Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.Judas der Ertz Schelm lich zu grund gericht/ der Weingarten aber deß gedachten gut-hertzigen Manns ist nit ein Haargroß verletzt worden. Childeberto, Roberto, vnd Ludovico Königen in Rambaldo einem Cavalier in Hibernia hat das All- Dem Sem. nachmahls Melchisedech genannt/ hat das am
Judas der Ertz Schelm lich zu grund gericht/ der Weingarten aber deß gedachten gut-hertzigen Manns iſt nit ein Haargroß verletzt worden. Childeberto, Roberto, vnd Ludovico Koͤnigen in Rambaldo einem Cavalier in Hibernia hat das All- Dem Sem. nachmahls Melchiſedech genannt/ hat das am
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Judas der Ertz Schelm
lich zu grund gericht/ der Weingarten aber deß gedachten gut-
hertzigen Manns iſt nit ein Haargroß verletzt worden.
Childeberto, Roberto, vnd Ludovico Koͤnigen in
Franckreich hat das Allmoſen Roſen getragen/ indem ſie Krafft
deſſen ihre maiſte Feind uͤberwunden/ vnd allemahl ſiegreiche
Waffen nach Hauß gebracht.
Gregor.
Turo.
de glor.
Conf. c. 12.
Rambaldo einem Cavalier in Hibernia hat das All-
moſen Roſen getragen/ daß/ als eineſt durch deß boͤſen Feinds
Anſtifftung ſein Pallaſt mit Feur angeſteckt worden/ hat ſol-
ches auff keine Weiß moͤgen geloͤſcht werden/ biß die arme
Bettler beygeloffen/ vnd das kurtz zuvor von diſem Herꝛn ge-
ſpendirte Gelt vnd Brodt in die Flammen geworffen/ worvon
augenblicklich alles erloſchen.
In Lib.
de opib.
cap. 39.
Dem Sem. nachmahls Melchiſedech genannt/ hat das
Allmoſen Roſen getragen/ dann er etlich hundert Jahr alt
worden/ im beſten Ruheſtand vnd Wolſtand ſein Leben zuge-
bracht/ keinem Unheyl/ keinem Ungluͤck/ keinem Unſtern vnder-
worffen/ vnd als die Urſach deſſen der groſſe Patriarch Abra-
ham gefragt/ gab er die Antwort/ wie daß er in der Archen
Noë ein allgemainen Fuettermaiſter abgeben/ vnd alle Thier
darin geſpeiſt/ damit ſie nit vor Hunger geſtorben. Derent-
halben habe ihn der Allmaͤchtige GOtt auch auff der Welt al-
ſo begluͤckt. Si Deus adeo beneficus eſt in eos, qui cum
brutis animantibus miſericordiam faciunt quantò ma-
gis remunerabit eos, qui in homines ſunt liberales:
Thut es der Allmaͤchtige alſo reichlich vergelten auff der Welt/
ſo man nur den wilden vnd vnvernuͤnfftigen Thieren etwas
gutes erweiſet/ wie wird er erſt belohnen dieſelbige/ welche ſich
freygebig gegen den/ nach dem Ebenbild Gottes erſchaffenen
Menſchen/ erzeigen. Folge nach O frommer Chriſt! es wird
dir gewiß auch Roſen tragen/ folge nach diſem Melchiſedech,
vnd ſpeiſe gleichfahls die Thier wie diſer/ ſo wirſt du ebenfahls/
wie er/ auff diſer Welt gluͤckſeelig leben. Aldort vor der Kir-
chen-Thuͤr ſitzt ein armer Blinder/ der haiſt Philipp Haß/ dort
am
Didacus
de Vega.
Do. 6.
poſt Pent.
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