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Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692.

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aus Anleitung des bösen Feinds erhängt sich selbst.
Hülff geruffen/ Eichel-Teufel/ Grün-Teufel/ Hertz-Teufel/ Schellen-
Teufel/ Bastoni-Teufel/ Denari-Teufel/ Spadi-Teufel/ Coppi-Teu-
fel/ Figuri-Teufel/ Fluß-Teufel/ Trischäck-Teufel/ Pigett-Teufel/
Labet-Teufel/ Trumph-Teufel/ all Umbra-Teufel/ Verbaindte-
Teufel/ diese seynd die Würffel-Teufel etc. nach dem sie alle diese ge-
nugsam angezogen/ so dann greiffen diese vermessene Gesellen
GOtt selbsten an.

Wie dann Anno 1612. Einer gewest/ nach dem er alles das
Seinige verspielt/ hat ein Buschen Karthen mit sich auf den Weeg
genommen/ solche zu viel tausend Stücken zerrissen/ und sich hören
lassen/ er wollte wünschen/ daß er GOtt selbsten also könte zer-
trümmern/ worüber er durch einen unverhofften Fall den Hals gebro-
chen/ dannoch ihm der allergütigste GOtt noch einige Zeit des Le-
bens vergönnet/ die Buß zu ergreiffen/ welche er aber nit allein auf
alle Weis geweigert/ sondern noch mit gantz ergrimmten Augen
gegen dem Himmel geschauet/ aus purem Zorn gegen GOtt/ und
seinen Heiligen ihme selbsten die Finger abgebissen/ und mit solchenMansi. disp.
5. n.
10.

verzweiffleten Gebärden seinen elenden Geist aufgegeben. Das drit-
te Gebot/ du sollst die Feyertage heiligen. Die Römische Catho-
lische Kirch prangt mit zwey heiligen Pamphili: Einer ist Sulmo-In vit.
nensischer Bischoff gewest/ welcher sehr grosse Wunderwerck ge-
würckt/ zu Rom einem unmündigem dreytägigem Kind befohlen/
daß es seinen rechten Vatter solle entdecken/ welches auch das Kind
gethan/ und solches mit deutlichen Worten ausgeredet/ dergleichen
sehr viel andere und grosse Mirakel werden von ihme beschrieben.
Der andere heilige Pamphilius ist ein Märtyrer und glorreicher
Blutzeug Christi/ dessen heiliger Leib samt andern aus Befelch des
Tyrannen denen wilden Thieren vorgeworffen/ aber von keinem
im geringsten berühret/ oder beleidiget worden. Diese zwey heili-
ge Pamphili werden an gewissen Orthen mit grosser Festivität ge-
feuret und verehret/ aber des Teufels sein Pamphili wird höher
und mehrer geacht/ seiner Festivität müssen Sonntag und Feyer-
tag fast durch das gantze Jahr weichen. Ihme zündet man Ker-
zen und Ampeln an/ die müssen offt die meiste Nacht hindurch bren-
nen/ ihm opfert man nit nur Pfenning oder Kreutzerweis/ wie in
den Kirchen pflegt zu geschehen/ sondern Thaler und Ducaten seynd
ihme zu Diensten in der Bereitschafft/ ihme werden grosse Vigiill
gehalten/ ja wegen seiner schlaffen etliche ein gantze Nacht nit/ h-

me
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aus Anleitung des boͤſen Feinds erhaͤngt ſich ſelbſt.
Huͤlff geruffen/ Eichel-Teufel/ Gruͤn-Teufel/ Hertz-Teufel/ Schellen-
Teufel/ Baſtoni-Teufel/ Denari-Teufel/ Spadi-Teufel/ Coppi-Teu-
fel/ Figuri-Teufel/ Fluß-Teufel/ Triſchaͤck-Teufel/ Pigett-Teufel/
Labet-Teufel/ Trumph-Teufel/ all Umbra-Teufel/ Verbaindte-
Teufel/ dieſe ſeynd die Wuͤrffel-Teufel etc. nach dem ſie alle dieſe ge-
nugſam angezogen/ ſo dann greiffen dieſe vermeſſene Geſellen
GOtt ſelbſten an.

Wie dann Anno 1612. Einer geweſt/ nach dem er alles das
Seinige verſpielt/ hat ein Buſchen Karthen mit ſich auf den Weeg
genommen/ ſolche zu viel tauſend Stuͤcken zerriſſen/ und ſich hoͤren
laſſen/ er wollte wuͤnſchen/ daß er GOtt ſelbſten alſo koͤnte zer-
truͤmmern/ woruͤber er durch einẽ unverhofften Fall den Hals gebro-
chen/ dannoch ihm der allerguͤtigſte GOtt noch einige Zeit des Le-
bens vergoͤnnet/ die Buß zu ergreiffen/ welche er aber nit allein auf
alle Weis geweigert/ ſondern noch mit gantz ergrimmten Augen
gegen dem Himmel geſchauet/ aus purem Zorn gegen GOtt/ und
ſeinen Heiligen ihme ſelbſten die Finger abgebiſſen/ und mit ſolchenManſi. diſp.
5. n.
10.

verzweiffleten Gebaͤrden ſeinen elenden Geiſt aufgegeben. Das drit-
te Gebot/ du ſollſt die Feyertage heiligen. Die Roͤmiſche Catho-
liſche Kirch prangt mit zwey heiligen Pamphili: Einer iſt Sulmo-In vit.
nenſiſcher Biſchoff geweſt/ welcher ſehr groſſe Wunderwerck ge-
wuͤrckt/ zu Rom einem unmuͤndigem dreytaͤgigem Kind befohlen/
daß es ſeinen rechten Vatter ſolle entdecken/ welches auch das Kind
gethan/ und ſolches mit deutlichen Worten ausgeredet/ dergleichen
ſehr viel andere und groſſe Mirakel werden von ihme beſchrieben.
Der andere heilige Pamphilius iſt ein Maͤrtyrer und glorreicher
Blutzeug Chriſti/ deſſen heiliger Leib ſamt andern aus Befelch des
Tyrannen denen wilden Thieren vorgeworffen/ aber von keinem
im geringſten beruͤhret/ oder beleidiget worden. Dieſe zwey heili-
ge Pamphili werden an gewiſſen Orthen mit groſſer Feſtivitaͤt ge-
feuret und verehret/ aber des Teufels ſein Pamphili wird hoͤher
und mehrer geacht/ ſeiner Feſtivitaͤt muͤſſen Sonntag und Feyer-
tag faſt durch das gantze Jahr weichen. Ihme zuͤndet man Ker-
zen und Ampeln an/ die muͤſſen offt die meiſte Nacht hindurch bren-
nen/ ihm opfert man nit nur Pfenning oder Kreutzerweis/ wie in
den Kirchen pflegt zu geſchehen/ ſondern Thaler und Ducaten ſeynd
ihme zu Dienſten in der Bereitſchafft/ ihme werden groſſe Vigiill
gehalten/ ja wegen ſeiner ſchlaffen etliche ein gantze Nacht nit/ h-

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[573/0605] aus Anleitung des boͤſen Feinds erhaͤngt ſich ſelbſt. Huͤlff geruffen/ Eichel-Teufel/ Gruͤn-Teufel/ Hertz-Teufel/ Schellen- Teufel/ Baſtoni-Teufel/ Denari-Teufel/ Spadi-Teufel/ Coppi-Teu- fel/ Figuri-Teufel/ Fluß-Teufel/ Triſchaͤck-Teufel/ Pigett-Teufel/ Labet-Teufel/ Trumph-Teufel/ all Umbra-Teufel/ Verbaindte- Teufel/ dieſe ſeynd die Wuͤrffel-Teufel etc. nach dem ſie alle dieſe ge- nugſam angezogen/ ſo dann greiffen dieſe vermeſſene Geſellen GOtt ſelbſten an. Wie dann Anno 1612. Einer geweſt/ nach dem er alles das Seinige verſpielt/ hat ein Buſchen Karthen mit ſich auf den Weeg genommen/ ſolche zu viel tauſend Stuͤcken zerriſſen/ und ſich hoͤren laſſen/ er wollte wuͤnſchen/ daß er GOtt ſelbſten alſo koͤnte zer- truͤmmern/ woruͤber er durch einẽ unverhofften Fall den Hals gebro- chen/ dannoch ihm der allerguͤtigſte GOtt noch einige Zeit des Le- bens vergoͤnnet/ die Buß zu ergreiffen/ welche er aber nit allein auf alle Weis geweigert/ ſondern noch mit gantz ergrimmten Augen gegen dem Himmel geſchauet/ aus purem Zorn gegen GOtt/ und ſeinen Heiligen ihme ſelbſten die Finger abgebiſſen/ und mit ſolchen verzweiffleten Gebaͤrden ſeinen elenden Geiſt aufgegeben. Das drit- te Gebot/ du ſollſt die Feyertage heiligen. Die Roͤmiſche Catho- liſche Kirch prangt mit zwey heiligen Pamphili: Einer iſt Sulmo- nenſiſcher Biſchoff geweſt/ welcher ſehr groſſe Wunderwerck ge- wuͤrckt/ zu Rom einem unmuͤndigem dreytaͤgigem Kind befohlen/ daß es ſeinen rechten Vatter ſolle entdecken/ welches auch das Kind gethan/ und ſolches mit deutlichen Worten ausgeredet/ dergleichen ſehr viel andere und groſſe Mirakel werden von ihme beſchrieben. Der andere heilige Pamphilius iſt ein Maͤrtyrer und glorreicher Blutzeug Chriſti/ deſſen heiliger Leib ſamt andern aus Befelch des Tyrannen denen wilden Thieren vorgeworffen/ aber von keinem im geringſten beruͤhret/ oder beleidiget worden. Dieſe zwey heili- ge Pamphili werden an gewiſſen Orthen mit groſſer Feſtivitaͤt ge- feuret und verehret/ aber des Teufels ſein Pamphili wird hoͤher und mehrer geacht/ ſeiner Feſtivitaͤt muͤſſen Sonntag und Feyer- tag faſt durch das gantze Jahr weichen. Ihme zuͤndet man Ker- zen und Ampeln an/ die muͤſſen offt die meiſte Nacht hindurch bren- nen/ ihm opfert man nit nur Pfenning oder Kreutzerweis/ wie in den Kirchen pflegt zu geſchehen/ ſondern Thaler und Ducaten ſeynd ihme zu Dienſten in der Bereitſchafft/ ihme werden groſſe Vigiill gehalten/ ja wegen ſeiner ſchlaffen etliche ein gantze Nacht nit/ h- me Manſi. diſp. 5. n. 10. In vit. C c c c 3

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Zitationshilfe: Clara, Abraham a Sancta: Judas Der Ertz-Schelm. Bd. 3. Salzburg, 1692, S. 573. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santa_judas03_1692/605>, abgerufen am 21.11.2024.