Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 2 Salzburg, 1689.Judas der Ertz-Schelm sere Tochter ziecht daher/ als wie ein halb-nobilirte Jungfrau/sie tragt ein stattlichen Rothtobinen Rock/ anbey ein seidenes Neckerfarbes Mieder; woher diß? wilst es wissen/ bey disem Rock ist ein Bocksblut/ du gailer Bock/ bist Fundator über di- se rothe/ aber nit schamhaffte Mistkrippen; Joseph hat sein Mantel gelassen in den Händen einer etc. jedoch mit seinem Nutzen/ du must diser vnd diser wol öffter ein Klayd in die Händ werffen/ aber mit deinem Schaden. Die H. Schrifft sagt/ das erste Weib sey auß einer Rippen/ so auff Lateinisch Costa haist/ formirt, das must du glauben; daß aber bey schamlosen Weibern auch ein Costa, oder kosten seye/ daß will ich auch glauben. Was kosten dich die schöne Zeug? was kosten dich die schöne kostbare Spitz? was kosten dich die stattliche Bänder? was kosten dich die schmeckende Hand- schueh? was kosten dich die Neue Jahr? die Oster-Ayr? was kosten dich die hoch- vnd wol-tugendsame Sc. Kuplerin? rath/ raith/ vnd redt. Das Götzenbild Dagon, welches halbenthail Fräule/ hal- Asmo-
Judas der Ertz-Schelm ſere Tochter ziecht daher/ als wie ein halb-nobilirte Jungfrau/ſie tragt ein ſtattlichen Rothtobinen Rock/ anbey ein ſeidenes Neckerfarbes Mieder; woher diß? wilſt es wiſſen/ bey diſem Rock iſt ein Bocksblut/ du gailer Bock/ biſt Fundator uͤber di- ſe rothe/ aber nit ſchamhaffte Miſtkrippen; Joſeph hat ſein Mantel gelaſſen in den Haͤnden einer ꝛc. jedoch mit ſeinem Nutzen/ du muſt diſer vnd diſer wol oͤffter ein Klayd in die Haͤnd werffen/ aber mit deinem Schaden. Die H. Schrifft ſagt/ das erſte Weib ſey auß einer Rippen/ ſo auff Lateiniſch Coſta haiſt/ formirt, das muſt du glauben; daß aber bey ſchamloſen Weibern auch ein Coſta, oder koſten ſeye/ daß will ich auch glauben. Was koſten dich die ſchoͤne Zeug? was koſten dich die ſchoͤne koſtbare Spitz? was koſten dich die ſtattliche Baͤnder? was koſten dich die ſchmeckende Hand- ſchueh? was koſten dich die Neue Jahr? die Oſter-Ayr? was koſten dich die hoch- vnd wol-tugendſame Sc. Kuplerin? rath/ raith/ vnd redt. Das Goͤtzenbild Dagon, welches halbenthail Fraͤule/ hal- Aſmo-
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Judas der Ertz-Schelm
ſere Tochter ziecht daher/ als wie ein halb-nobilirte Jungfrau/
ſie tragt ein ſtattlichen Rothtobinen Rock/ anbey ein ſeidenes
Neckerfarbes Mieder; woher diß? wilſt es wiſſen/ bey diſem
Rock iſt ein Bocksblut/ du gailer Bock/ biſt Fundator uͤber di-
ſe rothe/ aber nit ſchamhaffte Miſtkrippen; Joſeph hat ſein
Mantel gelaſſen in den Haͤnden einer ꝛc. jedoch mit ſeinem
Nutzen/ du muſt diſer vnd diſer wol oͤffter ein Klayd in die
Haͤnd werffen/ aber mit deinem Schaden. Die H. Schrifft
ſagt/ das erſte Weib ſey auß einer Rippen/ ſo auff Lateiniſch
Coſta haiſt/ formirt, das muſt du glauben; daß aber bey
ſchamloſen Weibern auch ein Coſta, oder koſten ſeye/ daß
will ich auch glauben. Was koſten dich die ſchoͤne Zeug?
was koſten dich die ſchoͤne koſtbare Spitz? was koſten dich
die ſtattliche Baͤnder? was koſten dich die ſchmeckende Hand-
ſchueh? was koſten dich die Neue Jahr? die Oſter-Ayr? was
koſten dich die hoch- vnd wol-tugendſame Sc. Kuplerin? rath/
raith/ vnd redt.
Das Goͤtzenbild Dagon, welches halbenthail Fraͤule/ hal-
benthail Fiſch ware/ haben die Philiſtæer auff alle maſſen ver-
ehrt/ auff die Knye nidergefallen/ die Haͤnd auffgehebt/ aber
das war noch nit genug/ ſie haben muͤſſen opffern auch; Diſe
vnd jene/ welche nicht halbenthail ein Jungfrau/ ſondern mit
Ehren zu melden/ ein gantze H. complementireſt du wie ein
Goͤtzenbild/ dein auffwarten muß embſiger ſeyn/ als deß Ja-
cobs vmb die Rachel, aber das nit allein/ es muß das Opffer
auch darbey ſeyn/ dann ſolche Fratzen koſten Batzen/ ſolche Za-
ſchen laͤhren die Taſchen/ ſolche Goſchen wollen Groſchen/ ſol-
che Bilder koſten Silber/ ſolche Wahr will Denar, ſolche
Kuͤttl brauchen Mittl. Dem Salomon werden ſeine 700.
Weiber/ vnd 300. Concubinen was koſt haben/ er war aber
reich/ dir gehet auch ein zimbliches auff wegen ſolcher Aaß/
vnd iſt nichts da fuͤr die Armen? dem Buel-Teuffel
Aſmo-
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