Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.als er den Heiland JEsum verrahten. es war aber sein Ernst nicht/ er wolte halt von denenzweyen begrüst und gebetten seyn/ wie es dann nachmals auch geschehen; Also stellet Er sich gar offt/ als höre Er nit unser Gebet und Ruffen/ es ist aber sein rechter Ernst nit/ sondern Er will gar schön/ gar eyfferig/ und offt gar lang gebetten werden. Item eine andere Lehr. Mit drey grossen und annoch beständigen Wunder- Mein frommer Leser/ weil du keine Erden von be- in Pars III. S
als er den Heiland JEſum verrahten. es war aber ſein Ernſt nicht/ er wolte halt von denenzweyen begruͤſt und gebetten ſeyn/ wie es dann nachmals auch geſchehen; Alſo ſtellet Er ſich gar offt/ als hoͤre Er nit unſer Gebet und Ruffen/ es iſt aber ſein rechter Ernſt nit/ ſondern Er will gar ſchoͤn/ gar eyfferig/ und offt gar lang gebetten werden. Item eine andere Lehr. Mit drey groſſen und annoch beſtaͤndigen Wunder- Mein frommer Leſer/ weil du keine Erden von be- in Pars III. S
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als er den Heiland JEſum verrahten.
es war aber ſein Ernſt nicht/ er wolte halt von denen
zweyen begruͤſt und gebetten ſeyn/ wie es dann nachmals
auch geſchehen; Alſo ſtellet Er ſich gar offt/ als hoͤre Er nit
unſer Gebet und Ruffen/ es iſt aber ſein rechter Ernſt nit/
ſondern Er will gar ſchoͤn/ gar eyfferig/ und offt gar lang
gebetten werden. Item eine andere Lehr.
Mit drey groſſen und annoch beſtaͤndigen Wunder-
Wercken hat Chriſtus der HErr den Oelberg bey ſeiner
Glor-reichen Himmelfahrt beguadet. Erſtlich laͤſt ſich
dieſelbige Erden/ worauf er gen Himmel geſtiegen/ weder
mit Ziegel noch Marmor/ oder einem andern koſtbaren
Stein bedecken/ ja/ ſo offt man ſolches verſucht/ hat beſag-
te Erden alles mit groſſer Gewalt von ſich geworffen.
Zum andern/ iſt an demſelben Ort ein ſehr ſtattlicher run-
der Tempel und Kirchen aufgebauet worden von der Heil.
Helena, Mutter des Kayſers Conſtantini, dieſes heilige
Gebaͤu aber hat niemal noch mit einem Gewoͤlb oder Dach
koͤnnen bedeckt werden an demſelben Ort/ wo unſer lieber
HErr gen Himmel gefahren. Drittens hat der HErr
JEſus dazumal ſeine heilige Fußſtapffen der Erden alſo
eingedruckt/ daß ſelbige durch ein ewiges Wunderwerck
auf keine erdenckliche Weiſe koͤnnen ausgeloͤſcht oder aus-
gerottet werden/ ja neben dem/ daß ſolche durch ſo viel hun-
dert und hundert Jahr von denen Pilgramen und Wahl-
fahrtern ſeynd abgeſchaben und abgekratzt worden/ ſo ver-
bleiben ſie dannoch in der erſten Geſtalt/ wie ſie der Hey-
land in ſeiner Himmelfahrt eingedruckt.
S. Paulinus
ad Sever.
Epiſt. 11.
Sulpit. lib.
2. hiſt. ſac.
Beda de lo-
cis Sanct.
c. 7.
Mein frommer Leſer/ weil du keine Erden von be-
ſagten Heil. Fuß-Pfaden kanſt nehmen/ ſo nimm aufs
wenigſt eine Lehr davon/ und erkenne die unermaͤßliche
Liebe deines gebenedeyten Heylands JESU/ welcher
in
Pars III. S
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