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Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.

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[Spaltenumbruch] allda selbst angesehn/ als er zum öfftern
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an schwartzen Schild/ den er in seiner Rechten truge.
aufs schwartze Fell/ das er in seiner Rechten truge.

Diphthera deß Jovis Buch. Auf eben dieses Fell/ welches die Alten Diphthera nennten/ pflegte Jupiter aller Menschen Thaten zu schreiben/ damit ihm selbige nicht aus dem Gedächtnus entfielen. Ja sie waren in der Meinung/ als ob er ie zu Zeiten den Menschen viel zu gut halte und übersehe/ unterweilen aber die Boßhafftigen zur Straffe ziehe. Dannenhero sie/ wann sie sahen/ daß ein Gottloser/ der eine lange Zeit in seiner Boßheit verharret/ endlich von ihme gestrafft worden/ im Sprichwort zu sagen pflegeten: inspexit, etsi sero, pellem Jupiter. das ist: Es hat Jupiter/ ob wol spät/ endlich doch sein Fell angesehen. Eben dieser Jupiter wurde ohne Donnerstrahl/ vermittelst einer Statua/ in Caria gesehen; da er weder Scepter/ noch ein andeks von den oben-berührten Instrumenten in den Händen hatte/ ausser daß er mit einem Beil zu sehen ware. Hievon gibt Plutarchus diese Ursach/ weil nämlich Hercules/ nach Hinrichtung der Amazonischen Königin Hippolyta/ ihr neben andern Jupiter mit einem Beil. Waffen auch ein Beil genommen/ welches er der Omphala/ seiner Buhlerin/ die von Geschlecht eine Lydierin war/ verehret/ welches der Lydier Könige nachgehends als heilig gehalten/ und aus sonderbarer Andacht zu tragen pflegen. Dieses Beil ist hernachmahls viel Jahre nach einander/ gleichsam aus einer Hand in die andere/ endlich an den Candaules kommen/ der es aus Hoffart zu tragen sich geweigert/ und daher seiner Diener einem ihm nachzutragen gegeben. Es hat aber Gyges/ der König in Carien/ sie beyde umbgebracht/ solches darauf/ nebenst anderm Raube/ in Carien gebracht/ und/ weil er daselbst deß Jupiters Bildnus aufrichten lassen/ ihm dieses Beil in die Hand gegeben/ und den Labradeus Jupiter genennt/ weil die Lydier ein Beil Labren nennen. An diese deß Jupiters Labradeus Statua ist nachgehends/ wie Aelianus erzehlet/ ein Schwerdt/ Namens Carius/ gehängt worden/ welches man deswegen verehret/ weil Cares die ersten Kriegs-Zelten angeordnet/ mit Geld und Solde Krieg geführt/ die Schilde mit Riemen angebunden/ und Federbüsche auf die Helme gehäfftet haben solle.

Erfinder der Kriegs Instrumenten. Dieweil aber die Mahler unterweilen mit ihrem Pensel der Poeten Gedichte eben so schicklich ausdrucken/ als sie die Poeten selbsten ausgebildet haben/ So hat Ctesilochus/ deß Apelles Lehrling/ die jenige Fabel/ wie nämlich Jupiter den Bacchus gebohren/ mit ihren Der gebährende Jupiter. eigentlichen Farben vorgebildet; dann er/ wie Plinius lib. 35. erzehlet/ den gebährenden Jupiter mit umbundenen Haupt/ wie er unter den[Spaltenumbruch] Hebammen-Göttern nach Art der Weiber seuffzet/ gebildet. Daß ich allhier deß Bacchus geschweige/ welchen Jupiter lange Zeit in der Dicken deß Oberschenckels getragen haben soll/ biß die Geburts-Stunde herbey kommen/ wie in unserer aus Carls von Mander genommenen verteutschten Erklärung deß Ovidius Verwandlungs-Bücher/ mit mehrern Umständen zu sehen ist. Es haben auch die Bildhauer den Entwurff ihrer Statuen zum öfftern von den Poeten entlehnt. Wie dann einige Leontiner/ nach deß Pausanias Zeugnus/ den Jupiter auf eignen Kosten sieben Ellen hoch/ in der lincken einen Adler/ in der Rechten aber einen Donnerstrahl haltend/ abbilden lassen/ dieweil sie ihn nämlich von einigen Poeten also beschrieben gefunden.

Wann Strabo von deß Jupiters Olympius Tempel schreibet/ nach welchem aus gantz Griechenlande eine unglaubliche Menge Volcks/ mit überaus köstlichen Geschencken zu wallfahrten pflegte/ saget er unter andern/ es sey daselbst deß Jupiters Bildnus aus Elffenbein/ Deß Jupiters Bildnus von Phidia. von Phidia gemacht/ zu sehen/ in solcher Grösse/ daß selbiger Tempel/ unangesehen er sehr groß/ nichts desto weniger gegen der Grösse dieser Statua klein zu seyn schiene: daher der Künstler für straffwürdig geachtet worden/ weil er diese Bildnus an einen solchen Ort gesetzt/ dahin sie sich doch nicht allerdings geschicket/ zumalen sie sitzend mit den Hauptscheidel an das Dach gerührt/ und im Fall sie hätte aufstehen können/ würde man ohn allen Zweiffel das Dach haben abheben und zerbrechen müssen. Gleichwol ist diese Statue von iederman in hohen Ehren gehalten worden: Warumb solche Statua so groß gewesen. dann/ nach deß Quintilianus Zeugnis/ die ungeheure Grösse den Anschauern eine heilige Furcht einjagte/ und dem Jupiter weis nicht was für eine Göttliche Majestät zuzueignen pflegte. Diese Bildnus aber hat Phidias/ seiner eignen Bekanntnus nach/ aus deß Homerus Beschreibung also nachgebildet/ welcher Homerus in seiner Ilias also von ihm redet:

Annuit, & nutu totum tremefecit
Olympum.

Er gab durch einen Winck so kräfftgen
Willen drein/

daß alles schütterte/ und schien zu fallen
ein

der gantze Himmelsbau etc.

Es haben auch öffters die Mahler ihre Gemühts-Gedancken gar schicklich ausgebildet/ wie Apelles gethan/ da er einer Aufruhr und Zusammen-Verschwörung beschuldigt Nealces ein sinnreicher Künstler. wurde/ wie wir etwas besser unten in der Calumnia Bildnus erklären wollen; deme Nealces/ der sinnreiche und wohlerfahrne Künstler/ gleich gewesen/der/ wie Plinius lib. 35. erzehlet/ das Seetreffen der Egypter und Perser gemahlt/

[Spaltenumbruch] allda selbst angesehn/ als er zum öfftern
schluge

an schwartzen Schild/ den er in seiner Rechten truge.
aufs schwartze Fell/ das er in seiner Rechten truge.

Diphthera deß Jovis Buch. Auf eben dieses Fell/ welches die Alten Diphthera nennten/ pflegte Jupiter aller Menschen Thaten zu schreiben/ damit ihm selbige nicht aus dem Gedächtnus entfielen. Ja sie waren in der Meinung/ als ob er ie zu Zeiten den Menschen viel zu gut halte und übersehe/ unterweilen aber die Boßhafftigen zur Straffe ziehe. Dannenhero sie/ wann sie sahen/ daß ein Gottloser/ der eine lange Zeit in seiner Boßheit verharret/ endlich von ihme gestrafft worden/ im Sprichwort zu sagen pflegeten: inspexit, etsi serò, pellem Jupiter. das ist: Es hat Jupiter/ ob wol spät/ endlich doch sein Fell angesehen. Eben dieser Jupiter wurde ohne Donnerstrahl/ vermittelst einer Statua/ in Caria gesehen; da er weder Scepter/ noch ein andeks von den oben-berührten Instrumenten in den Händen hatte/ ausser daß er mit einem Beil zu sehen ware. Hievon gibt Plutarchus diese Ursach/ weil nämlich Hercules/ nach Hinrichtung der Amazonischen Königin Hippolyta/ ihr neben andern Jupiter mit einem Beil. Waffen auch ein Beil genommen/ welches er der Omphala/ seiner Buhlerin/ die von Geschlecht eine Lydierin war/ verehret/ welches der Lydier Könige nachgehends als heilig gehalten/ und aus sonderbarer Andacht zu tragen pflegen. Dieses Beil ist hernachmahls viel Jahre nach einander/ gleichsam aus einer Hand in die andere/ endlich an den Candaules kommen/ der es aus Hoffart zu tragen sich geweigert/ und daher seiner Diener einem ihm nachzutragen gegeben. Es hat aber Gyges/ der König in Carien/ sie beyde umbgebracht/ solches darauf/ nebenst anderm Raube/ in Carien gebracht/ und/ weil er daselbst deß Jupiters Bildnus aufrichten lassen/ ihm dieses Beil in die Hand gegeben/ und den Labradeus Jupiter genennt/ weil die Lydier ein Beil Λάβρην nennen. An diese deß Jupiters Labradeus Statua ist nachgehends/ wie Aelianus erzehlet/ ein Schwerdt/ Namens Carius/ gehängt worden/ welches man deswegen verehret/ weil Cares die ersten Kriegs-Zelten angeordnet/ mit Geld und Solde Krieg geführt/ die Schilde mit Riemen angebunden/ und Federbüsche auf die Helme gehäfftet haben solle.

Erfinder der Kriegs Instrumenten. Dieweil aber die Mahler unterweilen mit ihrem Pensel der Poeten Gedichte eben so schicklich ausdrucken/ als sie die Poeten selbsten ausgebildet haben/ So hat Ctesilochus/ deß Apelles Lehrling/ die jenige Fabel/ wie nämlich Jupiter den Bacchus gebohren/ mit ihren Der gebährende Jupiter. eigentlichen Farben vorgebildet; dann er/ wie Plinius lib. 35. erzehlet/ den gebährenden Jupiter mit umbundenen Haupt/ wie er unter den[Spaltenumbruch] Hebammen-Göttern nach Art der Weiber seuffzet/ gebildet. Daß ich allhier deß Bacchus geschweige/ welchen Jupiter lange Zeit in der Dicken deß Oberschenckels getragen haben soll/ biß die Geburts-Stunde herbey kommen/ wie in unserer aus Carls von Mander genommenen verteutschten Erklärung deß Ovidius Verwandlungs-Bücher/ mit mehrern Umständen zu sehen ist. Es haben auch die Bildhauer den Entwurff ihrer Statuen zum öfftern von den Poeten entlehnt. Wie dann einige Leontiner/ nach deß Pausanias Zeugnus/ den Jupiter auf eignen Kosten sieben Ellen hoch/ in der lincken einen Adler/ in der Rechten aber einen Donnerstrahl haltend/ abbilden lassen/ dieweil sie ihn nämlich von einigen Poeten also beschrieben gefunden.

Wann Strabo von deß Jupiters Olympius Tempel schreibet/ nach welchem aus gantz Griechenlande eine unglaubliche Menge Volcks/ mit überaus köstlichen Geschencken zu wallfahrten pflegte/ saget er unter andern/ es sey daselbst deß Jupiters Bildnus aus Elffenbein/ Deß Jupiters Bildnus von Phidia. von Phidia gemacht/ zu sehen/ in solcher Grösse/ daß selbiger Tempel/ unangesehen er sehr groß/ nichts desto weniger gegen der Grösse dieser Statua klein zu seyn schiene: daher der Künstler für straffwürdig geachtet worden/ weil er diese Bildnus an einen solchen Ort gesetzt/ dahin sie sich doch nicht allerdings geschicket/ zumalen sie sitzend mit den Hauptscheidel an das Dach gerührt/ und im Fall sie hätte aufstehen können/ würde man ohn allen Zweiffel das Dach haben abheben und zerbrechen müssen. Gleichwol ist diese Statue von iederman in hohen Ehren gehalten worden: Warumb solche Statua so groß gewesen. dann/ nach deß Quintilianus Zeugnis/ die ungeheure Grösse den Anschauern eine heilige Furcht einjagte/ und dem Jupiter weis nicht was für eine Göttliche Majestät zuzueignen pflegte. Diese Bildnus aber hat Phidias/ seiner eignen Bekanntnus nach/ aus deß Homerus Beschreibung also nachgebildet/ welcher Homerus in seiner Ilias also von ihm redet:

Annuit, & nutu totum tremefecit
Olympum.

Er gab durch einen Winck so kräfftgen
Willen drein/

daß alles schütterte/ und schien zu fallen
ein

der gantze Himmelsbau etc.

Es haben auch öffters die Mahler ihre Gemühts-Gedancken gar schicklich ausgebildet/ wie Apelles gethan/ da er einer Aufruhr und Zusammen-Verschwörung beschuldigt Nealces ein sinnreicher Künstler. wurde/ wie wir etwas besser unten in der Calumnia Bildnus erklären wollen; deme Nealces/ der sinnreiche und wohlerfahrne Künstler/ gleich gewesen/der/ wie Plinius lib. 35. erzehlet/ das Seetreffen der Egypter und Perser gemahlt/

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[TA 1680, Iconologia Deorum, S. 59/0119] allda selbst angesehn/ als er zum öfftern schluge an schwartzen Schild/ den er in seiner Rechten truge. aufs schwartze Fell/ das er in seiner Rechten truge. Auf eben dieses Fell/ welches die Alten Diphthera nennten/ pflegte Jupiter aller Menschen Thaten zu schreiben/ damit ihm selbige nicht aus dem Gedächtnus entfielen. Ja sie waren in der Meinung/ als ob er ie zu Zeiten den Menschen viel zu gut halte und übersehe/ unterweilen aber die Boßhafftigen zur Straffe ziehe. Dannenhero sie/ wann sie sahen/ daß ein Gottloser/ der eine lange Zeit in seiner Boßheit verharret/ endlich von ihme gestrafft worden/ im Sprichwort zu sagen pflegeten: inspexit, etsi serò, pellem Jupiter. das ist: Es hat Jupiter/ ob wol spät/ endlich doch sein Fell angesehen. Eben dieser Jupiter wurde ohne Donnerstrahl/ vermittelst einer Statua/ in Caria gesehen; da er weder Scepter/ noch ein andeks von den oben-berührten Instrumenten in den Händen hatte/ ausser daß er mit einem Beil zu sehen ware. Hievon gibt Plutarchus diese Ursach/ weil nämlich Hercules/ nach Hinrichtung der Amazonischen Königin Hippolyta/ ihr neben andern Waffen auch ein Beil genommen/ welches er der Omphala/ seiner Buhlerin/ die von Geschlecht eine Lydierin war/ verehret/ welches der Lydier Könige nachgehends als heilig gehalten/ und aus sonderbarer Andacht zu tragen pflegen. Dieses Beil ist hernachmahls viel Jahre nach einander/ gleichsam aus einer Hand in die andere/ endlich an den Candaules kommen/ der es aus Hoffart zu tragen sich geweigert/ und daher seiner Diener einem ihm nachzutragen gegeben. Es hat aber Gyges/ der König in Carien/ sie beyde umbgebracht/ solches darauf/ nebenst anderm Raube/ in Carien gebracht/ und/ weil er daselbst deß Jupiters Bildnus aufrichten lassen/ ihm dieses Beil in die Hand gegeben/ und den Labradeus Jupiter genennt/ weil die Lydier ein Beil Λάβρην nennen. An diese deß Jupiters Labradeus Statua ist nachgehends/ wie Aelianus erzehlet/ ein Schwerdt/ Namens Carius/ gehängt worden/ welches man deswegen verehret/ weil Cares die ersten Kriegs-Zelten angeordnet/ mit Geld und Solde Krieg geführt/ die Schilde mit Riemen angebunden/ und Federbüsche auf die Helme gehäfftet haben solle. Diphthera deß Jovis Buch. Jupiter mit einem Beil. Dieweil aber die Mahler unterweilen mit ihrem Pensel der Poeten Gedichte eben so schicklich ausdrucken/ als sie die Poeten selbsten ausgebildet haben/ So hat Ctesilochus/ deß Apelles Lehrling/ die jenige Fabel/ wie nämlich Jupiter den Bacchus gebohren/ mit ihren eigentlichen Farben vorgebildet; dann er/ wie Plinius lib. 35. erzehlet/ den gebährenden Jupiter mit umbundenen Haupt/ wie er unter den Hebammen-Göttern nach Art der Weiber seuffzet/ gebildet. Daß ich allhier deß Bacchus geschweige/ welchen Jupiter lange Zeit in der Dicken deß Oberschenckels getragen haben soll/ biß die Geburts-Stunde herbey kommen/ wie in unserer aus Carls von Mander genommenen verteutschten Erklärung deß Ovidius Verwandlungs-Bücher/ mit mehrern Umständen zu sehen ist. Es haben auch die Bildhauer den Entwurff ihrer Statuen zum öfftern von den Poeten entlehnt. Wie dann einige Leontiner/ nach deß Pausanias Zeugnus/ den Jupiter auf eignen Kosten sieben Ellen hoch/ in der lincken einen Adler/ in der Rechten aber einen Donnerstrahl haltend/ abbilden lassen/ dieweil sie ihn nämlich von einigen Poeten also beschrieben gefunden. Erfinder der Kriegs Instrumenten. Der gebährende Jupiter.Wann Strabo von deß Jupiters Olympius Tempel schreibet/ nach welchem aus gantz Griechenlande eine unglaubliche Menge Volcks/ mit überaus köstlichen Geschencken zu wallfahrten pflegte/ saget er unter andern/ es sey daselbst deß Jupiters Bildnus aus Elffenbein/ von Phidia gemacht/ zu sehen/ in solcher Grösse/ daß selbiger Tempel/ unangesehen er sehr groß/ nichts desto weniger gegen der Grösse dieser Statua klein zu seyn schiene: daher der Künstler für straffwürdig geachtet worden/ weil er diese Bildnus an einen solchen Ort gesetzt/ dahin sie sich doch nicht allerdings geschicket/ zumalen sie sitzend mit den Hauptscheidel an das Dach gerührt/ und im Fall sie hätte aufstehen können/ würde man ohn allen Zweiffel das Dach haben abheben und zerbrechen müssen. Gleichwol ist diese Statue von iederman in hohen Ehren gehalten worden: dann/ nach deß Quintilianus Zeugnis/ die ungeheure Grösse den Anschauern eine heilige Furcht einjagte/ und dem Jupiter weis nicht was für eine Göttliche Majestät zuzueignen pflegte. Diese Bildnus aber hat Phidias/ seiner eignen Bekanntnus nach/ aus deß Homerus Beschreibung also nachgebildet/ welcher Homerus in seiner Ilias also von ihm redet: Deß Jupiters Bildnus von Phidia. Warumb solche Statua so groß gewesen. Annuit, & nutu totum tremefecit Olympum. Er gab durch einen Winck so kräfftgen Willen drein/ daß alles schütterte/ und schien zu fallen ein der gantze Himmelsbau etc. Es haben auch öffters die Mahler ihre Gemühts-Gedancken gar schicklich ausgebildet/ wie Apelles gethan/ da er einer Aufruhr und Zusammen-Verschwörung beschuldigt wurde/ wie wir etwas besser unten in der Calumnia Bildnus erklären wollen; deme Nealces/ der sinnreiche und wohlerfahrne Künstler/ gleich gewesen/der/ wie Plinius lib. 35. erzehlet/ das Seetreffen der Egypter und Perser gemahlt/ Nealces ein sinnreicher Künstler.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/119>, abgerufen am 23.11.2024.