ten/ vnd opfferen. Die abgesagte Feind vnd Spöttler der rothtn Barth/ müssen nicht für ihr Schutzung anziehen die vngerühmte That eines Spänischen Edlmanns/ welcher einen zu dem Strang verurthlet/ vnd hencken lassen/ keiner anderen Ursach halber/ als weilen er ein ro- then Barth hatte/ vnd als man dessen Unschuld vorkehr- te; wie wissentlich nicht bekandt seye/ daß diser gute Mann etwas übels gethan; denen hat der verruckte Edl- mann geantwortet. Er hat einen rothen Barth/ hat er nichts übels gethan/ so hätte er doch etwas übels stifften können. Diser Spanische Prophet kombt mir warhaff- tig spanisch vor/ indeme er seine Weißsagung nur auff solches rothfärbiges Testimonium steiffet.
Die alte Heydnische Grillen-Vögt hatten vnder- schidliche aberglaubige Wissenschafften/ worauß sie künff- tige Begebenheiten abnemmen; vnd zwar eine hat ge- haissen Metoposepia, ein andere Chiromantia, ein an- dere Batonomantia, ein andere Capnomantia, ein ande- re Piromantia, ein andere Coschinomantia, ein andere Cleromantia, ein andere Geomantia, ein andere Hydro- mantia, ein andere Lecanomantia, ein andere Gastro- mantia, ein andere Axinomantia, ein andere Aeroman- tia, ein andere Phisognomia, vnd dise letztere thäten sie allein grunden auff das Angesicht deß Menschen/ auß dem sie künfftige Sachen außkundtschafften/ aber von keiner Barbomantia, oder Narromantia hab ich niemahls ge- lesen/ daß man auß einem rothen Barth soll können ab- nemmen/ einer werde künfftig nichts guts thun. Auff solchen Schlag wirfft ein rother Barth dem freyen Wil- len einen zimblichen Brügl vnder die Füß/ vnd hat er mehrer Macht/ als die obere Gestiern deß Himmels/ welche doch mit ihren Influentzen den Menschen zu ei- ner Sach nur naigen/ vnd nicht zwingen/ noch tringen.
Im
Deß Judæ Barth/
ten/ vnd opfferen. Die abgeſagte Feind vnd Spoͤttler der rothtn Barth/ muͤſſen nicht fuͤr ihr Schutzung anziehen die vngeruͤhmte That eines Spaͤniſchen Edlmanns/ welcher einen zu dem Strang verurthlet/ vnd hencken laſſen/ keiner anderen Urſach halber/ als weilen er ein ro- then Barth hatte/ vnd als man deſſen Unſchuld vorkehr- te; wie wiſſentlich nicht bekandt ſeye/ daß diſer gute Mann etwas uͤbels gethan; denen hat der verruckte Edl- mann geantwortet. Er hat einen rothen Barth/ hat er nichts uͤbels gethan/ ſo haͤtte er doch etwas uͤbels ſtifften koͤnnen. Diſer Spaniſche Prophet kombt mir warhaff- tig ſpaniſch vor/ indeme er ſeine Weißſagung nur auff ſolches rothfaͤrbiges Teſtimonium ſteiffet.
Die alte Heydniſche Grillen-Voͤgt hatten vnder- ſchidliche aberglaubige Wiſſenſchafften/ worauß ſie kuͤnff- tige Begebenheiten abnemmen; vnd zwar eine hat ge- haiſſen Metopoſepia, ein andere Chiromantia, ein an- dere Batonomantia, ein andere Capnomantia, ein ande- re Piromantia, ein andere Coſchinomantia, ein andere Cleromantia, ein andere Geomantia, ein andere Hydro- mantia, ein andere Lecanomantia, ein andere Gaſtro- mantia, ein andere Axinomantia, ein andere Aëroman- tia, ein andere Phiſognomia, vnd diſe letztere thaͤten ſie allein grunden auff das Angeſicht deß Menſchen/ auß dem ſie kuͤnfftige Sachen außkundtſchafften/ aber von keiner Barbomantia, oder Narromantia hab ich niemahls ge- leſen/ daß man auß einem rothen Barth ſoll koͤnnen ab- nemmen/ einer werde kuͤnfftig nichts guts thun. Auff ſolchen Schlag wirfft ein rother Barth dem freyen Wil- len einen zimblichen Bruͤgl vnder die Fuͤß/ vnd hat er mehrer Macht/ als die obere Geſtiern deß Himmels/ welche doch mit ihren Influentzen den Menſchen zu ei- ner Sach nur naigen/ vnd nicht zwingen/ noch tringen.
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Deß Judæ Barth/
ten/ vnd opfferen. Die abgeſagte Feind vnd Spoͤttler der
rothtn Barth/ muͤſſen nicht fuͤr ihr Schutzung anziehen
die vngeruͤhmte That eines Spaͤniſchen Edlmanns/
welcher einen zu dem Strang verurthlet/ vnd hencken
laſſen/ keiner anderen Urſach halber/ als weilen er ein ro-
then Barth hatte/ vnd als man deſſen Unſchuld vorkehr-
te; wie wiſſentlich nicht bekandt ſeye/ daß diſer gute
Mann etwas uͤbels gethan; denen hat der verruckte Edl-
mann geantwortet. Er hat einen rothen Barth/ hat er
nichts uͤbels gethan/ ſo haͤtte er doch etwas uͤbels ſtifften
koͤnnen. Diſer Spaniſche Prophet kombt mir warhaff-
tig ſpaniſch vor/ indeme er ſeine Weißſagung nur auff
ſolches rothfaͤrbiges Teſtimonium ſteiffet.
Die alte Heydniſche Grillen-Voͤgt hatten vnder-
ſchidliche aberglaubige Wiſſenſchafften/ worauß ſie kuͤnff-
tige Begebenheiten abnemmen; vnd zwar eine hat ge-
haiſſen Metopoſepia, ein andere Chiromantia, ein an-
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Cleromantia, ein andere Geomantia, ein andere Hydro-
mantia, ein andere Lecanomantia, ein andere Gaſtro-
mantia, ein andere Axinomantia, ein andere Aëroman-
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allein grunden auff das Angeſicht deß Menſchen/ auß dem
ſie kuͤnfftige Sachen außkundtſchafften/ aber von keiner
Barbomantia, oder Narromantia hab ich niemahls ge-
leſen/ daß man auß einem rothen Barth ſoll koͤnnen ab-
nemmen/ einer werde kuͤnfftig nichts guts thun. Auff
ſolchen Schlag wirfft ein rother Barth dem freyen Wil-
len einen zimblichen Bruͤgl vnder die Fuͤß/ vnd hat er
mehrer Macht/ als die obere Geſtiern deß Himmels/
welche doch mit ihren Influentzen den Menſchen zu ei-
ner Sach nur naigen/ vnd nicht zwingen/ noch tringen.
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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/156>, abgerufen am 24.11.2024.
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