Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.ist aber zu spat kommen. brauchen etc. Dieser folgt dem heylsamen Rath nit/ son-dern gehet nach Haus/ um den Hut/ unterwegs aber be- gegnet ihme seiner Bekandten einer/ mit welchem er ei- nen langen Discurs geführt/ und sein heiliges Vorhaben entdeckt/ deme aber der andere mit vielen Ursachen sol- ches widerrathen/ daß also er in etwas angefangen in dem Geist zu erkalten/ endlichen gar alles dergestalten erloschen/ daß er nachmals einen gewissenlosen Wandel ge- führt/ einem andern sein Weib entführt/ und von dessen Befreundten unversehner überfallen/ und elend ermor- det worden. Cito, cito, convertere ad Dominum Deum tuum &c. O Pa- Pars III. H h h
iſt aber zu ſpat kommen. brauchen ꝛc. Dieſer folgt dem heylſamen Rath nit/ ſon-dern gehet nach Haus/ um den Hut/ unterwegs aber be- gegnet ihme ſeiner Bekandten einer/ mit welchem er ei- nen langen Diſcurs gefuͤhrt/ und ſein heiliges Vorhaben entdeckt/ deme aber der andere mit vielen Urſachen ſol- ches widerrathen/ daß alſo er in etwas angefangen in dem Geiſt zu erkalten/ endlichen gar alles dergeſtalten erloſchen/ daß er nachmals einẽ gewiſſenloſen Wandel ge- fuͤhrt/ einem andern ſein Weib entfuͤhrt/ und von deſſen Befreundten unverſehner uͤberfallen/ und elend ermor- det worden. Cito, cito, convertere ad Dominum Deum tuum &c. O Pa- Pars III. H h h
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iſt aber zu ſpat kommen.
brauchen ꝛc. Dieſer folgt dem heylſamen Rath nit/ ſon-
dern gehet nach Haus/ um den Hut/ unterwegs aber be-
gegnet ihme ſeiner Bekandten einer/ mit welchem er ei-
nen langen Diſcurs gefuͤhrt/ und ſein heiliges Vorhaben
entdeckt/ deme aber der andere mit vielen Urſachen ſol-
ches widerrathen/ daß alſo er in etwas angefangen in
dem Geiſt zu erkalten/ endlichen gar alles dergeſtalten
erloſchen/ daß er nachmals einẽ gewiſſenloſen Wandel ge-
fuͤhrt/ einem andern ſein Weib entfuͤhrt/ und von deſſen
Befreundten unverſehner uͤberfallen/ und elend ermor-
det worden.
Cito, cito, convertere ad Dominum Deum tuum &c.
heut noch/ jetzt noch falle deinem JEſu zu Fuͤſſen mit
Magdalena, ſchlag an deine Bruſt mit dem offnen Suͤn-
der/ ſteige eilends herab/ und verſoͤhne dich bey Chriſto
mit dem Zachæo. So bald der HErr den Petrum nach
begangner Suͤnd und falſchen Schwur hat angeſchauet/
da hat Petrus alſobalden zu der Buß griffen/ alſobalden
die Augen in die Schwemm gefuͤhrt/ nit auf morgen oder
uͤbermorgen aufgeſchoben: Wann dich GOtt anſchauet
mit ſeinen Gnaden. Augen/ wann er dein Gemuͤth und
Hertz bewegt/ durch ſtarcke Erleuchtung zur Buß ermah-
net/ ſo verweil nit einen Tag/ nit ein Stund/ dann es
koͤnte ſeyn/ es moͤchte ſeyn daß dich GOtt in dieſer Stund
anſchauet/ und nachmals nimmermehr/ wann du nit
wilſt/ wann GOtt will/ ſo will hernach GOtt auch nit/
wann du wilſt. Die breſthaffte Leut bey dem Schwemm-
teich zu Jeruſalem/ haben kein gewiſſe Zeit gewuſt/ wann
der Engel komm/ und das Waſſer bewege/ dahero ſeynd
ſie allzeit bereit geweſen/ ſonſten waͤren ſie zu kurtz kom-
men. Alſo iſt kein einiger Menſch ſicher einen Augen-
blick/ daß nit GOtt uͤber ihn komme/ und in die Ewig-
keit citire, darum ſoll er je und allemal in Bereitſchafft ſte-
hen/ und die Buß nit aufſchieben.
O Pa-
Pars III. H h h
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