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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686.

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Danck-Predig.
Jahren so grosse vnd überhäuffige Gnaden empfangen/
auch ferner hoffen durch dise allerheiligste Dreyfaltigkeit
von allen Ubeln befreyt zu seyn. Es hat vermaint der Jo-
seph,
er habe dem Beniamin den besten Schatz in den Sack
gelegt/ in dem er die Säck anderer seiner Brüder mit Trayd
hat lassen anfüllen/ vnd obenher ihr Geld verborgen/ dem
Beniamin aber seinen silbernen Becher/ wormit er pflegte
weissagen/ in Sack gestecket. Wir in Grätz haben weit
ein grössern Schatz im Sack/ NB. vnd zwar im ersten SackNB.
Zu Grätzist
ein Gassen/
welche der
erste Sack
genennet
wird/ all-
wo die Eh-
ren-Saul
ist auffge-
richtet.

allhier/ wo nemblich die allerheiligste Dreyfaltigkeit/ wor-
durch ich etwann so gut/ als Joseph mit seinen silbernen
Becher kan wahrsagen. Wahrsagen will ich/ daß wir hin-
füran vnder dem Schutz der allerheiligsten Dreyfaltigkeit
werden von der Pest befreyet seyn: wahrsagen will ich/
daß wir mit Hülff der allerheiligsten Dreyfaltigkeit wer-
den Sieg vnd Victori wider vnsere Feind erhalten. Aller
massen Gedeon der tapffere Kriegs-Fürst die Madianiter/
mittels der allerheiligsten Dreyfaltigkeit überwunden/ dann
er nahme wider einen so starcken Feind nicht mehrer/ als
300. Mann zu Ehren der allerheiligsten Dreyfaltigkeit/
die 300. müsten ebenfalls drey Stuck mit sich haben/ nemb-
lich ein Trompeten/ ein erdenes Geschirr/ welches sie mu-
sten zerbrechen/ vnd ein Fackel/ mit disen drey Stucken
seynd vil 1000. Madianiter erleget worden. Durch die
Trompeten wurde verstanden der Himmlische Vatter/
welcher mit dem Schall eines eintzigen Worts Himmel
vnd Erden erschaffen: durch das erdene Geschirr wurde
verstanden die andere Person in der allerheiligsten Drey-
faltigkeit/ als welcher die jrrdische Menschheit angenom-
men/ vnd nachmahls durch die Hebreische Mißgönner zer-
brochen worden/ wie man dann noch 5. grosse Riß/ oder Ri-
tzer sicht. Durch die Fackl wurde verstanden der H. Geist/ der
in Gestalt feuriger Zungen über die Apostl erschinen. Gleich-

wie

Danck-Predig.
Jahren ſo groſſe vnd uͤberhaͤuffige Gnaden empfangen/
auch ferner hoffen durch diſe allerheiligſte Dreyfaltigkeit
von allen Ubeln befreyt zu ſeyn. Es hat vermaint der Jo-
ſeph,
er habe dem Beniamin den beſten Schatz in den Sack
gelegt/ in dem er die Saͤck anderer ſeiner Bruͤder mit Trayd
hat laſſen anfuͤllen/ vnd obenher ihr Geld verborgen/ dem
Beniamin aber ſeinen ſilbernen Becher/ wormit er pflegte
weiſſagen/ in Sack geſtecket. Wir in Graͤtz haben weit
ein groͤſſern Schatz im Sack/ NB. vnd zwar im erſten SackNB.
Zu Graͤtziſt
ein Gaſſen/
welche der
erſte Sack
genennet
wird/ all-
wo die Eh-
ren-Saul
iſt auffge-
richtet.

allhier/ wo nemblich die allerheiligſte Dreyfaltigkeit/ wor-
durch ich etwann ſo gut/ als Joſeph mit ſeinen ſilbernen
Becher kan wahrſagen. Wahrſagen will ich/ daß wir hin-
fuͤran vnder dem Schutz der allerheiligſten Dreyfaltigkeit
werden von der Peſt befreyet ſeyn: wahrſagen will ich/
daß wir mit Huͤlff der allerheiligſten Dreyfaltigkeit wer-
den Sieg vnd Victori wider vnſere Feind erhalten. Aller
maſſen Gedeon der tapffere Kriegs-Fuͤrſt die Madianiter/
mittels der allerheiligſten Dreyfaltigkeit uͤberwunden/ dan̄
er nahme wider einen ſo ſtarcken Feind nicht mehrer/ als
300. Mann zu Ehren der allerheiligſten Dreyfaltigkeit/
die 300. muͤſten ebenfalls drey Stuck mit ſich haben/ nemb-
lich ein Trompeten/ ein erdenes Geſchirꝛ/ welches ſie mu-
ſten zerbrechen/ vnd ein Fackel/ mit diſen drey Stucken
ſeynd vil 1000. Madianiter erleget worden. Durch die
Trompeten wurde verſtanden der Himmliſche Vatter/
welcher mit dem Schall eines eintzigen Worts Himmel
vnd Erden erſchaffen: durch das erdene Geſchirꝛ wurde
verſtanden die andere Perſon in der allerheiligſten Drey-
faltigkeit/ als welcher die jrꝛdiſche Menſchheit angenom-
men/ vnd nachmahls durch die Hebreiſche Mißgoͤnner zer-
brochen worden/ wie man dann noch 5. groſſe Riß/ oder Ri-
tzer ſicht. Durch die Fackl wurde verſtanden der H. Geiſt/ der
in Geſtalt feuriger Zungen uͤber die Apoſtl erſchinen. Gleich-

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[519/0555] Danck-Predig. Jahren ſo groſſe vnd uͤberhaͤuffige Gnaden empfangen/ auch ferner hoffen durch diſe allerheiligſte Dreyfaltigkeit von allen Ubeln befreyt zu ſeyn. Es hat vermaint der Jo- ſeph, er habe dem Beniamin den beſten Schatz in den Sack gelegt/ in dem er die Saͤck anderer ſeiner Bruͤder mit Trayd hat laſſen anfuͤllen/ vnd obenher ihr Geld verborgen/ dem Beniamin aber ſeinen ſilbernen Becher/ wormit er pflegte weiſſagen/ in Sack geſtecket. Wir in Graͤtz haben weit ein groͤſſern Schatz im Sack/ NB. vnd zwar im erſten Sack allhier/ wo nemblich die allerheiligſte Dreyfaltigkeit/ wor- durch ich etwann ſo gut/ als Joſeph mit ſeinen ſilbernen Becher kan wahrſagen. Wahrſagen will ich/ daß wir hin- fuͤran vnder dem Schutz der allerheiligſten Dreyfaltigkeit werden von der Peſt befreyet ſeyn: wahrſagen will ich/ daß wir mit Huͤlff der allerheiligſten Dreyfaltigkeit wer- den Sieg vnd Victori wider vnſere Feind erhalten. Aller maſſen Gedeon der tapffere Kriegs-Fuͤrſt die Madianiter/ mittels der allerheiligſten Dreyfaltigkeit uͤberwunden/ dan̄ er nahme wider einen ſo ſtarcken Feind nicht mehrer/ als 300. Mann zu Ehren der allerheiligſten Dreyfaltigkeit/ die 300. muͤſten ebenfalls drey Stuck mit ſich haben/ nemb- lich ein Trompeten/ ein erdenes Geſchirꝛ/ welches ſie mu- ſten zerbrechen/ vnd ein Fackel/ mit diſen drey Stucken ſeynd vil 1000. Madianiter erleget worden. Durch die Trompeten wurde verſtanden der Himmliſche Vatter/ welcher mit dem Schall eines eintzigen Worts Himmel vnd Erden erſchaffen: durch das erdene Geſchirꝛ wurde verſtanden die andere Perſon in der allerheiligſten Drey- faltigkeit/ als welcher die jrꝛdiſche Menſchheit angenom- men/ vnd nachmahls durch die Hebreiſche Mißgoͤnner zer- brochen worden/ wie man dann noch 5. groſſe Riß/ oder Ri- tzer ſicht. Durch die Fackl wurde verſtanden der H. Geiſt/ der in Geſtalt feuriger Zungen uͤber die Apoſtl erſchinen. Gleich- wie NB. Zu Graͤtziſt ein Gaſſen/ welche der erſte Sack genennet wird/ all- wo die Eh- ren-Saul iſt auffge- richtet.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 1. Salzburg, 1686, S. 519. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas01_1686/555>, abgerufen am 23.11.2024.