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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Deß Judae Barth/
halb also renovieren/ daß es fast einem gearbeiten Sau-
leder gleichet/ vnd bleiben bißweilen zwey zwintzige Bü-
scherle Haar vnder der Nasen/ daß sie also zaigen/ der
Grund seye nichts nutz/ weilen so wenig Graß wachset.
Pfuy der bethörten Welt! sollen vns dann nit die Con-
trofey vnserer Vor-Elteren mit ihren grossen Bärthen
schamroth machen/ weilen wir so gar die Uppigkeit im
Barth ziglen/ vnd auff solche Weiß GOtt vnd die Na-
tur schimpfflich corrigieren wollen. Solcher Ubermuth/
Hoffart in den Bärten kan ebenfalls vnseren HErrn be-
laydigen/ wie ihn belaydiget haben jene Lotters-Buben/
vnd muthwillige Hebraeer/ welche dem beschmertzten JE-
su im wehrenden seinem Leyden Haar vnd Barth außge-
rupffet; Dedi Genas meas vellentibus.

S. Cypria-
nus Tract.
de Lapsis.

Jene tyrannische Verfolgung/ welche der gottlose
Decius wider die Christen führte/ solle auß sonderer Ver-
hengnuß Gottes geschehen seyn/ schreibt der H. Cypria-
nus,
weilen GOtt den Ubermuth der Christen nicht mehr
erdulten konte. Under anderen GOtt mißfälligen Wer-
cken/ setzt er auch den damahligen eytlen Pracht der
Bärth. Corruptas barbas in viris. Möcht einer doch
solchen Barth-Hansen/ vnd Barthbrallern/ vnd Barth-
pflantzern vergunnen jene Straff/ welche der H. Mann
In Vita S.
Patritij.
Patritius einem Dieb von GOtt erbetten. Dann als
solcher erstgedachtem heiligen Mann ein Gaißbock ent-
frembdet/ vnd selben für sein Kuchel abgestochen/ ist ih-
me alsobald/ nachdem er den ersten Bissen gekostet/ ein
gantzer natürlicher Gaißbarth gewachsen/ mit welcher
Straff auch seine gantze verwandte Nachkömblingschafft
gezüchtiget worden/ daß sie niemablens ins gemain nicht
ohne Hohn vnd Gelächter nur die Gaißberger seyn ge-
nennet worden. Gebt Acht ihr stoltze Barthpüffer/ seyt
gewahrnet ihr hoffärtige Barthraspler/ daß ihr nicht

auch

Deß Judæ Barth/
halb alſo renovìeren/ daß es faſt einem gearbeiten Sau-
leder gleichet/ vnd bleiben bißweilen zwey zwintzige Buͤ-
ſcherle Haar vnder der Naſen/ daß ſie alſo zaigen/ der
Grund ſeye nichts nutz/ weilen ſo wenig Graß wachſet.
Pfuy der bethoͤrten Welt! ſollen vns dann nit die Con-
trofey vnſerer Vor-Elteren mit ihren groſſen Baͤrthen
ſchamroth machen/ weilen wir ſo gar die Uppigkeit im
Barth ziglen/ vnd auff ſolche Weiß GOtt vnd die Na-
tur ſchimpfflich corrigieren wollen. Solcher Ubermuth/
Hoffart in den Baͤrten kan ebenfalls vnſeren HErꝛn be-
laydigen/ wie ihn belaydiget haben jene Lotters-Buben/
vnd muthwillige Hebræer/ welche dem beſchmertzten JE-
ſu im wehrenden ſeinem Leyden Haar vnd Barth außge-
rupffet; Dedi Genas meas vellentibus.

S. Cypria-
nus Tract.
de Lapſis.

Jene tyranniſche Verfolgung/ welche der gottloſe
Decius wider die Chriſten fuͤhrte/ ſolle auß ſonderer Ver-
hengnuß Gottes geſchehen ſeyn/ ſchreibt der H. Cypria-
nus,
weilen GOtt den Ubermuth der Chriſten nicht mehr
erdulten konte. Under anderen GOtt mißfaͤlligen Wer-
cken/ ſetzt er auch den damahligen eytlen Pracht der
Baͤrth. Corruptas barbas in viris. Moͤcht einer doch
ſolchen Barth-Hanſen/ vnd Barthbrallern/ vnd Barth-
pflantzern vergunnen jene Straff/ welche der H. Mann
In Vita S.
Patritij.
Patritius einem Dieb von GOtt erbetten. Dann als
ſolcher erſtgedachtem heiligen Mann ein Gaißbock ent-
frembdet/ vnd ſelben fuͤr ſein Kuchel abgeſtochen/ iſt ih-
me alſobald/ nachdem er den erſten Biſſen gekoſtet/ ein
gantzer natuͤrlicher Gaißbarth gewachſen/ mit welcher
Straff auch ſeine gantze verwandte Nachkoͤmblingſchafft
gezuͤchtiget worden/ daß ſie niemablens ins gemain nicht
ohne Hohn vnd Gelaͤchter nur die Gaißberger ſeyn ge-
nennet worden. Gebt Acht ihr ſtoltze Barthpuͤffer/ ſeyt
gewahrnet ihr hoffaͤrtige Barthraſpler/ daß ihr nicht

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[122/0158] Deß Judæ Barth/ halb alſo renovìeren/ daß es faſt einem gearbeiten Sau- leder gleichet/ vnd bleiben bißweilen zwey zwintzige Buͤ- ſcherle Haar vnder der Naſen/ daß ſie alſo zaigen/ der Grund ſeye nichts nutz/ weilen ſo wenig Graß wachſet. Pfuy der bethoͤrten Welt! ſollen vns dann nit die Con- trofey vnſerer Vor-Elteren mit ihren groſſen Baͤrthen ſchamroth machen/ weilen wir ſo gar die Uppigkeit im Barth ziglen/ vnd auff ſolche Weiß GOtt vnd die Na- tur ſchimpfflich corrigieren wollen. Solcher Ubermuth/ Hoffart in den Baͤrten kan ebenfalls vnſeren HErꝛn be- laydigen/ wie ihn belaydiget haben jene Lotters-Buben/ vnd muthwillige Hebræer/ welche dem beſchmertzten JE- ſu im wehrenden ſeinem Leyden Haar vnd Barth außge- rupffet; Dedi Genas meas vellentibus. Jene tyranniſche Verfolgung/ welche der gottloſe Decius wider die Chriſten fuͤhrte/ ſolle auß ſonderer Ver- hengnuß Gottes geſchehen ſeyn/ ſchreibt der H. Cypria- nus, weilen GOtt den Ubermuth der Chriſten nicht mehr erdulten konte. Under anderen GOtt mißfaͤlligen Wer- cken/ ſetzt er auch den damahligen eytlen Pracht der Baͤrth. Corruptas barbas in viris. Moͤcht einer doch ſolchen Barth-Hanſen/ vnd Barthbrallern/ vnd Barth- pflantzern vergunnen jene Straff/ welche der H. Mann Patritius einem Dieb von GOtt erbetten. Dann als ſolcher erſtgedachtem heiligen Mann ein Gaißbock ent- frembdet/ vnd ſelben fuͤr ſein Kuchel abgeſtochen/ iſt ih- me alſobald/ nachdem er den erſten Biſſen gekoſtet/ ein gantzer natuͤrlicher Gaißbarth gewachſen/ mit welcher Straff auch ſeine gantze verwandte Nachkoͤmblingſchafft gezuͤchtiget worden/ daß ſie niemablens ins gemain nicht ohne Hohn vnd Gelaͤchter nur die Gaißberger ſeyn ge- nennet worden. Gebt Acht ihr ſtoltze Barthpuͤffer/ ſeyt gewahrnet ihr hoffaͤrtige Barthraſpler/ daß ihr nicht auch In Vita S. Patritij.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/158>, abgerufen am 24.11.2024.