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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Judas ein angehender
hat sie die Catholische Kirchen über alle massen bereicht/
also zwar/ daß durch dero Ordens-Männer Eyfer vnd
Lehr vil Königreich/ vnd Länder Christi Kirchen ererbt
hat; es klecken nit hundert tausend/ tausendmal tausend
Seelen/ welche allein durch Francisci Ordens-Leuth auß
dem blinden Haydenthum gezogen worden. So gar der
Mathuzinger, der Texoquiner, der Amarhocen, der
Cacothurner, der Cascaner, der Cacaloracen, der lya-
zalatanier
ihre Abgötter vnd Teuffels-Affen vnd Höll-
Bilder seynd durch die Religiosen zu Boden geworffen
worden/ wie der saube[re] Dagon durch den Bunds-Ka-
sien. Vnd weilen dise eyfervolle Geistliche Strick/ tragen
auß anverwandter Demuth vmb ihre Leiber/ so kan mans
billich hell erschallende Glocken nennen der Catholischen
Kirchen/ wegen ihrer Apostolischen Stimm/ mit welcher
sie ein so vnzahlbare Anzahl der Menschen zu den wahren
Gott leitten vnd laithen. Ich will dermahlen vmbgehen
die großmächtige Anzahl der heiligen Beichtiger/ Marty-
rer/ Jungfrauen dises Ordens. Ist doch das ein Lob über
Englgrav.
in festo
utriusque.
alles Lob/ daß in Ansehung der zwey heiligen Orden Do-
minici,
vnd Francisci der erzürnete Gott der sündigen
Welt verschont/ welche er sonsten gäntzlich vertilgt hätte.
Wer kan dann noch ein Attern-Zungen haben/ welche di-
sem Seraphischen Orden verletzt? wann schon bewust
soll seyn/ daß vnder disen Aschenfärbigen Habith etwann
einmahl ein außgeloschene Kohlen vermerckt worden/ dar-
durch leydet nicht der andern Vollkommenheit/ vnd sagt
ebenmässig Franciscus. Non est melior Domus mea,
quam Domini.
Hat doch auch vnser HErr vnder seinen
Exod. 13.zwölff Jüngern/ einen schlimmen Bößwicht gehabt.

Was kan lobwürdigers seyn in der gantzen Welt/
als die Societet Jesu. Ein feurige Saulen hat die Israeli-
ter auß Egypten geführt bey nächtlicher Zeit. In Colum-

na

Judas ein angehender
hat ſie die Catholiſche Kirchen uͤber alle maſſen bereicht/
alſo zwar/ daß durch dero Ordens-Maͤnner Eyfer vnd
Lehr vil Koͤnigreich/ vnd Laͤnder Chriſti Kirchen ererbt
hat; es klecken nit hundert tauſend/ tauſendmal tauſend
Seelen/ welche allein durch Franciſci Ordens-Leuth auß
dem blinden Haydenthum gezogen worden. So gar der
Mathuzinger, der Texoquiner, der Amarhocen, der
Cacothurner, der Caſcaner, der Cacaloracen, der lya-
zalatanier
ihre Abgoͤtter vnd Teuffels-Affen vnd Hoͤll-
Bilder ſeynd durch die Religioſen zu Boden geworffen
worden/ wie der ſaube[re] Dagon durch den Bunds-Ka-
ſien. Vnd weilen diſe eyfervolle Geiſtliche Strick/ tragen
auß anverwandter Demuth vmb ihre Leiber/ ſo kan mans
billich hell erſchallende Glocken nennen der Catholiſchen
Kirchen/ wegen ihrer Apoſtoliſchen Stimm/ mit welcher
ſie ein ſo vnzahlbare Anzahl der Menſchen zu den wahren
Gott leitten vnd laithen. Ich will dermahlen vmbgehen
die großmaͤchtige Anzahl der heiligen Beichtiger/ Marty-
rer/ Jungfrauen diſes Ordens. Iſt doch das ein Lob uͤber
Englgrav.
in feſto
utriuſque.
alles Lob/ daß in Anſehung der zwey heiligen Orden Do-
minici,
vnd Franciſci der erzuͤrnete Gott der ſuͤndigen
Welt verſchont/ welche er ſonſten gaͤntzlich vertilgt haͤtte.
Wer kan dann noch ein Attern-Zungen haben/ welche di-
ſem Seraphiſchen Orden verletzt? wann ſchon bewuſt
ſoll ſeyn/ daß vnder diſen Aſchenfaͤrbigen Habith etwann
einmahl ein außgeloſchene Kohlen vermerckt worden/ dar-
durch leydet nicht der andern Vollkommenheit/ vnd ſagt
ebenmaͤſſig Franciſcus. Non eſt melior Domus mea,
quam Domini.
Hat doch auch vnſer HErꝛ vnder ſeinen
Exod. 13.zwoͤlff Juͤngern/ einen ſchlimmen Boͤßwicht gehabt.

Was kan lobwuͤrdigers ſeyn in der gantzen Welt/
als die Societet Jesu. Ein feurige Saulen hat die Iſraeli-
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[244/0280] Judas ein angehender hat ſie die Catholiſche Kirchen uͤber alle maſſen bereicht/ alſo zwar/ daß durch dero Ordens-Maͤnner Eyfer vnd Lehr vil Koͤnigreich/ vnd Laͤnder Chriſti Kirchen ererbt hat; es klecken nit hundert tauſend/ tauſendmal tauſend Seelen/ welche allein durch Franciſci Ordens-Leuth auß dem blinden Haydenthum gezogen worden. So gar der Mathuzinger, der Texoquiner, der Amarhocen, der Cacothurner, der Caſcaner, der Cacaloracen, der lya- zalatanier ihre Abgoͤtter vnd Teuffels-Affen vnd Hoͤll- Bilder ſeynd durch die Religioſen zu Boden geworffen worden/ wie der ſaubere Dagon durch den Bunds-Ka- ſien. Vnd weilen diſe eyfervolle Geiſtliche Strick/ tragen auß anverwandter Demuth vmb ihre Leiber/ ſo kan mans billich hell erſchallende Glocken nennen der Catholiſchen Kirchen/ wegen ihrer Apoſtoliſchen Stimm/ mit welcher ſie ein ſo vnzahlbare Anzahl der Menſchen zu den wahren Gott leitten vnd laithen. Ich will dermahlen vmbgehen die großmaͤchtige Anzahl der heiligen Beichtiger/ Marty- rer/ Jungfrauen diſes Ordens. Iſt doch das ein Lob uͤber alles Lob/ daß in Anſehung der zwey heiligen Orden Do- minici, vnd Franciſci der erzuͤrnete Gott der ſuͤndigen Welt verſchont/ welche er ſonſten gaͤntzlich vertilgt haͤtte. Wer kan dann noch ein Attern-Zungen haben/ welche di- ſem Seraphiſchen Orden verletzt? wann ſchon bewuſt ſoll ſeyn/ daß vnder diſen Aſchenfaͤrbigen Habith etwann einmahl ein außgeloſchene Kohlen vermerckt worden/ dar- durch leydet nicht der andern Vollkommenheit/ vnd ſagt ebenmaͤſſig Franciſcus. Non eſt melior Domus mea, quam Domini. Hat doch auch vnſer HErꝛ vnder ſeinen zwoͤlff Juͤngern/ einen ſchlimmen Boͤßwicht gehabt. Englgrav. in feſto utriuſque. Exod. 13. Was kan lobwuͤrdigers ſeyn in der gantzen Welt/ als die Societet Jesu. Ein feurige Saulen hat die Iſraeli- ter auß Egypten gefuͤhrt bey naͤchtlicher Zeit. In Colum- na

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/280>, abgerufen am 22.11.2024.