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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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[Spaltenumbruch] Wird zum Fürsten erkohren. zu einen Oberhaupt und Fürsten aufgeworffen. Da er dann 10. gantzer Jahr rühmlich regieret. Nachdem er aber das Gemeine Wesen mit nützlichen Danckt hernach wieder ab/ und schreibt Verse. Gesetzen/ wol versehen; hat er die Regierung wieder abgeleget/ nachgehends unterschiedliche schöne Verse geschrieben/ endlich im 70sten Jahr seines Alters gestorben/ und zu Lesbo begraben Seine Bildnus aus einer Medaglie. worden. Gegenwertige Abbildung Pittaci mit denen Griechischen Buchstaben PhITTAKO ist aus einer Medaglie entnommen/ auf deren andern Seiten der Poet Alcaeus abgebildet/ zu sehen/ und die Mitilenenser ihren Burgern zu Ehren haben pregen lassen.

plat. O. 1.Constantinus Magnus.

DIeser wurde geboren in Britannien/ von dem Constantini Magni Geburt. Käyser Constantio Chloro, und der Heil. Helena. Den Namen des Grossen bekam er dahero/ weil er/ wie Pomponius schreibt/ sehr herrliche Thaten gethan. Massen er dann/ unter dem Siegs-Zeichen des Heil. Creutzes/ den Tyrannen Sieg.Maxentium, so die Stadt Rom unter seine Bottmässigkeit zu bringen getrachtet/ bey der Brucken Statua zu Rom.Milvii überwunden: Um welcher Ursachen dann seine Statua mit Eichblättern gezieret/ und denen Buchstaben Constantinus Aug. annoch auf dem Campidoglio zu Rom zu ersehen/ verfertiget Seine Tauffe. Bauet Constantinopel. worden. Er ward vom Papst Sylvester/ benebenst seiner Mutter Helena/ getaufft und zum Christlichen Glauben gebracht; Bauete Constantinopel dahin/ wo vor diesem Bizanz gelegen. Sein Tod. Starb in Nicomedien/ allwo er/ wie etliche wollen/ Gifft empfangen/ im 55sten Jahr seines Alters/ und im 32. der Regierung/ wurde/ nach BegräbnusZonarae Bericht/ zu Constantinopel/ in der Kirchen bey den Heil. Aposteln/ begraben.

2.St. Helena.

DIese war des erst-beschriebenen Constantini Magni Mutter/ und des Käysers Constantii Chlori erste Gemahlin. Hat sich/ nebenst ihrem Sohn/ durch Papst Sylvestrum, tauffen/ und S Helena findet das H. Creutz. zum Christlichen Glauben bringen lassen. Sie besuchete das Heil. Grab zu Jerusalem/ und fande das Heil. Creutz unsers Erlösers Jesu Christi, Wann sie gestorben. Ihr Bild auf einer Medaglie. kehrete mit solchen wieder nacher Rom/ und starb im 80sten Jahr ihres Alters. Welche dann ihr Sohn sehr schön/ und unter dem Titul Augusta, wie an der Medaglie zu ersehen/ begraben lassen.

3.Omphale.

ES haben/ vor Alters/ viel tapffere und herrliche Männer/ gleich wie Hercules/ Löwenhäute LöwenHäute der tapfren Leute Tracht an ihrem Leibe/ und auf dem Haupt/ getragen: Massen dergleichen gethan Milo Crotonias, als er zum Feldherrn/ wider die Sybariter/ von seinem Vatterlande Crotone, erwehlet worden: da er dann/ im Felde/ mit einer Löwenhaut/ und Etliche Exempel davon. einem Streit-beil/ vor seinen Feinden erschienen. Nicostratus, der Archivier Feldhauptmann/[Spaltenumbruch] trug gleichfalls/ in der Schlacht/ das Leder von einem Löwen/ und praesentirte sich seinen Soldaten in Gestalt des Herculis. Strabo meldet/ daß die Sibier, ein Volck in Indien/ welche von Hercule ihren Ursprung bekommen/ solchen nachzuahmen/ sich mit Löwenhäuten bekleidet haben. Gleicher gestalt/ folgten 300. Jünglinge/ auf Herculis Art/ mit Löwenhäuten bedecket/ dem Adrasto nacher Thebe, in seine Königliche Residentz-Stadt.

Diese Bildnus welche aus einem alten Glase entnommen/ könte auch mit gutem Fuge dem Käyser Commodo zugeeignet werden: weil derselbe/ zum öfftern/ sich in Herculis Gestalt hat sehen Bild der Omphale/ aus einem alten Glase. lassen/ und solches an seinen Medaglien abzunehmen: Wir halten aber darvor/ gegenwärtige schöne Bildnus werde der Omphale seyn/ als des Herculis Liebsten/ mit seiner Löwenhaut umgeben: massen dann eine dergleichen Omphale, beym Printzen Justiniano, zu Rom/ welche dieser nicht ungleich ist/ zu finden. Doch lassen wir einem iedem hierinnen seine eigene Meinung.

4.Amyntas.

Warum auf der Medaglie des Alexanders der Löw steht. AUf der andern Seiten an der Medaglie des grossen Alexanders/ sihet man/ neben dem Streit-Kolben auch den Löwen: damit anzuzeigen/ daß Alexander von Hercule, denen vätterlichen Uhr-Ahnen nach/ entsprossen seye/ nemlich von Corano, der der erste Macedonische König gewesen/ und den Streithammer/ samt der Löwenhaut/ zu tragen Bildnus Amyntae mit dem Löwenbalge. gewohnet war. Massen dann gegenwertige Bildnus Amyntae, dieweil er auch ein Vorfahrer Alexandri war/ mit der Löwenhaut zu ersehen.

5.Aventinus.

HIerbey gesetzte/ aus einem Juwel entnommene Aventini Bild/ in einen Juwel. Jünglings-Bildnus/ mit einem ernsthafften Gesicht/ so dem Herculi nicht gar ungleich/ wird/ von den Gelehrten und Antiquitets-Erfahrnen/ für Aventini, des Sohns Herculis seine gehalten. Von welchem Virgilius also schreibet:

Ipse pedes tegmen torquens immane.
Leonis,

Terribili impexum seta, cum dentibus
albis,

Inductus capiti, sic regia tecta subibat
Horridus Erculeoque humeros innexus
amictu.

Das ist:

Er tratt gar stoltz daher in einer Löwen-
haut/

Die seines Hauptes Haub' erschrecklich
ward geschaut.

Die Borsten waren rauh/ und furchtsam/
anzusehen/

Der weissen Zähne Grimm. So sahe man
ihn gehen

Die Königs-Burg hinauf! In solcher her-
culs-Tracht/

Und Scheu-geziertem Schmuck/ hat er sich
aufgemacht.

[Spaltenumbruch] Wird zum Fürsten erkohren. zu einen Oberhaupt und Fürsten aufgeworffen. Da er dann 10. gantzer Jahr rühmlich regieret. Nachdem er aber das Gemeine Wesen mit nützlichen Danckt hernach wieder ab/ und schreibt Verse. Gesetzen/ wol versehen; hat er die Regierung wieder abgeleget/ nachgehends unterschiedliche schöne Verse geschrieben/ endlich im 70sten Jahr seines Alters gestorben/ und zu Lesbo begraben Seine Bildnus aus einer Medaglie. worden. Gegenwertige Abbildung Pittaci mit denen Griechischen Buchstaben ΦΙΤΤΑΚΟϹ ist aus einer Medaglie entnommen/ auf deren andern Seiten der Poet Alcaeus abgebildet/ zu sehen/ und die Mitilenenser ihren Burgern zu Ehren haben pregen lassen.

plat. O. 1.Constantinus Magnus.

DIeser wurde geboren in Britannien/ von dem Constantini Magni Geburt. Käyser Constantio Chloro, und der Heil. Helena. Den Namen des Grossen bekam er dahero/ weil er/ wie Pomponius schreibt/ sehr herrliche Thaten gethan. Massen er dann/ unter dem Siegs-Zeichen des Heil. Creutzes/ den Tyrannen Sieg.Maxentium, so die Stadt Rom unter seine Bottmässigkeit zu bringen getrachtet/ bey der Brucken Statua zu Rom.Milvii überwunden: Um welcher Ursachen dann seine Statua mit Eichblättern gezieret/ und denen Buchstaben Constantinus Aug. annoch auf dem Campidoglio zu Rom zu ersehen/ verfertiget Seine Tauffe. Bauet Constantinopel. worden. Er ward vom Papst Sylvester/ benebenst seiner Mutter Helena/ getaufft und zum Christlichen Glauben gebracht; Bauete Constantinopel dahin/ wo vor diesem Bizanz gelegen. Sein Tod. Starb in Nicomedien/ allwo er/ wie etliche wollen/ Gifft empfangen/ im 55sten Jahr seines Alters/ und im 32. der Regierung/ wurde/ nach BegräbnusZonarae Bericht/ zu Constantinopel/ in der Kirchen bey den Heil. Aposteln/ begraben.

2.St. Helena.

DIese war des erst-beschriebenen Constantini Magni Mutter/ und des Käysers Constantii Chlori erste Gemahlin. Hat sich/ nebenst ihrem Sohn/ durch Papst Sylvestrum, tauffen/ und S Helena findet das H. Creutz. zum Christlichen Glauben bringen lassen. Sie besuchete das Heil. Grab zu Jerusalem/ und fande das Heil. Creutz unsers Erlösers Jesu Christi, Wann sie gestorben. Ihr Bild auf einer Medaglie. kehrete mit solchen wieder nacher Rom/ und starb im 80sten Jahr ihres Alters. Welche dann ihr Sohn sehr schön/ und unter dem Titul Augusta, wie an der Medaglie zu ersehen/ begraben lassen.

3.Omphale.

ES haben/ vor Alters/ viel tapffere und herrliche Männer/ gleich wie Hercules/ Löwenhäute LöwenHäute der tapfren Leute Tracht an ihrem Leibe/ und auf dem Haupt/ getragen: Massen dergleichen gethan Milo Crotonias, als er zum Feldherrn/ wider die Sybariter/ von seinem Vatterlande Crotone, erwehlet worden: da er dann/ im Felde/ mit einer Löwenhaut/ und Etliche Exempel davon. einem Streit-beil/ vor seinen Feinden erschienen. Nicostratus, der Archivier Feldhauptmann/[Spaltenumbruch] trug gleichfalls/ in der Schlacht/ das Leder von einem Löwen/ und praesentirte sich seinen Soldaten in Gestalt des Herculis. Strabo meldet/ daß die Sibier, ein Volck in Indien/ welche von Hercule ihren Ursprung bekommen/ solchen nachzuahmen/ sich mit Löwenhäuten bekleidet haben. Gleicher gestalt/ folgten 300. Jünglinge/ auf Herculis Art/ mit Löwenhäuten bedecket/ dem Adrasto nacher Thebe, in seine Königliche Residentz-Stadt.

Diese Bildnus welche aus einem alten Glase entnommen/ könte auch mit gutem Fuge dem Käyser Commodo zugeeignet werden: weil derselbe/ zum öfftern/ sich in Herculis Gestalt hat sehen Bild der Omphale/ aus einem alten Glase. lassen/ und solches an seinen Medaglien abzunehmen: Wir halten aber darvor/ gegenwärtige schöne Bildnus werde der Omphale seyn/ als des Herculis Liebsten/ mit seiner Löwenhaut umgeben: massen dann eine dergleichen Omphale, beym Printzen Justiniano, zu Rom/ welche dieser nicht ungleich ist/ zu finden. Doch lassen wir einem iedem hierinnen seine eigene Meinung.

4.Amyntas.

Warum auf der Medaglie des Alexanders der Löw steht. AUf der andern Seiten an der Medaglie des grossen Alexanders/ sihet man/ neben dem Streit-Kolben auch den Löwen: damit anzuzeigen/ daß Alexander von Hercule, denen vätterlichen Uhr-Ahnen nach/ entsprossen seye/ nemlich von Corano, der der erste Macedonische König gewesen/ und den Streithammer/ samt der Löwenhaut/ zu tragen Bildnus Amyntae mit dem Löwenbalge. gewohnet war. Massen dann gegenwertige Bildnus Amyntae, dieweil er auch ein Vorfahrer Alexandri war/ mit der Löwenhaut zu ersehen.

5.Aventinus.

HIerbey gesetzte/ aus einem Juwel entnommene Aventini Bild/ in einen Juwel. Jünglings-Bildnus/ mit einem ernsthafften Gesicht/ so dem Herculi nicht gar ungleich/ wird/ von den Gelehrten und Antiquitets-Erfahrnen/ für Aventini, des Sohns Herculis seine gehalten. Von welchem Virgilius also schreibet:

Ipse pedes tegmen torquens immane.
Leonis,

Terribili impexum seta, cum dentibus
albis,

Inductus capiti, sic regia tecta subibat
Horridus Erculeoque humeros innexus
amictu.

Das ist:

Er tratt gar stoltz daher in einer Löwen-
haut/

Die seines Hauptes Haub’ erschrecklich
ward geschaut.

Die Borsten waren rauh/ und furchtsam/
anzusehen/

Der weissen Zähne Grimm. So sahe man
ihn gehen

Die Königs-Burg hinauf! In solcher her-
culs-Tracht/

Und Scheu-geziertem Schmuck/ hat er sich
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[[III (Malerei), S. 55]/0093] zu einen Oberhaupt und Fürsten aufgeworffen. Da er dann 10. gantzer Jahr rühmlich regieret. Nachdem er aber das Gemeine Wesen mit nützlichen Gesetzen/ wol versehen; hat er die Regierung wieder abgeleget/ nachgehends unterschiedliche schöne Verse geschrieben/ endlich im 70sten Jahr seines Alters gestorben/ und zu Lesbo begraben worden. Gegenwertige Abbildung Pittaci mit denen Griechischen Buchstaben ΦΙΤΤΑΚΟϹ ist aus einer Medaglie entnommen/ auf deren andern Seiten der Poet Alcaeus abgebildet/ zu sehen/ und die Mitilenenser ihren Burgern zu Ehren haben pregen lassen. Wird zum Fürsten erkohren. Danckt hernach wieder ab/ und schreibt Verse. Seine Bildnus aus einer Medaglie. Constantinus Magnus. plat. O. 1. DIeser wurde geboren in Britannien/ von dem Käyser Constantio Chloro, und der Heil. Helena. Den Namen des Grossen bekam er dahero/ weil er/ wie Pomponius schreibt/ sehr herrliche Thaten gethan. Massen er dann/ unter dem Siegs-Zeichen des Heil. Creutzes/ den Tyrannen Maxentium, so die Stadt Rom unter seine Bottmässigkeit zu bringen getrachtet/ bey der Brucken Milvii überwunden: Um welcher Ursachen dann seine Statua mit Eichblättern gezieret/ und denen Buchstaben Constantinus Aug. annoch auf dem Campidoglio zu Rom zu ersehen/ verfertiget worden. Er ward vom Papst Sylvester/ benebenst seiner Mutter Helena/ getaufft und zum Christlichen Glauben gebracht; Bauete Constantinopel dahin/ wo vor diesem Bizanz gelegen. Starb in Nicomedien/ allwo er/ wie etliche wollen/ Gifft empfangen/ im 55sten Jahr seines Alters/ und im 32. der Regierung/ wurde/ nach Zonarae Bericht/ zu Constantinopel/ in der Kirchen bey den Heil. Aposteln/ begraben. Constantini Magni Geburt. Sieg. Statua zu Rom. Seine Tauffe. Bauet Constantinopel. Sein Tod. Begräbnus St. Helena. 2. DIese war des erst-beschriebenen Constantini Magni Mutter/ und des Käysers Constantii Chlori erste Gemahlin. Hat sich/ nebenst ihrem Sohn/ durch Papst Sylvestrum, tauffen/ und zum Christlichen Glauben bringen lassen. Sie besuchete das Heil. Grab zu Jerusalem/ und fande das Heil. Creutz unsers Erlösers Jesu Christi, kehrete mit solchen wieder nacher Rom/ und starb im 80sten Jahr ihres Alters. Welche dann ihr Sohn sehr schön/ und unter dem Titul Augusta, wie an der Medaglie zu ersehen/ begraben lassen. S Helena findet das H. Creutz. Wann sie gestorben. Ihr Bild auf einer Medaglie. Omphale. 3. ES haben/ vor Alters/ viel tapffere und herrliche Männer/ gleich wie Hercules/ Löwenhäute an ihrem Leibe/ und auf dem Haupt/ getragen: Massen dergleichen gethan Milo Crotonias, als er zum Feldherrn/ wider die Sybariter/ von seinem Vatterlande Crotone, erwehlet worden: da er dann/ im Felde/ mit einer Löwenhaut/ und einem Streit-beil/ vor seinen Feinden erschienen. Nicostratus, der Archivier Feldhauptmann/ trug gleichfalls/ in der Schlacht/ das Leder von einem Löwen/ und praesentirte sich seinen Soldaten in Gestalt des Herculis. Strabo meldet/ daß die Sibier, ein Volck in Indien/ welche von Hercule ihren Ursprung bekommen/ solchen nachzuahmen/ sich mit Löwenhäuten bekleidet haben. Gleicher gestalt/ folgten 300. Jünglinge/ auf Herculis Art/ mit Löwenhäuten bedecket/ dem Adrasto nacher Thebe, in seine Königliche Residentz-Stadt. LöwenHäute der tapfren Leute Tracht Etliche Exempel davon. Diese Bildnus welche aus einem alten Glase entnommen/ könte auch mit gutem Fuge dem Käyser Commodo zugeeignet werden: weil derselbe/ zum öfftern/ sich in Herculis Gestalt hat sehen lassen/ und solches an seinen Medaglien abzunehmen: Wir halten aber darvor/ gegenwärtige schöne Bildnus werde der Omphale seyn/ als des Herculis Liebsten/ mit seiner Löwenhaut umgeben: massen dann eine dergleichen Omphale, beym Printzen Justiniano, zu Rom/ welche dieser nicht ungleich ist/ zu finden. Doch lassen wir einem iedem hierinnen seine eigene Meinung. Bild der Omphale/ aus einem alten Glase. Amyntas. 4. AUf der andern Seiten an der Medaglie des grossen Alexanders/ sihet man/ neben dem Streit-Kolben auch den Löwen: damit anzuzeigen/ daß Alexander von Hercule, denen vätterlichen Uhr-Ahnen nach/ entsprossen seye/ nemlich von Corano, der der erste Macedonische König gewesen/ und den Streithammer/ samt der Löwenhaut/ zu tragen gewohnet war. Massen dann gegenwertige Bildnus Amyntae, dieweil er auch ein Vorfahrer Alexandri war/ mit der Löwenhaut zu ersehen. Warum auf der Medaglie des Alexanders der Löw steht. Bildnus Amyntae mit dem Löwenbalge. Aventinus. 5. HIerbey gesetzte/ aus einem Juwel entnommene Jünglings-Bildnus/ mit einem ernsthafften Gesicht/ so dem Herculi nicht gar ungleich/ wird/ von den Gelehrten und Antiquitets-Erfahrnen/ für Aventini, des Sohns Herculis seine gehalten. Von welchem Virgilius also schreibet: Aventini Bild/ in einen Juwel. Ipse pedes tegmen torquens immane. Leonis, Terribili impexum seta, cum dentibus albis, Inductus capiti, sic regia tecta subibat Horridus Erculeoque humeros innexus amictu. Das ist: Er tratt gar stoltz daher in einer Löwen- haut/ Die seines Hauptes Haub’ erschrecklich ward geschaut. Die Borsten waren rauh/ und furchtsam/ anzusehen/ Der weissen Zähne Grimm. So sahe man ihn gehen Die Königs-Burg hinauf! In solcher her- culs-Tracht/ Und Scheu-geziertem Schmuck/ hat er sich aufgemacht.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 55]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/93>, abgerufen am 23.11.2024.