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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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Judas der falsche Böswicht
Caiphas der Warheit gemäß wider Ihn nit konte ver-
Matth. 26.fahren/ so hat er theils durch gute Wort/ meistens aber
Marc. 14.durch Geld und Schenckungen/ etliche Gewissen-lose
soan. 18.Schelmen aufgetrieben/ die mit allerley ungegründeten
falschen Zeugnüssen hervor kommen. Nachdeme der Hey-
land JESUS Glor-reich vom Todten auferstanden/
und solches die Schild-Wacht bey dem Grab nur gar zu
gut gesehen/ so haben die Hohepriester und vornehme
Synagoger denen Soldaten gespendiret/ und ein zimli-
ches auf eine Pfeiffen Toback gegeben/ damit sie nur sol-
ten falsche Zeugnuß geben/ wie daß den Leib des gecreutzig-
ten Nazareer seine Jünger bey nächtlicher Weile haben
hinweg practicirt/ welches dann auch die Quardi-
Matth 28.Knecht/ so ohnedas nit gar eng Gwissen tragen/ gar
gern gethan/ und anbey nit betrachtet/ wie mißfällig
es seye in den Göttlichen Augen eine solche Falsch-
heit.

Jene alte Limmel und Schimmel/ welche mit falscher
Unzucht die keusche Susanna bey der Obrigkeit also ange-
geben/ als ob sie die allerunverschämtiste Ehebrecherin
seye/ seynd fein schön von dem allwissenden und gerechten
GOTT endecket/ als der gar selten solche Falschheit un-
gestrafft lässet/ und von dem gesamten Volck versteini-
get worden/ die also arm an ihrer Ehr und Redlichkeit
gewesen/ seynd billig dergestalten Stein-reich wor-
den.

In dem Leben des Heil. Märtyrers Quintini wird ei-
Vincent.ne seltzame Geschicht eingeführet: Einer/ Namens Ber-
Bell. lib. 26.nuinus, war so vermessen/ daß er bey Gericht/ wegen eines
hist. c. 90.Walds/ so von Rechts-wegen der Kirchen des Heiligen
Quintini zugehörig/ ein falsch Zeugnuß ablegte; wor-

auf

Judas der falſche Boͤswicht
Caiphas der Warheit gemaͤß wider Ihn nit konte ver-
Matth. 26.fahren/ ſo hat er theils durch gute Wort/ meiſtens aber
Marc. 14.durch Geld und Schenckungen/ etliche Gewiſſen-loſe
ſoan. 18.Schelmen aufgetrieben/ die mit allerley ungegruͤndeten
falſchen Zeugnuͤſſen hervor kommen. Nachdeme der Hey-
land JESUS Glor-reich vom Todten auferſtanden/
und ſolches die Schild-Wacht bey dem Grab nur gar zu
gut geſehen/ ſo haben die Hoheprieſter und vornehme
Synagoger denen Soldaten geſpendiret/ und ein zimli-
ches auf eine Pfeiffen Toback gegeben/ damit ſie nur ſol-
ten falſche Zeugnuß gebẽ/ wie daß den Leib des gecreutzig-
ten Nazareer ſeine Juͤnger bey naͤchtlicher Weile haben
hinweg practicirt/ welches dann auch die Quardi-
Matth 28.Knecht/ ſo ohnedas nit gar eng Gwiſſen tragen/ gar
gern gethan/ und anbey nit betrachtet/ wie mißfaͤllig
es ſeye in den Goͤttlichen Augen eine ſolche Falſch-
heit.

Jene alte Limmel und Schimmel/ welche mit falſcher
Unzucht die keuſche Suſanna bey der Obrigkeit alſo ange-
geben/ als ob ſie die allerunverſchaͤmtiſte Ehebrecherin
ſeye/ ſeynd fein ſchoͤn von dem allwiſſenden und gerechten
GOTT endecket/ als der gar ſelten ſolche Falſchheit un-
geſtrafft laͤſſet/ und von dem geſamten Volck verſteini-
get worden/ die alſo arm an ihrer Ehr und Redlichkeit
geweſen/ ſeynd billig dergeſtalten Stein-reich wor-
den.

In dem Leben des Heil. Maͤrtyrers Quintini wird ei-
Vincent.ne ſeltzame Geſchicht eingefuͤhret: Einer/ Namens Ber-
Bell. lib. 26.nuinus, war ſo vermeſſen/ daß er bey Gericht/ wegen eines
hiſt. c. 90.Walds/ ſo von Rechts-wegen der Kirchen des Heiligen
Quintini zugehoͤrig/ ein falſch Zeugnuß ablegte; wor-

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[296/0328] Judas der falſche Boͤswicht Caiphas der Warheit gemaͤß wider Ihn nit konte ver- fahren/ ſo hat er theils durch gute Wort/ meiſtens aber durch Geld und Schenckungen/ etliche Gewiſſen-loſe Schelmen aufgetrieben/ die mit allerley ungegruͤndeten falſchen Zeugnuͤſſen hervor kommen. Nachdeme der Hey- land JESUS Glor-reich vom Todten auferſtanden/ und ſolches die Schild-Wacht bey dem Grab nur gar zu gut geſehen/ ſo haben die Hoheprieſter und vornehme Synagoger denen Soldaten geſpendiret/ und ein zimli- ches auf eine Pfeiffen Toback gegeben/ damit ſie nur ſol- ten falſche Zeugnuß gebẽ/ wie daß den Leib des gecreutzig- ten Nazareer ſeine Juͤnger bey naͤchtlicher Weile haben hinweg practicirt/ welches dann auch die Quardi- Knecht/ ſo ohnedas nit gar eng Gwiſſen tragen/ gar gern gethan/ und anbey nit betrachtet/ wie mißfaͤllig es ſeye in den Goͤttlichen Augen eine ſolche Falſch- heit. Matth. 26. Marc. 14. ſoan. 18. Matth 28. Jene alte Limmel und Schimmel/ welche mit falſcher Unzucht die keuſche Suſanna bey der Obrigkeit alſo ange- geben/ als ob ſie die allerunverſchaͤmtiſte Ehebrecherin ſeye/ ſeynd fein ſchoͤn von dem allwiſſenden und gerechten GOTT endecket/ als der gar ſelten ſolche Falſchheit un- geſtrafft laͤſſet/ und von dem geſamten Volck verſteini- get worden/ die alſo arm an ihrer Ehr und Redlichkeit geweſen/ ſeynd billig dergeſtalten Stein-reich wor- den. In dem Leben des Heil. Maͤrtyrers Quintini wird ei- ne ſeltzame Geſchicht eingefuͤhret: Einer/ Namens Ber- nuinus, war ſo vermeſſen/ daß er bey Gericht/ wegen eines Walds/ ſo von Rechts-wegen der Kirchen des Heiligen Quintini zugehoͤrig/ ein falſch Zeugnuß ablegte; wor- auf Vincent. Bell. lib. 26. hiſt. c. 90.

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/328>, abgerufen am 21.11.2024.