Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.und hört nit gern die Predigen. nige Mannsperson des gebenedeyten Heylands hat an-genommen/ ja so gar seine eigne Jünger und Aposteln das Fersengeld geben/ und sich aus dem Staub gemacht/ indem es zwar dazumal wenig gestaubt/ massen der Erd- boden mit dem kostbaren Blut JEsu häuffig benetzt wor- den. Alle Männer haben den HErrn verlassen/ nicht aber die Weiber/ als fromme und Gottselige Creaturen/ welche sehr häuffig und in ziemlicher Anzahl Christo dem HErrn mit grossem Weinen/ und hertzigstem Mitlei- den das Geleit gegeben/ bis auf den Berg Calvariae. Auch schreibt der H. Thomas Villanovanus, daß die drey fromme Frauen nach Mitternacht seynd aufgestanden/ und dannoch erst beym hellen Sonnenschein zu dem Grab des HErrn kommen/ da es doch gar nit weit war; es seye aber die Ursach ihr so spater Ankunfft/ orto jam sole ge- wesen/ weilen sie sich unter Wegs lang haben aufgehal- ten/ dann an dem Ort/ alwo der HErr JEsus sein Ge- sicht eingedruckt in das Tuch Veronicae, an dem Ort/ wo Er wegen des schwären Creutzes-Last auf die Erden nie- dergefallen/ an dem Ort/ wo sie Ihn an dem bittern Creutz- stammen angenagelt/ ja an allen Orthen/ wo etwas merck- und denckwürdigs sich mit dem Heyland zuge- tragen/ haben diese fromme Weiber/ Gottseelige Ge- müther/ und andächtiges Frauenzimmer ihre lange Be- trachtungen gemacht/ ihr Andacht verrichtet/ und eife- riges Gebet vollzogen/ wordurch sie dann auch verdie- net haben/ daß ihnen vor denen Männern der trostreiche Aviso von der Urständ Christi ist zukommen. A. Andäch- tig seynd halt die Weiber. E. Eiferig seynd die Weiber. I. Inbrünstig seynd die Weiber. O. Obsichtig seynd die Weiber. V. Unschuldig seynd die Weiber/ wann nur/ sagt der Nachtretter Dionisi, ihr teuflische Hochfart nit wäre. Drey Männer kehren auf eine Zeit bey dem Pa- triar- Pars III. B
und hoͤrt nit gern die Predigen. nige Mannsperſon des gebenedeyten Heylands hat an-genommen/ ja ſo gar ſeine eigne Juͤnger und Apoſteln das Ferſengeld geben/ und ſich aus dem Staub gemacht/ indem es zwar dazumal wenig geſtaubt/ maſſen der Erd- boden mit dem koſtbaren Blut JEſu haͤuffig benetzt wor- den. Alle Maͤnner haben den HErrn verlaſſen/ nicht aber die Weiber/ als fromme und Gottſelige Creaturen/ welche ſehr haͤuffig und in ziemlicher Anzahl Chriſto dem HErrn mit groſſem Weinen/ und hertzigſtem Mitlei- den das Geleit gegeben/ bis auf den Berg Calvariæ. Auch ſchreibt der H. Thomas Villanovanus, daß die drey fromme Frauen nach Mitternacht ſeynd aufgeſtanden/ und dannoch erſt beym hellen Sonnenſchein zu dem Grab des HErrn kommen/ da es doch gar nit weit war; es ſeye aber die Urſach ihr ſo ſpater Ankunfft/ orto jam ſole ge- weſen/ weilen ſie ſich unter Wegs lang haben aufgehal- ten/ dann an dem Ort/ alwo der HErr JEſus ſein Ge- ſicht eingedruckt in das Tuch Veronicæ, an dem Ort/ wo Er wegen des ſchwaͤren Creutzes-Laſt auf die Erden nie- dergefallē/ an dem Ort/ wo ſie Ihn an dem bittern Creutz- ſtammen angenagelt/ ja an allen Orthen/ wo etwas merck- und denckwuͤrdigs ſich mit dem Heyland zuge- tragen/ haben dieſe fromme Weiber/ Gottſeelige Ge- muͤther/ und andaͤchtiges Frauenzimmer ihre lange Be- trachtungen gemacht/ ihr Andacht verrichtet/ und eife- riges Gebet vollzogen/ wordurch ſie dann auch verdie- net haben/ daß ihnen vor denen Maͤnnern der troſtreiche Aviſo von der Urſtaͤnd Chriſti iſt zukommen. A. Andaͤch- tig ſeynd halt die Weiber. E. Eiferig ſeynd die Weiber. I. Inbruͤnſtig ſeynd die Weiber. O. Obſichtig ſeynd die Weiber. V. Unſchuldig ſeynd die Weiber/ wann nur/ ſagt der Nachtretter Dioniſi, ihr teufliſche Hochfart nit waͤre. Drey Maͤnner kehren auf eine Zeit bey dem Pa- triar- Pars III. B
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indem es zwar dazumal wenig geſtaubt/ maſſen der Erd-
boden mit dem koſtbaren Blut JEſu haͤuffig benetzt wor-
den. Alle Maͤnner haben den HErrn verlaſſen/ nicht
aber die Weiber/ als fromme und Gottſelige Creaturen/
welche ſehr haͤuffig und in ziemlicher Anzahl Chriſto dem
HErrn mit groſſem Weinen/ und hertzigſtem Mitlei-
den das Geleit gegeben/ bis auf den Berg Calvariæ.
Auch ſchreibt der H. Thomas Villanovanus, daß die drey
fromme Frauen nach Mitternacht ſeynd aufgeſtanden/
und dannoch erſt beym hellen Sonnenſchein zu dem Grab
des HErrn kommen/ da es doch gar nit weit war; es ſeye
aber die Urſach ihr ſo ſpater Ankunfft/ orto jam ſole ge-
weſen/ weilen ſie ſich unter Wegs lang haben aufgehal-
ten/ dann an dem Ort/ alwo der HErr JEſus ſein Ge-
ſicht eingedruckt in das Tuch Veronicæ, an dem Ort/ wo
Er wegen des ſchwaͤren Creutzes-Laſt auf die Erden nie-
dergefallē/ an dem Ort/ wo ſie Ihn an dem bittern Creutz-
ſtammen angenagelt/ ja an allen Orthen/ wo etwas
merck- und denckwuͤrdigs ſich mit dem Heyland zuge-
tragen/ haben dieſe fromme Weiber/ Gottſeelige Ge-
muͤther/ und andaͤchtiges Frauenzimmer ihre lange Be-
trachtungen gemacht/ ihr Andacht verrichtet/ und eife-
riges Gebet vollzogen/ wordurch ſie dann auch verdie-
net haben/ daß ihnen vor denen Maͤnnern der troſtreiche
Aviſo von der Urſtaͤnd Chriſti iſt zukommen. A. Andaͤch-
tig ſeynd halt die Weiber. E. Eiferig ſeynd die Weiber.
I. Inbruͤnſtig ſeynd die Weiber. O. Obſichtig ſeynd die
Weiber. V. Unſchuldig ſeynd die Weiber/ wann nur/
ſagt der Nachtretter Dioniſi, ihr teufliſche Hochfart nit
waͤre.
Drey Maͤnner kehren auf eine Zeit bey dem Pa-
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