Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.welches er zeigen wird am Jüngsten Tag. Gefäßstechen lassen. Ins ewige/ ihr Dammasen soltdieses Wort auf eueren Spiegel-Kramm zeichnen lassen. Ins ewige/ ihr Kauffleute solt dieses Wort zu Anfang eurer Bücher setzen lassen. Ins ewige/ ihr Bauren und gemeine Leute/ solt dieses Wort auf der Thür eures Hau- ses schreiben lassen. Ins ewige/ dieses Wort hat gantze Wüsten und Einöde mit Leute angefüllet. Ins ewige/ dieses Wort hat gemacht/ daß so viel Reichthumen/ Hoh- heit veracht/ und mit Evangelischer Armuth vertautscht worden. Ins ewige/ dieses Wort hat auch dem verwe- gensten Sünder einen Zaum eingelegt. Ins ewige/ die- ses Wort hat viel tausend in die Clöster gezogen. Ins ewige/ dieses Wort erschröcket mich dergestalten/ daß ich vor Zittern nit mehr schreiben kan! Judas der verblendte Gesell suchet das wahre Liecht mit Liechtern und Laternen. DAß solcher verrächterische Apostel mit so grosser Chri- H h 2
welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag. Gefaͤßſtechen laſſen. Ins ewige/ ihr Dammaſen ſoltdieſes Wort auf eueren Spiegel-Kramm zeichnen laſſen. Ins ewige/ ihr Kauffleute ſolt dieſes Wort zu Anfang eurer Buͤcher ſetzen laſſen. Ins ewige/ ihr Bauren und gemeine Leute/ ſolt dieſes Wort auf der Thuͤr eures Hau- ſes ſchreiben laſſen. Ins ewige/ dieſes Wort hat gantze Wuͤſten und Einoͤde mit Leute angefuͤllet. Ins ewige/ dieſes Wort hat gemacht/ daß ſo viel Reichthumen/ Hoh- heit veracht/ und mit Evangeliſcher Armuth vertautſcht worden. Ins ewige/ dieſes Wort hat auch dem verwe- genſten Suͤnder einen Zaum eingelegt. Ins ewige/ die- ſes Wort hat viel tauſend in die Cloͤſter gezogen. Ins ewige/ dieſes Wort erſchroͤcket mich dergeſtalten/ daß ich vor Zittern nit mehr ſchreiben kan! Judas der verblendte Geſell ſuchet das wahre Liecht mit Liechtern und Laternen. DAß ſolcher verraͤchteriſche Apoſtel mit ſo groſſer Chri- H h 2
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welches er zeigen wird am Juͤngſten Tag.
Gefaͤßſtechen laſſen. Ins ewige/ ihr Dammaſen ſolt
dieſes Wort auf eueren Spiegel-Kramm zeichnen laſſen.
Ins ewige/ ihr Kauffleute ſolt dieſes Wort zu Anfang
eurer Buͤcher ſetzen laſſen. Ins ewige/ ihr Bauren und
gemeine Leute/ ſolt dieſes Wort auf der Thuͤr eures Hau-
ſes ſchreiben laſſen. Ins ewige/ dieſes Wort hat gantze
Wuͤſten und Einoͤde mit Leute angefuͤllet. Ins ewige/
dieſes Wort hat gemacht/ daß ſo viel Reichthumen/ Hoh-
heit veracht/ und mit Evangeliſcher Armuth vertautſcht
worden. Ins ewige/ dieſes Wort hat auch dem verwe-
genſten Suͤnder einen Zaum eingelegt. Ins ewige/ die-
ſes Wort hat viel tauſend in die Cloͤſter gezogen. Ins
ewige/ dieſes Wort erſchroͤcket mich dergeſtalten/ daß
ich vor Zittern nit mehr ſchreiben kan!
Judas der verblendte Geſell ſuchet das
wahre Liecht mit Liechtern und
Laternen.
DAß ſolcher verraͤchteriſche Apoſtel mit ſo groſſer
Mannſchafft/ mit ſo ſtarcken Kriegs-Waffen
wider den HErrn JEſum ausgangen/ gibt die
Urſach der H. Paſchaſius ſprechend: Es habe
Judas CHriſtum vor einen Zauberer und
Schwartz-Kuͤnſtler gehalten/ als der durch Beyhuͤlff des
Teuffels Belzebub ſich leicht koͤnne aus dem Staub ma-
chen/ wie es dazumahlen geſchchen/ als er ſolte von der
Hoͤhe des Bergs geſtuͤrtzt werden/ er aber aus den Haͤn-
den der Juͤden wunderbarlich entrunnen. Damit dann
Chri-
Paſch. lib.
12. in Matth
H h 2
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