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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679.

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6.Cecrops.

Des Cecrops/ und der Agraulos Bildnus OBgesetzte Bildnus/ welche in einem Juwel zu finden/ wird/ nicht ohne Grund/ vor des Cecropis, und seiner Gemahlin Agraulae, gehalten. Seine unter schiedliche Gestalt. Von ihm wird gedichtet/ daß er mehr als eine/ nemlich Manns- Weibs- und Drachen-Gestalt gehabt habe. Er war/ der Geburt nach/ ein Egypter/ Seine Geburt. und/ nach Eusebii Meinung/ der Athenienser erster König. Demosthenes erkläret uns den Verstand dieser Bildnus/ wann er sagt; Die Cesipicter wusten sehr wol/ warum man vorgegeben/ daß der Urheber ihres Geschlechts theils ein Mensch/ theils ein Drach gewesen; nemlich um keiner andern Ursachen warum Cecrops für zwey-förmig und mit zween Gesichtern geschrieben worden. Ursach willen/ als weil man seinen hohen Verstand dem Menschen/ die Stärcke aber einen Drachen verglichen. Massen er dann/ mit Verstande und Stärcke/ derselbigen Völcker rauhe Art und Weise/ gezähmet und zu recht gebracht. Sie haben ihm aber 2. Gesichter angedichtet/ weil er/ in selbigen Ländern/ den Stand der Ehe eingeführet. Er hat zu Athen den Ehstand eingeführt. Worvon Justinus folgende Nachricht giebt: Ante Deucalionis Tempora Regem habuere, Athenae, Cecropem: quem, ut omnis antiquitas fabulata est, biformem prodidere, quia primus marem foeminae Matrimonio junxit. Das ist: Vor den Zeiten Deucalions/ hat Athen/ den Cecrops zum König gehabt: welchen man/ wie alle die Alten dichteten/ für zweyförmig/ oder zweynatürlich/ ausgegeben: weil er am ersten daselbst den Mannsbildern die Weiber ehelich zugeordnet. Myrianus schreibt ebenfalls: Cecrops primum conjunxit virum ac foeminam: qui & ideo est Biformis appellatus. Vor der Regierung Cecropis, fand sich zu Athen/ unter denen Leuten/ keine Scham; denn sie vermischten sich/ ohne Unterscheid/ wie das unvernünfftige Vieh: zusammen. Gestalten Athenaeus darvon berichtet/ wann er sagt: Athenis primus Cecrops unam esse unius edicto sanxit, cum antea licenter ac in verecunde, cum viris foeminae congrederentur, & nuptiae communes essent. Das ist: Cecrops hat/ zu Athen am ersten ein offentliches Gebot und Ordnung gestellet/ daß das Weib eines Mannes seyn solte: da vorhin die Weiber/ ohne Scheu und Schaam/ mit allen Männern/ ohne Unterscheid zu thun hatten/ und gemeine Hunds Hochzeit hielten. Es wäre zwar noch viel/ von diesem Cecrope, zu melden/ weil seiner unterschiedliche Scribenten gedencken: wir wollen aber allein/ bey dem bereit angezogenen/ es verbleiben lassen/ und allen Umschweiff vermeiden.

plat. P. 1.Seleucus Nicator.

Bild Seleuci Nicatoris, aus einer silbernen Medaglie. DIe Bildnus des ersten Syrischen Königs/ Seleuci Nicatoris, ist aus einer silbernen Medaglie entnommen/ worinnen die Griechische Worte BASILEOS SELEUKOU EPIPhANOUS NIKATOROS, zu lesen. Dieser war einer von des Grossen Alexanders Heerführern/ von deme unterschiedliche Historienschreiber weitläufftig/ und unter andern auch dieses/ gemeldet/ daß er seinem[Spaltenumbruch] Uberlasst seinem lieb-erkrancktem Sohn dessen Stieffmutter. Sohn Antiocho, welcher vor Lieb gegen die Stieff-Mutter Stratonice, erkrancket/ und den Geist aufgeben wollen/ solche abgetreten. Welches dann durch Hülffe und Verschlagenheit des scharffsinnigen Medici Erasistrati, so die Kranckheit Antiochi curiren sollen/ erfolget.

2.Lucius.

Lucii Apulaei Bildnus mit Esels-Ohren. HIer gezeichnete Bildnus mit denen Griechischen Buchstaben LOUKTEI, so uns ein alter Karniol-Stein mittheilet/ wird mit Esels-Ohren vorgestellt. Daraus abzunehmen/ daß es desjenigen Philosophi Lucii Abbildung sey/ welcher so viel/ von der so sehr bekandten Verwandlung des Esels/ geschrieben hat.

3.Ptolemaeus.

Ptolomaei Soteris Bild/ auf der Medaglie. DEr jenige/ bey Fulvio Ursino zu findende/ Ptolemaeus ist gegenwärtigem an den Gesichts-Lineamenten nicht unähnlich: und werden zwar Medaglien gefunden/ welche ihn in geringerm Alter vorbilden. In Fabri Anmerckungen wird folgende Obschrifft gelesen BASILEOS PTOLEMAIOU SOTEROS. Und dieser ist der erste Ptolemaeus, dem sie den Beynamen Soter, oder Erhalter/ gegeben. Wiewol er dieses Namens/ wie Josephus davor hält/ nicht würdig gewesen: Weil er Judaeam, sehr beträngt/ und angefochten. Auf der Medaglie andern Seiten/ ist nicht Isis, sondern seine Gemahlin Beronice , zu sehen.

4.Beronice.

Beronicae Ptolemaei Gemahlin. DIe erste Beronice war in sehr grossem Ansehen/ und zwar bey ihrem Gemahl Ptolemaeo, solcher gestalt/ daß/ als er ihme einsmals das Urtheil Beronice erinnert/ daß man über Leben und Tod mit Bedacht sprechen solle. unterschiedlicher zum Tode verdamter/ eben da er spielte/ verlesen ließ/ und Beronice solches gesehen/ hat sie dem Gerichtschreiber das Buch aus den Händen genommen/ und gesagt: Der Fall des menschlichen Lebens/ und des Würffelspiels/ lasse sich zugleich nicht thun. Sie wurde/ von dem Epirotischen Könige Pyrrho, in hohem Werth gehalten. Deswegen sie ihme auch ihre Tochter Antigonam, welche sie mit ihrem ersten Gemahl Philippo erzeuget hatte/ zu einer Gemahlin gegeben.

5.Euclides Philos.

Lob der Megarenser wegen der Grabstäten/ und Schule gelehrter Leute DIe Attische Stadt Megara, wie Strabo und Ptolomaeus wollen/ war sehr berühmt/ nicht allein/ wegen der herrlichen Grabstätten vieler vortrefflicher Helden/ und deren Statuen/ welche von Praxitele und Phydia gemacht worden; sondern auch wegen der Schul/ und der gelehrten Leute/ welche in der Vernunfft-Weißheit dem Euclidi einem Schüler Socratis nachgefolget haben. Diogenes , Laertius und Suidas, schreiben/ der Philosophi, welche man Megaricos, (Megarenser/ oder Megaraner) nannte/

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6.Cecrops.

Des Cecrops/ und der Agraulos Bildnus OBgesetzte Bildnus/ welche in einem Juwel zu finden/ wird/ nicht ohne Grund/ vor des Cecropis, und seiner Gemahlin Agraulae, gehalten. Seine unter schiedliche Gestalt. Von ihm wird gedichtet/ daß er mehr als eine/ nemlich Manns- Weibs- und Drachen-Gestalt gehabt habe. Er war/ der Geburt nach/ ein Egypter/ Seine Geburt. und/ nach Eusebii Meinung/ der Athenienser erster König. Demosthenes erkläret uns den Verstand dieser Bildnus/ wann er sagt; Die Cesipicter wusten sehr wol/ warum man vorgegeben/ daß der Urheber ihres Geschlechts theils ein Mensch/ theils ein Drach gewesen; nemlich um keiner andern Ursachen warum Cecrops für zwey-förmig und mit zween Gesichtern geschrieben worden. Ursach willen/ als weil man seinen hohen Verstand dem Menschen/ die Stärcke aber einen Drachen verglichen. Massen er dann/ mit Verstande und Stärcke/ derselbigen Völcker rauhe Art und Weise/ gezähmet und zu recht gebracht. Sie haben ihm aber 2. Gesichter angedichtet/ weil er/ in selbigen Ländern/ den Stand der Ehe eingeführet. Er hat zu Athen den Ehstand eingeführt. Worvon Justinus folgende Nachricht giebt: Ante Deucalionis Tempora Regem habuére, Athenae, Cecropem: quem, ut omnis antiquitas fabulata est, biformem prodidére, quia primus marem foeminae Matrimonio junxit. Das ist: Vor den Zeiten Deucalions/ hat Athen/ den Cecrops zum König gehabt: welchen man/ wie alle die Alten dichteten/ für zweyförmig/ oder zweynatürlich/ ausgegeben: weil er am ersten daselbst den Mannsbildern die Weiber ehelich zugeordnet. Myrianus schreibt ebenfalls: Cecrops primum conjunxit virum ac foeminam: qui & ideò est Biformis appellatus. Vor der Regierung Cecropis, fand sich zu Athen/ unter denen Leuten/ keine Scham; denn sie vermischten sich/ ohne Unterscheid/ wie das unvernünfftige Vieh: zusammen. Gestalten Athenaeus darvon berichtet/ wann er sagt: Athenis primus Cecrops unam esse unius edicto sanxit, cum antea licenter ac in verecundè, cum viris foeminae congrederentur, & nuptiae communes essent. Das ist: Cecrops hat/ zu Athen am ersten ein offentliches Gebot und Ordnung gestellet/ daß das Weib eines Mannes seyn solte: da vorhin die Weiber/ ohne Scheu und Schaam/ mit allen Männern/ ohne Unterscheid zu thun hatten/ und gemeine Hunds Hochzeit hielten. Es wäre zwar noch viel/ von diesem Cecrope, zu melden/ weil seiner unterschiedliche Scribenten gedencken: wir wollen aber allein/ bey dem bereit angezogenen/ es verbleiben lassen/ und allen Umschweiff vermeiden.

plat. P. 1.Seleucus Nicator.

Bild Seleuci Nicatoris, aus einer silbernen Medaglie. DIe Bildnus des ersten Syrischen Königs/ Seleuci Nicatoris, ist aus einer silbernen Medaglie entnommen/ worinnen die Griechische Worte ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΕΛΕΥΚΟΥ ΕΠΙΦΑΝΟΥΣ ΝΙΚΑΤΩΡΟΣ, zu lesen. Dieser war einer von des Grossen Alexanders Heerführern/ von deme unterschiedliche Historienschreiber weitläufftig/ und unter andern auch dieses/ gemeldet/ daß er seinem[Spaltenumbruch] Uberlasst seinem lieb-erkrancktem Sohn dessen Stieffmutter. Sohn Antiocho, welcher vor Lieb gegen die Stieff-Mutter Stratonice, erkrancket/ und den Geist aufgeben wollen/ solche abgetreten. Welches dann durch Hülffe und Verschlagenheit des scharffsinnigen Medici Erasistrati, so die Kranckheit Antiochi curiren sollen/ erfolget.

2.Lucius.

Lucii Apulaei Bildnus mit Esels-Ohren. HIer gezeichnete Bildnus mit denen Griechischen Buchstaben ΛΟΥΚΤΕΙ, so uns ein alter Karniol-Stein mittheilet/ wird mit Esels-Ohren vorgestellt. Daraus abzunehmen/ daß es desjenigen Philosophi Lucii Abbildung sey/ welcher so viel/ von der so sehr bekandten Verwandlung des Esels/ geschrieben hat.

3.Ptolemaeus.

Ptolomaei Soteris Bild/ auf der Medaglie. DEr jenige/ bey Fulvio Ursino zu findende/ Ptolemaeus ist gegenwärtigem an den Gesichts-Lineamenten nicht unähnlich: und werden zwar Medaglien gefunden/ welche ihn in geringerm Alter vorbilden. In Fabri Anmerckungen wird folgende Obschrifft gelesen ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΠΤΟΛΕΜΑΙΟΥ ΣΩΤΗΡΟΣ. Und dieser ist der erste Ptolemaeus, dem sie den Beynamen Soter, oder Erhalter/ gegeben. Wiewol er dieses Namens/ wie Josephus davor hält/ nicht würdig gewesen: Weil er Judaeam, sehr beträngt/ und angefochten. Auf der Medaglie andern Seiten/ ist nicht Isis, sondern seine Gemahlin Beronice , zu sehen.

4.Beronice.

Beronicae Ptolemaei Gemahlin. DIe erste Beronice war in sehr grossem Ansehen/ und zwar bey ihrem Gemahl Ptolemaeo, solcher gestalt/ daß/ als er ihme einsmals das Urtheil Beronice erinnert/ daß man über Leben und Tod mit Bedacht sprechen solle. unterschiedlicher zum Tode verdamter/ eben da er spielte/ verlesen ließ/ und Beronice solches gesehen/ hat sie dem Gerichtschreiber das Buch aus den Händen genommen/ und gesagt: Der Fall des menschlichen Lebens/ und des Würffelspiels/ lasse sich zugleich nicht thun. Sie wurde/ von dem Epirotischen Könige Pyrrho, in hohem Werth gehalten. Deswegen sie ihme auch ihre Tochter Antigonam, welche sie mit ihrem ersten Gemahl Philippo erzeuget hatte/ zu einer Gemahlin gegeben.

5.Euclides Philos.

Lob der Megarenser wegen der Grabstäten/ und Schule gelehrter Leute DIe Attische Stadt Megara, wie Strabo und Ptolomaeus wollen/ war sehr berühmt/ nicht allein/ wegen der herrlichen Grabstätten vieler vortrefflicher Helden/ und deren Statuen/ welche von Praxitele und Phydia gemacht worden; sondern auch wegen der Schul/ und der gelehrten Leute/ welche in der Vernunfft-Weißheit dem Euclidi einem Schüler Socratis nachgefolget haben. Diogenes , Laertius und Suidas, schreiben/ der Philosophi, welche man Megaricos, (Megarenser/ oder Megaraner) nannte/

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          <p><note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391"><hi rendition="#aq">Ptolomaei Soteris</hi></persName> Bild/ auf der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Medaglie</name>.</note> DEr jenige/ bey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1806 http://d-nb.info/gnd/119147378 http://viaf.org/viaf/22239490"><hi rendition="#aq">Fulvio Ursino</hi></persName> zu findende/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391"><hi rendition="#aq">Ptolemaeus</hi></persName> ist gegenwärtigem an den Gesichts-<hi rendition="#aq">Lineament</hi>en nicht unähnlich: und werden zwar Medaglien gefunden/ welche ihn in geringerm Alter vorbilden. In <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3720 http://d-nb.info/gnd/124894348 http://viaf.org/viaf/107083209">Fabri</persName> <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-395">Anmerckungen</ref></bibl> wird folgende Obschrifft gelesen <foreign xml:lang="ell"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391">&#x0392;&#x0391;&#x03A3;&#x0399;&#x039B;&#x0395;&#x03A9;&#x03A3; <choice><sic>&#x03A0;&#x03A4;&#x039F;B&#x0395;&#x039C;&#x0391;&#x0399;&#x039F;&#x03A5;</sic><corr>&#x03A0;&#x03A4;&#x039F;&#x039B;&#x0395;&#x039C;&#x0391;&#x0399;&#x039F;&#x03A5;</corr></choice> &#x03A3;&#x03A9;&#x03A4;&#x0397;&#x03A1;&#x039F;&#x03A3;</persName></foreign>. Und dieser ist der erste <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391"><hi rendition="#aq">Ptolemaeus</hi></persName>, dem sie den Beynamen <hi rendition="#aq">Soter,</hi> oder Erhalter/ gegeben. Wiewol er dieses Namens/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-324 http://d-nb.info/gnd/118640003 http://viaf.org/viaf/22143666"><hi rendition="#aq">Josephus</hi></persName> davor hält/ nicht würdig gewesen: Weil er <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-266 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001407"><hi rendition="#aq">Judaeam</hi></placeName>, sehr beträngt/ und angefochten. Auf der <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-5524" type="artificialWork">Medaglie</name> andern Seiten/ ist nicht <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-105 http://d-nb.info/gnd/118932640 http://viaf.org/viaf/67264837"><hi rendition="#aq">Isis</hi></persName>, sondern seine Gemahlin <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2577 http://d-nb.info/gnd/119494108 http://viaf.org/viaf/119494108"><hi rendition="#aq">Beronice</hi></persName> , zu sehen.</p>
          <p rendition="#aq #c" xml:id="p1061.5"><note place="right"><ref target="#figure-1062.1">4.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2577 http://d-nb.info/gnd/119494108 http://viaf.org/viaf/119494108"><hi rendition="#aq">Beronice</hi></persName>.</p>
          <p><note place="right"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2577 http://d-nb.info/gnd/119494108 http://viaf.org/viaf/119494108">Beronicae</persName><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391">Ptolemaei</persName></hi> Gemahlin.</note> DIe erste <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2577 http://d-nb.info/gnd/119494108 http://viaf.org/viaf/119494108"><hi rendition="#aq">Beronice</hi></persName> war in sehr grossem Ansehen/ und zwar bey ihrem Gemahl <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-544 http://d-nb.info/gnd/118596926 http://viaf.org/viaf/84636391"><hi rendition="#aq">Ptolemaeo</hi></persName>, solcher gestalt/ daß/ als er ihme einsmals das Urtheil <note place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2577 http://d-nb.info/gnd/119494108 http://viaf.org/viaf/119494108"><hi rendition="#aq">Beronice</hi></persName> erinnert/ daß man über Leben und Tod mit Bedacht sprechen solle.</note> unterschiedlicher zum Tode verdamter/ eben da er spielte/ verlesen ließ/ und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2577 http://d-nb.info/gnd/119494108 http://viaf.org/viaf/119494108"><hi rendition="#aq">Beronice</hi></persName> solches gesehen/ hat sie dem Gerichtschreiber das Buch aus den Händen genommen/ und gesagt: Der Fall des menschlichen Lebens/ und des Würffelspiels/ lasse sich zugleich nicht thun. Sie wurde/ von dem Epirotischen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4361 http://d-nb.info/gnd/118743058 http://viaf.org/viaf/84036650">Könige <hi rendition="#aq">Pyrrho</hi></persName>, in hohem Werth gehalten. Deswegen sie ihme auch ihre Tochter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4311"><hi rendition="#aq">Antigonam</hi></persName>, welche sie mit ihrem ersten Gemahl <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4309"><hi rendition="#aq">Philippo</hi></persName> erzeuget hatte/ zu einer Gemahlin gegeben.</p>
          <p rendition="#aq #c" xml:id="p1061.6"><note place="right"><ref target="#figure-1062.1">5.</ref></note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2644 http://d-nb.info/gnd/118682571 http://viaf.org/viaf/25396460">Euclides Philos</persName>.</p>
          <p><note place="right">Lob der Megarenser wegen der Grabstäten/ und Schule gelehrter Leute</note> DIe <hi rendition="#aq">Atti</hi>sche Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1073 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7017133"><hi rendition="#aq">Megara</hi></placeName>, wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-578 http://d-nb.info/gnd/118618806 http://viaf.org/viaf/39384505"><hi rendition="#aq">Strabo</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1347 http://d-nb.info/gnd/118641786 http://viaf.org/viaf/54152998"><hi rendition="#aq">Ptolomaeus</hi></persName> wollen/ war sehr berühmt/ nicht allein/ wegen der herrlichen Grabstätten vieler vortrefflicher Helden/ und deren <hi rendition="#aq">Statu</hi>en/ welche von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-57 http://d-nb.info/gnd/118793241 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010499"><hi rendition="#aq">Praxitele</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-122 http://d-nb.info/gnd/118593765 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010586"><hi rendition="#aq">Phydia</hi></persName> gemacht worden; sondern auch wegen der Schul/ und der gelehrten Leute/ welche in der Vernunfft-Weißheit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2644 http://d-nb.info/gnd/118682571 http://viaf.org/viaf/25396460"><hi rendition="#aq">Euclidi</hi></persName> einem Schüler <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-491 http://d-nb.info/gnd/118615270 http://viaf.org/viaf/88039167"><hi rendition="#aq">Socratis</hi></persName> nachgefolget haben. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2049 http://d-nb.info/gnd/118525859 http://viaf.org/viaf/41839141">Diogenes , Laertius</persName></hi> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1887 http://d-nb.info/gnd/100563465 http://viaf.org/viaf/17571897"><hi rendition="#aq">Suidas</hi></persName>, schreiben/ der <hi rendition="#aq">Philosophi,</hi> welche man <hi rendition="#aq">Megaricos,</hi> (Megarenser/ oder Megaraner) nannte/
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[[III (Malerei), S. 56]/0094] Cecrops. 6. OBgesetzte Bildnus/ welche in einem Juwel zu finden/ wird/ nicht ohne Grund/ vor des Cecropis, und seiner Gemahlin Agraulae, gehalten. Von ihm wird gedichtet/ daß er mehr als eine/ nemlich Manns- Weibs- und Drachen-Gestalt gehabt habe. Er war/ der Geburt nach/ ein Egypter/ und/ nach Eusebii Meinung/ der Athenienser erster König. Demosthenes erkläret uns den Verstand dieser Bildnus/ wann er sagt; Die Cesipicter wusten sehr wol/ warum man vorgegeben/ daß der Urheber ihres Geschlechts theils ein Mensch/ theils ein Drach gewesen; nemlich um keiner andern Ursach willen/ als weil man seinen hohen Verstand dem Menschen/ die Stärcke aber einen Drachen verglichen. Massen er dann/ mit Verstande und Stärcke/ derselbigen Völcker rauhe Art und Weise/ gezähmet und zu recht gebracht. Sie haben ihm aber 2. Gesichter angedichtet/ weil er/ in selbigen Ländern/ den Stand der Ehe eingeführet. Worvon Justinus folgende Nachricht giebt: Ante Deucalionis Tempora Regem habuére, Athenae, Cecropem: quem, ut omnis antiquitas fabulata est, biformem prodidére, quia primus marem foeminae Matrimonio junxit. Das ist: Vor den Zeiten Deucalions/ hat Athen/ den Cecrops zum König gehabt: welchen man/ wie alle die Alten dichteten/ für zweyförmig/ oder zweynatürlich/ ausgegeben: weil er am ersten daselbst den Mannsbildern die Weiber ehelich zugeordnet. Myrianus schreibt ebenfalls: Cecrops primum conjunxit virum ac foeminam: qui & ideò est Biformis appellatus. Vor der Regierung Cecropis, fand sich zu Athen/ unter denen Leuten/ keine Scham; denn sie vermischten sich/ ohne Unterscheid/ wie das unvernünfftige Vieh: zusammen. Gestalten Athenaeus darvon berichtet/ wann er sagt: Athenis primus Cecrops unam esse unius edicto sanxit, cum antea licenter ac in verecundè, cum viris foeminae congrederentur, & nuptiae communes essent. Das ist: Cecrops hat/ zu Athen am ersten ein offentliches Gebot und Ordnung gestellet/ daß das Weib eines Mannes seyn solte: da vorhin die Weiber/ ohne Scheu und Schaam/ mit allen Männern/ ohne Unterscheid zu thun hatten/ und gemeine Hunds Hochzeit hielten. Es wäre zwar noch viel/ von diesem Cecrope, zu melden/ weil seiner unterschiedliche Scribenten gedencken: wir wollen aber allein/ bey dem bereit angezogenen/ es verbleiben lassen/ und allen Umschweiff vermeiden. Des Cecrops/ und der Agraulos Bildnus Seine unter schiedliche Gestalt. Seine Geburt. Ursachen warum Cecrops für zwey-förmig und mit zween Gesichtern geschrieben worden. Er hat zu Athen den Ehstand eingeführt. Seleucus Nicator. plat. P. 1. DIe Bildnus des ersten Syrischen Königs/ Seleuci Nicatoris, ist aus einer silbernen Medaglie entnommen/ worinnen die Griechische Worte ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΣΕΛΕΥΚΟΥ ΕΠΙΦΑΝΟΥΣ ΝΙΚΑΤΩΡΟΣ, zu lesen. Dieser war einer von des Grossen Alexanders Heerführern/ von deme unterschiedliche Historienschreiber weitläufftig/ und unter andern auch dieses/ gemeldet/ daß er seinem Sohn Antiocho, welcher vor Lieb gegen die Stieff-Mutter Stratonice, erkrancket/ und den Geist aufgeben wollen/ solche abgetreten. Welches dann durch Hülffe und Verschlagenheit des scharffsinnigen Medici Erasistrati, so die Kranckheit Antiochi curiren sollen/ erfolget. Bild Seleuci Nicatoris, aus einer silbernen Medaglie. Uberlasst seinem lieb-erkrancktem Sohn dessen Stieffmutter. Lucius. 2. HIer gezeichnete Bildnus mit denen Griechischen Buchstaben ΛΟΥΚΤΕΙ, so uns ein alter Karniol-Stein mittheilet/ wird mit Esels-Ohren vorgestellt. Daraus abzunehmen/ daß es desjenigen Philosophi Lucii Abbildung sey/ welcher so viel/ von der so sehr bekandten Verwandlung des Esels/ geschrieben hat. Lucii Apulaei Bildnus mit Esels-Ohren. Ptolemaeus. 3. DEr jenige/ bey Fulvio Ursino zu findende/ Ptolemaeus ist gegenwärtigem an den Gesichts-Lineamenten nicht unähnlich: und werden zwar Medaglien gefunden/ welche ihn in geringerm Alter vorbilden. In Fabri Anmerckungen wird folgende Obschrifft gelesen ΒΑΣΙΛΕΩΣ ΠΤΟΛΕΜΑΙΟΥ ΣΩΤΗΡΟΣ. Und dieser ist der erste Ptolemaeus, dem sie den Beynamen Soter, oder Erhalter/ gegeben. Wiewol er dieses Namens/ wie Josephus davor hält/ nicht würdig gewesen: Weil er Judaeam, sehr beträngt/ und angefochten. Auf der Medaglie andern Seiten/ ist nicht Isis, sondern seine Gemahlin Beronice , zu sehen. Ptolomaei Soteris Bild/ auf der Medaglie. Beronice. 4. DIe erste Beronice war in sehr grossem Ansehen/ und zwar bey ihrem Gemahl Ptolemaeo, solcher gestalt/ daß/ als er ihme einsmals das Urtheil unterschiedlicher zum Tode verdamter/ eben da er spielte/ verlesen ließ/ und Beronice solches gesehen/ hat sie dem Gerichtschreiber das Buch aus den Händen genommen/ und gesagt: Der Fall des menschlichen Lebens/ und des Würffelspiels/ lasse sich zugleich nicht thun. Sie wurde/ von dem Epirotischen Könige Pyrrho, in hohem Werth gehalten. Deswegen sie ihme auch ihre Tochter Antigonam, welche sie mit ihrem ersten Gemahl Philippo erzeuget hatte/ zu einer Gemahlin gegeben. Beronicae Ptolemaei Gemahlin. Beronice erinnert/ daß man über Leben und Tod mit Bedacht sprechen solle. Euclides Philos. 5. DIe Attische Stadt Megara, wie Strabo und Ptolomaeus wollen/ war sehr berühmt/ nicht allein/ wegen der herrlichen Grabstätten vieler vortrefflicher Helden/ und deren Statuen/ welche von Praxitele und Phydia gemacht worden; sondern auch wegen der Schul/ und der gelehrten Leute/ welche in der Vernunfft-Weißheit dem Euclidi einem Schüler Socratis nachgefolget haben. Diogenes , Laertius und Suidas, schreiben/ der Philosophi, welche man Megaricos, (Megarenser/ oder Megaraner) nannte/ Lob der Megarenser wegen der Grabstäten/ und Schule gelehrter Leute

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 2,3. Nürnberg, 1679, S. [III (Malerei), S. 56]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0203_1679/94>, abgerufen am 09.11.2024.