Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.kan solche nit mehr lassen. met/ daß du anderen mit gutem Exempel vorgehest. Nunaber spürre ich das Widerspiel/ in dem du ohne einige Forcht Gottes/ zum höchsten Nachtheil deiner Seelen/ das Gewissen mit öffterem Diebstall überladest; gedencke doch/ was genaue Rechenschafft du am Jüngsten Tag must ablegen. Judas hörete solche mildhertzige Ermah- nung mit vnderschlagenen Augen/ vnnd versprach jedes- mahl gantz guldene Berg/ daß er sich mit dem Silber nit mehr will vergreiffen/ sondern hinfüran ein treuer Apostl/ wie es sein heiliges Ambt erforderet/ beharrlich verblei- ben. Es stunde aber ein kleine Zeit an/ so hat er mehr- mahlen lange Finger gemacht/ vnd noch kräfftiger gestoh- len als zuvor/ dann er hatte es schon gewohnet/ vnd könts nit mehr lassen. Der Israeliter ihre Klayder haben 40. Jahr in derDeut. 29. Die Klayder deß Heil. Apostels Bartholomaei seyndSabell. lib. Der H. Apollonius lebte 40. Jahr in der WüstenPallad. in Die Klayder/ welche 50. gantzer Jahr der H. EremitS. Ephrem. Die Klayder deß Heil. Bischoff Meinuverci habenIn Act. Die
kan ſolche nit mehr laſſen. met/ daß du anderen mit gutem Exempel vorgeheſt. Nunaber ſpuͤrre ich das Widerſpiel/ in dem du ohne einige Forcht Gottes/ zum hoͤchſten Nachtheil deiner Seelen/ das Gewiſſen mit oͤffterem Diebſtall uͤberladeſt; gedencke doch/ was genaue Rechenſchafft du am Juͤngſten Tag muſt ablegen. Judas hoͤrete ſolche mildhertzige Ermah- nung mit vnderſchlagenen Augen/ vnnd verſprach jedes- mahl gantz guldene Berg/ daß er ſich mit dem Silber nit mehr will vergreiffen/ ſondern hinfuͤran ein treuer Apoſtl/ wie es ſein heiliges Ambt erforderet/ beharꝛlich verblei- ben. Es ſtunde aber ein kleine Zeit an/ ſo hat er mehr- mahlen lange Finger gemacht/ vnd noch kraͤfftiger geſtoh- len als zuvor/ dann er hatte es ſchon gewohnet/ vnd koͤnts nit mehr laſſen. Der Iſraeliter ihre Klayder haben 40. Jahr in derDeut. 29. Die Klayder deß Heil. Apoſtels Bartholomæi ſeyndSabell. lib. Der H. Apollonius lebte 40. Jahr in der WuͤſtenPallad. in Die Klayder/ welche 50. gantzer Jahr der H. EremitS. Ephrem. Die Klayder deß Heil. Biſchoff Meinuverci habenIn Act. Die
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kan ſolche nit mehr laſſen.
met/ daß du anderen mit gutem Exempel vorgeheſt. Nun
aber ſpuͤrre ich das Widerſpiel/ in dem du ohne einige
Forcht Gottes/ zum hoͤchſten Nachtheil deiner Seelen/
das Gewiſſen mit oͤffterem Diebſtall uͤberladeſt; gedencke
doch/ was genaue Rechenſchafft du am Juͤngſten Tag
muſt ablegen. Judas hoͤrete ſolche mildhertzige Ermah-
nung mit vnderſchlagenen Augen/ vnnd verſprach jedes-
mahl gantz guldene Berg/ daß er ſich mit dem Silber nit
mehr will vergreiffen/ ſondern hinfuͤran ein treuer Apoſtl/
wie es ſein heiliges Ambt erforderet/ beharꝛlich verblei-
ben. Es ſtunde aber ein kleine Zeit an/ ſo hat er mehr-
mahlen lange Finger gemacht/ vnd noch kraͤfftiger geſtoh-
len als zuvor/ dann er hatte es ſchon gewohnet/ vnd koͤnts
nit mehr laſſen.
Der Iſraeliter ihre Klayder haben 40. Jahr in der
Wuͤſten getauret/ vnd iſt nit ein Faden an ihnen verſehrt
worden. Das waren taurhaffte Klayder.
Deut. 29.
Die Klayder deß Heil. Apoſtels Bartholomæi ſeynd
25. Jahr alſo neu gebliben/ als haͤtte er ſie den erſten Tag
angezogen/ da er doch in allen Regen vnd Ungewitter ſel-
bige getragen. Das waren taurhaffte Klayder.
Sabell. lib.
2 c. 8.
Der H. Apollonius lebte 40. Jahr in der Wuͤſten
Thebaidis, vnd diente GOtt mit groͤſtem Eyffer/ in weh-
render diſer langen Zeit tragte er ein einiges Klayd/ ſo doch
nie eraltet/ noch zerriſſen. Das waren taurhaffte Klayder.
Pallad. in
Hiſt. laus.
c. 52.
Die Klayder/ welche 50. gantzer Jahr der H. Eremit
Abraham am Leib tragte/ ſeynd nie abgeſchaben/ noch
weniger an einem Fetzen verletzet worden. Das waren
taurhaffte Klayder.
S. Ephrem.
de Sanct.
Die Klayder deß Heil. Biſchoff Meinuverci haben
340. Jahr in dem Grab vnder der Erden alſo getauret/
daß ſie nach ſo vilen Jahren gantz neu ſeynd erfunden
worden. Das waren taurhaffte Klayder.
In Act.
Sanct.
Die
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