VOn Junio Bruto, der die Tarquinier aus Rom verjagt/ ist dieser Marcus Brutus, so Julium Caesarem erwürget/ entsprossen. Seine Mutter aber hatte ihren Ursprung von Hala, der Spurium Melium, so mit Hülff des Verbindt sich auf Caesars Tod mit Cassio. gemeinen Pöfels zur Tyranney geneigt war/ umgebracht. Dieser M. Brutus aber/ damit er die Römische Freyheit in dem gemeinen Wesen erhalten möchte/ verschwur sich mit Cassio, und entleibte/ durch dessen Beystand/ am 15. Martij Julium Caesarem, deme er vorhero unter Augen gesagt: daß er das gemeine Wesen beschützen helffen/ oder für die Freyheit des Vatterlands sein Leben Was er für eine symbolische Medaglie habe machen lassen. lassen wolte. Dion erzehlet/ daß Marcus Brutus eine Medaglie, mit seiner Bildnus/ nebenst einem Sturm-Hut und zweyen Dolchen/ haben pregen lassen. Damit anzudeuten/ daß Brutus und Cassius die beede Beschützer des Vatterlands wären. Der Streithammer und Schild/ war/ wie Pierius Valerianus will/ in gleicher Siegs-Geschencke. Würde/ als ein Siegs-Geschenck/ welche man sonsten tapffern und Heroischen Gemütern zu verehren pflag. Massen dann dergleichen Ascanius gethan/ als er dem Niso Waffen und Schild zu verehren versprochen/ worvon Virgilius also schreibet.

Vidisti, quo Turnus equo, quibus ibat in
armis

Aureus ipsum illum clypeum, cristasqve
rubentes

Excipiam sorti, jam nunc tua praemia
Nise.

Das ist:

Du hast ja Turnus Pferd und Waffen wol
gesehn/

[Spaltenumbruch] Wie mutig daß es kunt’ in güldner Rü-
stung gehn;

Der Feder-Pusch/ und Schild/ die ich be-
schlossen habe

Zu nehmen aus dem Loß/ soll nunmehr dei-
ne Gabe/

Du tapffrer Nisus! seyn. = = =

Was der Schild und Streithammer in seiner Bildnus bedeuten. Der Streit-Hammer/ Schild und andere Militarische Gewehr/ welche hier dem Juwel eingeschnitten/ woraus gegenwertige Bildnus entnommen/ geben gar leicht zu erkennen/ daß Brutus, zu Vertheidigung und Erhaltung der Freyheit des gemeinen Wesens/ der Waffen sich mit allen Ernst und Kräfften müsse bedienet haben.

5.Ptolemaeus Apion.

Ptolemaei Axionis Bildnus im Onyxstein. DIe Bildnus des Cyrenaeischen Königs Ptolemaei, mit dem Zunamen Apion/ ist entnommen aus einem vortref- und künstlich-gearbeiteten Onyx-Stein/ auf welches Haupt-Scheidel die Blume Silphium eingegraben zusehen/ welche der Cyrener Denckspruch/ als wir bereit oben/ bey der Königin Arsinoe , gedacht/ gewesen. Dieser/ da er Anno V. C. DLVII. Todes verblichen/ hat er/ als Domitius Ahenobarbus und Cassius Longinus Consules gewesen/ das Römische Volck/ durch ein Testament/ zu Erben seiner Verlassenschafft eingesetzt: Massen Cicero darvon/ in seiner andern Oration, wider Rullum, und andere mehr/ gedencket.

6. Aristippus.

DAs Haupt des Cyrenaeischen Philosophi Aristippi, Aristippi Haupt im Karniol. welches in einem Karniol-Stein/ von einer künstlichen Hand/ mit sondern Fleiß/ gegraben/ ist dem jenigen gantz gleich/ so Pyrrhus Ligorius aus einem Marmor/ wie er meldet/ abgezeichnet und beschrieben. Dieser war Socratis Schuler/ wie Xenophon und Plato gedencken; den Wollüsten aber und der Uppigkeiten gar zu sehr ergeben; also das Socrates und Plato ihn gar ungerne Seine Zärtlichkeit. um sich gelitten und ihm gram worden. Diese Bildnus zeiget eine sonderliche Zärtlichkeit und eine solche Schöne hervor/ deren Horatius, als an einen Hof-Philosopho, in seinem ersten Buch der Episteln an Scaevam Anregung thut/ mit folgenden Worten.

Si pranderet olus patienter, Regibus uti nollet Aristippus.

Das ist:

Könnt’ Aristippus sich/ mit schlechtem
Kraut/ betragen;

So würd' er wenig nach den hohen Ta-
feln fragen.

Und Cicero Lib. 3. Orat. sagt: Tum ab Aristippo, quem illae magis voluputariae disputationes delectârunt, Cyrenaica Philosophia manavit. Das ist: Von dem Aristippus, welcher zu wollüstigen Streit-Fragen grössere Beliebung gehabt/ ist die Cyrenaische Philosophia entsprossen. etc. Weswegen dann

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Und obwol <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1887 http://d-nb.info/gnd/100563465 http://viaf.org/viaf/17571897"><hi rendition="#aq">Suidas</hi></persName> vermeinet/ daß er zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-30 http://www.geonames.org/2523083/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7003794"><hi rendition="#aq">Syracusis</hi></placeName> geboren/ auch disfalls die Obschrifft einer gewissen <hi rendition="#aq">Statu</hi>en anführet/ mit diesen Buchstaben <foreign xml:lang="ell"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2534 http://d-nb.info/gnd/119266741 http://viaf.org/viaf/4034769">&#x03A6;&#x0399;&#x039B;&#x0397;&#x039C;&#x03A9;&#x039D;</persName> &#x0394;&#x0391;&#x039C;&#x039F;&#x039D;&#x039F;&#x03A3; &#x03A3;&#x03A5;&#x03A1;&#x0391;&#x039A;&#x039F;&#x03A3;&#x0399;&#x039F;&#x03A3; </foreign>, so in verwichenen Zeiten zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-231 http://www.geonames.org/3165624/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006968">Tibur</placeName>/ oder <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-231 http://www.geonames.org/3165624/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006968"><hi rendition="#aq">Tivoli</hi></placeName>, gefunden worden: so wird <note place="right">Noch andere Bildnissen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2534 http://d-nb.info/gnd/119266741 http://viaf.org/viaf/4034769">Philemonis</persName></note> doch auch eine andere Bildnus/ in einem Stein/ sehr Künstlich geschnitten gesehen/ wie auch vor diesem eine marmorne <hi rendition="#aq">Statua</hi> in Herrn <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1802">Nicolai Cardinals Rudolphi <choice><sic>Biblithtec</sic><corr>Bibliothec</corr></choice></placeName></hi>, mit der Obschrifft <foreign xml:lang="ell"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2534 http://d-nb.info/gnd/119266741 http://viaf.org/viaf/4034769">&#x03A6;&#x0399;&#x039B;&#x0397;&#x039C;&#x03A9;&#x039D;</persName></foreign> vorhanden/ gewesen/ deren <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1889 http://d-nb.info/gnd/119102048 http://viaf.org/viaf/24739026"><hi rendition="#aq">Pierius</hi></persName> in seinen <hi rendition="#aq">Hieroglyphicis</hi> gleichfalls gedencket/ und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1986 http://d-nb.info/gnd/118779966 http://viaf.org/viaf/88031469"><hi rendition="#aq">Pyrrhus Ligori</hi></persName> solche gesehen zu haben bejahet. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2534 http://d-nb.info/gnd/119266741 http://viaf.org/viaf/4034769"><hi rendition="#aq">Philemon</hi></persName> lebte viel und lange Jahre/ seinen Tod aber beschreibet <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-330 http://d-nb.info/gnd/118625969 http://viaf.org/viaf/25395604">Valerius Maximus</persName>,</hi> <note place="right"><hi rendition="#aq">Authores,</hi> so seiner gedacht.</note> im zwölfften Capittel des neundten Buchs: und stimmet dem jenigen bey/ was von ihme <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-119 http://d-nb.info/gnd/118575228 http://viaf.org/viaf/89552688"><hi rendition="#aq">Lucianus</hi></persName> in <foreign xml:lang="ell">&#x03BC;&#x03B1;&#x03BA;&#x03C1;&#x03BF;&#x03B2;&#x03AF;&#x03BF;&#x03B9;&#x03C2;</foreign>, und sonsten <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1887 http://d-nb.info/gnd/100563465 http://viaf.org/viaf/17571897">Svidas</persName>,</hi> seinetwegen heraus gegeben.</p>
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          <p><note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2562"><hi rendition="#aq">Ptolemaei Axionis</hi></persName>  Bildnus im Onyxstein.</note><name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2110" type="artificialWork">DIe Bildnus des <hi rendition="#aq">Cyrenaei</hi>schen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2562">Königs <hi rendition="#aq">Ptolemaei</hi></persName></name>, mit dem Zunamen <hi rendition="#aq">Apion</hi>/ ist entnommen aus einem <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-3573" type="artificialWork">vortref- und künstlich-gearbeiteten Onyx-Stein</name>/ auf welches Haupt-Scheidel die Blume <hi rendition="#aq">Silphium</hi> eingegraben zusehen/ welche der <hi rendition="#aq">Cyren</hi>er Denckspruch/ als wir bereit oben/ bey der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2042 http://d-nb.info/gnd/118650513 http://viaf.org/viaf/3264177">Königin <hi rendition="#aq">Arsinoe</hi></persName> , gedacht/ gewesen. Dieser/ da er <hi rendition="#aq">Anno V. C. DLVII</hi>. Todes verblichen/ hat er/ als <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4739 http://d-nb.info/gnd/123758424 http://viaf.org/viaf/67381749"><hi rendition="#aq">Domitius Ahenobarbus</hi></persName> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4743">Cassius Longinus</persName> Consules</hi> gewesen/ das Römische Volck/ durch ein Testament/ zu Erben seiner Verlassenschafft eingesetzt: Massen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-344 http://d-nb.info/gnd/118520814 http://viaf.org/viaf/100196617">Cicero</persName> darvon/ in seiner andern <hi rendition="#aq">Oration,</hi> wider <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-5051"><hi rendition="#aq">Rullum</hi></persName>, und andere mehr/ gedencket.</p>
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[[III (Malerei), S. 53]/0089] Philemon. 3. DIe Bildnus des Comischen Poeten Philemonis ist zu finden/ auf einem kupfernen Pfenning/ welchen die Pompejopolitaner/ ein gewisses Volck in Cilicien/ wie Strabo meldet/ diesem Philemoni und Arato zur Gedächtnus und Ehren haben pregen lassen. Und obwol Suidas vermeinet/ daß er zu Syracusis geboren/ auch disfalls die Obschrifft einer gewissen Statuen anführet/ mit diesen Buchstaben ΦΙΛΗΜΩΝ ΔΑΜΟΝΟΣ ΣΥΡΑΚΟΣΙΟΣ , so in verwichenen Zeiten zu Tibur/ oder Tivoli, gefunden worden: so wird doch auch eine andere Bildnus/ in einem Stein/ sehr Künstlich geschnitten gesehen/ wie auch vor diesem eine marmorne Statua in Herrn Nicolai Cardinals Rudolphi Bibliothec, mit der Obschrifft ΦΙΛΗΜΩΝ vorhanden/ gewesen/ deren Pierius in seinen Hieroglyphicis gleichfalls gedencket/ und Pyrrhus Ligori solche gesehen zu haben bejahet. Philemon lebte viel und lange Jahre/ seinen Tod aber beschreibet Valerius Maximus, im zwölfften Capittel des neundten Buchs: und stimmet dem jenigen bey/ was von ihme Lucianus in μακροβίοις, und sonsten Svidas, seinetwegen heraus gegeben. Philemons Bildnus auf einem Kupffer-Pfenning. Noch andere Bildnissen Philemonis Authores, so seiner gedacht. Marcus Brutus. 4. VOn Junio Bruto, der die Tarquinier aus Rom verjagt/ ist dieser Marcus Brutus, so Julium Caesarem erwürget/ entsprossen. Seine Mutter aber hatte ihren Ursprung von Hala, der Spurium Melium, so mit Hülff des gemeinen Pöfels zur Tyranney geneigt war/ umgebracht. Dieser M. Brutus aber/ damit er die Römische Freyheit in dem gemeinen Wesen erhalten möchte/ verschwur sich mit Cassio, und entleibte/ durch dessen Beystand/ am 15. Martij Julium Caesarem, deme er vorhero unter Augen gesagt: daß er das gemeine Wesen beschützen helffen/ oder für die Freyheit des Vatterlands sein Leben lassen wolte. Dion erzehlet/ daß Marcus Brutus eine Medaglie, mit seiner Bildnus/ nebenst einem Sturm-Hut und zweyen Dolchen/ haben pregen lassen. Damit anzudeuten/ daß Brutus und Cassius die beede Beschützer des Vatterlands wären. Der Streithammer und Schild/ war/ wie Pierius Valerianus will/ in gleicher Würde/ als ein Siegs-Geschenck/ welche man sonsten tapffern und Heroischen Gemütern zu verehren pflag. Massen dann dergleichen Ascanius gethan/ als er dem Niso Waffen und Schild zu verehren versprochen/ worvon Virgilius also schreibet. Marci Bruti Ursprung. Verbindt sich auf Caesars Tod mit Cassio. Was er für eine symbolische Medaglie habe machen lassen. Siegs-Geschencke. Vidisti, quo Turnus equo, quibus ibat in armis Aureus ipsum illum clypeum, cristasqve rubentes Excipiam sorti, jam nunc tua praemia Nise. Das ist: Du hast ja Turnus Pferd und Waffen wol gesehn/ Wie mutig daß es kunt’ in güldner Rü- stung gehn; Der Feder-Pusch/ und Schild/ die ich be- schlossen habe Zu nehmen aus dem Loß/ soll nunmehr dei- ne Gabe/ Du tapffrer Nisus! seyn. = = = Der Streit-Hammer/ Schild und andere Militarische Gewehr/ welche hier dem Juwel eingeschnitten/ woraus gegenwertige Bildnus entnommen/ geben gar leicht zu erkennen/ daß Brutus, zu Vertheidigung und Erhaltung der Freyheit des gemeinen Wesens/ der Waffen sich mit allen Ernst und Kräfften müsse bedienet haben. Was der Schild und Streithammer in seiner Bildnus bedeuten. Ptolemaeus Apion. 5. DIe Bildnus des Cyrenaeischen Königs Ptolemaei, mit dem Zunamen Apion/ ist entnommen aus einem vortref- und künstlich-gearbeiteten Onyx-Stein/ auf welches Haupt-Scheidel die Blume Silphium eingegraben zusehen/ welche der Cyrener Denckspruch/ als wir bereit oben/ bey der Königin Arsinoe , gedacht/ gewesen. Dieser/ da er Anno V. C. DLVII. Todes verblichen/ hat er/ als Domitius Ahenobarbus und Cassius Longinus Consules gewesen/ das Römische Volck/ durch ein Testament/ zu Erben seiner Verlassenschafft eingesetzt: Massen Cicero darvon/ in seiner andern Oration, wider Rullum, und andere mehr/ gedencket. Ptolemaei Axionis Bildnus im Onyxstein. Aristippus. 6. DAs Haupt des Cyrenaeischen Philosophi Aristippi, welches in einem Karniol-Stein/ von einer künstlichen Hand/ mit sondern Fleiß/ gegraben/ ist dem jenigen gantz gleich/ so Pyrrhus Ligorius aus einem Marmor/ wie er meldet/ abgezeichnet und beschrieben. Dieser war Socratis Schuler/ wie Xenophon und Plato gedencken; den Wollüsten aber und der Uppigkeiten gar zu sehr ergeben; also das Socrates und Plato ihn gar ungerne um sich gelitten und ihm gram worden. Diese Bildnus zeiget eine sonderliche Zärtlichkeit und eine solche Schöne hervor/ deren Horatius, als an einen Hof-Philosopho, in seinem ersten Buch der Episteln an Scaevam Anregung thut/ mit folgenden Worten. Aristippi Haupt im Karniol. Seine Zärtlichkeit. Si pranderet olus patienter, Regibus uti nollet Aristippus. Das ist: Könnt’ Aristippus sich/ mit schlechtem Kraut/ betragen; So würd' er wenig nach den hohen Ta- feln fragen. Und Cicero Lib. 3. Orat. sagt: Tum ab Aristippo, quem illae magis voluputariae disputationes delectârunt, Cyrenaica Philosophia manavit. Das ist: Von dem Aristippus, welcher zu wollüstigen Streit-Fragen grössere Beliebung gehabt/ ist die Cyrenaische Philosophia entsprossen. etc. Weswegen dann

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/89>, abgerufen am 01.05.2024.